Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: nightnurse am 24 Juni 2015, 23:26:41

Titel: Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 24 Juni 2015, 23:26:41
Ihr habt das bestimmt schon gehört: Hamburg wird sich um die Ausrichtung der olympischen Spiele 2024 bewerben. Weil hier die Akzeptanz in der Bevölkerung so viel höher sei als in Berlin. Ist sie das? Mich hat ja keiner gefragt ::), aber ich frage mal Euch.

hamburg.de (http://www.hamburg.de/spiele-fuer-hamburg/4512632/initiative-olympia-in-hamburg/) schreibt schonmal lustige Dinge wie: Daß Herr Naumann 15 Mio € von der Bürgerschaft für die Bewerbung (nur die Bewerbung!) zur Verfügung gestellt haben möchte - und daß es ja durchaus möglich sei, daß die Stadt nur ("nur") 5 oder 6 Mio aus eigener Tasche wird zahlen müssen (solche Vorhaben fallen ja ganz häufig viel billiger aus als anfangs geschätzt).

Vorher muss es wohl noch eine Bürgerbefragung geben, Termin scheint der 29.11. zu werden.

Bin ich da nun besonders muffelig, wenn ich einfach nicht weiss, wozu Hamburg ein weiteres Milliardengrab benötigt? Irgendwo hier im Forum sind die schönsten Olympiaruinen der Welt verlinkt, brauchen wir sowas auch? Jaja, ich weiss, die Stadt bekommt Kostenzuschüsse. Aber wie weit reichen die wohl wirklich? Und nachher gibt´s auch noch laufende Kosten.

Davon, wie ich mich auf 2 Wochen totale Besucherapokalypse (nach mehreren Jahren Baustellenapokalypse) freue, mal ganz abgesehen (14 Tage Niendorf nicht oder die Stadt ganz zu verlassen könnte natürlich bei guter Planung klappen ^^).

Hier (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-132696551.html) mal ein Essay pro.

In Großbritannien übrigens hat sich vollmundigen Vorhersagen zum Trotz nach den Spielen 2012 in Sachen "die Menschen werden mehr Sport treiben" nichts (http://www.theguardian.com/commentisfree/2015/jun/15/britain-olympic-legacy-london-2012) getan, das große Stadion hat man jetzt mit 640 Mio GBP Steuergeldern zum Fußballstadion umgebaut und vermietet es an West Ham United. Beeindruckend.

Ich bin gespannt auf andere Meinungen :)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 25 Juni 2015, 01:23:29
Ich habe auch lange mit mir gerungen, dieses Thema zu eröffnen.
Gar nicht unbedingt um ein Für oder Wider zu erlangen (ja, doch auch), sondern einfach um das Thema auch mal zu behandeln und zu informieren.

Aaaaber hier geht es ja nun um was Anderes.

Die Kosten einer solchen Veranstaltung sind imens. Das ist nicht wegzureden und liegt einfach in der Natur der Sache, da vieles geschaffen werden muss. Die Kosten sollen über Invenstoren abgedeckt werden. Und Einnahmen. Und Werbung. Nunja. Das halte ich für Handeln mit Rosinen. Egal wie schön man sich das redet, Hamburg wird für einen Teil der Kosten aufkommen. Aber vielleicht wird das Projekt ja doch günstiger als gedacht. Ist ja schon vorgekommen. Bestimmt. Irgendwo.

Ich weiß nicht wer wann wie und in welchem Zusammenhang auf die Idee kam, wenn in der Stadt eine Sportveranstaltung abgehalten wird, machen die Menschen mehr Sport. So ein Mumpitz. ::) Das funktioniert vielleicht bei 2%, die eh ständig fluktuieren und das auch nur kurzfristig.

Auch wenn das Wort Nachhaltig im Moment bis zur Unkenntlichkeit vergewaltigt wird, finde ich das Neubauten dies sein sollten. Andererseits gäbe es dann nichts Neues für Urban Explorer. :(
Olympiabilder von Sportstätten aus den 60 und 70ern irgendwo in ostnordost lassen mich aber doch etwas den Puls erhöhen. Diese Bauten wurden eigens und nur für den Zweck Olympia errichtet und gammeln seit dem vor sich hin. Sicher hüpsch, für Urbexer, aber scheiße für alle Anderen.
Der Verbleib der Bauten lässt sich sicher nicht 100%ig vorhersagen, aber ich sage jetzt mal salopp das das bei uns nicht so eintreffen wird. Die Spiele werden in der Stadt abgehalten und nicht im nirgendwo zwischen Buchholz und Sprötze. Die nachträgliche Nutzung der Neubauten ist also relativ wahrscheinlich. Zudem mitunter bestehende Bauten einfach nur vergrößert werden. Da ich aber kein Städteplaner bin ist das nur meine Vermutung. Mir fällt gerade ein, ich kenne Einen, den könnte ich zu dem Punkt mal befragen.

Ich habe gerade keine Zahl zur Hand was die Besucher angeht. Aber die Stadt wird aus den Nähten platzen. Unsere Straßenbahn haben wir bis dahin sicher noch nicht wieder und die bestehenden Transportsysteme sind jetzt schon zu Stoßzeiten überfordert. Ich meine fast, das ist die größte Herausforderung die es zu bewältigen gilt. Stadien und Hallen hat man überall schon mal gebaut. Man reißt was ab und stellt was hin. Das geht. Mehr oder weniger erfolgreich. ::) Aber in eine bestehende Stadt quasi ein ÖPNV-Neubau zu integrieren ist... sportlich. ;D
Ich erinnere mich da an den -ich glaube es war der- Kirchentag. 2012 oder so. Wirklich 'viele' waren es nicht, trotzdem hat man sie überall in der Stadt gesehen. Was passiert, wenn dann wirklich viele kommen, kann man sich ausmalen.

Auch wenn es vielleicht nicht so klingt bin ich für die Spiele in Hamburg. Das liegt aber auch daran, das ich große Veranstaltungen mag* ebenso wie Herausforderungen. Das gilt aber nur dann -jetzt kommen wir zu dem Sternchen- wenn wir daran beteiligt sind. Mit wir meine ich in diesem Fall sportlich aktive. Sportlich aktive bedeutet in diesem Falle nicht Läufer oder Radfahrer sondern Menschen organisiert in Vereinen und Verbänden die etwas bewegen wollen. In meiner langjährigen Tätigkeit in einem Sportverein habe ich derartiges schon oft mitgemacht und das gefällt mir. Als bloßer Zuschauer habe ich von den Spielen nichts außer Schulden, volle Bahnen und verlassene Bauten. SM/HH

Edit: es war 2013, es kamen 100'000 Menschen; Olympia waren letzes Mal um 10'000 Sportler; 800'000 Besucher/Tag
(wenn da einer andere Zahlen hat, gerne)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: CommanderChaos am 25 Juni 2015, 08:41:01
Ich bin dafür - genau wegen der Hoffnung, dass unter diesem Vorwand endlich mal Geld für Infrastruktur freigemacht wird. Immer dieses "wir brauchen dringend eine neue Bahnlinie/Straßenbahn/... okay, im Haushalt 2038 ist noch Platz" regt mich furchtbar auf.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Schattenwurf am 25 Juni 2015, 12:50:24
Elbphilharmonie ...
"Am 23. April 2013 verkündete Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, dass das Projekt die Steuerzahler insgesamt 789 Millionen Euro kosten würde."
... 2 mio Einwohner ... knapp 400 Euro pro Nase ...
reicht das noch nicht >:(

Ich finde ja das Berlin und Hamburg beide in jüngster Zeit bewiesen haben Großprojekte großmaßstäblich zu verkacken.
Nicht nur das ... Hamburg fehlt Wohnraum ... ne ganze Menge Wohnraum ... sozial Einrichtungen ... Kitaplätze ... was zum Teufel noch.

Kommt mir ein bisschen wie ein Hartzer vor, der Anfang des Monats Hummer futtern geht,
und sich am Ende des Monats wundert das die Kohle nicht reicht.

Erst die Pflicht ... dann (evtl.) die Kür

Ach was solls ... ich hab nen Gästezimmer und eine grosse Stube ...
vermiete ich das halt per AirBnB, dann wäre Olympia zumindest ein ökonomischer Gewinn für mich. ;D
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 25 Juni 2015, 14:03:42
Weil hier die Akzeptanz in der Bevölkerung so viel höher sei als in Berlin. Ist sie das?
Prozentual gesehen sind mehr Hamburger als Berliner FÜR die olympischen Spiele. Pro Kopf gerechnet sind es allerdings mehr Berliner als Hamburger die dafür gestimmt haben.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 25 Juni 2015, 15:13:47
Ich habe ein wenig in den geplanten Konzepten gestöbert und fand da durchaus ein paar positive Aspekte. So soll z.B. das Olympische Dorf anschließend in Sozialwohnungen umgewandelt werden. Die hat Hamburg bitter nötig.
Finanziell ist so ein sportliches Großereignis immer ein Minus-Geschäft, insbesondere wenn die Infrastruktur dafür extra noch geschaffen werden muss. Auf der anderen Seite könnte es einige wirklich nötige Infrastrukturprojekte vorantreiben.

Was mit Geld nicht aufzuwiegen ist, ist die Tatsache, dass hunderttausende Menschen aus aller Welt herkommen werden und eben nicht nur Sport machen oder ansehen werden, sie werden sich auch die Stadt und das Land ansehen, ebenso internationale Medien. Umgekehrt können wir Einheimischen in Kontakt mit Menschen aus der ganzen Welt treten, werden bestimmt sogar das eine oder andere Mal interagieren müssen.
Diese Interaktionen helfen, Vorurteile abzubauen, Klischees zu überwinden, sie sind somit ein echter Beitrag zur Völkerverständigung.
Die WM 2006 hat das u.a. sehr gut gezeigt. Viele Menschen - sogar aus befreundeten, nahe gelegenen europäischen Staaten - waren damals das erste Mal in Deutschland und sahen sich mit Menschen konfrontiert, die so ganz anders waren, als es die Klischees über  Deutsche immer sagten.
Gerade wenn die Olympischen Spiele in Hamburg sind, hat man die Chance zu zeigen, dass Deutschland eben nicht nur aus humorlosen, lederhosentragenden Sauerkrautessern auf dem Oktoberfest besteht.

Wenn man jetzt noch der Korruption im IOC den Garaus machen könnte, wäre das eine wirklich gute Sache.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 25 Juni 2015, 17:27:26
ich bin ja mal dafür, dass alle Leute, die da im Herbst dafür stimmen, gleich daneben ankreuzen dürfen, wie viel hundert Euro von ihrem eigenen Geld sie denn dafür bereit wären dazuzugeben.

Idealerweise gibts dann unten noch eine kurze Erläuterung, wie viel allein die Zinsen für die neuaufzunehmenden Schulden die Stadt Hamburg zukünftig jährlich kosten werden.

Ernsthaft: mit Stand 31.12.2013 hatte Hamburg 25 Milliarden Euro Schulden, das sind 14.000 Euro für jeden Einwohner, Mann, Frau und Kind.

Das letzte Prestige-Bauprojekt ist noch nicht übergeben, geschweige denn abgezahlt, ja noch nicht mal fertiggebaut, und jetzt reden wir schon über eine Maßnahme, die selbst nach der euphorischsten Jubelperser-Schätzung ein vielfaches davon kosten wird?

Ein Projekt, bei dem sich absehbar eine kleine Minderheit mal wieder eine goldene Nase verdienen will, während der Aufwand, die Beeinträchtigungen und die Kosten an der Allgemeinheit hängen bleiben werden?

Dazu noch ein von Korruption, Bestechung und Mittelveruntreuung so durchzogenes Unterfangen, dass reihenweise die Bürger in den angedachten Austragungsorten auf die Barrikaden gehen?

Klingt voll großartig.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: schwarze Katze am 25 Juni 2015, 19:40:36
Bin dagegen
es wird die Probleme, die jetzt schon bestehen, noch verschlimmern: steigende Mieten und damit verbundene Gentrifizierung, Wohnungsnot, Schulden u.s.w

Dazu kommt noch die Sicherheitsproblematik, gerade in jetziger angespannter Situation kann ein Stadt, in dem Olympia stattfindet, auch ein gutes Ziel für die Terroristen jeglicher Couleur werden.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: RaoulDuke am 25 Juni 2015, 21:28:17
Klingt voll großartig.

Ich möchte mich gerne vollumfänglich banquos Argumentation anschließen.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Schattenwurf am 26 Juni 2015, 10:32:42
Ernsthaft: mit Stand 31.12.2013 hatte Hamburg 25 Milliarden Euro Schulden, das sind 14.000 Euro für jeden Einwohner, Mann, Frau und Kind.
An der Uni-Gesellschaft Hamburg steht eine Schuldenuhr ...
die Hamburger Vermögen sind höher als die Schulden ...
mit der Enteignung der Kapitalisten und Zinsgewinnler wird das alles in Ordnung kommen (https://www.youtube.com/watch?v=Q8A6V40LLrI)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 26 Juni 2015, 14:15:53
Auch wenn es vielleicht nicht so klingt bin ich für die Spiele in Hamburg. Das liegt aber auch daran, das ich große Veranstaltungen mag* ebenso wie Herausforderungen. Das gilt aber nur dann...

Du bist dafür - unter Bedingungen, die meines Wissens nicht eintreten werden. Also dagegen? ^^
Meinst Du, lokale Vereine werden in irgendeiner Form in diese (oder andere) Spiele integriert? Außer, sie haben zufällig olympiataugliche Sportler zu bieten? Oder ein paar Betten anzubieten ::)

Und Ihr meint wirklich, Olympische Spiele könnten bewirken, daß endlich [Infrastrukturmaßnahme einfügen] gebaut wird? Daß olympische Anlagen zu Sozialwohnungen umgewidmet wird, halte ich ja direkt noch für möglich. Aber schnell mal noch ne Straßenbahn in die Stadt fräsen? Ich denk ja eher, auf CC und seine Kollegen kommen 2 Wochen Dauerschicht zu nach dem Motto "passt schon" (findet ja alles in der Innenstadt statt, die Leute sollen ja zu Fuß und mit dem Rad...hahahaha).

Dieser ganze Kram mit Völkerverständigung und Jugend der Welt und olympischer Gedanke und bla, der spricht mich durchaus auch an. Ebenso finde ich es (wie der Herr von Spon) nicht so dolle, die Olympischen Spiele den Arschgeigen Un- und Antidemokraten zu überlassen.
Aber leider ist der olympische Gedanke schon seit geraumer Zeit in Jubeltrubelkommerz untergegangen und daran wird sich kaum etwas ändern. Wir reden von einer Veranstaltung des IOC, mehr muss man dazu kaum sagen, oder?

Hier (http://www.zeit.de/2015/24/olympische-spiele-spielstaetten-wohnungen) mal ein pro-kontra-Artikel aus der Zeit. In dem mich beide Seiten nicht überzeugen.





