Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Alte Pizza am 07 Juli 2017, 21:27:57

Titel: G20
Beitrag von: Alte Pizza am 07 Juli 2017, 21:27:57
Mich wundert es ein wenig, dass hier niemand darüber schreibt. Seid ihr alle ausgeflogen?
Titel: Antw:G20
Beitrag von: CommanderChaos am 07 Juli 2017, 23:55:36
Oder beschäftigt damit, die Ereignisse zu verfolgen und zu verstehen. Was soll ich groß sagen, die Bilder sprechen für sich.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Eisbär am 08 Juli 2017, 06:00:13
Mich macht das sprachlos.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Alte Pizza am 08 Juli 2017, 14:08:16
Ich finde es total verantwortunglos den G20 überhaupt in Hamburg in St. Pauli zu veranstalten. Abgesehen davon halte ich nicht viel vom G20.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Scarlett am 08 Juli 2017, 18:14:41
Mich wundert es ein wenig, dass hier niemand darüber schreibt. Seid ihr alle ausgeflogen?

Jupp,  ausgeflogen.... 
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Jack_N am 08 Juli 2017, 18:47:19
Hm, mal kritisch gedacht (und wertungsfrei davon was man von der Veranstaltung oder sonstigem ansich hält):
Wenn für ein solches Großereignis einige Standorte quasi zum "verbotenen Pflaster" werden, dann stimmt doch von vornherein einiges nicht.
In einer optimalen Gesellchaft dürfte es solche Ecken gar nicht geben.
Gegen etwas, was mit den eigenen Vorstellungen nicht vereinbar ist, zu demonstrieren ist ein gutes Recht und sinnvoll. Aber das muss doch auch friedlich möglich sein? Haben doch genügend Leute gezeigt.
Ich fürchte dass die meisten Demonstranten, die in den letzten Tagen durch Hamburgs Straßen gezogen sind, gar nicht wussten wogegen sie wirklich demonstrieren.
Schlimm finde ich dann aber dass diese Leute aus einem verdrehten Rechts- und Unrechtsverständnis heraus diejenigen gedeckt haben, die Straftaten begangen haben - entweder durch aktive Behinderung der Polizeiarbeit (Blockaden, Schützen der Verantwortlichen in der Masse) oder aber auch passiv indem sie sich an so vielen Positionen breitgemacht haben dass die Polizei keine Kräfte mehr hatte um die marodierenden Brandstifter einzufangen.

Dabei müsste doch jedem Idioten klar sein: Wenn man Ziele erreichen will braucht man Leute die hinter einem stehen. Wenn aber Lieschen Müllers Kleinwagen brennt und Horsts Spielwarengeschäft in Trümmern darliegt dann werden diese beiden schonmal auf keinen Fall die Ideologie der Demonstranten unterstützen, sondern eher auf Konfrontationskurs gehen.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Gerüchte, dass die Schaufenster der Geschäfte verschont blieben, die vorher für einen gewissen Betrag Plakate gekauft und aufgehängt haben. Das wäre schon Schutzgelderpressung a la Mafia und würde die "Antikapitalisten" sehr kapitalistisch dastehen lassen. (ich möchte nochmal betonen dass das bislang nur ein Gerücht ist, und schon einige Gerüchte in den letzten Tagen sich als gezielt gestreute Propaganda rausgestellt haben - würd mich hier auch nicht wundern)
Titel: Antw:G20
Beitrag von: RaoulDuke am 09 Juli 2017, 13:22:15
Ich finde es total verantwortunglos den G20 überhaupt in Hamburg in St. Pauli zu veranstalten.

Das finde ich auch!

Unabhängig davon, wie man zu den konkreten Inhalten steht oder welchem politischen Lager man sich zurechnet - so wie es lief war es total schlecht.

Ich bin vor dem Gewaltwochenende nach Berlin "geflohen", und das sollte nach meiner Meinung eigentlich nicht sein müssen. Dermaßen konfliktgeladene Veranstaltungen gehören nicht in Wohngebiete wie ich finde. Vielleicht sollte man so einen Gipfel wirklich auf einem Kreuzfahrtschiff machen, oder an einem anderen abgelegenen Ort. In Hamburg hat es das Leben der Menschen zu sehr beeinträchtigt, und es ging viel zu viel Wertvolles zu Bruch. Zudem stand nun für viele nur noch die Gewalt im Mittelpunkt - das sollte doch nicht die Message sein, wenn sich die wichtigen Staatschefs treffen...
Titel: Antw:G20
Beitrag von: schwarze Katze am 09 Juli 2017, 16:06:16
Ich finde es total verantwortunglos den G20 überhaupt in Hamburg in St. Pauli zu veranstalten. Abgesehen davon halte ich nicht viel vom G20.

definitiv.
Auch der ganze Sinn von solchen Veranstaltungen bleibt für mich schleierhaft.
Irgendwas großartiges für die Welt ist dort nie rausgekommen.



Bin am Mittwoch mit einer friedlichen Rave-Demo tanzend durch die Straße gezogen.

Das ganze Ausmaß von Gewalt am WE kotzt mich richtig an, obwohl ich eigentlich damit (und sogar mit den Schlimmsten) gerechnet habe. Zum Glück gab es keine Tote.

Habe gerade einen Text zur Thema gefunden, welcher mir sehr gefallen hat.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/g20-in-hamburg-der-gescheiterte-gipfel-vier-lehren-aus-g20-a-1156840.html
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 10 Juli 2017, 00:39:19
Hab gerade zufällig eine gute Analyse zum Thema gelesen:

Es handelt sich beim linksradikal-utopistischen Weltbild um eine verweltlichte Variante des religiösen Fundamentalismus: „Wenn sich die – oft berechtigte – Unzufriedenheit mit den Zuständen dieser Welt nicht überzeitlich-religiös auflösen lässt, wenn sich alle utopischen Hoffnungen in dieser säkularen Zeit erfüllen (oder scheitern) müssen – dann liegt der Traum von entfesselter Gewalt nahe, schein-legitimiert durch eine mythologische Hoffnung auf ein apokalyptisches Paradies nach der großen Zerstörung.“

Linksradikale Nihilisten wollen die freie Gesellschaft zerstören in der vagen Hoffnung, dass dabei eine kaum definierbare utopische Gesellschaft herauskommt. Das ist religiöser Fanatismus pur, nur ohne Gott und Paradies.

[...]

Die Kriminalbehörde des US-Bundesstaats New Jersey hat die Antifa nun als Terrorgruppe eingestuft. Das muss in Deutschland auch geschehen. Statt gewalttätige Linksextreme zu fördern und zu finanzieren, weil sie ja brav gegen den Faschismus einzutreten behaupten, muss der Staat sie entschlossen bekämpfen. (https://feuerbringer.wordpress.com/kooperationen/familienwerte/)
Titel: Antw:G20
Beitrag von: waldlaeuferin am 10 Juli 2017, 08:53:22
Weiß man denn schon, dass nicht der Verfassungsschutz Schuld hat?  *aluhut*
Titel: Antw:G20
Beitrag von: CubistVowel am 10 Juli 2017, 10:18:01
Das Problem mit den Linksextremisten ist doch nur "aufgebauscht" (M. Schwesig, SPD). Was wir jetzt wirklich brauchen, ist mehr Aktion gegen rächz. :)
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Black Ronin am 10 Juli 2017, 10:40:22
Den G20 in HH abzuhalten war von vorneherein Wahnsinn, da können mir Steineier, Scholz und Co. erzählen was sie wollen. Aber was interessiert das die Mächtigen? Sich selbst in schöner Kulisse inszenieren und komfortabel logieren? Der Steuerzahler löhnt das ganze und die (vom Steuerzahler bezahlte) Polizei schützt die Veranstaltung, also was solls.
Ich frage mich ob es am Samstag so viel Gewalt und Zerstörung gegeben hätte, wenn die Polizei am Freitag die GENEHMIGTE Demo ( welcome to Hell) auch hätte stattfinden lassen.
Kann mir gut vorstellen das es Taktik war, die Demo zu genehmigen, weil man sie nach Recht und Gesetz genehmigen musste, dann aber jede Chance nutzt um sie aufzulösen.
Das dann die betroffenen Radikalinskis stinksauer sind und ihrer Wut Luft machen, wundert mich da nicht sonderlich.
Allerdings dann Autos von Leuten die vielleicht selbst G20 Gegner sind anzuzünden und ausgerechnet in der Schanze alles kurz und klein zu schlagen st da nun wirklich nicht sehr Zielführend.
Manche sind dann so verzeckt, das sie "Stadträder", mit dem Argument " That´s Capitalism" ins Feuer werfen wollen. Kommt man nicht ans eigentlich Ziel, wird eben was anderes zerstört. Egal was. Sonst hätte sich der weite Weg aus Spanien oder Italien ja gar nicht gelohnt.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: CubistVowel am 10 Juli 2017, 13:48:52
Aber was interessiert das die Mächtigen? Sich selbst in schöner Kulisse inszenieren und komfortabel logieren? Der Steuerzahler löhnt das ganze [...]

Einige Sender sendeten die ganze Zeit live aus HH, teilweise mit zweigeteiltem Bildschirm. Da sah man dann auf einer Seite die vom Steuerzahler alimentierte Obrigkeit in der vom Steuerzahler finanzierten Elbphilharmonie gemütlich einem vom Steuerzahler bezahlten Konzert lauschen, während auf der anderen Seite der Mob und die Polizei aufeinander einprügelten. Alles untermalt von der Musik aus der Elphi. Eine Sternstunde der Liveberichterstattung... Da kam bei mir - für einen kurzen Augenblick - ein kleiner Funken Verständnis für die Randalierer auf.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: RaoulDuke am 10 Juli 2017, 21:46:15
Hab gerade zufällig eine gute Analyse zum Thema gelesen:
[...]

Wow, das ist wirklich ein sehr interessanter Denkanstoß.

