Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: muh-nix-user am 25 Oktober 2012, 20:30:41

Titel: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: muh-nix-user am 25 Oktober 2012, 20:30:41
Hallo,
da es hier bereits ein Thema gibt mit dem Namen Homöopathie, nehme ich das mal als Denkanstoß, um etwas Anderes in den Raum zu werfen-
siehe da Heilkräuter, alles gute aus dem Garten ,vom Wegesrand oder wo sie auch noch gefunden werden.

Wie steht ihr dazu, ist das alles auch nur hokus pokus oder die sanfte Alternative zur chemischen Keule?

Ich selber finde Heilkräuter & -pflanzen gut, da mit deren Kenntnissen Krankheiten begegnet werden kann, oder auch vorbeugendermaßen, mitunter weil es schmeckt.

Da wären Tee-Zubereitungen, Salben, oder Auszüge,
es gibt da bestimmt noch mehr, jedoch würde ich es erstmal auf Heilkräuter begrenzen wollen und deren Dareichungsform.
Hervorgehoben sei hierbei zum Beispiel die Autorin Maria Treben.
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Schattenwurf am 25 Oktober 2012, 20:50:54
Cubensis sind cool xD
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: muh-nix-user am 25 Oktober 2012, 20:57:33
Cubensis sind cool xD

so cool das so mancher auch deswegen inner klapse verbleibt- so cool du die finden magst, was soll damit geheilt werden?
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Schattenwurf am 25 Oktober 2012, 21:09:12
Akuter Zementkopf
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: CubistVowel am 25 Oktober 2012, 21:38:06
Wie steht ihr dazu, ist das alles auch nur hokus pokus oder die sanfte Alternative zur chemischen Keule?

Also das "sanft" ist bei so einigen Pflanzen und Pilzen unserer Breiten wirklich nicht angebracht. Sie enthalten teilweise tödliche Gifte: Schierling, Tollkirsche (und andere Nachtschattengewächse), Bilsenkraut, Hundspetersilie, Roter Fingerhut oder der extrem giftige Eisenhut... Und mit den Pilzen (ich nehme einfach mal an, du beziehst dich mit "Gartenmedizin" nicht nur auf Pflanzen, sondern auch auf Pilze) kenne ich mich nicht aus, aber auch da gibt es so einige, die ich nicht wirklich in meinem Essen haben will... Mir fällt gerade nur Knollenblätterpilz und Mutterkorn ein, aber das reicht ja auch schon...^^

Also "Hokuspokus" ist das alles bestimmt nicht. Viele Pflanzen und Pilze enthalten medizinisch wirksame Substanzen, von der Kamille über Ginseng, Tabak, Schlafmohn, Maiglöckchen und Johanniskraut bis zur ASS-haltigen Weidenrinde. Teilweise werden bestimmte Wirkstoffe auch heute noch direkt aus Pflanzen gewonnen, z. B. Chrysanthemen. (Ob die bei Budni oder im Hexenlädchen angebotenen Mittelchen, Pillen und Tees tatsächlich ausreichend Wirkstoffe enthalten oder richtig aufbereitet sind, ist noch eine ganz andere Frage...)

Außerdem ist bei selbstgesammelten Kräutern zu beachten, dass der Wirkstoffgehalt stark schwanken kann. Wenn man überhaupt die richtige Spezies erwischt, das ist nämlich auch nicht immer der Fall... *räusper* ;D

Dabei kann man sich selbst (und andere) übrigens wunderbar umbringen, weil einige essbare Arten sehr leicht mit giftigen verwechselt werden können. Z. B. sehen die Blätter des Bärlauchs den tödlich giftigen Blättern der Herbstzeitlosen sehr ähnlich...

Die Wirksamkeit vieler alter Heilkräuter ist übrigens oft nicht belegbar. Aus den Namen der Pflanzen kann man aber noch ersehen, wozu diese früher verwendet wurden: Beinwell bei Knochenbrüchen, Milzkraut bei Milzbeschwerden, Augentrost bei Augenentzündungen, Pestwurz "half" gegen die Pest etc. Teilweise sind diese Anwendungsgebiete jedoch nur auf eine Art Signaturenlehre zurückzuführen, d. h. beispielsweise: Aus einer äußeren Ähnlichkeit der Pflanze mit einem Organ schloss man auf einen Zusammenhang mit der Wirkweise dieser Pflanze...