[zyn](Ceterum censeo man sollte Nägeln mit Köpfen machen und Berlin sich um die Spiele 2036 bewerben. Wie die BZ sehr richtig anmerkte, "Das Olympiastadion mit x0000 Sitzen steht schon" ::) :-X)[/zyn]
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: colourize am 10 Juli 2015, 20:31:55
Die Kontra-Argumentation "zu teuer!" kann ich sehr gut nachvollziehen - und ich bin geneigt, mich dem aufgrund der vielen Fehlentwicklungen in unserer Stadt anzuschließen. Insbesondere auch, weil die Nachteile mal wieder auf den Schultern der Einwohner lasten, deren Straßen, Schulen, Infrastrukturen dann eben nicht saniert werden können, während die Vorteile (Stadtmarketing, Steigerung der Attraktivität der Stadt) sich in den Kassen der Unternehmer und Bodeneigentümer bemerkbar machen werden.

Auf der anderen Seite muss ich aber gestehen, dass ich das Kostenargument auch selbst ein wenig kleingeistig finde. Wenn in früheren Epochen ähnlich argumentiert worden wäre, dann wären Großprojekte wie etwa der Kölner Dom (800 Jahre Bauzeit, baukosten schlichtweg weder im Vorfeld kalkulierbar, noch im Nachhinein bezifferbar) niemals realisierbar gewesen. Und vermutlich wäre unser architektonisches Wissen noch auf dem Stand von Lehmhütten.

Moderne Demokratien als Reinform der "rationalen Herrschaft" haben eben das Problem, dass Kostenargumente ziemlich schwer wiegen. Unterm Strich bedeutet dies aber, dass Olympische Spiele zukünftig wohl in nahezu allen demokratischen Systemen unter Verweis auf die ungeheuren Kosten abgelehnt werden (denn alle Staaten sind ja total verschuldet). Als Austragungsorte kommen dann nur noch Autokratien oder bestenfalls Scheindemokratien wie Katar, Russland oder Südkorea in Frage.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: schwarze Katze am 12 Juli 2015, 12:14:41
Meiner Meinung nach könnten die Olympische Spielein in den jetzigen Form ganzlich abgeschafft werden.
Mit Olympischer Idee von de Coubertins haben sie schon lange nicht mehr zutun
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: EcceRex am 08 Oktober 2015, 17:53:41
So, heute nun wurden Zahlen auf den Tisch gelegt (http://wir-sind-feuer-und-flamme.com/hamburg-ist-ein-sehr-guter-ort-fuer-die-spiele)....aber so richtig gut klingt das nicht.

Im Radio hieß es, dass die Planung von ca. 11 Mrd. Euro Kosten ausgeht, 4 Mrd. mit Einnahmen gegen gerechnet werden und der Rest (immerhin noch 7 Mrd.) vom Steuerzahler getragen werden soll.

Ich bin gespannt, was das für die Volksversammlung bedeutet.

Uuuunddd, auf einmal sind die olympischen Spiele wichtiger als die Fußball-EM  ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 08 Oktober 2015, 20:10:11
Das bedeutet dann wohl, dass 11 Millarden Euro die niedrigste Summe sind, bei der sich der Bürgermeister gerade noch so nicht völlig unglaubwürdig empfindet. Billiger als in London! Sehr schön aber die suggierte Genauigkeit - 11 _komma zwei_ Millarden, sogar mit Nachkommastelle!

Manchmal möchte ich ja gerne mal fragen, ob den Quatsch von den hohen Herren tatsächlich irgendjemand selbst glaubt. Wenn ja, dann sind sie aber wahrscheinlich auch eher alleine. Ich find es schon sehr bezeichnend, dass ich noch niemanden gelesen oder gehört habe, der diese Schätzung irgendwie ernst nehmen kann.

Mal davon ab, dass auch 11 Millarden schon ein reiner Wahnsinn sind. Das sind die Steuereinahmen der Stadt Hamburg für ein ganzes Jahr. Und das für eine Veranstaltung, die zwei Wochen dauert? WTF?

http://www.abendblatt.de/hamburg/article135507290/Das-macht-Hamburg-mit-13-171-100-000-Euro.html
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 08 Oktober 2015, 20:30:12
...und mit dem Motto "das gibt´s nur einmal" ist dann auch gleich klar, was nachher aus den Anlagen wird ::)

("200Mio pro Jahr können wir uns leisten" finde ich voll fantastisch wenn ich mal kurz daran denke, was man grade neulich noch alles schließen und abschaffen wollte, um Dinge wie die laufenden Kosten der eines Tages fertigen Elbphilharmonie zahlen zu können.)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 09 Oktober 2015, 19:53:13
Da war also heute eine Info-Veranstaltung im Cruise Center, die hab ich mir ne Stunde angesehen. Leider hatte ich nichts zu schreiben dabei, aber so grob meine Eindrücke:

- Olaf Scholz:

"Wir haben voll gut gerechnet, die Inflation und Sicherheitsmargen kalkuliert, echt wahr, kann gar nix schiefgehen / [minutenlanger Apell an Emotionen]".
(Etwas ô.o fand ich, daß er sagte, es wäre ganz klar gemacht worden, Hamburg könne nur soundsoviel bezahlen und mehr nicht. Wenn dann also der total unwahrscheinliche Fall eintritt, daß die vorausberechneten Kosten überschritten werde, dann steckt die Stadt die Fäuste in die Taschen und sagt "nö"?)

- Redner 2 (Name vergessen, zum Googlen zu faul):

"Hamburg hat bisher alles richtig gemacht; meine Organisation hat 27 Mio Mitglieder, die wollen Sie doch nicht enttäuschen, oder? / [Werbegewäsch untermalt von bunten Bildern und einem augen- und intelligenzbeleidigenden...ich sag mal: Filmchen]"

- Michael Neumann, Senator für Inneres und Sport:

Beginnt mit einem Witzchen, über das ich niemanden lachen höre, aber ich saß außerhalb der Bestuhlung (Altona - dänischer Boden - skandinavische Spiele). Kommt dann völlig unerwartet plötzlich auf Sport und seine Bedeutung zu sprechen :o ::). Sagt dabei Dinge, die ich gar nicht doof finde (aber nicht für x Milliarden undoof).
U.a. kämen die zahlreichen noch zu bauenden Sportstätten (Moment. Hat er nicht grade gesagt, wir hätten schon so viel? Aber da war eine Tortengrafik, deren Beschriftung ich nicht hatte lesen können) ja nach den Spielen dem Breitensport zugute. Was ich auch gut und wichtig finde, ich frage mich nur, ob "der Breitensport" in diesem Ausmaß Bedarf an Sportstätten haben wird.
Und ich glaube, ich habe die Worte "Binnenalster" und "Triathlon" in einem Satz gehört. In DIE Brühe sollen internationale Spitzensportler springen? O.o Gibt´s da nicht Grenzwerte?

- Redner 4 (Namen auch schon vergessen, jemand von der Stadtentwicklung):

War sehr, äh, mitreißend ::). Ich hatte Hunger und habe so weit zugehört, daß nach den Spielen zu den  Wohnungen in Sportlerunterkünften nochmal xtausend Wohnungen gebaut werden, "für 60000 Menschen!", Olympia wird also die Wohnungsnot beheben! Hab die Zahlen nicht behalten, aber es lief auf mindestens 3 Personen pro Wohnung hinaus. Und natürlich wird die Wohnungsnot bis zu jenem ungewissen Punkt in der Zukunft, an dem die xtausend Wohnungen fertig sein werden, keineswegs schlimmer werden können. Ich mein, was soll bis 2030-oder-so schon noch anders werden.
Als ich das Cruise Center verließ, wurde grade in bester TV-Shopping-Manier darüber referiert, daß Hamburg noch gar keinen Park direkt an der Elbe hat und daß der noch fehlt und deshalb Olympia, Damunherrn (oder so).

Also...vielleicht hab ich dann noch Weltbewegendes verpasst, aber nach dem, was ich gehört habe, musste ich auf den Redebeitrag von Nolympia echt nicht mehr warten.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 09 Oktober 2015, 21:07:13
Ich habe so langsam das Gefühl, du willst Olympia gar nicht hier haben!
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 09 Oktober 2015, 21:40:08
O.o wie kommstn jetzt DArauf??
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 10 Oktober 2015, 08:22:12
Bin halt kluk.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 15 Oktober 2015, 12:57:00
Laut einer Mail, gab es inzwischen schon drei Stadwerkstätten, auf denen sich die Bürger zu Wort melden konnten.
In der letzten Mail, ist auch ein Link zu einer Auswertung. Hier wurden alle 1024 (mehr nich? ???)Wortmeldungen erfasst und ausgewertet.

Wenn ich mir die Beiträge so anschaue, bin ich mir nicht sicher, ob alle Mensche dort wirklich auf geist... nunja realistische Vortellugnen haben(egal ob man nun dafür oder dagegen ist).
Hier nochmal der Link: http://www.hamburg.de/olympia-1024/

Ich meine: "Dreh nicht am Rad - Fahr Rad! -> 4 Wochen autofrei und Spaß dabei, 2024" wie realistisch ist das denn bitte? vier Wochen kein Auto. :>
oder "Kommen Besucher auch mit Kreuzfahrtschiffen nach Hamburg und wohnen dann 2 Wochen auf den Schiffen, die dann hier im Hafen liegen? Wo sollen die vielen Kreuzfahrtschiffe festmachen?" Ja, es werden plötzlich hunderte Queen Mary kommen. -.-


Zitat von: Betreff: 1024 mal Fragen, Kritik und Vorschläge zu Olympia 2024: Auswertung der Bürgerhinweise liegt vor
Sehr geehrte Damen und Herren,

bei drei offenen Bürgerwerkstätten und vier Stadtwerkstatt-Diskussionen in diesem Jahr hatten die Hamburgerinnen und Hamburger Gelegenheit, den Planern bei der Erstellung des Masterplan OlympiaCity, des Sportstättenkonzepts und des Mobilitätskonzepts für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 über die Schulter zu schauen.

Von der Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen, Fragen, Kritik und Vorschläge zu äußern, wurde reichlich Gebrauch gemacht: insgesamt 1024 schriftliche Rückmeldungen wurden gesammelt, aufbereitet und laufend an die Planungsteams zurückgespielt. Die Stadtwerkstatt hat diese Bürgerhinweise jetzt ausgewertet und präsentiert die Ergebnisse in Form einer Broschüre. Diese ist erhältlich bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie zum Download unter www.hamburg.de/stadtwerkstatt. Dort finden Sie auch die einzelnen Beiträge als interaktive Karte aufbereitet sowie ganz frisch die Dokumentation der Stadtwerkstatt-Veranstaltungen zum Masterplan im Sommer.

Was die Planer aus diesen Rückmeldungen gemacht haben und wie die fertigen Entwürfe für die OlympiaCity und die Sportstätten insgesamt aussehen, kann man sich übrigens heute Abend anschauen:

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, DOSB-Präsident Alfons Hörmann, Sportsenator Michael Neumann und Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter stellen Hamburgs Olympiabewerbung vor um 17.00 Uhr im Cruise Center Altona, Van-der-Smissen-Kai 5.

NDR und Hamburg1 übertragen live: http://www.ndr.de/sport/olympia/Hamburgs-Olympia-Plaene,olympia3952.html und  www.hamburg1.de/livestream

Mit freundlichen Grüßen

A. K.

Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Stadtwerkstatt und Partizipationsverfahren

Neuenfelder Straße 19
21109 Hamburg
Tel.: 040 / 428 40 3628
astrid.koehler@bsu.hamburg.de
www.hamburg.de/stadtwerkstatt
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 15 Oktober 2015, 15:41:18
...nach der Veranstaltung da neulich kam mir noch so in den Sinn: Wenn sie einfach sagen würden "Yay, Party, Prestige und die DeHoGa freut sich!!!1" - dann wär ich zwar immer noch nicht recht dafür. Aber ich würde mich nicht so verschaukelt fühlen.


Von den 1024 hab ich mal 100 überflogen.
Paar interessante Anmerkungen dabei.
Aber manche ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 15 Oktober 2015, 15:50:23
Manche? ^^
Wenn 10% wirklich brauchbar, und 40% "nachvollziehbar" sind, ist das glaube ich gut geschätzt. ö.ö

Ich war auf der Veranstaltung ganz am Anfang meine ich. Im Cruise Center HafenCity. 14. August oder so.
Thema: Verkehr (wollte eigentlich noch darüber berichten, Notizen zu Hause(da bin ich aber nie ^^)).

Ein Zuruf werde ich nicht vergessen. Infrastruktur.
Älterer, dicker Mann, schütteres Haar:
"Bedenkt aber bitte auch, dass die Energierversorgung 2024 nicht mehr so sein wird wie heute!"
"???"
"Windräder und solche Sachen werden immer mehr. Die machen das Netz instabil."
":o"
"Ihr solltet an jeden Veranstaltungsort einen Generator stellen."
";D" *ganze Halle *augenroll**

Schon mal versucht ein Stadion mit Generator... Ja, geht, aber ;D
So viele Generatoren, in der Größe, mit dem Sprit ;D
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 15 Oktober 2015, 16:13:12
Ich verstehe das Problem nicht. Da legt man halt zu jedem der drölfzig im Hafen rumdümpelnden Megakreuzfahrtschiffe ein Verlängerungskabel in den Maschinenraum.
A je to!
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 26 Oktober 2015, 19:20:54
...der Dagegen-Teil der grade ins Haus geflatterten Infobroschüre ist so doof gemacht, daß ich spontan das Bedürfnis hatte, "Ja" anzukreuzen ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: RaoulDuke am 26 Oktober 2015, 21:08:57
Wird jetzt ernsthaft mit unserem Steuergeld eine Kampagne dafür gemacht, dass man noch mehr von unserem Steuergeld für eine Kampagne (=Olympia-Bewerbung) ausgeben darf?

Ich finde das irgendwie falsch.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 26 Oktober 2015, 23:35:44
Hm...

besser in Hamburg als wieder in irgendeiner Diktatur.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 26 Oktober 2015, 23:46:07
besser in Hamburg als wieder in irgendeiner Diktatur.

Aber ist das so?
Ich kann mich vage erinnern, daß im Vorfeld der Spiele in Peking bei Apologeten derselben häufig die Rede davon war, wie nützlich es für die Menschen in eher undemokratischen Staaten wäre, wenn dort der Geist von Freiheit und Abenteuer und das Vorbild freier, demokratischer Sportler aller Nationen und wenn die alle da sind, kann der Staat ja auch nicht so doll zuschlagen und *schwafel* - also, sowas gab´s.

"It´s a dirty job but someone´s gotta do it" finde ich jetzt kein so überzeugendes Argument, riesige Summen Geldes aus dem Fenster zu werfen.

Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 27 Oktober 2015, 08:05:54
[...]riesige Summen Geldes aus dem Fenster zu werfen.
Immerhin ist das Fenster offen. Nicht das sich noch einer verletzt.