Es ist wirklich auffallend, dass die vermeintliche bessere Welt eigentlich nirgendwo definiert ist, und niemand mit Marx- und Engels-Plakaten rumgelaufen ist und die Weltrevolution gefordert hat. Sehr interessanter Gedanke.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 11 Juli 2017, 12:45:15
Hab gerade zufällig eine gute Analyse zum Thema gelesen:

Das klingt einerseits völlig plausibel, ich hab auch schon genug linksradikales Geschreibsel gelesen, daß dazu passt. Andererseits frage ich  mich, wievielen Randalierern man mit der Unterstellung, sie hätten einen ausgefeilten ideologischen Überbau, wohl zuviel der Ehre antut.

...wenn die Polizei am Freitag die GENEHMIGTE Demo ( welcome to Hell) auch hätte stattfinden lassen.
Kann mir gut vorstellen das es Taktik war, die Demo zu genehmigen, weil man sie nach Recht und Gesetz genehmigen musste, dann aber jede Chance nutzt um sie aufzulösen.

Es hatte im Vorfeld geheißen, Vermummung wird keinesfalls geduldet. Kaum wurde losmarschiert, gingen die Rollkragen hoch und die Mützen runter:

Zitat von: Die Zeit (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-07/g20-protest-welcome-to-hell-hamburg-polizei/seite-2)
Das ist der Moment, auf den beide Seiten gewartet haben.

- und anscheinend war dann die Polizei so nett, den Anfang zu machen. Da krieg ich echt nen Hals. Und ja, wenn man das mit Absicht gemacht hätte, hätt man´s nicht anders gemacht.
(In der Liveberichterstattung war man selbstverständlich davon ausgegangen, die Autonomen hätten angefangen. Die könne sich jetzt als Opfer darstellen.)

Geht mir insgesamt nicht in den Kopf. Ich vermute, man hätte beliebige Hamburger auf der Straße anhalten und fragen können, was wird voraussichtlich schiefgehen? Und JEDER hätte vorhergesagt, was jetzt passiert ist. Kann mir auch keiner erzählen, daß die Einsatzplaner Genua und auch Heiligendamm vergessen hätten und nicht wussten, daß eh 1x im Jahr die Schanze brennt.

Aber man gut, daß uns Olaf den Bürgern der Freien und Hansestadt Hamburg sein Ehrenwort ge ihre Sicherheit garantiert hat. Nicht auszudenken, was sonst alles hätte passieren können ::)
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Black Ronin am 12 Juli 2017, 09:16:21



 

Aber man gut, daß uns Olaf den Bürgern der Freien und Hansestadt Hamburg sein Ehrenwort ge ihre Sicherheit garantiert hat. Nicht auszudenken, was sonst alles hätte passieren können ::)
Hat der Olaf wohl ne Badewanne?
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 12 Juli 2017, 10:42:39
Leider beschränkt sich die Rezeption des G20 in Hamburg nun ausschließlich auf diese nächtlichen Gewaltausbrüche im Schanzenviertel. Angesichts zerstörter Autos ist nun die Empörung der kleinbürgerlichen Gesellschaftsteile groß. Natürlich findet niemand es toll, wenn Chaoten einem das Eigentum zerstören. So weit, so verständlich. Eingeladen wurden die autonomen Anarchisten von den bekannten Protagonisten der linksradikalen Szene in Hamburg. Vermischt mit den üblichen (und eher unpolitisch motivierten) Krawallkids aus den Vorstädten wurden dann diese Bilder erzeugt, die nun leider alles andere, was in der letzten Woche so in Hamburg abgegangen ist, überdecken. Dabei gäbe es so viel Bedeutsameres zum G20 sagen.

Gut, inhaltlich ist beim G20 offenbar wirklich wenig Erwähnenswertes rumgekommen. Die gewaltlosen Proteste und Massendemos mit mehr als 70.000 TeilnehmerInnen (Samstag) kamen hingegen schon in der aktuellen Berichterstattung gar nicht vor, und ein paar Tage später sind wir schon so weit, dass sich aufgrund der Kommunikationsstrategie des Scholz-Senats (vor allem der von Innensenator Andy Grote) nun normale gewaltfreie Demonstrant*innen allenthalben dafür rechtfertigen müssen, von ihren grundgesetzlich garantierten Rechten auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht zu haben. Kein einziges kritisches Posting bzw. Kommentar in den Medien kommt nun mehr ohne Disclaimer aus, dass der Verfasser Gewalt als politisches Mittel ablehnt - was sich doch eigentlich von selbst verstehen sollte.

Innensenator Andy Grote und sein Einsatzleiter Hartmut Dudde haben vor und während des Gipfels keine Gelegenheit ausgelassen, um Menschen, die lediglich von ihren Grundrechten Gebrauch machen, unter den Generalverdacht der Sympathisierung mit Gewalttätern zu stellen. Diese Kommunikationsstrategie behält der Scholz-Senat auch bis zum heutigen Tage bei. Jede Hamburgerin, die weltanschaulich weiter links steht als der Seeheimer Kreis, wird zur Zielscheibe des durch die Boulevardmedien aufgehetzten reaktionären Teils der Bevölkerung, der in Angst um seine Automobilität in sozialen Netzwerken bereits zu Pogromen gegen "Linke" aufruft. Nicht nur die Rote Flora steht unter Druck, auch sonstige mit "links" sympathisierende Läden wie die Astra Stube bekommen Drohbriefe vom wütenden Mob, bloß weil sie in den Gewaltnächten *keine Schäden* davon getragen haben. Die Argumentation für diese Kristallnachtstimmung in der Stadt liefern die Herrn Scholz, Grote und Dudde. Die Verantwortung für die Spaltung der Stadtgesellschaft liegt bei Olaf Scholz. Daher sollte Olaf Scholz als Erster Bürgermeister seinen Hut nehmen, und noch aufgrund einiger Dinge mehr, z.B. dem Aussetzen der Grundrechte für die Bürger der Stadt, die er regiert (und nicht aufgrund der gewalttätigen Ausschreitungen mit brennenden Barrikaden und Autos, was so oder so ähnlich in Hamburg an jedem 1. Mai passiert).
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 12 Juli 2017, 13:36:23

Gut, inhaltlich ist beim G20 offenbar wirklich wenig Erwähnenswertes rumgekommen. Die gewaltlosen Proteste und Massendemos mit mehr als 70.000 TeilnehmerInnen (Samstag) kamen hingegen schon in der aktuellen Berichterstattung gar nicht vor, ...

Da der Gipfel (ich würde sagen: erwartungsgemäß) also inhaltlich wenig gebracht hat, kann man sich ja drauf konzentrieren, was außenrum passiert ist. Wobei ich auch denke, daß die massenhafte Sachbeschädigung nicht das einzige war, was da problematisch war. Die High-Noon-Ansprachen von Verantwortlichen z.B. fand ich schon...ja, krass.

Am Wochenende nachts in den Nachrichten (die einzigen, die ich sehen konnte) war jedes Mal sowohl Rede als auch Bild davon, daß es auch zigtausend friedliche Demonstranten gab. Aber sicher, die machen nunmal keine Probleme und also keine Schlagzeilen. Ein Problem schien in der Berichterstattung darin zu bestehen, zwischen "Ausschreitung" und "Protest" bzw. "Demonstration" und den jeweils daran Teilnehmenden zu unterscheiden. Ein Problem, daß Deiner Beschreibung nach weit verbreitet zu sein scheint und von dem nun gerne Gebrauch gemacht wird.

Hinterher will jetzt niemand für irgendwas verantwortlich sein, weder die Regierung noch die Protagonisten der linksradikalen Szene, es waren immer wie immer die anderen. Mich öden diese ritualisierten Abläufe langsam an, vielleicht gelingt es ja irgendwann mal irgendwem, das aufzubrechen (dazu zähle ich auch die Gewaltrituale zum 1. Mai, die machen das vergangene Wochende nicht kleiner). Aber wenigstens Einsicht wäre schon ein Fortschritt. Mal zuzugeben "ja, da haben WIR Fehler gemacht", statt immer nur auf andere zu zeigen. Pardon, ich werd ja mal träumen dürfen.

Nenn mich gerne kleinbürgerlich, aber zu den Grundrechten gehören auch Sicherheit der Person und ihres Eigentumes. Wer sich einer Sache nicht verschrieben hat, kann sich meiner Ansicht nach zu recht beschweren, wenn sein fahrbarer Untersatz im (hier weitgehend vorgeschützten) Dienste dieser Sache ungefragt zerstört wird.




Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 12 Juli 2017, 14:34:31
Nenn mich gerne kleinbürgerlich, aber zu den Grundrechten gehören auch Sicherheit der Person und ihres Eigentumes. Wer sich einer Sache nicht verschrieben hat, kann sich meiner Ansicht nach zu recht beschweren, wenn sein fahrbarer Untersatz im (hier weitgehend vorgeschützten) Dienste dieser Sache ungefragt zerstört wird.
Die Zuschreibung "kleinbürgerlich" meine ich nicht pejorativ, sondern als Abgrenzung zu "bürgerlich" bzw. "großbürgerlich". Diese Gruppen haben nämlich Doppelgaragen neben der Doppelhaushälfte in Pinneberg bzw. Tiefgaragenplätze in Rotherbaum oder Eppendorf (oder im Falle der großbürgerlichen integrierte Garagen an dem Wohnschlösschen an der Elbchaussee). Deren Karren werden i.d.R. nicht zerstört, und wenn, dann greift eh die Vollkasko (und der Differenzbetrag durch die Steigerung der Schadensfreiheitsklasse wird anschließend beim Land oder Bund eingeklagt). Einen Schaden haben die kleinbürgerlichen Haushalte, die ihren Gebrauchtwagen unter der Laterne parken und in Vierteln wie Altona oder Schanze zu Miete wohnen.

Natürlich haben die ein Recht, sich zu beschweren. Aber ich sehe darin keinen Rücktrittsgrund für Scholz oder das entscheidende Kriterium zur Bewertung des G20-Gipfels in Hamburg.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 12 Juli 2017, 15:41:52
Ok @ Kleinbürger.
"Entscheidend", nein. Und auch nicht DER Grund für nen Rücktritt. Aber ich würd´s mit auf die Liste schreiben. Siehe "Garantie".
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 12 Juli 2017, 16:06:41
Ok @ Kleinbürger.
"Entscheidend", nein. Und auch nicht DER Grund für nen Rücktritt. Aber ich würd´s mit auf die Liste schreiben. Siehe "Garantie".