Die Heilkräuter sind nur ein Teil des Gebiets, mit dem ich mich seit einigen Jahren beschäftige ("Unkraut" aller Art, also Wildkräuter und -pflanzen), aber es macht mir persönlich sehr viel Spaß, auch wenn viele ehemalige Heilkräuter nur noch von geschichtlichem Interesse sind.
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Schattenwurf am 25 Oktober 2012, 21:43:06
Kommen nicht fast alle, heute künstlich erzeugten, Arzneien ursprünglich aus der Pflanze und Tierwelt?
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: CubistVowel am 25 Oktober 2012, 21:56:17
Kommen nicht fast alle, heute künstlich erzeugten, Arzneien ursprünglich aus der Pflanze und Tierwelt?

Eine Liste wäre sicher interessant. Und auf der Suche nach neuen natürlichen Substanzen ist man ja immer, besonders von Tiergiften hört man in letzter Zeit wieder viel. Aber für mich macht es letzten Endes keinen so riesigen Unterschied, ob ein Wirkstoff, z. B. ein Schmerzmittel, nun auf künstlichem Weg hergestellt oder irgendwie aus einer Pflanze extrahiert wurde.

Ehrlich gesagt ist mir der künstliche Wirkstoff sogar etwas lieber... Er ist in der Endanwendung meistens einfacher und lässt sich zuverlässiger dosieren.

Etwas offtopic, aber dazu fällt mir gerade ein: In den Achtzigern war Haarefärben mit Henna total in. War das eine Sauerei. (Und eine Verarsche, denn echtes Henna war es auch nicht...)
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Ebony am 31 Oktober 2012, 16:34:15
Ich befasse mich auch schon seit langem mit Heilpflanzen,
hat mich irgendwie schon immer fasziniert.

Zitat
Also das "sanft" ist bei so einigen Pflanzen und Pilzen unserer Breiten wirklich nicht angebracht. Sie enthalten teilweise tödliche Gifte: Schierling, Tollkirsche (und andere Nachtschattengewächse), Bilsenkraut, Hundspetersilie, Roter Fingerhut oder der extrem giftige Eisenhut... Und mit den Pilzen (ich nehme einfach mal an, du beziehst dich mit "Gartenmedizin" nicht nur auf Pflanzen, sondern auch auf Pilze) kenne ich mich nicht aus, aber auch da gibt es so einige, die ich nicht wirklich in meinem Essen haben will... Mir fällt gerade nur Knollenblätterpilz und Mutterkorn ein, aber das reicht ja auch schon...^^

Da hast du natürlich recht, aber ich denke das ist eine etwas seltsame Assoziation zu "sanften" Heilkräutern *g
Abgesehen davon : Die Dosis macht das Gift,wie jeder weiß.

Vom Wegesrand würde ich allerdings auch abraten, wenn du dich nicht genügend auskennst,aber ansonsten spricht doch nichts dagegen.
Ich zum Beispiel habe vor im nächsten Frühjahr, Kräuter anzupflanzen ,welche es in  Europa nur  im Mittelalter gab...quasi einen kleinen Klostergarten...sprich Spitzwegerich ,Muskatellersalbei,Kamille...
also nix mit Tomate ,Chili etc *g
Ab und zu verstreue ich auch etwas Saatgut in der freien Natur,da es mich freuen würde wenn , Heilpflanze n die in Vergessenheit geraten sind ,wieder für  jeden zugänglich werden würden.
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Black Ronin am 01 November 2012, 12:08:45
Eigentlich ist Cubist´s Ausführeungen kaum noch wa inzuzufügen ausser vielleicht das man unter  www.kräuter-und-duftpflanzen.de  eine gigantische Auswahl aus aller Welt findet. Die Gärtnerei ist auch nicht weit weg von Hamburg. ;)
Und: Nein, ich bekomme kein Provision für Werbung. Finde nur den Laden ganz toll.
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: CubistVowel am 01 November 2012, 17:39:01
Duftrasen! Katzenkräuter! \o/ *stöber*
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Ebony am 01 November 2012, 18:32:12
Katzenminze soll auch gut knallen : DD
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Gypsy am 02 November 2012, 08:04:29
Ich steh ja total auf Küchenkräuter. Gibt Currykraut, eine Pflanze die nach Champignons schmeckt, Knoblauchkraut, Colakraut... ich hatte eine Weile 4 Arten Minze und 5 Arten Basilikum rumstehen. Stevia mag ich auch.