Ich habe übrigens meinen Entschluss gefasst:
Getreu dem Motto ich muss mit mir nicht immer einer Meinung sein, werde ich dagegen stimmen, wenn Olympia kommt aber voll mit meiner Arbeit unterstützen.
Das bietet eigentlich schon meine Aktivität im Sportverein.

Volkswirtschaftlich und finanztechnisch kann ich das einfach nicht unterstützen.
Sporttechnisch ist es aber eine tolle Sache.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 28 Oktober 2015, 04:26:51
Ich kann mich vage erinnern, daß im Vorfeld der Spiele in Peking bei Apologeten derselben häufig die Rede davon war, wie nützlich es für die Menschen in eher undemokratischen Staaten wäre, wenn dort der Geist von Freiheit und Abenteuer und das Vorbild freier, demokratischer Sportler aller Nationen und wenn die alle da sind, kann der Staat ja auch nicht so doll zuschlagen und *schwafel* - also, sowas gab´s.
Ja, die Hoffnung gab es - im Vorfeld.
Aber das Währenddessen und das Danach zeigten deutlich, dass es den Chinesen im Rahmen von Menschenrechten und ähnlichem kein Stück besser ging.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 28 Oktober 2015, 15:56:47
Ich kann mich vage erinnern, daß im Vorfeld der Spiele in Peking bei Apologeten derselben häufig die Rede davon war, wie nützlich es für die Menschen in eher undemokratischen Staaten wäre, wenn dort der Geist von Freiheit und Abenteuer und das Vorbild freier, demokratischer Sportler aller Nationen und wenn die alle da sind, kann der Staat ja auch nicht so doll zuschlagen und *schwafel* - also, sowas gab´s.
Ja, die Hoffnung gab es - im Vorfeld.
Aber das Währenddessen und das Danach zeigten deutlich, dass es den Chinesen im Rahmen von Menschenrechten und ähnlichem kein Stück besser ging.

Und damit hatte wirklich niemand rechnen können ::)


Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 28 Oktober 2015, 19:32:25
Ich kann mich vage erinnern, daß im Vorfeld der Spiele in Peking bei Apologeten derselben häufig die Rede davon war, wie nützlich es für die Menschen in eher undemokratischen Staaten wäre, wenn dort der Geist von Freiheit und Abenteuer und das Vorbild freier, demokratischer Sportler aller Nationen und wenn die alle da sind, kann der Staat ja auch nicht so doll zuschlagen und *schwafel* - also, sowas gab´s.
Ja, die Hoffnung gab es - im Vorfeld.
Aber das Währenddessen und das Danach zeigten deutlich, dass es den Chinesen im Rahmen von Menschenrechten und ähnlichem kein Stück besser ging.

Und damit hatte wirklich niemand rechnen können ::)

Ich bin sogar der Meinung, das passt insgesamt _sehr_viel_besser_ in eine totalitäre Diktatur. In allen demokratischen Ländern regt sich ja inzwischen jedes, aber auch jedes Mal massiv der Widerstand gegen die Korruption, gegen die Verschwendung und gegen die Bausünden. Wenn die olympischen Spiele reihum jedes Mal nur noch in solchen Ländern ausgetragen werden, mit denen man eigentlich lieber weniger zu tun haben mag, dann kommt vielleicht nach ein paar Jahren auch bei den Sportlern an, dass sie dieses System nicht mehr mittragen wollen. Die Politik kann man ganz offensichtlich davon nicht überzeugen.

Zusammengefasst: vermutlich muss es erst noch deutlich schlechter werden, bevor es besser wird. Und deshalb können die olympischen Spiele meinetwegen gerne in Kasachstan, Weißrussland oder in Somalia stattfinden, aber bitte nicht hier in Hamburg.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Black Ronin am 29 Oktober 2015, 10:33:35
Die Sportler werden dieses Spiel schön mitspielen. Dafür werden ihre Verbände und das Geld schon sorgen.
Von Ausnahmen mal abgesehen.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 29 Oktober 2015, 17:33:31
...erinnert sich eigentlich noch jemand an die offizielle Linie der Regierungspartei in Sachen Netzrückkauf (http://www.spd-rothenburgsort.de/wp-content/uploads/2013/08/NEIN.jpg)? Und jetzt zu Olympia sagt die Stadt so "yay!" (http://www.horizont.net/gallery/media/2164/32048-detail.jpeg)?

Ich sagte wohl schon, daß ich mich veralbert fühle.

(man sollte sich den Spaß machen und Ausschnitte aus den Dagegen-Plakaten von damals neulich überall auf die Olympia-Werbung pflastern)(was? Huch, nein, das ist kein Aufruf zum Vandalismus.)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Jack_N am 29 Oktober 2015, 17:40:39
Heute kamen hier auch die Wahlunterlagen an. Dabei ist mir die Spitzfindigkeit in der Formulierung des Stimmzettels aufgefallen:
Unter dem ausformulierten Bewerbungssatz der Stadt Hamburg und des deutschen Sportbundes steht:
"Stimmen Sie dieser Vorlage zu?" (ja) (nein)

Also ist es keine Abstimmung darüber ob jemand mit den olympischen Spielen in Hamburg einverstanden ist sondern lediglich darüber ob die Formulierung zur Bewerbung die Zustimmung der Bürger findet. Clever, kann man hinterher eine mögliche Niederlage marketingtechnisch doch so noch schönreden.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 29 Oktober 2015, 18:07:50
Ich weiss nicht, ob ich ganz verstehe, was Du meinst.

"Vorlage" ist doch in diesem Fall nach meinem Verständnis Bürokratisch für etwas, das die Bürgerschaft zur Abstimmung vorlegt (nicht ein Entwurf oder eine Schablone oder sowas). Und diese Vorlage ist halt in Form einer Aussage persönlicher Zustimmung abgefasst. Man kann zustimmen, dafür zu sein, oder ablehnen, dafür zu sein. 

Und daraus machst Du jetzt - was? Oo
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Jack_N am 29 Oktober 2015, 19:28:26
Daraus macht mein gegenüber Bürokratendeutsch zugenebelter Erkältungskopf ein "dies wäre der Text den wir für eine Bewerbung Hamburgs für Olympia vorlegen würden - ist das so ok?" Ein Nö wäre dann ein "nö, der Text ist nicht ok, keine Ablehnung von Olympia.
Aber da denke ich momentan mal wieder zu verschnupft bzw. denke überhaupt nicht ^^
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 04 November 2015, 23:49:25
Hm...
bei Olympischen Spielen gibt es immer wieder auch sogenannte Demonstrationssportarten, die einem breiteren Publikum bekannt gemacht werden sollen und auch getestet werden, ob sie denn für Olympia taugen (was vermutlich von den Zuschauerzahlen abhängt).
Soweit ich weiß, werden im Rahmen der Spiele auch gerne mal lokale Sportarten vorgestellt.

Wenn man sich das so überlegt, finde ich schon, dass es eher ein paar Milliarden Steuergelder wert ist, einen Wettbewerb im Boßeln weltweit zu übertragen.

Jedenfalls im Vergleich zu Blödsinn wie extra Flughäfen in Berlin oder einem weiteren Luxuskonzertsaal in Hamburg. ;)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 05 November 2015, 08:12:17
Aber das Geld ist ja nun trotzdem wech, ne.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Jack_N am 05 November 2015, 11:23:57
Und die depperte Blöd lässt ihre Sonderwerbeausgabe zu Olympia in Briefkästen quetschen und hat somit vermutlich meine Post, die bereits den Kasten ausgefüllt hat, total zerknüllt. War nun zum Glück nix Empfindliches, aber hätten ja auch wichtige Dokumente drin sein können.

Zudem hab ich bereits bei der Vergabe von so einem "Kostenlos-Exemplar" mal dem Einwerfen der Blöd-Zeitung bei mir widersprochen. Wie kommen die jetzt auf das schmale Brett dass die ihr Anzeigenblatt ohne redaktionellen Wert auf einmal wieder da reinknüppeln dürfen?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 05 November 2015, 11:51:33
Habt ihr alle schon die Wahlunterlagen?
Ich hab da noch nix, bis wann sollen die da sein? Vielleicht ist das ja auch noch völlig im Rahmen.

Ich will nur auf keinen Fall, dass mein NEIN ungezählt bleibt.

Am Sonntag ist übrigens 5-Ringe-für-Olympia (http://www.hamburg.de/spiele-fuer-hamburg/4560036/fuenf-olympische-ringe/) im Stadtpark. ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: EcceRex am 05 November 2015, 11:54:46
Meine hab ich gestern bekommen.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 05 November 2015, 12:56:04

Ich hab da noch nix, bis wann sollen die da sein? Vielleicht ist das ja auch noch völlig im Rahmen.

Da ich die im Treppenhaus liegende Gratis-Renovierhilfe nicht nur mitgenommen, sondern auch gelesen >.< habe, kann ich Dir sagen: Bis zum 7. wird noch verschickt. Wenn Du also so am 10. noch nix hast, solltest Du mal irgendwo nörgeln.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: CubistVowel am 05 November 2015, 16:01:20
Falls jemandem die Dagegen-Argumente ausgehen sollten, hier ist ein ganz profundes:

Saskia Leppin - Feuer und Flamme (https://www.youtube.com/watch?v=PdsE1KFQCsM)

(Die Kommentarfunktion wurde vorsorglich deaktiviert. ;D)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 05 November 2015, 17:12:59
Falls jemandem die Dagegen-Argumente ausgehen sollten, hier ist ein ganz profundes:

Saskia Leppin - Feuer und Flamme (https://www.youtube.com/watch?v=PdsE1KFQCsM)

(Die Kommentarfunktion wurde vorsorglich deaktiviert. ;D)

O.o

*Stimmzettel vervielfältig und überall nein ankreuz*
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 05 November 2015, 21:09:12
Falls jemandem die Dagegen-Argumente ausgehen sollten, hier ist ein ganz profundes:

Saskia Leppin - Feuer und Flamme (https://www.youtube.com/watch?v=PdsE1KFQCsM)

(Die Kommentarfunktion wurde vorsorglich deaktiviert. ;D)
Whoa, ich muss weg.

ImmerdieseSchlagerscheißekanndochnichtwahrseinundgenerellmalimKreiskotz.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Taéra am 08 November 2015, 21:34:43
"Schon beeindurckend, wenn Tausende Hamburger im Stadtpark die Olympischen Ringe bilden. Sogar die Olympia-Gegner wurden mit einem cleveren Schachzug eingebunden: Aus ihrem "NO" wurde mit weißen Ponchos kurzerhand ein "NOW" gebastelt. Wer von euch war dabei?"
Zitat eines Facebook-Posts von Alsterradio mit einem Video wie die Ringe heute im Stadtpark gebildet wurden

Irgendwie pisst mich das an. Mir gibt das ein Gefühl, als wenn eine andere Meinung als 'Ja, zu den Spielen' nicht gelten würde. Nicht interessiert. Und die Entscheidung eh schon klar ist.
Am Samstag habe ich bereits zu ZiGo gesagt, dass ich davon ausgehe, dass genug dafür stimmen werden, sodass sich Hamburg bewirbt.
Es wird dann bereits viel Geld ausgegeben, während eine definitive Zusage noch gar nicht besteht, da man ja früh genug auch bereits vorbereiten muss und schlussendlich werden wir es dann im internationalen Rennen nicht schaffen und alles war für die Katz' (was es meiner Ansicht nach ja auch ist, selbst wenn die Spiele hierher kämen...).

Das ist doch wie im alten Rom, mit Brot und Spielen das Volk bei Laune halten, damit es die Flüchtlinge und alles, was bis 2024 noch so passieren wird, vergisst und sich nur auf sein Amüsement konzentriert. >:(

*sich auch grade einfach mal auskotzen musste* ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: RaoulDuke am 08 November 2015, 22:20:32
*sich auch grade einfach mal auskotzen musste* ::)

Kotzen ist nun wirklich keine gesellige Angelegenheit, die man gerne mit Leuten ausübt, mit denen man beispielsweise einer Meinung ist.

Trotzdem würde ich gerne mitkotzen! :D
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 08 November 2015, 22:23:17
Ich hoffe noch, daß wir grade einen ähnlichen Effekt erleben wie z.B. beim schottischen Unabhängigkeitsvotum, wo die Pro-Partei dermaßen laut und zuversichtlich war, daß die Abstimmungsniederlage für alle Beteiligten als Riesenüberraschung kam.

Bei der hamburger Bürgerbefragung zur Seilbahn gab es 25% Wahlbeteiligung - hingegangen sind die, die total dagegen waren und die, die total dafür waren. Die, denen es posterior vorbeigeht, stimmen gar nicht erst ab. Dazu gehören evtl auch die "och, joah"-Denker.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 09 November 2015, 09:18:23
Sehr schön. Sucht man mal nach "5 Ringe für Olympia (https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=5%20ringe%20f%C3%BCr%20olympia)" bekommt man ja allerhand Ergebnisse.

Am Besten:
NDR.de: 13000 menschen bilden Olympische Ringe.
Abendblatt.de 17.000 Olympia-Fans bilden fünf Ringe im Stadtpark

Da waren 7000 Menschen. Ich weiß es, ich WAR da.

Gemäß dem Motto kenne deinen Feind, hab ich mir das angeguckt und vielleicht auch etwas mitgemacht.
Der Interessenkonflikt den ich aufgrund meiner beiden Positionen habe, ist nunmal nicht leicht.

Abschließend bleibt festzustellen:
- ich denke viele Menschen betrachten das Thema Olympia nicht ganzheitlich. Es werden NUR die positiven Punkte betrachtet. Anders ist "Euphorie" nicht zu erklären.
- alle um mich rum die ich so gefragt habe, finden diesen Olympiasong auch so unterirdisch, dass sie anverdautes zurückhalten mussten
- die Gegenaktion der Nolympias war wirklich nicht ernst zu nehmen
- es war viel Show und mittelmäßiger Journalismus dabei, das war bei Radio HH als Partner aber nicht anders zu erwarten
- Menschen mit Idiotenzepter kann ich einfach nicht für voll nehmen

Ich bin auch dagegen, aber deren Verhalten war wirklich ne Lachnummer.
Keiner war bereit etwas dazu zu sagen, und man gab ihnen wirklich eine ehrliche Chance und ein Forum sich zu Wort zu melden.
Ich habe kurz überlegt ob ich hingehe um was zu sagen. ::)

Diese Art von Protest führt wirklich zu keinem nenneswerten Ergebnis.
Das Ergebnis meiner Briefwahl ist trotzdem klar und das bleibt es auch.
Vor allem wenn ich sehe, wieviel Geld diese Aktion am Sonntag gekostet hat. Da wurde wirklich nicht gespart. Und das ärgert mich noch viel mehr, vor allem wenn ich sehe, wie andere Sportveranstaltungen haushalten müssen, um Pflichtwettkämpfe überhaupt auf die Beine zu bekommen.