Sehe ich eben nicht so, denn Olaf Scholz kann nicht verantwortlich gemacht werden für die Zerstörungswut von Chaoten. Da wären aber ein paar andere Dinge, wo ich den Bürgermeister sehr wohl in Verantwortung sehe. Und da gibt es genug gute Gründe für einen Rücktritt, meiner Einschätzung nach drei:


1. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er uns den öffentlichen Raum in unserer Stadt während des G20 enteignet hat.

Mit polizeistaatlichen Methoden wurden die zentralen Teile Hamburgs freigeräumt für die Despoten dieser Welt, als deren perfekter Gastgeber sich Olaf Scholz inszenieren wollte. Leider waren wir, die normalen StadtbewohnerInnen, dabei im Weg. Die unverhältnismäßige (und rechtswidrige) Räumung des Entenwerder Camps am Sonntag, der Wasserwerfereinsatz gegen friedliche Cornerer am Dienstag, die offenkundig im Vorfeld von Polizei und Politik geplante und dann gewalttätig umgesetzte Auflösung der Demo am Donnerstagabend... - all diese Repressionen gegen die Hamburger Bevölkerung sind nicht nur eines demokratischen Senats unwürdig - sie muten sogar verfassungsfeindlich an. Grundrechte wie das Recht auf Versammlungsfreiheit für die Bürger der Stadt auszusetzen, damit freie Fahrt für die Despoten bleibt - das stinkt zum Himmel. Ungeachtet der Frage, ob dieses Vorgehen mit dem Grundgesetz vereinbar ist (das sollen mal die Gerichte klären) sollte sich JedeR HamburgerIn fragen: Ist es das, was wir als Stadtbewohner*innen von unserem Bürgermeister erwarten? Und diese Frage sollte sich auch Olaf Scholz selbst stellen.


2. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Hamburger*innen belogen hat.

Das Gerede von einem "Festival der Demokratie" (Senator Grote) oder einem "G20-Treffen in einer weltoffenen Stadt" ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, und die Medien sind ja voll mit Possen über diese Aussagen. In der Annahme, dass Herr Scholz nicht so naiv war, wirklich zu glauben dass die mit dem G20 verbundenen Einschränkungen für die Stadtbewohner*innen derart marginal sein würden, sodass sich ein Großteil der Hamburger*innen "am 9.7. wundern werden, dass der Gipfel schon vorbei ist", muss man wohl feststellen, dass Bürgermeister Scholz uns die Konsequenzen des Gipfeltreffens wissentlich beschönigt und kleingeredet hat. Selbst wer nicht in den zentralen Stadtteilen wohnt und sich niemals dort aufhält, wird am 9.7. vermutlich mit Erleichterung festgestellt haben, dass der Helikopterlärm endlich ein Ende hat. Wer möchte schon von einen Bürgermeister regiert werden, der den Bürger*innen der Stadt die Unwahrheit sagt?


3. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Stadtgesellschaft spaltet, anstatt sie zu vereinen.

Aufgrund der Kommunikationsstrategie des Scholz-Senats (vor allem der von Innensenator Andy Grote) müssen sich nun normale gewaltfreie Demonstrant*innen allenthalben dafür rechtfertigen, von ihren grundgesetzlich garantierten Rechten auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht zu haben. Hier wiederhole ich meine Feststellung meines vorletzten Postings gerne: Innensenator Andy Grote und sein Einsatzleiter Hartmut Dudde haben vor und während des Gipfels keine Gelegenheit ausgelassen, um Menschen, die lediglich von ihren Grundrechten Gebrauch machen, unter den Generalverdacht der Sympathisierung mit Gewalttätern zu stellen. Diese Kommunikationsstrategie behält der Scholz-Senat auch bis zum heutigen Tage bei. Jede Hamburgerin, die weltanschaulich weiter links steht als der Seeheimer Kreis, wird zur Zielscheibe des durch die Boulevardmedien aufgehetzten reaktionären Teils der Bevölkerung, der in Angst um ihre Automobilität in sozialen Netzwerken bereits zu Pogromen gegen "Linke" aufruft. Nicht nur die Rote Flora steht unter Druck, auch sonstige mit "links" sympathisierende Läden wie die Astra Stube bekommen Drohbriefe vom wütenden Mob, bloß weil sie in den Gewaltnächten *keine Schäden* davon getragen haben. Die Argumentation für diese Kristallnachtstimmung in der Stadt liefern die Herrn Scholz, Grote und Dudde. Die Verantwortung für die Spaltung der Stadtgesellschaft liegt bei Olaf Scholz.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Graf Edward Zahl am 12 Juli 2017, 21:14:14
Also ich seh' das so: Der politischen Führung war es ziemlich egal, was mit Hamburg passiert. Die Krawalle in der Schanze sind durchaus als ein praktischer Kollateralschaden anzusehen - dadurch kann man eine härtere Linie gegen linke Gruppierungen fahren und eventuell kann man sogar die Rote Flora für ein paar Monate schließen. Es ging hauptsächlich darum, die Gipfelteilnehmer zu schützen - um die gesamte Stadt zu schützen hätte man eine Armee gebraucht. Auch das muss den Entscheidungsträgern klar gewesen sein. Durch die Räumung der Camps am Montag hat man von Anfang an versucht, das Agressionspotential hoch zu halten, dass es eben gerade zu diesen Ausschreitungen kommt.
Was die Entscheidungsträger und Organisatoren der Gipfelsicherheit vergessen, ist dass würde man Viertel wie die Schanze befrieden - andere politische Strömungen würden letztendlich an die Stelle der verdrängten treten.
Ich frage mich auch, warum die SPD (Olaf Scholz / Grote ) so aktiv Wahlkampf für die CDU machen. Es muss ihnen doch klar sein, dass wenn der Gipfel aus dem Ruder läuft - wie er es tat, es nur Wasser auf den Mühlen ihrer politischen Gegner und der Hardliner gibt.
Ich glaube nicht, dass ein Scholz oder Grote zurücktreten werden. Ich verstehe nur nicht, warum sie diese Ausschreitungen zugelassen haben. Es muss ihnen doch klar gewesen sein, dass es eskaliert...
Titel: Antw:G20
Beitrag von: NoName am 12 Juli 2017, 21:32:35
2. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Hamburger*innen belogen hat.
... uns die Konsequenzen des Gipfeltreffens wissentlich beschönigt und kleingeredet hat. ... Wer möchte schon von einen ... regiert werden, der ... die Unwahrheit sagt?

Verstehe ich das richtig:

Wenn du forderst, daß ein Politiker, der beschönigt, kleinredet oder gar lügt, zurücktreten sollte, daß du bei den meisten Politikern davon ausgehst, daß sie das nicht tun ?
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 13 Juli 2017, 00:47:55
2. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Hamburger*innen belogen hat.
... uns die Konsequenzen des Gipfeltreffens wissentlich beschönigt und kleingeredet hat. ... Wer möchte schon von einen ... regiert werden, der ... die Unwahrheit sagt?

Verstehe ich das richtig:

Wenn du forderst, daß ein Politiker, der beschönigt, kleinredet oder gar lügt, zurücktreten sollte, daß du bei den meisten Politikern davon ausgehst, daß sie das nicht tun ?
...zugegeben, der zweite Grund steht nicht ohne Grund zwischen dem erst- und dem letztgenannten Grund. :D

Davon einmal abgesehen halte ich den Grad der an den Tag gelegten Volksverarsche in diesem Fall schon für ziemlich weitreichend, ja.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Graf Edward Zahl am 13 Juli 2017, 01:06:14
Blub:
https://www.change.org/p/hamburgische-b%C3%BCrgerschaft-g20-polizei-einsatzleiter-hartmut-dudde-entlassen-ecf6328a-1306-460f-a5c0-f588e88e84b8?recruiter=39886083&utm_source=share_petition&utm_medium=facebook&utm_campaign=autopublish&utm_term=autopublish
Titel: Antw:G20
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 13 Juli 2017, 07:08:05
Linkfarming? Priiima.
Außerdem ist die Seite (hier) irgendwie kaputt (oder es liegt an der Firmenfirewall).
Titel: Antw:G20
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 13 Juli 2017, 07:53:25
1. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er uns den öffentlichen Raum in unserer Stadt während des G20 enteignet hat.
Nja, aber in ähnlicher Form passiert doch so was schon öfters in Hamburg, weil irgend eine Großveranstaltung ist, wie Marathons oder anderes. Der OSZE zB ging an mir tatsächlich recht unauffällig vorbei, außer das mehr Polizei sichtbar war. Das die Dimension eine andere war, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen.

2. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Hamburger*innen belogen hat.
Ja, dieses Versprechen war nun doch ziemlich aus der Luft gegriffen und offenbar eine Fehleinschätzung sondergleichen. Oder berechnende Absicht um im Vorfeld die Stimmung ruhig zu halten.
Ich erinnere mich dunkel an Demonstrationen und Barrikaden aus Hamburg in den späten 90ern (?). Hätte man da vielleicht Lessons Learned machen sollen? Ich weiß aber wirklich nicht mehr, was da damals Grund des Anstoßes war.
Das trotz der 20.000 Polizisten in Hamburg, die Lage irgendwie unterschätzt wurde, lässt sich jedenfalls nur schwer abstreiten.

3. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Stadtgesellschaft spaltet, anstatt sie zu vereinen.
Hier muss ich mich auf die Seite der Exekutive stellen.
Es ist eine derart schwere Aufgabe, innerhalb einer Eskalation zwischen Störern und 'normalen' Demonstranten und Schaulustigen zu unterscheiden, dass ich sagen muss, wer sich in solch einer Situation noch im Krisenherd befindet ist selbst schuld, wenn er doch mal nasse Füße bekommt.
Ich habe mich sowieso während der Liveberichte gefragt, wie merkbefreit man sein muss, als normaler, eigentlich unbeteiligter Bürger MITTEN zwischen Polizei und Autonomen rumzulaufen und zu gucken als hätte ein achtjähriger gerade eine 2m-Portion Zuckerwatte bekommen. Am besten noch mit Kind und Kegel.
Jedem steht es frei, seinem Unmut Luft zu machen. Wenn dieses recht aber durch einige überstrapaziert wird (grundsätzlich), ist es nicht verwunderlich, wenn dagegen vorgegangen wird (auch grundsätzlich). Dann sollte man so schlau sein, sich davon zu distanzieren (räumlich und geistlich) und muss seinen Missmut darüber leider an die Überstrapazierenden adressieren und nicht an die Polizei. Und sich nicht wundern, wenn es währenddessen halt auch mal etwas rabiat zugeht, das könnte man ja erwarten. Vielleicht.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: schwarze Katze am 13 Juli 2017, 08:21:26
Nun ja, endeffekt ist doch alles glimpflich ausgegangen.

Keiner ist tot, keinen Frau begrapscht, die materielle Schaden werden hoffentlich ersetzt.
Jetzt kann man diese Zeckenbrutstätte in die Schanze dicht machen und irgendwas Schickes stattdessen bauen, Schanze soll endlich richtig hübsch werden - und teuer, also noch teurer.

Und man kann jetzt wieder so richtig über die Linke schimpfen, die blöde Gelabber über die soziale Gerechtigkeit soll doch endlich aufhören.

Irgendwie habe ich komisches Gefühl bei  der Geschichte, denke automatisch an Peter Urbach und seine Rolle bei der  RAF-Entstehung.
Vielleicht bin ich paranoid, aber: "Nur weil du paranoid bist, heißt es nicht, dass sie nicht hinter dir her sind"

Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 13 Juli 2017, 10:10:11
3. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Stadtgesellschaft spaltet, anstatt sie zu vereinen.
Hier muss ich mich auf die Seite der Exekutive stellen.
Es ist eine derart schwere Aufgabe, innerhalb einer Eskalation zwischen Störern und 'normalen' Demonstranten und Schaulustigen zu unterscheiden, dass ich sagen muss, wer sich in solch einer Situation noch im Krisenherd befindet ist selbst schuld, wenn er doch mal nasse Füße bekommt.
Ich habe mich sowieso während der Liveberichte gefragt, wie merkbefreit man sein muss, als normaler, eigentlich unbeteiligter Bürger MITTEN zwischen Polizei und Autonomen rumzulaufen und zu gucken als hätte ein achtjähriger gerade eine 2m-Portion Zuckerwatte bekommen. Am besten noch mit Kind und Kegel.
Jedem steht es frei, seinem Unmut Luft zu machen. Wenn dieses recht aber durch einige überstrapaziert wird (grundsätzlich), ist es nicht verwunderlich, wenn dagegen vorgegangen wird (auch grundsätzlich). Dann sollte man so schlau sein, sich davon zu distanzieren (räumlich und geistlich) und muss seinen Missmut darüber leider an die Überstrapazierenden adressieren und nicht an die Polizei. Und sich nicht wundern, wenn es währenddessen halt auch mal etwas rabiat zugeht, das könnte man ja erwarten. Vielleicht.

Ich glaube, dass Du mich da anders verstanden hast, als ich das mit der "Spaltung" meinte. Ich meine nicht die Trennung von guten und bösen Protestierern auf einer Demo (das hat nicht geklappt, weil Einsatzleiter Hartmut Dudde die Eskalation gesucht hat). Was ich meine, ist das, was jetzt gerade mit der Gesellschaft Hamburgs passiert. Eine Spaltung, obwohl ich *keinen* kenne, der G20 hier haben wollte. Das geht auf die Kappe von Bürgermeister Scholz und seiner "Anti-Links"-Rhetorik. Ein paar Beispiele:

- ich erzählte meinen Kollegen, dass ich auf einer Demo war. Reaktion: Augenbrauen gehen hoch, skeptischer Blick, Schweigen. Dann: "Aber friedlich demonstriert, oder..?" - Die Senatsrhetorik hat bewirkt, dass nun alle G20-Demonstranten unter Generalverdacht stehen. (Ironie dabei: ich war gar nicht gegen G20 an sich auf der Straße, der Gipfel war mir recht egal, sondern weil in weiten Teilen der Stadt Grundrechte ausgesetzt wurden, s.o. Rücktrittsgrund 1)

- wie in Punkt 3 der "Rücktrittsgrundsammlung" bereits beschrieben: "Linke" Läden bekommen Drohbriefe, Beispiel Asta Stube. Wann werden dort "als Kompensation" - denn das linke Pack hat es ja nicht anders verdient - auch die Scheiben eingeschmissen? Bis zu Plakaten "Hamburger, kauft nicht bei Linken" ist es ohnehin nur ein kleiner Sprung. Das meinte ich mit "Kristallnacht-Stimmung". Verantwortlich: Scholz und Grote, die keine Demos in der Stadt wollten und den G20-Protest *in Gänze* rhetorisch auf Pressekonferenzen und sonstigen Reden in die Nähe von Gewalttätern gerückt haben - obwohl sie genau wussten, dass die riesige Mehrheit zum gewaltfreien Demonstrieren nach Hamburg kommt.

- Scholz hat nun einen Gegner ausgemacht, der für alles verantwortlich sein soll: Die Rote Flora. Über "Konsequenzen" für die Flora wird nachgedacht, und da wird vor der Bundestagswahl auch was passieren, damit sich die SPD ihre Kompetenz in Sachen "innere Sicherheit" medienwirkam unter Beweis stellen kann. Um seinen eigenen Stuhl zu retten, zeigt Scholz nun auf die Linken als Schuldige. Damit spaltet er die Stadtgesellschaft, denn eine Menge Menschen (gerade in den benannten Stadtteilen) verstehen sich selbst als "links". Wenn Scholz die Flora schließt, dann ist doch zu erwarten, dass es WIEDER brennt. Statt so einen Aktionismus an den Tag zu legen, sollte Scholz erkennen, dass es eine SCHEISS-IDEE war, den G20 nach Hamburg zu holen. Wenn jemand beim Veganerkongress zum Lunch eine Schlachterplatte serviert - wundert man sich dann ernsthaft, wenn er die um die Ohren kriegt?

Titel: Antw:G20
Beitrag von: schwarze Katze am 13 Juli 2017, 11:16:46
@colourize

Schneller werde ich Germany Next Topmodel, als Olaf Scholz je ein Fehler zugibt ;)

Möchte gerne wissen, wieviele V-Leute bei Krawallen in Schanze kräftig angeheizt haben.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: SchwarzMetallerHH am 13 Juli 2017, 11:26:40
Völlig egal ob man den WDR jetzt mag oder das dargestellte Bild vollständig ist, ich finde den Beitrag einfach ganz gut gemacht.

Teil 1 https://www.youtube.com/watch?v=2xqYCPVVvzU
Teil 2 https://www.youtube.com/watch?v=BnnFZQv-6Ok
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Black Ronin am 13 Juli 2017, 13:50:36
Völlig egal ob man den WDR jetzt mag oder das dargestellte Bild vollständig ist, ich finde den Beitrag einfach ganz gut gemacht.

Teil 1 https://www.youtube.com/watch?v=2xqYCPVVvzU
Teil 2 https://www.youtube.com/watch?v=BnnFZQv-6Ok
Recht interessant fand ich die Szene im Stadium, im zweiten Teil, wo die Demo Orga nicht auf Fragen antworten wollte, die ihnen nicht gefielen.
Auch das ich dort nen alten Bekannten sah, den Herrn Kleine nämlich, der eigentlich aus HL kommt und nun wohl in HH Demos organisiert.
Seine Ausserung mit den 45 Wasserwerfern und das sich die Polizei eben so präsentiert auf dem G20 Gipfel und er deshalb nicht über (brennende) Autos unterhalten will.
Wirft die Frage auf, was zu erst da war. Der vermummte mit Brandsatz oder der Wasserwerfer
Was soll denn die Polizei sonst machen, wenn sie mit Ausschreitungen rechnet?
So dreht sich eben jeder die Geschichte hin, wie er sie gerade braucht.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 13 Juli 2017, 14:24:11
@colourize

Schneller werde ich Germany Next Topmodel, als Olaf Scholz je ein Fehler zugibt ;)
Ob er selbst den Fehler einsieht, ist weniger entscheidend für den Rücktritt. Es reicht, wenn er genug Druck aus der SPD und/oder dem unsichtbaren Koalitionspartner bekommt (welche beliebige Partei war das noch gleich, die mit der Fegebank?).

Möchte gerne wissen, wieviele V-Leute bei Krawallen in Schanze kräftig angeheizt haben.
Finde ich nicht so wichtig für die Frage, ob Olaf Scholz unser Bürgermeister bleiben sollte oder nicht. Der Einsatz von agent provocateures bei unliebsamem Verhalten von Teilen der Bevölkerung ist gängige Polizeipraxis, auch wenn das in einem demokratischen Rechtsstaat nur schwer zu ertragen ist. Das ist aber ein Teil der Polizeitaktik, und natürlich wird ein Hartmut Dudde *alles* in seiner Macht stehende (egal ob legal oder illegal) aufbieten, um bei dem Katz und Maus-Spiel mit Ansage als Gewinner hervorzugehen. Machen wir uns nichts vor: Wenn gewaltbereite Autonome zu einer Demo gehen, dann suchen die einen Anlass um die Lage zu eskalieren. Und auf der anderen Seite steht die Polizei, deren Interesse es ist, einen Anlass zu haben diese Demo aufzulösen (was nur möglich ist, wenn es knallt). Ergo knallt es irgendwann, die Frage ist nur wann. Bei der Demo am Donnerstag war es die Polizei - sprich: Einsatzleiter Dudde - der es nicht abwarten konnte.