Augentrost, Frauenmantelkraut und Ringelblumensalbe nutze ich auch. Mir geht es da wie Cubist: Medizinische Erzeugnisse sind mir da lieber als Drogie- oder "Kräuterpanscher"-Produkte, da wird der Wirkstoffgehalt überprüft. Bei "harmlosen" Pflanzen wie diesem Gedächtniskraut, Aloe und so weiter nutze ich aber gerne die pure Pflanze... irgendwie ist das persönlicher, einfach nach Bedarf etwas abschneiden und nutzen, ansonsten beim Wachsen zugucken.

Wenn das Geld über sein sollte werd ich im Frühjahr den Balkon zum Kräutergarten umbauen. Einen Kräutertopf habe ich sowieso, die Blumenkästen sind auch frei, Töpfe vorhanden. Jemand Lust mit mir gemeinsam die Pflanzen anzuziehen und so? Ich hab so ein Fensterbankgewächshaus.
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: CubistVowel am 02 November 2012, 09:13:50
Ich steh ja total auf Küchenkräuter. Gibt Currykraut, eine Pflanze die nach Champignons schmeckt, Knoblauchkraut, Colakraut... ich hatte eine Weile 4 Arten Minze und 5 Arten Basilikum rumstehen. Stevia mag ich auch.

oder die Schokoladenblume (gibt mindestens 2 Arten) oder Liebstöckel, der nach Maggi riecht (oder umgekehrt?^^)... Aber kein Kräutlein riecht besser als Melisse, Echtes Labkraut oder Mädesüß... *find*
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Black Ronin am 02 November 2012, 09:15:55
Erbeerminze und Gewürztagetes sind auch ganz prima  :)
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: Simia am 02 November 2012, 18:26:05
Für mich gehören Heilkräuter zum festen Repertoire, wenn's mal gesundheitlich nicht so läuft wie gewünscht. Medikamenten gegenüber bin ich nicht ablehnend eingestellt, aber ich versuch's gern erstmal anders.

Hokuspokus ist es ganz bestimmt nicht, da gibt's ja nun wirklich Erfahrungswerte, die keiner abstreiten kann. Dass Heilkräuter und dreifach lunar aufgeladenes Engelswasser immer noch in die gleiche Ecke gestellt werden, kann ich mir nur mit Lobbyarbeit seitens der Pharmaindustrie erklären oder damit, dass der Eso-Shop Ihres Vertrauens eben auch etablierte Erzeugnisse vertreibt, um sich ein wenig mehr zu legitimieren und manch einer das schon mal durcheinanderkriegt.
Titel: Re: Heilkräuter, Gartenmedizin
Beitrag von: VII am 15 Dezember 2012, 23:17:43
Hallo,
da es hier bereits ein Thema gibt mit dem Namen Homöopathie, nehme ich das mal als Denkanstoß, um etwas Anderes in den Raum zu werfen-
siehe da Heilkräuter, alles gute aus dem Garten ,vom Wegesrand oder wo sie auch noch gefunden werden.

Wie steht ihr dazu, ist das alles auch nur hokus pokus oder die sanfte Alternative zur chemischen Keule?

Ich selber finde Heilkräuter & -pflanzen gut, da mit deren Kenntnissen Krankheiten begegnet werden kann, oder auch vorbeugendermaßen, mitunter weil es schmeckt.

Da wären Tee-Zubereitungen, Salben, oder Auszüge,
es gibt da bestimmt noch mehr, jedoch würde ich es erstmal auf Heilkräuter begrenzen wollen und deren Dareichungsform.
Hervorgehoben sei hierbei zum Beispiel die Autorin Maria Treben.


Nicht zu vergessen Ursel Bühring und natürlich der Leitfaden für Phytotherapie der Kommision E.