Edit: hupps (http://www.welt.de/wirtschaft/article108293133/London-schimpft-ueber-die-grosse-Olympia-Luege.html) ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 09 November 2015, 16:01:21
Am Besten:
NDR.de: 13000 menschen bilden Olympische Ringe.
Abendblatt.de 17.000 Olympia-Fans bilden fünf Ringe im Stadtpark

Da waren 7000 Menschen. Ich weiß es, ich WAR da.

Ich hab die Luftaufnahmen gesehen und gedacht, 13000 Menschen durch 5 Ringe macht 2600 Menschen pro Ring...nääää, so viele sind das nicht. 7000 finde ich auch noch großzügig angenommen.
Der NDR (https://www.ndr.de/sport/olympia/Tausende-Menschen-bilden-Olympische-Ringe,olympia4014.html) gibt mir recht: Für´s Guiness-Buch wurden "etwa 6000" gezählt.

::) ::) ::)

Ja, und London.

Ich geh dann mal zur Post und nehm den Umschlag mit.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 09 November 2015, 16:30:37
Das finde ich wirklich Beschiss. >:(
Wird hochgelobt bis zum getno. Und die beiden Zahlen da stehen bei Google ja direkt nebeneinander. So ein Käse.

Ob nu 6 oder 7tausend, jameinGott, völlig Wurst. 7000 ging eben direkt danach im Zelt umher.
Und der Typ von Guiness Rekorde war sowieso irgendwie merkwürdig. Ach was red ich Guiness ist merkwürdig. Nutzloser Kram.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 09 November 2015, 23:03:03
Irgendwie pisst mich das an. Mir gibt das ein Gefühl, als wenn eine andere Meinung als 'Ja, zu den Spielen' nicht gelten würde. Nicht interessiert.
Ähm? Geht es Dir jetzt darum, dass die Gegner mit ihren eigenen Waffen geschlagen wurden?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 10 November 2015, 08:20:11
Kannst du das mal etwas erläutern?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 10 November 2015, 11:03:57
Von einem Sportverband habe ich eine Powerpoint zu dem Thema erhalten.
Hieraus ist folgender Punkt, der ganz interessant ist:
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 10 November 2015, 11:56:54
Ööööh...

Gerade die letzten beiden Punkte sagen doch eigentlich nur aus dass die Abstimmung im Grunde sinnlos ist, oder?

"Wenn das Ergebnis das ist was wir haben wollen, müssen wir uns dran halten, wenn es nicht dass ist was wir haben wollen, brauchen wir uns nicht dran halten und können Olympia trotzdem durchziehen"
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 10 November 2015, 12:09:44
Ne. Genau andersrum.

Wenn es das ist was wir wollen, werden wir uns dran halten.
Wenn es nicht ist was wir wollen, werden wir es nicht umsetzen.
Wenn nicht eindeutig ermittelt werden kann, wie das Ergebnis ausfällt, werden wir es nicht umsetzen.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 14 November 2015, 14:25:48
Kannst du das mal etwas erläutern?
Ganz einfach:
Es gibt Menschen die sind dafür und wollen dafür ein Zeichen setzen. Sie formen mit tausenden Mitwirkenden die Ringe.
Es gibt Menschen, die sind dagegen. Die sagen sich "wir vermiesen denen ihr Zeichen, indem wir ein "No" davor formen.
Diejenigen, die dafür sind, erfahren das aber vorher und sagen sich, wir vermiesen den anderen ihr Vermiesen und setzen ein w hinter das No.

Mag ja sein, dass Taéra das so sieht, dass sie nicht dagegen sein dürfte, halte ich aber für Blödsinn, immerhin heißt das dann ja auch, dass die "NO"-Former auch die Meinung der Befürworter akzeptieren.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 14 November 2015, 15:11:55
Ich hatte dieser Tage eine wirkich ganz verrückte Idee.
Man stelle sich nur mal vor, die Stadt würde, statt sich für Olympia zu bewerben, auch nur die Millionen, die sie für die Bewerbung auszugeben gedenkt, in so Dinge wie Sportstätten für den Breitensport stecken o.O und mit den Millionen, die sie für die Spiele selbst auszugeben vorhaben, einfach so irgendwas kulturell Wertvolles...so ganz ohne IOC und Tralala...aber wieso sollten sie das tun ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Jack_N am 14 November 2015, 21:07:40
Das "Problem" daran ist dass daran niemand verdient.
An den Spielen verdienen so viele Firmen derart viel Scheissgeld, dass es ein Leichtes ist selbst für eine Bewerbung (die ja auch ein positives Image bringt, oder so sagt man) Geldsummen zu verbrennen die woanders wesentlich mehr bewirken könnten.
Wie diese Kostenlos-Blödzeitung zu Olympia die in jedem Briefkasten drin war (und die bei mir vermutlich einen wichtigen Brief beschädigt hat weil der Blödzeitungsausträger die so in den Briefkasten quetschen musste, ungeachtet dessen was da noch drin war und dass ich bei der Blöd schonmal jeglicher Gratiszusendung ihrer Machwerke widersprochen hab... ).
Olympia dient nur dazu dass die reichen noch reicher werden. Dem gemeinen Volk bringts nix.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 14 November 2015, 21:12:13
Ja, genau. Die Firmen verdienen und die Stadt verbrennt dafür das Geld ^^.

P.S., wenn sie beim Referendum durchfallen, werden sie sich hoffentlich an ihren Slogan "das gibt´s nur einmal" halten.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 16 November 2015, 15:38:00
Vor der WM 2006 wurde hier im Forum (bzw. in dem Vorläufer) stark dagegen gewettert. Als die WM dann aber da war, fanden die meisten es dann doch toll.

Davon mal abgesehen folgen den Olympischen Spielen immer die Paralympics. Und für die werden dann viele Dinge (ÖPNV, Zugang zu Sportstätten uvm.) behindertengerechter gestaltet.
Die Olympischen (und paralympischen) Spiele erzeugen eine Menge Aufmerksamkeit, die einfache Maßnahmen zur Sport- oder Behindertenförderung nicht haben, weswegen dafür niemals einfach so derartig viel Geld investiert wird. Und für viele Sportvereine bedeuten Olympische Spiele im eigenen Land auch immer einen enormen Zuwachs an Mitgliedern.

Das hier im Forum vorwiegend kapitalistisch argumentiert wird, hätte ich nie erwartet.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 16 November 2015, 16:46:03
Mit anderer Leute Geld kann man ja auch immer großzügig sein, und wenn es sich nicht rechnet, dann muss man halt idealistisch denken? Sorry, aber mein Sinn für Sport und Gemeinschaft setzt bei Mehrmillardenkosten irgendwie immer aus.

Ich wiederhol es noch mal, auch, weil ich die Zahlen selbst immer noch nicht so ganz glauben kann: wir reden über das komplette Steueraufkommen der Stadt für ein ganzes Jahr. Die ganze Stadt muss ein Jahr lang dafür arbeiten, damit das olympische Komitee zwei Wochen lang ihre Party in Hamburg feiern kann, und das ist schon die klein gerechnete Minimalzahl, an die vermutlich selbst der Bürgermeister nur so halb glaubt.

Zumal das ja auch komplett verlogen ist: wenn wir den Sport in Hamburg fördern wollten, müssten wir nicht so einen riesigen Zirkus drumherum machen, das könnte die Stadt für einen Bruchteil des Geldes sehr viel besser direkt machen.

In einer Stadt, in der an allen Ecken und Enden gespart werden muss, damit zu argumentieren, dass ja für die Sportler und die Behinderten nachher auch ein paar Brotkrumen abfallen ... meinst du das ernst?

Inwiefern ist es eigentlich eine "kapitalistische Argumentation", wenn man _nicht_ will, dass der Staat für Dinge Geld an private Firmen gibt?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 16 November 2015, 18:50:44
 ;D

Ich wollte grade in die Tasten hauen, schließe mich aber einfach mal der letzten Frage von banquo an.

Kapitalistisch argumentiert wäre doch eher sowas wie "das bringt Geld in die Stadt weil [DeHoGa-Bläblä]* und weil kein Investor auf der Welt Hamburg und ohne Olympia kennen würde" (letzteres in Anlehnung an real existierende Plakate).

Du (Eisbär) sagst selber:

Zitat
Die Olympischen (und paralympischen) Spiele erzeugen eine Menge Aufmerksamkeit, die einfache Maßnahmen zur Sport- oder Behindertenförderung nicht haben, weswegen dafür niemals einfach so derartig viel Geld investiert wird.

- ja, genau. Und das war meine Frage weiter oben: WARUM eigentlich nicht?

Ich bin durchaus imstande, zu verstehen, wie das politisch funktioniert: Weil man sich nichts davon verspricht. Bisschen Förderung von Jugend und Behinderten, das birgt kein Prestige und spült eben niemandem offensichtliches Geld in die Kassen. Lockt auch keine Investoren ::)

Dabei spräche meiner Ansicht nach absolut nichts dagegen, dieses irre Geld einfach so in Sport- und Behindertenförderung zu stecken.
Ohne einer semimafiösen Organisation wie dem IOC in den Allerwertesten zu kriechen und sich für fragliche Vorteile unabsehbare Folgekosten ans Bein zu binden (das Olympiastadion soll nachher ja "rückgebaut" werden, dann sollen da Wohnungen reingeschnitzt werden und was immer von den Anlagen erhalten bleiben soll, wird gepflegt werden müssen).

Wenn ich also dagegen bin, daß die Stadt Hamburg hunderte Mio €€€ in eine Kommerzveranstaltung steckt (und wie schon gesagt, auch, wenn ich den ursprünglichen olympischen Gedanken toll finde - mehr sind die Olympischen Spiele doch schon lange nicht mehr) und finde, das Geld könnten sie gerne in wirklich gemeinnützige Projekte stecken...DAS ist kapitalistisch?

O.o


Huch, jetzt hab ich doch in die Tasten gehauen.



* außer den Hotels und Gaststätten fällt mir einfach niemand ein, der sicher sein kann, von olympischen Spielen zu profitieren ^^
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 17 November 2015, 08:48:35
Noch zwöhlv Tage. :D
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Black Ronin am 17 November 2015, 11:01:52
Gibt es eigentlich irgendwo auf der Welt eine Stadt die irgendwie aufgeblüht ist, nachdem dort Olympische Spiele waren? Wo es den Einwohnern besser ging oder so?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 17 November 2015, 11:37:17
Jede Stadt zieht aus Olympia ihre Vorteile.
München hat z.B. seinerzeit eine tolle Regattastrecke bekommen, die auch heut immernoch genutzt wird.

Die Frage ist nur zu welchem Preis und ob man das nicht auch anders, günstiger hinbekommt (= ob die Vorteile die Nachteile aufwiegen).
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 17 November 2015, 13:33:35
Das Olympiastadion in München wurde tatsächlich auch ziemlich lange genutzt. Angesichts der seither entstandenen Bauruinen in aller Welt frage ich mich halt, ob man sowas damals™ einfach realitätsnaher zu planen wusste.
(Wobei ich nicht weiss, ob das Stadion in München ein ähnlicher Fall war wie das von London, daß man also noch viel Steuergelder reinpfeffern musste, um es nach den Spielen nutzbar zu machen.)

...und ohne Olympia wäre München heute noch ein unbekanntes Städtchen kurz vor den Alpen.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 17 November 2015, 13:37:26
Wer ist München? :o
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 17 November 2015, 15:38:40
Ich finde es zutiefst kapitalistisch, wenn man nur über die Kosten argumentiert.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 17 November 2015, 17:14:57
Ich finde es zutiefst kapitalistisch, wenn man nur über die Kosten argumentiert.

und ich bin immer wieder fasziniert, wie sehr anscheinend die Leute schon eingelullt sind. Das Narrativ, demzufolge wir erst mal einem Haufen furchtbarer Leute einen riesigen Batzen Geld zur freien Verfügung geben müssen, damit die dann im Nachgang eventuell vielleicht ein bisschen davon zu Zwecken verwenden, die der Allgemeinheit zugute kommen, das wird ja wohl schon von zu vielen Leuten gar nicht mehr hinterfragt.

WTF? Wie kann denn das sein? Das ist doch schon _unser_ Geld, da ist nicht ein Pfennig von durch das IOC selbst aufgebracht? Und die Projektierung, die Beauftragung und die Überwachung der Ausführung dieser Arbeiten zum behindertengerechten Ausbau von Dingen ist doch auch von Anfang bis Ende Sache der Stadt? Inwieweit hat denn da der zweiwöchige Ausnahmezustand was mit zu tun, den braucht man doch gar nicht dafür?

Abgesehen davon: wir argumentieren ja nicht nur mit dem Geld, das hast du entweder überlesen oder nicht aufgepasst. Es gibt definitiv auch noch genug anderes, was dagegen spricht.
Das tritt nur eben zurück, weil das so grotesk unverhältnismäßig ist, was es kostet, und was Hamburg dafür bekommt.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 17 November 2015, 17:38:47
Weil es gerade diese Wendung annimmt:

Ich habe mich schon vor ein paar Tagen gefragt, warum wir uns eigentlich darum bewerben müssen, viel viel viel Geld für jemand anderen auszugeben?
Müsste sich das IOC nicht eigentlich bei uns darum bewerben diese Spiele machen zu dürfen und das Geld gleich mitbringen?
Denn die Prestige die Olympia mitbringt ist ja die Selbe, also können die Investoren™ das doch auch so rum machen. Über einen Zuschuss oder eine Beteiligung aufgrund von positiven Synergien kann man ja reden.

Aber solange das IOC/DOSB hier während -und sicher auch vor- diesem ganzen Zirkus König spielen darf, ist das doch irgendwie verkehrte Welt.

Der Punkt 34 der Charta
Zitat
Jede Bewerberstadt hat die Pflicht, die Olympische Charta und jede andere Regelung und Vorgabe, die von der IOC-Exekutivkommission erlassen wird, sowie alle technischen Vorschriften (…) zu befolgen.
wurde zwar in Punkt 33 (2014)
Zitat
Die Zentralregierung des Landes jeder Bewerberstadt muß dem IOC ein rechtlich verbindliches Dokument unterbereiten, durch das sich die Regierung verpflichtet und garantiert, daß das Land und dessen staatliche Stellen die Olympische Charta befolgen und respektieren werden.
geändert, aber so richtig toll ist das irgendwie immernoch nicht.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Julya am 18 November 2015, 13:17:06
Ich habe mich schon vor ein paar Tagen gefragt, warum wir uns eigentlich darum bewerben müssen, viel viel viel Geld für jemand anderen auszugeben?