In der Schanze mag es ähnlich gewesen sein. Aber dass es *gar keine* Ausschreitungen gibt, das glaubt doch wohl nicht im ernst jemand...
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 14 Juli 2017, 12:07:00
Und dann war da noch die Sache mit den vor Ort entzogenen Presseakkreditierungen. Meist ohne Angabe von Gründen, aber nicht immer (http://www.ardmediathek.de/tv/Schleswig-Holstein-Magazin/G20-Zoff-um-entzogene-Akkreditierung/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=25231230&documentId=44394260). O.o
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 14 Juli 2017, 12:38:59
Und dann war da noch die Sache mit den vor Ort entzogenen Presseakkreditierungen. Meist ohne Angabe von Gründen, aber nicht immer (http://www.ardmediathek.de/tv/Schleswig-Holstein-Magazin/G20-Zoff-um-entzogene-Akkreditierung/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=25231230&documentId=44394260). O.o
...geht vermutlich aber nicht auf das Konto von Bürgermeister Scholz, sondern dürfte eine bundespolitische Affäre sein. Dafür kann man Olaf Scholz nicht verantwortlich machen - aber für genügend anderen Mist. Wenn ich nun lese, dass Herr Scholz apodiktisch festgelegt hat "Polizeigewalt hat es nicht gegeben, das ist eine Denunziation, die ich entschieden zurückweise. (http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-07/olaf-scholz-g20-demonstranten-polizei-verfahren-hamburg)", dann zweifele ich schon ein wenig an der geistigen Urteilskraft unseres Bürgermeisters.


Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 14 Juli 2017, 13:39:01
^^ es ist nicht so, daß ich Herrn Scholz jetzt für ALLE Scheiße, die passiert ist, verantwortlich mache. Ich fand das im Rahmen des Themas halt bemerkenswert.

Die Zerstörungswut gewalttätiger Chaoten geht natürlich auch nicht auf seine Kappe.
Wenn er sich aber im vollen Bewusstsein, daß die unterwegs in die Stadt sind, hinstellt und uns was verspricht und anschließend nichtmal der Anschein erweckt, es überhaupt zu versuchen, dann finde ich das ziemlich unverschämt. Naja, wie wir sehen, kann man das unterschiedlich betrachten, zwischen "Hauptprobelm" und "irrelevant". Ich seh das irgendwo dazwischen.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 14 Juli 2017, 20:39:58
Autonome, Antifa - eigentlich die gesamte linksradikale und linksextreme Szene hasst Scholz seit jeher wie die Pest.

Von daher wäre sein Rücktritt ein Triumph der Linksfaschisten, den man ihnen schlichtweg nicht gönnen darf, die Gewalt wäre mit maximalen Erfolg gekrönt gewesen (außer vielleicht, dass keine Polizisten, Entschuldigung "Bullenschweine" getötet wurden). Am Begriff "Bullenschweine" manifestiert sich übrigens wunderschön ein weiteres Mal die geistige Seelenverwandtschaft von linken und rechten Spinnern.

Scholz mag die Anzahl und Gewalttätigkeit des schwarzen Blockes unterschätzt haben, aber es ist nunmal unmöglich ist Hunderte bis Tausende hochmobile Gewalttäter proaktiv in Schach zu halten.

Man stelle ich übrigens einmal vor, das wäre alles 1:1 so abgelaufen, außer dass es sich nicht um Linke sondern um Rechte (z. B. PEGIDA statt ANTIFA) gehandelt hätte. Kaum auszumalen, was da los gewesen wäre, niemand hätte über die vermeintlich aggressive Polizei schwadroniert und Verständnis für die Demonstranten geäußert.

Und natürlich gehört die Rote Flora abgewickelt, eine analoge Braune Flora würde schließlich (und zu Recht) auch nicht toleriert werden.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: NoName am 14 Juli 2017, 21:14:30
... Man stelle ich übrigens einmal vor, das wäre alles 1:1 so abgelaufen, außer dass es sich nicht um Linke sondern um Rechte (z. B. PEGIDA statt ANTIFA) gehandelt hätte. Kaum auszumalen, was da los gewesen wäre, ...
Doch: Hamburg wäre jetzt eingezäunt und 1000 B17 wären aufgestiegen. :-)
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 15 Juli 2017, 15:22:32
Man stelle ich übrigens einmal vor, das wäre alles 1:1 so abgelaufen, außer dass es sich nicht um Linke sondern um Rechte (z. B. PEGIDA statt ANTIFA) gehandelt hätte.
Der Vergleich hinkt, denn wenn es Rechte gewesen wären, wären nicht Schaufensterscheiben eingeschmissen und Autos zerstört worden, sondern eine Treibjagd auf Menschen aufgrund ihrer abweichenden Hautfarbe durchgeführt worden. Es mag sein, dass dieser signifikante Unterschied nicht für jeden hier nachvollziehbar ist. Ich jedenfalls erachte den Vergleich von linker und rechter Gewalt alleine schon aufgrund der Ziele, gegen die Gewalt verübt wird, wenigstens für unangemessen (eigentlich sogar für ethisch unterirdisch).
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 16 Juli 2017, 16:02:35
Man stelle ich übrigens einmal vor, das wäre alles 1:1 so abgelaufen, außer dass es sich nicht um Linke sondern um Rechte (z. B. PEGIDA statt ANTIFA) gehandelt hätte.
Der Vergleich hinkt, denn wenn es Rechte gewesen wären, wären nicht Schaufensterscheiben eingeschmissen und Autos zerstört worden, sondern eine Treibjagd auf Menschen aufgrund ihrer abweichenden Hautfarbe durchgeführt worden. Es mag sein, dass dieser signifikante Unterschied nicht für jeden hier nachvollziehbar ist. Ich jedenfalls erachte den Vergleich von linker und rechter Gewalt alleine schon aufgrund der Ziele, gegen die Gewalt verübt wird, wenigstens für unangemessen (eigentlich sogar für ethisch unterirdisch).
Der Zweck heiligt nicht die Mittel, zumal mehr oder weniger egal ist, ob ich nun Leute wegen der falschen Hautfarbe (Nazis), des falschen Glaubens (ISIS) oder der falschen Klassenzugehörigkeit (Autonome, Kommunisten) für vogelfrei erkläre.

Was passieren würde, falls die G20-Chaoten jemals an die Macht kämen, wurde bereits in der Sowjetunion und China vorexerziert (mit ca. 10 mal soviel Toten wie unter Hitler, nebenbei bemerkt, aber ist natürlich irrelevant, wer nun genau der Größte Massenmörder der Geschichte war), und viele Protestler huldigen noch heute einigen der blutrünstigsten Diktatoren der Weltgeschichte bzw. ihrer Ideologie, dem Kommunismus. "Welcome to Hell" war von daher passender, als den Veranstaltern lieb sein kann - könnten sie sich einige der ultralinken Spinner politisch austoben, würde es früher oder später ähnlich wie in Nordkorea enden. Zum Glück ist dem nicht so und viele der Chaoten werden mit den Jahren lebenserfahrener, weiser und irgendwann vernünftig (oft reicht es dazu bekanntlich ja bereits, nicht mehr auf Kosten von Mama, Papa oder Staat zu leben, sondern für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen).

Rechte, linke, religiöse Fanatiker - sie alle glauben in ihrem Größenwahn die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, für das Gute zu kämpfen und sich alles rausnehmen zu können, weil sie sich als die einzig Erleuchteten wähnen. Und sowohl Antikapitalismus als auch Antisemitismus findet sich bei allen 3 Gruppen in großen Mengen.

Der Beuth hat es ja indirekt angedeutet: Unwertes Leben befindet sich in Stadteilen wie Blankenese, Pöseldorf etc.
Klar, wortwörtlich ging es "nur" um Autos - aber eigentlich würde so mancher Revoluzzer deren Besitzer nach kurzem revolutionärem Standgericht am Liebsten unverzüglich an die Wand stellen lassen.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Favourite slave am 25 Juli 2017, 11:13:31
Polizeigewalt beim G20-Gipfel. Schreckliche Szenen  :o

https://www.liveleak.com/view?i=4c0_1500757069
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Black Ronin am 25 Juli 2017, 11:28:25
Polizeigewalt beim G20-Gipfel. Schreckliche Szenen  :o

https://www.liveleak.com/view?i=4c0_1500757069
Da sieht einiges so aus, als wäre es rechtlich nicht so ganz korrekt. Gelinde gesagt.
Allerdings sieht man bei den kurzen Ausschnitten nicht, was die betreffenden Leute vorher gemacht haben.
Ziemlich am Ende, die in grün gehaltene Truppe mit den Gummitieren, da ist mir jedenfalls ein Video bekannt, wo man deutlich sehen kann, das die kleine Horde versucht im Sturmlauf eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Zumindest DIE wurden zu Recht so unsanft angegangen bzw. zurückgedrängt.
Nur auf Leute einprügeln oder drauf rum treten und dann abhauen geht gar nicht.
Wenn der zu Boden gebrachte dann wenigstens mitgenommen wird, weil er was verbrochen hat. Nur einfach draufhauen, weil grad gefrustet oder weil jemand im Weg stand? Nee, dann muss man es sich gefallen lassen als Drecksbulle bezeichnet zu werden.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: BaerndME am 26 Juli 2017, 21:56:25
Man stelle ich übrigens einmal vor, das wäre alles 1:1 so abgelaufen, außer dass es sich nicht um Linke sondern um Rechte (z. B. PEGIDA statt ANTIFA) gehandelt hätte.
Der Vergleich hinkt, denn wenn es Rechte gewesen wären, wären nicht Schaufensterscheiben eingeschmissen und Autos zerstört worden, sondern eine Treibjagd auf Menschen aufgrund ihrer abweichenden Hautfarbe durchgeführt worden. Es mag sein, dass dieser signifikante Unterschied nicht für jeden hier nachvollziehbar ist. Ich jedenfalls erachte den Vergleich von linker und rechter Gewalt alleine schon aufgrund der Ziele, gegen die Gewalt verübt wird, wenigstens für unangemessen (eigentlich sogar für ethisch unterirdisch).

"Ethisch unterirdisch" trifft es gut. Danke.

Ich kann da bald gar nicht mehr argumentieren, langsam fühle ich mich wie eine Gebetsmühle.

Zwischen Menschen, deren Ideal die soziale Gleichheit und Gleichwertigkeit aller auf diesem Planeten ist und denen, die Hass und Jagd auf Menschen aufgrund von Eigenschaften propagieren, die diese von Geburt an haben, gibt es einen Unterschied.
Und es ist dumm, beides gleichzusetzen, nur weil man zufällig beides nach Seiten- oder Abbiegerichtungen benannt hat.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 07 August 2017, 13:45:52
Man stelle ich übrigens einmal vor, das wäre alles 1:1 so abgelaufen, außer dass es sich nicht um Linke sondern um Rechte (z. B. PEGIDA statt ANTIFA) gehandelt hätte.
Der Vergleich hinkt, denn wenn es Rechte gewesen wären, wären nicht Schaufensterscheiben eingeschmissen und Autos zerstört worden, sondern eine Treibjagd auf Menschen aufgrund ihrer abweichenden Hautfarbe durchgeführt worden. Es mag sein, dass dieser signifikante Unterschied nicht für jeden hier nachvollziehbar ist. Ich jedenfalls erachte den Vergleich von linker und rechter Gewalt alleine schon aufgrund der Ziele, gegen die Gewalt verübt wird, wenigstens für unangemessen (eigentlich sogar für ethisch unterirdisch).

"Ethisch unterirdisch" trifft es gut. Danke.

Ich kann da bald gar nicht mehr argumentieren, langsam fühle ich mich wie eine Gebetsmühle.

Zwischen Menschen, deren Ideal die soziale Gleichheit und Gleichwertigkeit aller auf diesem Planeten ist und denen, die Hass und Jagd auf Menschen aufgrund von Eigenschaften propagieren, die diese von Geburt an haben, gibt es einen Unterschied.
Und es ist dumm, beides gleichzusetzen, nur weil man zufällig beides nach Seiten- oder Abbiegerichtungen benannt hat.
In Venezuela kann man gerade live beobachten, wo diese Art von naiver Idealismus so hinführt, nämlich direkt in die linksfaschistische Diktatur.

Und das mit Ansage: Freiheitlich-liberaler Rechtsstaat (aka "westliche Demokratie") und Sozialismus schließen nunmal einander aus.

Gegen den Nachfolger des linken Halbgottes Chavez, also Diktator in spe Manduros, dessen Staatsstreich und seine SA-ähnliche Parteipolizei sind seltsamerweise keinerlei Proteste und Demos von den angeblich ach so ethisch korrekten Gutmenschen zu sehen, wo die doch sonst kaum eine Gelegenheit auslassen, schon bei kleinsten Anlässen Demos gegen Rechts ("Er hat Autobahn gesagt!"), den bösen US-amerikanischen Imperialismus oder das "kapitalistische Schweinesystem" gestartet werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die 3 großen politischen Religionen (Kommunismus/Sozialismus, Nationalsozialismus/Faschismus, Islam/Islamismus) allesamt antikapitalistisch, antiamerikanisch, antisemitisch und kollektivistisch sind.

Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 08 August 2017, 12:57:22
Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Eisbär am 08 August 2017, 13:13:48
Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?
Na, nach neoliberaler Denke ist das mit dem Auto schlimmer, das hatte immerhin einen kapitalistischen Wert.
Außerdem hätte man beim Auto ja selbst betroffen sein können. Autobesitzer ist ja nun fast jeder. Aber solange man kein Asylbewerber ist, muss man ja keine Angst vor der rechten Gewalt haben.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: BaerndME am 08 August 2017, 13:32:28
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?
Na, nach neoliberaler Denke ist das mit dem Auto schlimmer, das hatte immerhin einen kapitalistischen Wert.
Außerdem hätte man beim Auto ja selbst betroffen sein können. Autobesitzer ist ja nun fast jeder. Aber solange man kein Asylbewerber ist, muss man ja keine Angst vor der rechten Gewalt haben.
Da hat er Recht, der Eisbär.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Black Ronin am 09 August 2017, 15:12:52
Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?
Und der verbrannte oder schwerverletzte Polizist? Der geht in Ordnung?
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 09 August 2017, 16:24:53
Wenn jemand sagt, er fände Autos anzünden weniger schlimm als bestimmte Menschen anzünden...dann folgt daraus sicher, daß er es für ok hält, bestimmte andere Menschen anzuzünden.
::)

Daß der Kampf gegen die Institution "Staat" und gegen die Polizei als Organ desselben als Feigenblatt für linksradikale Krawalleros herhalten muss, das kann und will ich gar nicht ausschließen.
Aber die rechtsradikalen Krawalleros haben kein Feigenblatt. Denen geht es um Menschenhass. Du erinnerst Dich an Lichtenhagen und Hoyerswerda und das alles. Da gab es keine Ausreden von "wir finden den Staat scheiße und machen deshalb was kaputt", da wurden ungeschminkt Fremde gejagt.
Wem der Unterschied nicht ersichtlich ist oder nichts bedeutet...dem kann vielleicht einer von den begabteren Kollegen noch was sagen, ich weiss da nichts mehr.
Und jetzt der Knüller, ich finde Nazis unterm Strich übler als linksradikale Steineschmeißer und bin trotzdem der Ansicht, daß Polizisten auch im Amt ein Anrecht auf körperliche Unversehrtheit haben.
Staunste, ne.



Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die 3 großen politischen Religionen (Kommunismus/Sozialismus, Nationalsozialismus/Faschismus, Islam/Islamismus) allesamt antikapitalistisch, antiamerikanisch, antisemitisch und kollektivistisch sind.

Zugegeben, das trifft auf die 4. große politische Religion, den Neoliberalismus, nicht zu.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Black Ronin am 09 August 2017, 16:58:33

Und jetzt der Knüller, ich finde Nazis unterm Strich übler als linksradikale Steineschmeißer und bin trotzdem der Ansicht, daß Polizisten auch im Amt ein Anrecht auf körperliche Unversehrtheit haben.
Staunste, ne.




Äh, nö!? Seh ich ja ähnlich.
Ich wollte damit ja auch ausdrücken, das "linke krawalleros" Nicht nur Autos anzünden und Schaufenster kaputt machen, wie so gern behauptet,ne.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: BaerndME am 09 August 2017, 17:00:22
Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?
Und der verbrannte oder schwerverletzte Polizist? Der geht in Ordnung?

Du meinst die Leute, die Kreislaufprobleme und Dehydration hatten, weil die Einsatzplanung so scheiße war?

Zitat
196 verletzte Polizisten bei G20-Krawallen - keine Schwerverletzten
07.07.2017, 22:02 Uhr | dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH, dpa
Hamburg (dpa) - Bei den Krawallen zum G20-Gipfel in Hamburg sind 196 Polizisten verletzt worden. Es seien keine Schwerverletzten darunter, teilte die Polizei mit.

Den "verbrannte[n] oder schwerverletzte[n] Polizist[en]" hast du dir aus den Fingern gesaugt.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 12 August 2017, 14:33:19
Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?
Nö, nur dass dem nicht so ist wie Du es schilderst.

Den Randalierern bei der G20 ging es ausschließlich darum, Ihr Bedürfnis nach Gewalttätigkeit auszuleben. Und um die dabei entstehende kognitive Dissonanz zu kaschieren (eigentlich ist Gewalttätigkeit ja um ihrer selbst Willen nicht so ok), reimt man sich ein ethisch-moralisches Konstrukt zusammen, damit man vor anderen und sich selber nicht als asozialer Krimineller dasteht, sondern sich stattdessen als edler Krieger für eine bessere Welt inszenieren kann.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 12 August 2017, 15:37:03
Wenn jemand sagt, er fände Autos anzünden weniger schlimm als bestimmte Menschen anzünden...dann folgt daraus sicher, daß er es für ok hält, bestimmte andere Menschen anzuzünden.  ::)
Ja natürlich. Linksfaschisten haben kein Problem damit, den politischen Gegner mit SA-Methoden zu bekämpfen. Auf Leute, die AfD-Wahlplakate geklebt haben, wurde bereits geschossen. Da haben eine Menge Linke prinzipiell auch überhaupt kein Problem mit - ein AfDler ist schließlich gefühlt unwertes Leben und gehört eigentlich ausgemerzt (das wird man ja wohl noch sagen dürfen), da ist es plötzlich ok bestimmte Menschen anzuzünden, da ist dann auch plötzlich linker Menschenhass zu finden. Nur wie kommt die linke Spießerseele zum Beispiel damit klar, dass beispielsweise der Vorsitzende und Direktkandidat der Kieler AfD ein Schwarzer (https://www.welt.de/politik/deutschland/article141406127/Ein-Schwarzafrikaner-haelt-die-Stellung-bei-der-AfD.html) ist? Also so von wegen linker "ethisch oberirdischer" Denke: AfDler anzünden eigentlich ganz ok, Schwarze anzünden nicht ok. Oder geht linke Denke so:

1. AfDler anzünden ok
2. Schwarzen AfDler anzünden eigentlich nicht so ok aber notwendiges Übel
3. Asylbewerber anzünden nicht ok

Und was ist mit den ganzen antisemitischen, fauenfeindlichen und/oder rassistischen Asylbewerbern? Ist es beispielsweise ethisch nicht ganz so unterirdisch einen faschistischen Asylbewerber anzuzünden? Oder sind prinzipiell biodeutsche Nazis übler als "geflüchtete" Nazis?

Das ist natürlich mit sarkastischem Augenzwinkern formuliert, aber Du siehst, worauf ich hinaus will.

Daß der Kampf gegen die Institution "Staat" und gegen die Polizei als Organ desselben als Feigenblatt für linksradikale Krawalleros herhalten muss, das kann und will ich gar nicht ausschließen.
Aber die rechtsradikalen Krawalleros haben kein Feigenblatt. Denen geht es um Menschenhass. Du erinnerst Dich an Lichtenhagen und Hoyerswerda und das alles. Da gab es keine Ausreden von "wir finden den Staat scheiße und machen deshalb was kaputt", da wurden ungeschminkt Fremde gejagt.
Wem der Unterschied nicht ersichtlich ist oder nichts bedeutet...dem kann vielleicht einer von den begabteren Kollegen noch was sagen, ich weiss da nichts mehr.
Und jetzt der Knüller, ich finde Nazis unterm Strich übler als linksradikale Steineschmeißer und bin trotzdem der Ansicht, daß Polizisten auch im Amt ein Anrecht auf körperliche Unversehrtheit haben.
Staunste, ne.
Schau mal - niemand rechtfertigt rechtsradikale Gewalt, diese ist gesellschaftlich null satisfaktionsfähig. Bei linksradikaler Gewalt hingegen wird beschwichtigt, beschönigt und kleingeredet, diese wird mitunter als Instrument in der politischen Auseinandersetzung sogar stillschweigend toleriert und unter der Hand gutgeheißen, teilweise sogar - zumindest indirekt - staatlich gefördert.