DAS habe ich mich auch neulich gefragt, als ich zum wiederholten Male Plakate mit dieser grenzdebil fröhlichen Pro-Olympia-Familie gesehen habe. >:(
Mich nervt es total, dass die ganze Stadt mit Plakaten und Veranstaltungen zugeschissen ist, die FÜR das Spektakel werben. Es wäre in Ordnung, wenn es reine Informationen wären, dass sich Hamburg für die Spiele bewerben will und dass man bitte dafür oder dagegen abstimmen solle.
Schon alleine diese Pro-Bewerbungs-Kampagne kostet 1,6 Mio €. Zur Verfügung gestellt von der Hamburger Wirtschaft. Schon alleine das zeigt ja, wer sich davon in erster Linie was verspricht.
Wenn es denn dazu kommen sollte, dass sich Hamburg bewirbt, soll alleine die Bewerbung zwischen 40 und 70 Mio € kosten (die Zahlen schwanken da je nach Quelle). Das ist doch Wahnsinn.

Der IOC sollte sich bei infrage kommenden Städten bewerben und die Städte sollten dann schauen, ob sie das ihren Bürgern zumuten wollen und können.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 19 November 2015, 01:25:30
und ich bin immer wieder fasziniert, wie sehr anscheinend die Leute schon eingelullt sind.
Ach so... jemand der andere Sichtweisen aufzeigt ist gleich eingelullt. Wirklich sehr sachlich, Deine Diskussionsebene.


Ich habe keine Ahnung, ob die WM 2006 finanziell die Kosten wieder eingespielt hat. Aber das was sie für die Menschen, die hier zu Gast waren und die, die mit diesen Gästen Zeit verbrachten, versuchten gute Gastgeber zu sein, das was das international für unser Image bedeutet hat, für die Völkerverständigung auf der untersten Ebene, das war unbezahlbar.

Ich sage nicht, dass die Olympischen Spiele den gleichen Effekt haben werden, aber sie haben die Chance dazu.
Sie kosten dann vielleicht 10 Mrd, spielen mit allem drum und dran 6-7 Mrd ein, der Rest ist ein Konjunkturprogramm für die Bauwirtschaft, aus dem Olympischen Dorf werden hunderte Sozialwohnungen und im besten Fall hat der FC St. Pauli hinterher mal ein ernstzunehmendes Stadion, von vieleren kleineren Randsportarten, deren Vereine Zulauf erhalten und bessere Bedingungen vorfinden mal abgesehen.

Mir ist es jedenfalls lieber, wenn wir hier die Spiele veranstalten als wenn es ein Diktator irgendwo tut oder - wenn es denn finanziell wirklich ein sicheres Minusgeschäft ist - irgendein Staat dafür Geld abzweigt, in der es der Bevölkerung so dreckig geht, dass deren Geld dort wirklich sinnvoller investiert werden könnte.
Wir aber haben einen der höchsten Lebensstandards der Welt. Ob wir eine Olympiade finanzieren oder nicht, ist in Anbetracht der Ausgaben, die der Staat sonst auf den Kopf haut, eher ein Luxusproblem.


Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 19 November 2015, 06:49:14
ja, eingelullt. ich finde, das ist noch eine äußerst höfliche Umschreibung - wenn man aggressiv sein wollte, könnte man wohl auch "unkritisch den Werbequatsch von den Plakaten nachplappern" dazu sagen. Du bist ja nicht der einzige, der so argumentiert, das ist vielmehr die offizielle Linie der Hamburger Wirtschaft, des Bürgermeisters, und der Bild-Zeitung.

Die gehen ebenfalls mit keinem Wort darauf ein, dass es ziemlich absurd ist, Steuergelder erst einmal durch eine Großveranstaltung zu schleusen, um danach eventuell einen Teil davon für öffentliche Aufgaben ausgeben zu können.

In gleichem Zusammenhang hat die süddeutsche Zeitung vor ein paar Tagen diesen Kommentar veröffentlicht: www.sueddeutsche.de/politik/aussenansicht-die-heimlichen-kosten-olympias-1.2741006

"Anders als bei Flughafen und Bahnhof sind bei den Olympischen Spielen Land und Bund nicht die Herren im Haus. Zwar dürfen sie den Großteil der Zeche zahlen, müssen jedoch die weitreichenden Forderungen im Gastgebervertrag des IOK erfüllen. Die Ziele des IOK stimmen hingegen kaum mit denen einer nachhaltigen Stadtentwicklung überein."

und:

"Ökonomen sind sich weitgehend einig, dass Olympische Spiele schlechten Gegenwert fürs Geld bieten. Trotzdem hält sich unter potenziellen Gastgebern hartnäckig der Eindruck, sie seien ein Segen für jede Region."

Rein statistisch zahlt übrigens schon jeder Hamburger mit seinen Steuern jedes Jahr Zinsen auf pro Nase mehrere 10. 000 Euro Schulden, die die Stadt mal für die Aufrechterhaltung des Betriebs aufgenommen hat. Das ist alles Geld, das direkt an die Banken geht und im laufenden Tagesgeschäft fehlt. Aus der Tatsache, dass das ganze noch nicht _komplett_ zum erliegen gekommen ist, würde ich nun ja eher nicht ableiten "jetzt haben wir auch für unüberschaubare Großprojekte ein paar Milliarden über. "
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 19 November 2015, 08:12:43
[...]aus dem Olympischen Dorf werden hunderte Sozialwohnungen[...]
Das hat man von der HafenCity auch mal behauptet, weißt du.

[...]von vieleren kleineren Randsportarten, deren Vereine Zulauf erhalten und bessere Bedingungen[...]
Ach du sprichst von dem kurzen Hype dadurch, weil eine Sache die keinen interessiert hat, plötzlich alle toll finden.
Und nach einem Jahr sind von den 476 neuen Mitgliedern noch 3 übrig. Naja es stimmt, für ein Jahr spülen sie Beiträge in die Vereinskassen.

Das ist alles Geld, das direkt an die Banken geht und im laufenden Tagesgeschäft fehlt. Aus der Tatsache, dass das ganze noch nicht _komplett_ zum erliegen gekommen ist, würde ich nun ja eher nicht ableiten "jetzt haben wir auch für unüberschaubare Großprojekte ein paar Milliarden über. "
Ich finde es auch äußerst -nennen wir es bemerkenswert- wie Herr Scholz sagen kann, wir könnten soundsoviele Millionen aufbringen, obwohl eben benannte Zinsen immernoch über uns hängen. Ich als Finanzobermopi würde als aller erstes zusehen, dass ich von diesen Zinsen wegkomme. Da könnte man doch sicherlich aus so 5-600 millionen gut gebrauchen, nicht? Ist natürlich nicht so prestigeträchtig. Vielleicht erreichen wir tatsächlich mal irgendwann den break-even Punkt, wo die sich alleine reduzieren. :o
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Black Ronin am 20 November 2015, 09:58:58
[quote author=banquo link=topic=14179.msg630661#msg630661 date=1447776897
Wir aber haben einen der höchsten Lebensstandards der Welt. Ob wir eine Olympiade finanzieren oder nicht, ist in Anbetracht der Ausgaben, die der Staat sonst auf den Kopf haut, eher ein Luxusproblem.
Verwechselst du jetzt Staatsausgaben mit Kommunalen Ausgaben oder seh ich da was falsch?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 20 November 2015, 15:33:23
Hmm...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/olympia-bewerbung-von-hamburg-kosten-sind-nicht-abzusehen-a-1063618.html

"So sträubte sich die Hamburger Hafenwirtschaft bislang dagegen, rund hundert Hektar für die Wettkampfstätten abzugeben und die dortigen Unternehmen umzusiedeln."

Das klingt irgendwie ein wenig nach dem London-Text der hier im Thread bereits verlinkt wurde. Reden, wie sehr Olympia die örtliche Wirtschaft vorranbringen würde, aber gleichzeitig örtliche Unternehmen "vertreiben"
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 20 November 2015, 18:01:58
ja, eingelullt. ich finde, das ist noch eine äußerst höfliche Umschreibung - wenn man aggressiv sein wollte, könnte man wohl auch "unkritisch den Werbequatsch von den Plakaten nachplappern" dazu sagen. Du bist ja nicht der einzige, der so argumentiert, das ist vielmehr die offizielle Linie der Hamburger Wirtschaft, des Bürgermeisters, und der Bild-Zeitung.
Komisch nur, dass ich noch nicht ein solches Plakat gesehen habe, die BILD nicht lese und ganz allgemein als Nicht-Hamburger da so gut wie nichts an Werbung mitbekommen habe. Wer also hat mich eingelullt, wenn ich sage, dass Ihr in Euren Argumentationen die nicht-materiellen Effekte nicht berücksichtigt?

Zitat
"Anders als bei Flughafen und Bahnhof sind bei den Olympischen Spielen Land und Bund nicht die Herren im Haus. Zwar dürfen sie den Großteil der Zeche zahlen, müssen jedoch die weitreichenden Forderungen im Gastgebervertrag des IOK erfüllen. Die Ziele des IOK stimmen hingegen kaum mit denen einer nachhaltigen Stadtentwicklung überein."
Wäre doch mal ein interessanter Versuch, eine Bewerbung mit einem nachhaltigen Konzept (insbesondere ökologisch) zu versuchen und schauen, wie das IOC darauf reagiert.

Zitat
"Ökonomen sind sich weitgehend einig, dass Olympische Spiele schlechten Gegenwert fürs Geld bieten. Trotzdem hält sich unter potenziellen Gastgebern hartnäckig der Eindruck, sie seien ein Segen für jede Region."
Jaja... weiterhin das Geldargument. Bisher das einzige, was Ihr dagegen vorbringt.
Es kostet wahrscheinlich mehr Geld, als es einbringt. Geschenkt und akzeptiert. Habt Ihr auch ein zweites Argument?

Zitat
Rein statistisch zahlt übrigens schon jeder Hamburger mit seinen Steuern jedes Jahr Zinsen auf pro Nase mehrere 10. 000 Euro Schulden, die die Stadt mal für die Aufrechterhaltung des Betriebs aufgenommen hat. Das ist alles Geld, das direkt an die Banken geht und im laufenden Tagesgeschäft fehlt. Aus der Tatsache, dass das ganze noch nicht _komplett_ zum erliegen gekommen ist, würde ich nun ja eher nicht ableiten "jetzt haben wir auch für unüberschaubare Großprojekte ein paar Milliarden über. "
Oh, ihr armen Hamburger zahlt Steuern für Schulden.
Ich verrat Dir ein Geheimnis: das tun alle, auch außerhalb Hamburgs. Da der Bund, wie Du selbst schreibst, einen Großteil der Kosten für eine Olympiade trägt, zahlen auch alle Nicht-Hamburger dafür mit. Und im Gegensatz zu den Hamburgern werden die noch nicht mal gefragt.

[...]aus dem Olympischen Dorf werden hunderte Sozialwohnungen[...]
Das hat man von der HafenCity auch mal behauptet, weißt du.
Ja, nur das die Unterbringungsmöglichkeiten für die Sportler üblicherweise kaum als Luxuswohnungen geplant werden. Die sind i.A. ideal, um daraus kleine, preiswerte Wohnungen zu machen. Was anderes daraus zu machen wird schwierig.

Zitat
Ach du sprichst von dem kurzen Hype dadurch, weil eine Sache die keinen interessiert hat, plötzlich alle toll finden.
Und nach einem Jahr sind von den 476 neuen Mitgliedern noch 3 übrig. Naja es stimmt, für ein Jahr spülen sie Beiträge in die Vereinskassen.
Unterschätz das nicht. Es gibt durchaus Sportarten, die durch Olympia erst Aufmerksamkeit erhielten und längerfristig populär blieben. Curling ist ein Beispiel. Und wenn von 476 Mitgliedern nur 3 pro Verein bleiben, ist das immer noch besser, als wenn diese 3 durchgehend auf ihrer Couch sitzen bleiben.

Zitat
Ich finde es auch äußerst -nennen wir es bemerkenswert- wie Herr Scholz sagen kann, wir könnten soundsoviele Millionen aufbringen, obwohl eben benannte Zinsen immernoch über uns hängen. Ich als Finanzobermopi würde als aller erstes zusehen, dass ich von diesen Zinsen wegkomme. Da könnte man doch sicherlich aus so 5-600 millionen gut gebrauchen, nicht? Ist natürlich nicht so prestigeträchtig. Vielleicht erreichen wir tatsächlich mal irgendwann den break-even Punkt, wo die sich alleine reduzieren. :o
Mit der Argumentation kann man jedes Geld, dass für Sport, Kultur, Parks etc. ausgegeben wird streichen. Der Stadtpark brächte bestimmt mehr Steuergelder, wenn man da stattdessen eine Akkufabrik errichtet, 2 Theater, die sich eben selbst finanzieren müssen sind in HH auch genug und sämtliche Sportveranstaltungen werden eben auch gestrichen.

Verwechselst du jetzt Staatsausgaben mit Kommunalen Ausgaben oder seh ich da was falsch?
Von wem bekommen denn die Kommunen ihr Geld? Ist am Ende eh alles ein großer Pott, in den alle Steuerzahler einzahlen.

Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 21 November 2015, 00:30:09
ich finde es zwar faszinierend, wie du hier über 10-stellige Beträge sprichst, als ob es Wechselgeld wäre, aber okay, lassen wir die völlig unkalkulierbaren Kosten mal für einen Moment außen vor.

- Verkehrskollaps und Umweltverschmutzung

- Einschränkung der Bürgerrechte,
einen ganzen Monat leben wie im Ausnahmezustand.

- Vertreibung und Gentrifizierung:
höhere Mieten, niedrigerer Lebensstandard für den Großteil der Bevölkerung, dafür mehr leerstehende Luxuswohnungen a la HafenCity. im besten Fall gibts ein weiteres Nobelviertel, im schlechtesten Fall ein weiteres leeres Nobelviertel. Zeit, Geld und Kapazität für sozialen Wohnungsbau muss man dafür leider einsparen.

- Bauruinen und Klotz am Bein mit den Sportstätten:
die örtlichen Vereine haben weder das Geld noch den Bedarf für die Hallen in der Nachnutzung. Wenn die nach den Spielen überhaupt weiter verwendbar sind, und nicht wegen der Hektik de facto ohne Bauabnahme nur durchgewunken waren.

- Korruption und Unterstützung eines korrupten Olympia-Systems, Doping und Kriminalität
Mag man schon gar nicht mehr hören, aber: das IOC besteht aus furchtbaren Funktionären, die sich die Taschen voll machen und einen Teufel um die Sportler scheren.

Im übrigen halte ich die Idee, dass die Welt dann mit Begeisterung nach Hamburg schaut, für eine ziemlich hahnebüchene Vorstellung. Wollen wir mal die letzten olympischen Spiele Revue passieren lassen?

Griechenland 2004
https://www.tagesschau.de/ausland/olympia-sportstaetten-101.html

Italien 2006
na, wer erinnert sich an Turin? Niemand, den Sommer war nämlich Fußball-WM.

China 2008
www.zeit.de/sport/2012-04/fs-beijing

Kanada 2010
na, wer erinnert sich an Vancouver? und wenn ja, woran?

Großbritannien 2012

http://tagesspiegel.de/berlin/olympische-spiele-in-berlin-london-als-abschreckendes-vorbild/11396730.html

Russland 2014
www.mdr.de/kultur/putins-spiele-ein-jahr-danach100_zc-15948bad_zs-86171fdd.html

Passenderweise erzählen die Befürworter jetzt seit über zehn Jahren, dass diesmal aber wirklich alles anders und besser wird, und hinterher steht doch wieder die jeweilige Stadt/das jeweilige Land dafür gerade, und die Bevölkerung darf mit den Folgen leben. Sorry, aber: es hat ja schon einen Grund, warum überall, wo man die Leute danach befragt, mittlerweile schon auf die Bewerbungen verzichtet werden wie in München oder Oslo.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Black Ronin am 21 November 2015, 09:57:27
Da bin ich jetzt aber mal gespannt was da noch an Pro Argumenten kommt.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 22 November 2015, 00:56:49
ich finde es zwar faszinierend, wie du hier über 10-stellige Beträge sprichst, als ob es Wechselgeld wäre, aber okay, lassen wir die völlig unkalkulierbaren Kosten mal für einen Moment außen vor.
Im Vergleich zum 12stelligen Bundeshaushalt ist das nur Wechselgeld.

Zitat
- Verkehrskollaps und Umweltverschmutzung
Wo soll das plötzlich herkommen? Gerade die deswegen kommenden Touristen werden doch in erster Linie den ÖPNV nutzen.
Was die Umweltverschmutzung angeht: die Spiele finden auf jeden Fall statt. Die Frage ist nur wo. Und ich bin mir sicher, dass Spiele in Deutschland, dem Land des Mülltrennens, der Energiewende und einer der stärksten Umweltbewegungen überhaupt, umweltfreundlicher werden als beispielsweise die in Bejing. Man könnte umweltfreundliche Spiele sogar zu einem Konzept für die Bewerbung machen, dass die Chancen auf die Vergabe erhöht und Vorbild (wenn nicht sogar Auflage) für künftige Spiele wird.

Zitat
- Einschränkung der Bürgerrechte,
einen ganzen Monat leben wie im Ausnahmezustand.
Keine Sorge, Deine Bürgerrechte werden dafür nicht eingeschränkt. Das wären Spiele in Hamburg, nicht in Minsk, Bejing, Moskau, Dubai, Kairo, Tripolis oder sonstwo.

Zitat
- Vertreibung und Gentrifizierung:
höhere Mieten, niedrigerer Lebensstandard für den Großteil der Bevölkerung, dafür mehr leerstehende Luxuswohnungen a la HafenCity. im besten Fall gibts ein weiteres Nobelviertel, im schlechtesten Fall ein weiteres leeres Nobelviertel. Zeit, Geld und Kapazität für sozialen Wohnungsbau muss man dafür leider einsparen.
Olympische Dörfer wurden in Industriestaaten noch nie zu Luxuswohnungen. 20-30m² pro Wohnung reichen da nicht für.

Zitat
- Bauruinen und Klotz am Bein mit den Sportstätten:
die örtlichen Vereine haben weder das Geld noch den Bedarf für die Hallen in der Nachnutzung. Wenn die nach den Spielen überhaupt weiter verwendbar sind, und nicht wegen der Hektik de facto ohne Bauabnahme nur durchgewunken waren.
Was außer dem angeblich schon leicht rückbaubar geplantem Olympiastadion selbst müsste denn überhaupt neu gebaut werden?
Hat Hamburg keinerlei tuniergeeignete Sportstätten? Gibt es kein vernünftiges großes Hallenbad mit 50m-Bahnen? Dann wird es sowieso Zeit dafür. Falls es doch eines gibt, schadet dem sicherlich keine Modernisierung.
Auch für die anderen Sportarten, die nicht im großen Stadion, sondern in kleinen Hallen ausgetragen werden, muss bei den Möglichkeiten in HH sicherlich nicht viel neu gebaut werden, aber es gibt sicherlich vieles, das eine Modernisierung gut vertragen könnte.

Zitat
- Korruption und Unterstützung eines korrupten Olympia-Systems, Doping und Kriminalität
Mag man schon gar nicht mehr hören, aber: das IOC besteht aus furchtbaren Funktionären, die sich die Taschen voll machen und einen Teufel um die Sportler scheren.
Auch das tun sie so oder so.
Die Frage ist, ob man die Spiele von jemanden austragen lässt, der da einfach fleißig mitmacht oder ob man denen dann einfach mal auf die Finger klopft, was juristisch einfacher ist, wenn es innerhalb unserer Landesgrenzen stattfindet.

Zitat
Passenderweise erzählen die Befürworter jetzt seit über zehn Jahren, dass diesmal aber wirklich alles anders und besser wird, und hinterher steht doch wieder die jeweilige Stadt/das jeweilige Land dafür gerade, und die Bevölkerung darf mit den Folgen leben. Sorry, aber: es hat ja schon einen Grund, warum überall, wo man die Leute danach befragt, mittlerweile schon auf die Bewerbungen verzichtet werden wie in München oder Oslo.
Und wieder: die Spiele finden statt. Punkt. Wenn man will, dass sich an den Problemen, die da regelmäßig auftreten, was ändert, muss man selber machen.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 22 November 2015, 01:38:33
Von dem ständigen Wechsel zwischen enthusiastischem Wolkenkuckucksheimdenken - "alle Welt wird uns lieben!" "das IOC wird sich bessern!" "dieses Mal wird Olympia aber wirklich nachhaltig!" und fatalistischem Hinnehmen - "das IOC ist so oder so korrupt" "im Vergleich zum Staatsdefizit sind 12 Milliarden gar kein Geld" "besser hier als in ner Diktatur" kriege ich irgendwie Kopfweh.

Was ist es denn jetzt? Ein riesiges Prestigeprojekt um einen guten Eindruck zu machen, welches wir uns als Stadt und Nation halt mal leisten wollen sollen, auch wenn die Kassen leer sind und diverse Leute kaum über die Runden kommen?

Oder doch lieber ein Weltverbesserungsmodell, an dem die Deutschen zeigen, wie man mit dem korrupten IOC, den teuren Bauträgern und allen anderen Problemen, die sowas schon unter idealen Bedingungen mit sich bringt, im Handumdrehen fertig wird?

Naja, ist vielleicht auch ein bisschen egal. Ich hab schon mit nein abgestimmt, und ich hoffe inständig, dass das auch noch genug andere tun.

Es wird sich vermutlich immer ein Veranstaltungsort finden, der sich davon Prestige und Wirtschaftsförderung erhofft, die olympischen Spiele werden also weiterhin stattfinden. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Druck aufs IOC leider immer noch nicht groß genug ist, um bei denen ernsthaft ein Umdenken anzustoßen. Aber mit jeder Volksabstimmung und mit jeder zurückgezogen Bewerbung wird der steigen, und vielleicht kommen die nationalen Sportverbände ja auch irgendwann zur Besinnung.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 22 November 2015, 08:40:08
Erstens kannst Du nicht lesen, zweitens versuchst Du es weiter mit argumentum ad hominem auf wirklich entwürdigende Art und Weise, drittens kannst Du nicht lesen.

Also auf Deinem Niveau:
Versuch doch mal zu lesen und zu verstehen, was ich schrieb, ohne Deine eigenen Unzulänglichkeiten auf mich zu projizieren.
Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass alles superduper und fehlerfrei wäre. Ich zeige nur Möglichkeiten auf, während Du immer nur jammerst, dass Du in etwa einem Jahrzehnt zu wenig Geld im Portemonnaie haben könntest und das ganze mit ein paar Lügen garnierst.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 22 November 2015, 11:57:11
na, eine Argumentation ad hominem ist aber noch was anderes. dafür hätte ich wohl eher gefragt, ob du entweder nur gnadenlos naiv bist,  oder ob das schon wieder nur das übliche "ihr seid dagegen, also bin ich dafür" a la Eisbär ist. So wie damals, als du als einziger meintest, den Bürgermeister von Duisburg in Sachen Love Parade verteidigen zu müssen.

https://www.schwarzes-hamburg.net/index.php/topic,10374.msg525632.html#msg525632

eigentlich bin ich ja nur neidisch auf dein Vertrauen und deinen Optimismus. *zugeb*

Auf der anderen Seite: ich muss den Monat Ausnahmezustand in Hamburg ertragen, und ich muss mit den Folgen in der Stadt leben, nicht du. In meiner Stadt verrottet die öffentliche Infrastruktur. Dein Anteil an Olympia ist das bejubeln von Randsportarten vor dem Fernseher.

Hm, vielleicht habe ich ja doch einen besseren Grund, dagegen zu sein?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 22 November 2015, 13:29:38
Ich zeige nur Möglichkeiten auf, ...

...die ja teilweise ganz reizend sind, siehe

Wäre doch mal ein interessanter Versuch, eine Bewerbung mit einem nachhaltigen Konzept (insbesondere ökologisch) zu versuchen und schauen, wie das IOC darauf reagiert.

- aber wenn es zu einer Bewerbung kommen sollte +++, dann gehe ich stark davon aus, daß die Stadt ihr Möglichstes tun wird, dem IOC schöne Augen zu machen, denn man will DIE SPIELE und nicht sehen, wie auf voll tolle Alternativvorschläge reagiert wird.

Übrigens hat das Verplempern von Geld für Prestigeprojekte jede Menge immaterielle Folgen. Die Stadt wollte schon, um die laufenden Kosten der Elbphilharmonie zu finanzieren, Museen schließen und soziale Projekte abschaffen.

Das Sportstättenkonzept findet sich hier (http://www.hamburg.de/contentblob/4420632/data/anlagen-gesamtpaket.pdf), falls das noch jemand sehen will. Da gibt es viel zu bauen.
Und ich frage mich grade, ob Hannover, Bremen, Rostock, Braunschweig und Wolfsburg eigentlich schon befragt wurden, ob das so geht, wie Hamburg das vorhat. Und ob die ihren Sportstättenausbau selbst bezahlen müssen oder ob...aber ich werde schon wieder kapitalistisch ::)


Curling ist ein Beispiel.

Echt jetzt.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 23 November 2015, 23:35:31
So wie damals, als du als einziger meintest, den Bürgermeister von Duisburg in Sachen Love Parade verteidigen zu müssen.[

https://www.schwarzes-hamburg.net/index.php/topic,10374.msg525632.html#msg525632 (https://www.schwarzes-hamburg.net/index.php/topic,10374.msg525632.html#msg525632)

eigentlich bin ich ja nur neidisch auf dein Vertrauen und deinen Optimismus. *zugeb*
Ich sagte ja, Du solltest dringend lesen lernen.
Ich habe den Duisburger OB da nicht verteidigt und ich habe auch hier nie optimistisch behauptet, dass alles superduper Friede, Freude, Eieruchen mit finanziellem Gewinn wird.

Ich habe nur jeweils Möglichkeiten aufgezeigt. Achtung Olympiawortspiel: jede Medaille hat zwei Seiten. Und wenn hier einseitig auf einer davon herumgeritten wird (und das meistens sogar, ohne dass alle Fakten gekannt werden), also eine unausgewogene Vorverurteilung stattfindet, dann erlaube ich es mir auf andere Sichtweisen oder auch auf unbekannte Sachverhalte hinzuweisen.


Auf der anderen Seite: ich muss den Monat Ausnahmezustand in Hamburg ertragen, und ich muss mit den Folgen in der Stadt leben, nicht du. In meiner Stadt verrottet die öffentliche Infrastruktur. Dein Anteil an Olympia ist das bejubeln von Randsportarten vor dem Fernseher.
Ausnahmezustand ist wirklich etwas völlig anderes, die Sache mit der Infrastruktur hast Du überall und wahrscheinlich würde "Deine" Stadt als Ausrichter genau wegen einer Veranstaltung Geld in diese Infrastruktur stecken.
Zitat
Hm, vielleicht habe ich ja doch einen besseren Grund, dagegen zu sein?
Wenn ich Dir jetzt aber sagen kann, dass ich auch in Bremen im selben Boot sitze? Siehe nighties Kommentar:
Das Sportstättenkonzept findet sich hier (http://www.hamburg.de/contentblob/4420632/data/anlagen-gesamtpaket.pdf), falls das noch jemand sehen will. Da gibt es viel zu bauen.
Und ich frage mich grade, ob Hannover, Bremen, Rostock, Braunschweig und Wolfsburg eigentlich schon befragt wurden, ob das so geht, wie Hamburg das vorhat. Und ob die ihren Sportstättenausbau selbst bezahlen müssen oder ob...
Ja, das fragst Du Dich, Du weißt es aber nicht. ein Urteil hast Du Dir trotzdem schon gebildet, nicht wahr?[/quote]
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 24 November 2015, 00:54:17
Ich sagte ja, Du solltest dringend lesen lernen.
Ich habe den Duisburger OB da nicht verteidigt
*schulterzuck*
Na, darüber kann sich ja nun jeder selbst ein Bild machen. genau dafür habe ich den Link darunter getan.

Das mit dem "andere Sichtweisen aufzeigen" ist ja gut und schön. Wirkt nur halt etwas bemüht, wenn die Vergangenheit so deutlich zeigt, wie sehr man sich mit dieser Art von Veranstaltung in die Nesseln setzen kann. Darauf bist du irgendwie mit keinem Wort drauf eingegangen: die Bilanz für die Ausrichterstädte war in den letzten Jahren eher mau, gelinde gesagt. warum sollte das gerade dieses Mal besser laufen? weil die Stadt Hamburg das so viel besser kann? seit wann?

und wahrscheinlich würde "Deine" Stadt als Ausrichter genau wegen einer Veranstaltung Geld in diese Infrastruktur stecken.

an dieser stelle drehen wir uns irgendwie im Kreis: ich will nicht, dass die Gelder für die Infrastruktur erst einmal durch das ioc geschleust werden. die haben ganz andere Prioritäten, müssen sie ja auch. selbst wenn es nicht ein voll korrupter Haufen wäre: denen geht es vorrangig um die Veranstaltung, weil das ist das, was sie planen. ob und wie die Stadt danach mit den Bauten und dem drumherum umgeht, ist dafür einfach mal nicht wichtig. da kann man tolle Pressemitteilungen zu machen, aber im Zweifelsfall fällt das sofort unter den Tisch, wenn es hart auf hart kommt.

in gleichem Zusammenhang:
http://welt.de/regionales/hamburg/article146494083/Diese-harten-Forderungen-muesste-Hamburg-umsetzen.html

unter anderem: "Ohne schriftliche Erlaubnis des IOC darf während der Spiele und eine Woche davor und danach keine öffentliche oder private Versammlung oder Konferenz stattfinden, die die Spiele (...) beeinträchtigen könnten (§14a)."

wie war das noch mal mit den nicht eingeschränkten Grundrechten?

zusammen gefasst: es ist voll bewundernswert, wie du dich hier für eine Truppe aus Multimillionären und internationalen Konzernen einsetzt. wenn ich mir aber angucke, wie die hier in Hamburg die ganze Stadt mit ihren Plakaten zugepflastert haben, habe ich doch sehr den Eindruck, die brauchen deine Hilfe nicht.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 24 November 2015, 10:08:15
Ich habe nur jeweils Möglichkeiten aufgezeigt. Achtung Olympiawortspiel: jede Medaille hat zwei Seiten. Und wenn hier einseitig auf einer davon herumgeritten wird (und das meistens sogar, ohne dass alle Fakten gekannt werden), also eine unausgewogene Vorverurteilung stattfindet, dann erlaube ich es mir auf andere Sichtweisen oder auch auf unbekannte Sachverhalte hinzuweisen.