Zugegeben, das trifft auf die 4. große politische Religion, den Neoliberalismus, nicht zu.
Sorry, aber das ist - mit Verlaub - Quatsch.

Zum einen hat der "Neoliberalismus" (unabhängig davon, was immer Du auch darunter verstehen magst) kaum Anhänger und ist heutzutage nichts weiter als ein linker Popanz.

Und dass im sogenannten "bürgerlichen" Lager ohnehin kaum von politischer Religiosität gesprochen werden kann, manifestiert sich schon darin, dass Du wohl kaum jemals Parolen skandierende, Fahnen schwingende Horden von durch die Straßen marschierenden Konservativen und/oder Liberalen gesehen haben dürftest, schon gar nicht in uniformierter Kleidung.

Konservative und Liberale marschieren auch nicht los und zerstören Wahlplakate, verwüsten keine Wahlbüros politischer Gegner und greifen auch nicht Wahlveranstaltungen bzw. Infostände anderer Parteien an.

Oder hast Du jemals was von politischen Attentaten/Anschlägen gehört, die im Namen einer konservativen und/oder liberalen Ideologie stattgefunden haben? Die Existenz einer konservativ-liberalen Armee Fraktion wäre mir jedenfalls unbekannt, ebenso die eines konservativ-liberalen Untergrunds oder einer Al'KoLia.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 12 August 2017, 17:01:11
Zum einen hat der "Neoliberalismus" (unabhängig davon, was immer Du auch darunter verstehen magst) kaum Anhänger und ist heutzutage nichts weiter als ein linker Popanz.

Und dass im sogenannten "bürgerlichen" Lager ohnehin kaum von politischer Religiosität gesprochen werden kann, manifestiert sich schon darin, dass Du wohl kaum jemals Parolen skandierende, Fahnen schwingende Horden von durch die Straßen marschierenden Konservativen und/oder Liberalen gesehen haben dürftest, schon gar nicht in uniformierter Kleidung.

Konservative und Liberale marschieren auch nicht los und zerstören Wahlplakate, verwüsten keine Wahlbüros politischer Gegner und greifen auch nicht Wahlveranstaltungen bzw. Infostände anderer Parteien an.

Oder hast Du jemals was von politischen Attentaten/Anschlägen gehört, die im Namen einer konservativen und/oder liberalen Ideologie stattgefunden haben? Die Existenz einer konservativ-liberalen Armee Fraktion wäre mir jedenfalls unbekannt, ebenso die eines konservativ-liberalen Untergrunds oder einer Al'KoLia.
Da der Ordoliberalismus (in seinen verschiedenen Ausprägungen von Seeheimer Kreis bis zum Merkelflügel der CDU, aber auch in weiten Teilen von Grünen und FDP verankert) quasi Staatsreligion ist, gibt es diese Erscheinungsformen selbstredend nicht. Die im "Kapitalismus als Religion" innewohnende Gewalt ist systemisch inkorporiert und bedarf daher keiner Untergrundbewegung.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 12 August 2017, 22:12:25
Da reden wir, wenn wir "politische Religion" sagen, vielleicht von unterschiedlichen Dingen.
Ich denke dabei weniger an Fahnen schwenken, Parolen skandieren, Uniformen und eine LiberaleArmeeFraktion (obwohl, nette Idee für einen dystopischen Roman).

Ich gucke mir an, ob eine Ideologie von ihren Anhängern als eine Art Heilslehre gehandelt wird. Will sagen, wenn man der Ansicht ist, bei gründlicher Anwendung der eigenen Ideologie würde die Lage der Allgemeinheit, der Nation oder gleich der Welt gebessert und/oder große Probleme gelöst, gerne auch (aber nicht unbedingt) einhergehend mit einem unrealistischen Menschenbild (Anarchie oder Sozialismus sind m.E. Dinge, die mit Menschen einfach nicht so zu verwirklichen sind, wie sie gedacht werden) - dann beginne ich, das als pseudoreligiöse Angelegenheit zu betrachten.
Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine Massenbewegung handeln oder einen militanten Flügel geben, es gibt immer auch "vernünftige" Vertreter - aber am Ende geht es bei allen darum, daß sie eine Wahrheit erkannt haben, die sie möglichst umfassend angewendet sehen wollen.
Findet man auch bei den Wirtschaftslehren.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 13 August 2017, 11:53:34
Da reden wir, wenn wir "politische Religion" sagen, vielleicht von unterschiedlichen Dingen.
Ich denke dabei weniger an Fahnen schwenken, Parolen skandieren, Uniformen und eine LiberaleArmeeFraktion (obwohl, nette Idee für einen dystopischen Roman).

Ich gucke mir an, ob eine Ideologie von ihren Anhängern als eine Art Heilslehre gehandelt wird. Will sagen, wenn man der Ansicht ist, bei gründlicher Anwendung der eigenen Ideologie würde die Lage der Allgemeinheit, der Nation oder gleich der Welt gebessert und/oder große Probleme gelöst, gerne auch (aber nicht unbedingt) einhergehend mit einem unrealistischen Menschenbild (Anarchie oder Sozialismus sind m.E. Dinge, die mit Menschen einfach nicht so zu verwirklichen sind, wie sie gedacht werden) - dann beginne ich, das als pseudoreligiöse Angelegenheit zu betrachten.
Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine Massenbewegung handeln oder einen militanten Flügel geben, es gibt immer auch "vernünftige" Vertreter - aber am Ende geht es bei allen darum, daß sie eine Wahrheit erkannt haben, die sie möglichst umfassend angewendet sehen wollen.
Findet man auch bei den Wirtschaftslehren.
Die "politischen Religionen" sind in sich geschlossene Glaubenssysteme (den Islam habe ich einbezogen, weil er im Gegensatz zum Christentum nicht nur einen geistigen, sondern auch explizit einen weltlichen Herrschaftsanspruch hat).

Das Verhältnis von Linken, Rechten und Co zu den Wirtschaftswissenschaften entspricht in etwa dem Verhältnis religiöser Fanatiker zu den Naturwissenschaften:

Sozialisten stellen der aufgeklärten Wissenschaft ihren eigenen ökonomischen Kreationismus entgegen und bei linken Hardlinern dreht sich ökonomisch noch heute die Sonne um die Erde. Die Linke propagiert politisch-ökonomischen Alchemismus statt sachlicher Wissenschaft: Man findet dies, man glaubt das, hat aber von so profanen Dingen wie Opportunitätskosten, Preiselastizität, komparativen Kostenvorteil, Skalenerträgen, Grenzkosten usw. eigentlich keine Ahnung (wenn man sie denn überhaupt kennt).

Es ist eben kein Zufall, dass man unter Wirtschaftswissenschaftlern in etwa genau so viele Sozialisten findet wie Kreationisten unter Naturwissenschaftlern. Ein derartiges Wirtschafts"system" (der Begriff Chaos wäre angemessener, siehe aktuell Venezuela) kann man nur als ökonomischer Analphabet gutheißen.

Auch sonst ist es kein Zufall, dass Symbole, Prozessionen, Hymnen, Vergötterung bestimmter Personen etc. - also alles was man von klassischen Religionen her kennt - sich auch im Lager links des von colourize so geschätzten Seeheimer Kreises wiederfinden (btw: Colourize jüngster Beitrag klingt nach Chemtrails für Linke ;) ). Ganz wichtig sind dabei natürlich auch Gefühle und Emotionen, nicht umsonst erinnert das Gebaren Linker + Rechter auch regelmäßig dem fanatisierter Hooligans. Diese religiösen Elemente findest Du bei Konservativen oder gar Liberalen praktisch nicht, im Gegenteil, es ist diesen eher zutiefst unangenehm.

Ich war ja selber auch mal stramm links und sympathisiere emotional auch heute noch mit einem Großteil autonomer und kommunistischer Ästhetik, die soziale Prägung lässt man nicht so leicht hinter sich. Dennoch gibt es nach der ökonomischen Alphabetisierung keinen Weg zurück mehr: Sozialismus ist eine pseudowissenschaftliche Irrlehre. Der Versuch, diese in der Realität umzusetzen, ist zum Scheitern verurteilt und endet, wenn die Gesellschaft ihn nicht rechtzeitig beendet, zwangsläufig in einer Diktatur.

Nun ist Ökonomie keine exakte Wissenschaft, von daher gibt es verschiedene ökonomische Schulen, aber letztlich sind alle Ökonomen wirtschaftspolitisch liberal (aka "kapitalistisch") und der Diskurs unter Ökonomen ist in der Regel sachlich-wissenschaftlich geprägt.