Dann will ich hier aber noch mal festgestellt haben, dass von den Befürwortern AUCH immer nur eine Seite beritten wird. Nämlich die, das alles
superduper Friede, Freude, Eieruchen mit finanziellem Gewinn wird
, ohne, dass alle Fakten gekannt werden.

Abschließend, bleibt festzustellen, wie zu erwarten, dass jeder nur sieht und sucht, was er sehen und suchen will.
Es gibt offensichtlich keine annähernd objektive Gegenüberstellung BEIDER Seiten. Ich bin da aber für Vorschläge offen.

Da die Befürworter aber massiv mehr Unterstützung bekommen und auch omnipresent ihr Meinung breittreten, finde ich es nicht verkehrt, zumindest zu versuchen, sachlich Nachteile aufzuzeigen.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Black Ronin am 24 November 2015, 12:31:54
http://pr0gramm.com/new/1061290  Leg ich hier mal ab.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 25 November 2015, 22:11:01
Ich sagte ja, Du solltest dringend lesen lernen.
Ich habe den Duisburger OB da nicht verteidigt
*schulterzuck*
Na, darüber kann sich ja nun jeder selbst ein Bild machen. genau dafür habe ich den Link darunter getan.
Ja und ich habe extra nochmal nachgelesen. Die Begriffe "vielleicht" und der Modus des Konjunktiv sind von mir dort nicht zufällig verwendet worden.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 27 November 2015, 10:53:35
Eine interessante Argumentation zu dem Thema: http://taz.de/Die-Wahrheit/!5252068/

:D
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 27 November 2015, 10:57:27
Eine interessante Argumentation zu dem Thema: http://taz.de/Die-Wahrheit/!5252068/

:D

JETZT bin ich überzeugt. Zu schade dass ich kein Hamburger bin und nicht mitwählen kann. :(
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 27 November 2015, 11:51:15
Eine interessante Argumentation zu dem Thema: http://taz.de/Die-Wahrheit/!5252068/

:D

Das ist doch genau das, was die ersten zwei Redner auf dieser von mir besuchten Veranstaltung gesagt haben.
So schwarz auf weiss wirkt es gleich noch überzeugender.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 27 November 2015, 13:50:35
Noch mal ein kleiner Spiegelartikel mit ein paar Argumenten für und gegen Olympia http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-referendum-in-hamburg-was-dafuer-spricht-und-was-dagegen-a-1062936.html
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 27 November 2015, 14:02:42
Zitat von: http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-referendum-in-hamburg-was-dafuer-spricht-und-was-dagegen-a-1062936.html
...soll ein völlig neuer Stadtteil entstehen: modern, behindertengerecht, integrativ. Auch das öffentliche Nahverkehrssystem soll ausgebaut werden. Ohne die Bewerbung, das hat Scholz klar gemacht, wird aus diesem Vorhaben nichts.

Thats what we call Erpressung in my town.

Und das ist, was mich so aufregt.
Seit Jahrenden spart die Stadt an den anderswo erwähnten immateriellen Gütern (Kinderbibliotheken schließen, Schulen nicht sanieren, Sozialprojekte streichen, Kulturschaffenden aus dem "alternativen" Bereich den Lebensraum unterm A*** weggentrifizieren...), weil, wir müssen halt sparen.
Und dann kommt der Scholz ganz treuherzig und sagt "200Mio€ im Jahr für paar Jahre haben wir locker über. Äh, aber nur wenn Olympia."
Alter.


(Wäre ich gehässig, wofür ich ja nicht bekannt bin, würde ich außerdem sagen, spiegel.de hat mit Absicht überwiegend durchschaubare Bläblä-Pro-Argumente aufgelistet ::) )
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 28 November 2015, 12:22:42
Eine interessante Argumentation zu dem Thema: http://taz.de/Die-Wahrheit/!5252068/

:D

JETZT bin ich überzeugt. Zu schade dass ich kein Hamburger bin und nicht mitwählen kann. :(
Was für ein unglaublich dämlicher Artikel!

Mit so wenig Inhalt wie möglich eine Seite vollklatschen. Woah.
"Acrylamid ist toll, weil Acrylamid toll ist." Da fällt mir nur noch Qualitätsjournalismus ein.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 28 November 2015, 12:42:21
Eine interessante Argumentation zu dem Thema: http://taz.de/Die-Wahrheit/!5252068/

:D

JETZT bin ich überzeugt. Zu schade dass ich kein Hamburger bin und nicht mitwählen kann. :(
Was für ein unglaublich dämlicher Artikel!

Mit so wenig Inhalt wie möglich eine Seite vollklatschen. Woah.
"Acrylamid ist toll, weil Acrylamid toll ist." Da fällt mir nur noch Qualitätsjournalismus ein.

"Die Wahrheit" ist übrigens der taz-Satirepart.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 28 November 2015, 12:46:31
Gut, dass du das sagst.
Hab ich echt nicht mitbekommen. Ist da irgendwo ein Hinweis? :(

Bei den Argementationen der pro-Seite hab ich das doch tatsächlich für echt gehalten. :'D
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 28 November 2015, 12:57:24
Gut, dass du das sagst.
Hab ich echt nicht mitbekommen. Ist da irgendwo ein Hinweis? :(

Bei den Argementationen der pro-Seite hab ich das doch tatsächlich für echt gehalten. :'D
Ich musste auch etwas suchen. Aber wenn du unter dem Artikel auf "Die Wahrheit bei taz.de" (oder so ähnlich) klickst, landest du hier: http://taz.de/ueber-die-Wahrheit/!5068762/
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 28 November 2015, 19:03:17
Ich dachte, das sei offensichtlich?  ???
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 29 November 2015, 21:13:50
Hamburg bewirbt sich nicht weiter um die Olympischen Spiele!

- ~50% Beteiligung
- 48,3% dafür
- 51,7% dagegen

\o/
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Mentallo am 29 November 2015, 21:35:40
- 48,3% dafür
- 51,7% dagegen

dann hat sich die immense geldausgeberei fast gelohnt? die ganze sauteure gehirnwäsche der reichen dieser stadt hätte sich beinahe gelohnt?


ich hätte mit einer weit deutllicheren abstimmung DAGEGEN gerechnet. :o

edit:
4- für schlechten ausdruck.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: schwarze Katze am 29 November 2015, 22:12:49
- 48,3% dafür
- 51,7% dagegen

dann hat sich die immense geldausgeberei fast gelohnt? die ganze sauteure gehirnwäsche der reichen dieser stadt hätte sich beinahe gelohnt?


ich hätte mit einer weit deutllicheren abstimmung DAGEGEN gerechnet. :o

Du bist ein Optimist.
Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass es überhaupt klappt, die Olympia abzuwenden.

Und jetzt trinke ich einen Gläschen Rotwein auf den gesunden Menschenverstand, der doch knapp aber gesiegt hat
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 29 November 2015, 23:40:36
es haben wohl noch andere nicht damit gerechnet, dass die Riesenkampagne sich nicht verfängt.

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1668576163428455&id=1504105166542223

ganz schön schlechte Verlierer. *find*
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 29 November 2015, 23:47:06
es haben wohl noch andere nicht damit gerechnet, dass die Riesenkampagne sich nicht verfängt.

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1668576163428455&id=1504105166542223

ganz schön schlechte Verlierer. *find*
Wenn man etwas genauer hinschaut, findet man nicht nur schlechte Verlierer, sondern in etwa genauso viele schlechte Gewinner, schau nur hier ein bisschen weiter oben.

Schade, dass das Ergebnis so knapp war, wenn es eindeutiger gewesen wäre, wäre sicher die Akzeptanz größer.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Jack_N am 30 November 2015, 00:35:19
Ohne die massenhafte "Gehirnwäsche" in den Medien mit Stickerheftchen beim Edeka, Kostenlos-Pro-Olympia-Bild-Ausgabe und der ständigen Präsenz auf der Mattscheibe und im Radio (Alster Radio, auch bekannt als Olympiajubelsender) wäre das Ergebnis wohl auch deutlicher gewesen. So wurden doch noch etliche zu einem "Ja" angestiftet die sonst auch eher mit "nein" gestimmt hätten.

Schade um das ganze Geld was sinnlos im Vorfeld verpulvert wurde, aber ich sehe das wie die Nolympianer: Die bereits entstandenen Gruppierungen sollten sich jetzt nicht auflösen sondern zeigen dass sie auch ohne Olympia einen positiven Aufschwung bewirken können - für den Breitensport, für bezahlbaren Wohnraum, für eine bessere Stadtentwicklung. Ist nur irgendwie für die Mitläufer alles nicht mehr attraktiv wenn keine 5 Ringe draufgedruckt werden - scheint mir zumindest so.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 30 November 2015, 03:27:32
Ohne die massenhafte "Gehirnwäsche" in den Medien mit Stickerheftchen beim Edeka, Kostenlos-Pro-Olympia-Bild-Ausgabe und der ständigen Präsenz auf der Mattscheibe und im Radio (Alster Radio, auch bekannt als Olympiajubelsender) wäre das Ergebnis wohl auch deutlicher gewesen. So wurden doch noch etliche zu einem "Ja" angestiftet die sonst auch eher mit "nein" gestimmt hätten.
Ich glaube, Du überschätzt da diesen medialen Einfluss erheblich.

Zitat
aber ich sehe das wie die Nolympianer: Die bereits entstandenen Gruppierungen sollten sich jetzt nicht auflösen sondern zeigen dass sie auch ohne Olympia einen positiven Aufschwung bewirken können - für den Breitensport, für bezahlbaren Wohnraum, für eine bessere Stadtentwicklung.
Na dann... ich bin neugierig, was die Nolympianer hier im Forum in den nächsten Wochen erzählen, was sie da alles getan haben.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: EcceRex am 30 November 2015, 06:59:47
Zitat
- Abschließend doch noch ein letztes - und überaus interessantes Statement. Finanzminister Wolfgang Schäuble zum Olympia-Aus: "Ich finde es schade, es wäre eine tolle Chance gewesen. Ich kann aber irgendwie nachvollziehen, dass die Faszination der Menschen für solche Großereignisse im Moment nicht so vorhanden ist. Es finanziell zu stemmen, wäre eine große Herausforderung gewesen. Der Bund hätte das unterstützt, wenn auch nicht in der Größenordnung, wie Hamburg sich das vorgestellt hätte."
[Quelle]: http://www.mopo.de/hamburg/olympia/kein-olympia-in-hamburg-frust-und-trauer-bei-spiele-fans-23207850

Besonders die letzten beiden Sätze finde ich ausreichend....für das erzielte Ergebnis.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 30 November 2015, 08:28:11
Ohne die massenhafte "Gehirnwäsche" in den Medien mit Stickerheftchen beim Edeka, Kostenlos-Pro-Olympia-Bild-Ausgabe und der ständigen Präsenz auf der Mattscheibe und im Radio (Alster Radio, auch bekannt als Olympiajubelsender) wäre das Ergebnis wohl auch deutlicher gewesen. So wurden doch noch etliche zu einem "Ja" angestiftet die sonst auch eher mit "nein" gestimmt hätten.
Ich glaube, Du überschätzt da diesen medialen Einfluss erheblich.

Zitat
aber ich sehe das wie die Nolympianer: Die bereits entstandenen Gruppierungen sollten sich jetzt nicht auflösen sondern zeigen dass sie auch ohne Olympia einen positiven Aufschwung bewirken können - für den Breitensport, für bezahlbaren Wohnraum, für eine bessere Stadtentwicklung.
Na dann... ich bin neugierig, was die Nolympianer hier im Forum in den nächsten Wochen erzählen, was sie da alles getan haben.

Und alle Leute, die dagegen sind, dass mir auf Staatskosten eine Hüpfburg in den Vorgarten gestellt wird, müssen in den nächsten Wochen mindestens 50 Hüpfburgen für Waisenhäuser in Osteuropa stiften, sonst sind sie nur heuchlerische Nörgler.

Super Logik eigentlich. *nick*

Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 30 November 2015, 09:48:40
Ich kann mir dieses dumme gewäsch nicht mehr anlesen. :( "Ein nein für Olympia ist ein..." ach egal.

Die Logik da versteh ich auch nicht. Aber ich wäre der Letzte, der bei was guten nicht dabei ist. Hb ich vielleicht hier und da schon mal durchgucken lassen. ::)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 30 November 2015, 12:22:41
Ich kann mir dieses dumme gewäsch nicht mehr anlesen. :( "Ein nein für Olympia ist ein..." ach egal.
anlesen und anhören.

NDR2 hat die Theorie aufgestellt dass die Abstimmung eigentlich zugunsten Olympia in Hamburg ausgefallen wäre, aber viele pro-Olympia-Wähler auf Grund von Terrorangst nicht in die Wahllokale gegangen sondern "sicherheitshalber" zu Hause geblieben sind. Wären die Leute in die Wahllokale gegangen, wäre die Abstimmung sehr eindeutig FÜR Olympia ausgefallen.
Öh. Logik?

Achja, in einem späteren Beitrag hiess es dann das Deutschland auf Grund des Nein zur Winterolympiade in München und jetzt dem Hamburger Nein, jegliche Legitimation verloren hat die Spiele, wo auch immer sie stattfinden werden, zu kritisieren.
Das hat etwas von diesem sinnlosen " Bevor du es nicht besser machst, darfst du andere nicht kritisieren" Totschlagargument welches ich bisher nur aus Internetforen kannte... (Bzw. passt hervorragend in die Eisbärsche "Wer gegen Olympia ist muss jetzt selbst was auf die Beine stellen" Logik... )
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 30 November 2015, 13:42:07
Also wer etwas an anderen kritisiert, sollte es schon mal irgendwie besser machen.
Weil meckern ist schon leichter als machen, das muss man sagen.

Aber der Olympia-Vergleich hinkt da doch ein wenig. Schließlich ist das auch nichts, was ich mir ausgesucht hätte.
Und selbst wenn ich die Volksverarsche besser gemacht haben wollte, könnte ich gar nicht, weil man an die entscheidenden stellen gar nicht ran kommt. Klar, da kann man ja auch nicht 1,8 Millionen hin lassen, die es plötzlich alles besser zu machen wissen.