Von daher wäre die Behauptung, dass der "Liberalismus" (in welcher Form auch immer) auf einer Stufe mit beispielsweise dem Sozialismus stehen würde, in etwa das Gleiche, als würde man Kreationismus und Evolutionslehre oder Alchemie und Chemie als gleichwertig betrachten.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 13 August 2017, 13:05:05
^^ ja, wie gesagt, unterschiedliche Ansätze. Deine Vorstellung dessen, was eine politische Religion ausmacht, ist in meiner durchaus inbegriffen, aber nur als Teilbereich. Symbole, Prozessionen, Vergötterung von Personen - das gibt es natürlich, aber ich sehe (wie bei den religiösen Religionen) auch "stillere" Pseudoreligionen, die ohne all das auskommen (man muss ja nicht Personen vergöttern, man kann auch Den Markt oder Das Wachstum als götzengleiche Kraft oder, am anderen Ende, Den Zins als Dämon behandeln - alles, ohne sich dessen bewusst zu sein).
Es liegt mir auch fern, alles, was ich im Verdacht habe, eine Pseudoreligion zu sein, auf dieselbe Stufe zu stellen, da versuche ich schon, zu differenzieren. Es gibt Unterschiede in der Irrationalität, im Diskurs, im Menschenbild. Aber auch unter den Denkschulen der Wirtschaftslehren waren in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder solche zu beobachten, die sich verhielten, wie ich oben beschrieb: Man hatte die Wahrheit™ begriffen und war nun auf einer Mission, sie zum Wohle der Märk Menschheit durchzusetzen - ganz rational natürlich (btw, Rationalität nehmen sie ja alle für sich in Anspruch, die Anhänger egal welcher politischen Religion würden den Vorwurf, einer Heilslehre anzuhängen, üblicherweise von sich weisen)(wenn man, wie Du, den Islam einschließt, gibt es wohl 1 Ausnahme).
Letztlich erhebe ich da keinen wissenschaftlichen Anspruch, es handelt sich um Ergebnisse meiner persönlichen Polit-Triage und vielleicht bräuchte es knackigere, verständlichere Ausdrücke als "Heilslehre" und "Pseudoreligion".
Titel: Antw:G20
Beitrag von: BaerndME am 15 August 2017, 14:41:30
Mann-o-Mann, Inverted, es ist echt hart zu lesen, was du hier schreibst.
Du wirfst undifferenziert mit Dingen um dich und stellst Behauptungen auf, aber genau das ist es doch, was du "Der Linken" vorwirfst.

Wild herausgepicktes Beispiel, deine Ablehnung "des Sozialismus" als "pseudowissenschaftliche Irrlehre". Offensichtlich ist dir nicht klar, worum es sich bei "Sozialismus" überhaupt handelt. Ich vermute, du verwechselst da was. Nein, Sozialismus und Planwirtschaft ist nicht das gleiche. (Es ist geraten von mir, dass du genau das verwechselst. Vielleicht verwechselst du aber auch "Sozialismus" und "Diktatur". Das kann ich aus deinen Posts nicht heraus lesen)

Zitat
Der Sozialismus (von lateinisch socialis ‚kameradschaftlich‘) ist eine der im 19. Jahrhundert entstandenen drei großen politischen Ideologien neben dem Liberalismus und Konservatismus. Es gibt keine eindeutige Definition des Begriffs. Er umfasst eine breite Palette von politischen Ausrichtungen. Diese reichen über sich als revolutionär verstehende (Kampf-) Bewegungen und Parteien, die den Kapitalismus schnell und gewaltsam überwinden wollen (Linksextremismus), bis zu reformatorischen Linien, die Parlamentarismus und Demokratie akzeptieren (demokratischer Sozialismus). Demzufolge wird auch grob zwischen den Ausrichtungen von Kommunismus, Sozialdemokratie oder Anarchismus differenziert. S
(Wikipedia)

Zudem schreibst du von "ökonomischen Analphabeten", "Alchemismus" und was auch immer noch aus deiner Beleidigungs-Trickkiste kommt - ohne einen einzigen Beleg, ja nicht mal ein Argument für irgendwas. Ich finde das mindestens grob unhöflich.


Interessant finde ich auch deine Besserstellung des Christentums gegenüber dem Islam und die Behauptung, Einmischung in weltliche Dinge sei ein Alleinstellungsmerkmal des Islam gegenüber dem Christentum, wobei du völlig unterschlägst, dass der Islam die gleiche Entwicklung durch macht bzw. die gleichen Auswüchse erlebt wie das Christentum, nur eben ein paar hundert Jahre später.
Und wo wir schon bei Geistlichem vs. Weltlichem sind:

Zitat
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an die Christen in Deutschland gewandt. In der Freitagsausgabe der Zeitung fordert sie, sich mehr mit dem Christentum auseinanderzusetzen.
- Zeit.de
Nur mal so "Random" in den Raum gestellt.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: colourize am 16 August 2017, 03:40:51
passend zum Thema: Herumgetrumpe (http://www.tagesschau.de/ausland/trump-charlottesville-101.html).

Oder, wie sich selbst die FAZ zueigen macht, ist die Beschönigung von rechtem Terror eine vollkommene Entgleisung (http://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/donald-trumps-tiefpunkt-nach-gewalt-in-charlottesville-15153396.html). Also wenn man Präsident der USA ist. Sonst gilt natürlich Meinungsfreiheit.

Und auch die Freiheit aller Mitdiskutanten, sich selbst eine Meinung zu bilden. Und da habe ich schon den Eindruck, dass die Position von Inverted eher eine Außenseiterposition markiert.  8)
Titel: Antw:G20
Beitrag von: nightnurse am 16 August 2017, 13:28:53
Die FAZ hatte auch zum G20-Thema schon einen netten Rant (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/krawalle-bei-g20-gipfel-polizisten-werden-gehaetschelt-15108937.html).
Titel: Antw:G20
Beitrag von: Inverted am 20 August 2017, 18:27:12
Mann-o-Mann, Inverted, es ist echt hart zu lesen, was du hier schreibst.
Du wirfst undifferenziert mit Dingen um dich und stellst Behauptungen auf, aber genau das ist es doch, was du "Der Linken" vorwirfst.

Wild herausgepicktes Beispiel, deine Ablehnung "des Sozialismus" als "pseudowissenschaftliche Irrlehre". Offensichtlich ist dir nicht klar, worum es sich bei "Sozialismus" überhaupt handelt. Ich vermute, du verwechselst da was. Nein, Sozialismus und Planwirtschaft ist nicht das gleiche. (Es ist geraten von mir, dass du genau das verwechselst. Vielleicht verwechselst du aber auch "Sozialismus" und "Diktatur". Das kann ich aus deinen Posts nicht heraus lesen)

Zitat
Der Sozialismus (von lateinisch socialis ‚kameradschaftlich‘) ist eine der im 19. Jahrhundert entstandenen drei großen politischen Ideologien neben dem Liberalismus und Konservatismus. Es gibt keine eindeutige Definition des Begriffs. Er umfasst eine breite Palette von politischen Ausrichtungen. Diese reichen über sich als revolutionär verstehende (Kampf-) Bewegungen und Parteien, die den Kapitalismus schnell und gewaltsam überwinden wollen (Linksextremismus), bis zu reformatorischen Linien, die Parlamentarismus und Demokratie akzeptieren (demokratischer Sozialismus). Demzufolge wird auch grob zwischen den Ausrichtungen von Kommunismus, Sozialdemokratie oder Anarchismus differenziert. S
(Wikipedia)

Zudem schreibst du von "ökonomischen Analphabeten", "Alchemismus" und was auch immer noch aus deiner Beleidigungs-Trickkiste kommt - ohne einen einzigen Beleg, ja nicht mal ein Argument für irgendwas. Ich finde das mindestens grob unhöflich.
In dem diskutierten Kontext, als Alternative zum Kapitalismus, bedeutet Sozialismus die Vergesellschaftlichung der Produktionsmittel. Das ist das Rezept zur Schaffung einer Diktatur (siehe aktuell Venezuela). Kapitalismus kann auch ohne freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat (westliche Demokratie) funktionieren, einen freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat ohne Kapitalismus gibt es auf der Welt jedoch nicht. Das Oxymoron "Demokratischer Sozialismus" ist eine naive Illusion.

Interessant finde ich auch deine Besserstellung des Christentums gegenüber dem Islam und die Behauptung, Einmischung in weltliche Dinge sei ein Alleinstellungsmerkmal des Islam gegenüber dem Christentum, wobei du völlig unterschlägst, dass der Islam die gleiche Entwicklung durch macht bzw. die gleichen Auswüchse erlebt wie das Christentum, nur eben ein paar hundert Jahre später.
Das Christentum wurde natürlich machtpolitisch instrumentalisiert, aber der Unterschied zum Islam fällt schon ins Auge:
"So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!". Eine klare Ansage bzgl. Trennung zwischen weltlichen und geistlichen Angelegenheiten.

Der Koran hingegen fordert ausdrücklich Kalifat, Scharia und Jihad.

Nebenbei: Zehntausende Linke haben beim Song "Religion", der klar gegen die christliche Kirche gerichtet war, der Scheisshausparolenkapelle Slime mitgegröhlt (meine Wenigkeit eingeschlossen). Wagt man es heutzutage hingegen auch nur ansatzweise den Islam zu kritisieren, ist man in den gleichen Kreisen eine islamophober Rassist.

Wie eine türkischstämmige Freundin von mir sympathisiere ich bezüglich des Islam eher mit Kemal Atatürk:
„Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.“
Titel: Antw:G20
Beitrag von: BaerndME am 20 August 2017, 22:41:59
Wie eine türkischstämmige Freundin von mir sympathisiere ich bezüglich des Islam eher mit Kemal Atatürk:
„Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.“

Möglicherweise der einzige Punkt in der Diskussion, in dem wir uns einig sind.
Titel: Antw:G20
Beitrag von: SoylentHolger am 23 August 2017, 20:00:01
Mit ein bisschen zeitlichem Abstand bin ich heute über einen interessanten Artikel zum Thema gestolpert. Dr. Dr. Peter Ullrich vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) und der TU Berlin hat ein recht nüchternes Interview über die Vorkommnisse am G20 gegeben.

Es gibt einen Einwurf vorab:
Zitat
Vorbemerkung: Dieses Interview führte eine Hamburger Tageszeitung mit ipb-Forscher Peter Ullrich. Der Chefredaktion geriet es am Ende zu kritisch und es kam daher nicht zum Abdruck. Das Interview wurde eine Woche nach den Gipfelprotesten geführt und geringfügig aktualisiert. Vielen Dank an den anonym bleibenden Journalisten.

Das Interview war wohl nicht plakativ genug.

Nachzu lesen hier: https://protestinstitut.eu/g20-eskalation-interview-peter-ullrich/

Es wird explizit auf die Dynamiken der Randale eingegangen sowie mehrere fragwürdige Verhaltensweisen der Polizei sowie das Kritikverbot an dieser danach.