Edit1: das da mit NDR2 it so, so... es ist... also. Nein. Einfach nein.
Und wenn die Leute heute wieder einkaufen, ist diese gefahr vorbei? Oder gehen alle ganz schnell einkaufen? Geil.
Edit2: es wäre auch totaler Schwachsinn, die Wahl zu terrorisieren. Da trifft man vielleicht 50 oder 100 Mann wenns hoch kommt. Wen Olympia stattfindet, hach ungeahnte Möglichkeiten.
Wobei wenn bis dahin die VDS durch ist, ... ach man.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 30 November 2015, 14:24:59
Also wer etwas an anderen kritisiert, sollte es schon mal irgendwie besser machen.
Weil meckern ist schon leichter als machen, das muss man sagen.
Das heisst um zu sagen was mir an einem Lied, an einer Musikrichtung, an einem Konzert etc. nicht gefällt muss ich erst selbst Musiker werden und Konzerte geben?
Um meine Meinung/Kritik an einem Film äussern zu dürfen muss ich erst einmal selbst einen Film/Blockbuster gemacht haben (Natürlich mindestens als Schauspieler und Regisseur)
Um sagen zu dürfen was mir an Olympia nicht gefällt und warum ich es nicht in der Stadt haben möchte muss ich erst einmal selbst so ein Großereignis organisiert und veranstaltet haben? Sorry, aber das finde ich gelinde gesagt ziemlich blödsinnig.
(Falls du jetzt etwas anderes gemeint haben solltest: NDR2 nicht. Danach haben wir Deutschen jetzt JEGLICHE Legitimation verloren IRGENDWAS an Olympia zu kritisieren.)


Zitat
Edit1: das da mit NDR2 it so, so... es ist... also. Nein. Einfach nein.
Und wenn die Leute heute wieder einkaufen, ist diese gefahr vorbei? Oder gehen alle ganz schnell einkaufen? Geil.
Was mir dabei besonders "seltsam" vorgekommen ist, ist das nach der Argumentation NUR die Olympia-Beführworter Terrorangst hatten und deswegen nicht zur Wahl gegangen sind. Die Gegner hatten natürlich keine Angst und sind brav hin. (Mal ganz abgesehen das so etwas wie die Briefwahl einfach gleich komplett ignoriert wurde)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 30 November 2015, 15:09:25
Also wer etwas an anderen kritisiert, sollte es schon mal irgendwie besser machen.

Wir hatten schon zweimal die allertollsten Olympischen Spiele der Welt in Deutschland ::)
Und was sYntiq sagt.

Ich kann mir dieses dumme gewäsch nicht mehr anlesen. :( "Ein nein für Olympia ist ein..." ach egal.

+1. Furchtbar.


...viele pro-Olympia-Wähler auf Grund von Terrorangst nicht in die Wahllokale gegangen sondern "sicherheitshalber" zu Hause geblieben sind.

Weil man auch nicht schon viele Wochen vorher die nötigen Unterlagen frei Haus bekommen hat und in einen vermutlich nicht unter IS-Beobachtung stehenden Briefkasten hätte werfen können ::)

Aber 50% Beteiligung, das ist herb.
Da bin ich den Prolympiern ja dankbar, daß sie wenigstens abgestimmt haben.
Meine Theorie ist, daß den restlichen 50% der Wahlberechtigten "Feuer und Flamme" total am Allerwertesten vorbeigehen. Q.e. irgendwie d.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 30 November 2015, 19:44:51
Naja... wenn ich bedenke, wieviel Sponsorengelder, wieviel Investitionen aus der Wirtschaft jetzt eben nicht in Hamburg ausgegeben werden, finde ich das schon bedauerlich.
Von den 8000 Wohnungen des Olympischen Dorfes wären 4000 Sozialwohnungen gewesen, diverse Sportstätten hätten saniert werden können und das neue Olympiastadion wäre zu einem kleineren Footballstadion rückgebaut worden. Die Teile vom Rückbau hatten schon einen Käufer.

Das Hamburger Konzept zur Bewerbung waren ja gerade nachhaltige Spiele.

Aber welches Unternehmen investiert und sponsort jetzt mit soviel Geld Wohnungen und Infrastruktur in HH, ohne die werbewirksamen Olympischen Spiele?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: EcceRex am 30 November 2015, 20:25:21
Nun, wenn es allein Olympischer Spiel bedarf, um all das umzusetzen, ist das schon sehr traurig.

Meines Erachtens nach sollten einige der Pläne dennoch umgesetzt und die Gelder darin investiert werden.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 30 November 2015, 20:33:35
Ich hab in dem Plan irgendwie nicht gelesen, dass das unterm Strich netto Geld bei reingekommen wäre.
Vielleicht hab ich das falsch verstanden? Die prognostizierten Einnahmen aus Sponsorengeldern und ähnlichem sollten doch der Rechnung des Bürgermeisters zufolge nicht mal ein Drittel der Kosten decken? Eine großzügige Spende, die Mehrkosten in Höhe von 200% erzeugt ist irgendwie nicht wirklich was positives, oder?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 30 November 2015, 20:36:12
Ich hör immer "Sponsoren".

Die Rede war von 200Mio€ Steuergeldern, die die Stadt über mehrere Jahre hinweg der Wirtschaft™ und dem IOC hinwerfen wollte, damit am Ende ein paar Tausend Sozialwohnungen und vielleicht breitensportnützliche Sportstätten rumkommen (also, wenn die 15Mio€ Steuergelder für die Bewerbungskampagne erfolgreich investiert gewesen wären. Bzw für die Bewerbung an sich hat man ja fest mit Sponsorengeldern in vielfacher Millionenhöhe gerechnet. Weil...weil ö.ö. Wir reden immer noch von einem Glücksspiel).
Und die 200Mio, die sind nur über, wenn irgendwelche (hypothetischen? Oder gab es feste Zusagen?) Investoren ein paar Kröten in den Klingelbeutel werfen? Anders gesagt, in der Hoffnung auf ein paar Brotkrumen hätte die Stadt ruhig mal mehrere Jahre lang ihr Gesamtsteueraufkommen...ernsthaft?

Entweder, das Geld ist da. Oder nicht. Das materialisiert sich doch nicht plötzlich, weil irgendein Investor sagt, ach, komm, da habter n paar Mille.

Sozialer Wohnungsbau und Infrastruktur gehören ja nach meinem Verständnis zu den Kernaufgaben der Stadt. Und zwar sponsorenunabhängig. Olympiaunabhängig.


Das Konzept der Stadt Hamburg war übrigens auch ein preisgünstiges und dennoch hochwertiges Opernhaus ::)
Und nachdem es dann im städtischen Opernhaus Luxuswohnungen gibt, die der Stadt weder gehören noch in Zukunft irgendwas einbringen werden, hält sich mein Vertrauen in den olympisch-sozialen Wohnungsbau auch in Grenzen. Deinen Zahlen zufolge isses dann ja auf einmal auch nur noch die Hälfte der Wohnungen des olympischen Dorfes, die Sozialwohnungen werden sollen. Na, sowas. Der Rest wäre dann was? Hafencity-Erweiterung? Like, Überraschung?



"Football"? Echt jetzt. Und das Stadion hätte jemand gekauft, NACHDEM es mit Steuergeldern rückgebaut...weisst schon.

tl,dr: siehe Ecce ^^
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: banquo am 30 November 2015, 20:39:50
Was mich dabei immer so irritiert, auch jetzt in den Diskussionen auf Facebook: woher kommt dieses Vertrauen in das IOC und seine Aussagen?
Aus den guten Erfahrungen in der Vergangenheit? Aus der charmanten Ausstrahlung der Funktionäre? Aus dem Glauben an das Gute im Menschen?

Ich kann das immer nicht nachvollziehen. Bei jedem Gebrauchtwagenhändler wäre man skeptisch, sich für etwas festzulegen, bei dem man weder den Preis noch das Ergebnis vorher abschätzen kann, aber bei Veranstaltungen, die Weltraumprogramm-Dimensionen haben, da ist das plötzlich alles egal?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 30 November 2015, 20:50:17
Einer geht noch, aus dem Finanzreport (http://www.hamburg.de/contentblob/4612940/data/pdf-finanzreport.pdf):

Zitat
So werden wie in jedem anderen Quartier private Bauherren diese Projekte realisieren, sodass der notwendige Finanzierungsbedarf nicht von der öffentlichen Hand gedeckt werden muss...ein gelungenes Beispiel einer solchen Stadtentwicklung findet sich mit der HafenCity bereits heute direkt gegenüber der künftigen OlympiaCity. Die HafenCity dient stadtentwicklungsbezogen wie auch hinsichtlich der Finanzierung als Blaupause für die OlympiaCity.

Danke, das genügt.

Da hab ich mich häufig gefragt, liegt das jetzt an mir oder glauben die das selbst oder glauben die, das merkt keiner?

Zur Frage nach dem Gebrauchtwagenhändler:
Ist das das geistige Prinzip, nachdem "SHIT - Shopping im TV" funktioniert? Wo jeder weiss, dem kann man nicht trauen, aber das Produkt sieht toll aus und die Leute reden so schön und es gibt NUR NOCH 185 Stückalso NIMM. MEIN. GELD?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Jack_N am 30 November 2015, 21:10:36
Ich glaube so mancher sollte sich nochmal die Bedingungen des IOC für die Ausrichtung von Spielen durchlesen, oder den Report wie das in London abgelaufen ist.
Dinge wie: kostenlose Limousinen mit Fahrer für zigtausende Funktionäre, inklusive Sonderverkehrsrechten oder Sachen wie ein Unterzeichnen einer Garantie dass die Stadt/das Land als Veranstalter für alle eventuell anfallenden Mehrkosten aufkommen wird - sorry, das ist Gängelung und Pampern von ein paar pseudo-wichtigen Daddys hoch 10. Mit Sport hat das NICHTS zu tun.

Meines Erachtens war Los Angeles 1984 die einzige Stadt die ein vernünftiges Konzept für Olympia auf die Beine gestellt hat. Gut, die konnten von den vorhandenen olympischen Anlagen zehren (obwohl die auch 50 Jahre alt waren). Aber heutzutage wäre es wohl auch nicht mehr möglich Athleten mit dem ÖPNV zu den Sportstätten zu karren. (wobei ich es interessant finde dass es eben nach München ja DOCH möglich war - soviel zur Terrorangst damals)
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: sYntiq am 30 November 2015, 21:45:08
Was mich dabei immer so irritiert, auch jetzt in den Diskussionen auf Facebook: woher kommt dieses Vertrauen in das IOC und seine Aussagen?
Aus den guten Erfahrungen in der Vergangenheit? Aus der charmanten Ausstrahlung der Funktionäre? Aus dem Glauben an das Gute im Menschen?

Am Sport? Ich hab zumindest das Gefühl dass hier "Brot und Spiele für das dumme Volk" hervorragend passt. "SportGroßveranstaltung" reicht anscheinend aus um bei einer Menge Leute alles andere zu unwichtigen Nebnsächlichkeiten verkommen zu lassen.

Wenn man sich die Kommentare bei Facebook anguckt  wo behauptet wird das Olympia in der Vergangenheit der jeweiligen Stadt/dem jeweiligen Land ja immer NUR positives gebracht haben soll und selbst Leute aus London behaupten dass die Olympia da null negative Effekte hatte, scheint "Sport" bei erstaunlich vielen tatsächlich das Hirn, oder zumindest das logische Denken zu deaktivieren.
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 30 November 2015, 22:39:49
Solche Argumentation müsste man schon mit einer eigenen Gültigkeitsprüfung enttarnen.

Selbst wenn Veranstaltung X eine richtig gute Sache ist, und richtig gut geplant wurde, gibt es nicht ausschließlich positive Seiten. Das ist einfach unrealistisch. Der Anteil mag hoch sein, aber nie alles.

Sonst leidet man leider unter Realitätsverlust (oder es muss schon eine sehr spezielle Ausnahme sein).
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Eisbär am 01 Dezember 2015, 07:34:56
Also ist Euer Fazit: internationale Sportgroßveranstaltungen ganz abschaffen?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: Jack_N am 01 Dezember 2015, 08:13:21
Nein. Fazit: Internationale Sportgroßveranstaltungen für Sportler und Zuschauer gestalten, und nicht für Funktionäre und Sponsorenangehörige.
Einem Sportler sollte es egal sein ob er im Bus, der S-Bahn oder sonstwie zur Sportstätte gelangt. Als Profi sollte er seinem "Beruf" nachgehen. Genau das was man von einem Maurer, Banker oder IT-Fuzzi oder leitenden Angestellten auch verlangt: Den Job dort wo er erledigt werden soll machen.
Und vergessen wir nicht: Den olympischen Gedanken gibts eh nicht mehr. Olympia war mal eine bessere Wehrertüchtigungsstrategie, später dann ein Kräftemessen für talentierte Amateure. Heute ist ein Zwangs-Schaulaufen für Länder draus geworden, mit enormem Druck dahinter. Sowas darf imho nicht sein, ich fände es viel interessanter wenn dort z.B. nur Sportler zugelassen wären die diesen Sport nicht hauptberuflich ausüben. Leute wie "Eddie the Eagle" waren echte Publikumsmagneten.

Wenn man den Sport fördern will dann braucht man keine Großveranstaltung vorschieben. Wer sich nur durch olympische Spiele für etwas begeistern lässt, der ist genauso lange mit Feuer und Flamme dabei wie er sich um das Hündchen kümmert was unterm Weihnachtsbaum lag. Kann gutgehen, wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach übel enden und nachher hat jemand die Töle am Beim (die Kosten für die nicht mehr benötigten Bauten und deren Instandhaltung) der damit gar nix anfangen kann und will. Klar, auch daraus kann noch eine Freundschaft entstehen, aber es bleibt immer ein schaler Beigeschmack.

Sport fördern funktioniert z.B. an meiner alten Schule. Da wird inzwischen sogar Golf für die Schüler unentgeltlich angeboten!


Gerade eben im Radio: Auf dem kleinen Grasbrook werden jetzt keine Wohnungen mehr gebaut da dort "zuwenig Platz" sei. Äh, wenn man da jetzt kein Stadion baut sollte neben der kommerziellen Nutzfläche doch noch mehr als genug Platz sein? Oder war das mit den Wohnungen etwa von vorn herein eine Lüge?
Titel: Antw:Olympische Spiele 2024
Beitrag von: nightnurse am 01 Dezember 2015, 10:53:55
Also ist Euer Fazit: internationale Sportgroßveranstaltungen ganz abschaffen?

Erwartest Du darauf eigentlich eine andere Antwort als "::)"?

Es gäbe zusätzlich zu dem, was Jack sagt, noch die Möglichkeit der privaten Finanzierung. Aus den vielgepriesenen Sponsorengeldern.