Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Eisbär am 01 März 2012, 16:28:34

Titel: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 01 März 2012, 16:28:34
Ein jeder kennt es: da flucht der Autofahrer über den Radfahrer, der nachts ohne Licht durch die Gegend fährt, der Radfahrer flucht über den Fußgänger, der auf dem Radweg herumträumt, der Fußgänger regt sich über Autos auf, die Gehwege dichtparken, der Radfahrer regt sich über rechtsabbiegende Autos auf, die den Schulterblick vergessen, der Autofahrer ist gernervt von Fußgängern, die bei Rot über die Straße rennen und die Fußgänger fluchen über Radfahrer, die sie auf Gehwegen im vollen Tempo beiseite klingeln...
 Und dann heißt es wieder "die Radfahrer", "die Fußgänger" und "die Autofahrer". Verallgemeinernd werden dann alle in ihren jeweiligen Topf geworfen.
 Gerne wird dabei vergessen, daß die meisten Menschen ja zu ihrer Zeit alles mal sind.
 
 Das soll hier auch nicht zu einem Thread mutieren, indem sich jeder über die jeweils anderen ausläßt... vielleicht ein bißchen. Aber ich frage mich manchmal, vergessen die meisten wirklich, daß sie nicht immer zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto unterwegs sind?
 Dummerweise vergessen viele, wenn sie auf dem Rad sitzen, was sie über's Autofahren wissen und umgekehrt.
 
 Ich persönlich bin auf alle 3 Arten unterwegs. Meistens mit dem Rad, kurze Sachen zu Fuß, Langstrecken oder größere Einkäufe mit dem Auto. Ich kenne alle 3 Seiten und ich versuche mich in allen 3 Verkehrsituationen an geltendes Recht zu halten.
 Ich kenne es als Radfahrer, wenn Fußgänger ohne sich umzusehen plötzlich die Richtung ändern und auf den Radweg laufen. Ich kenne es, wenn mich nur eine Vollbremsung davor rettet, über die Motorhaube eines Rechtsabbiegers zu fliegen und ich kenne es, wenn vor mir plötzlich eine Autotür aufschwingt. Ich kenne aber auch als Radfahrer die anderen Radfahrer, die mir auf "meiner" Straßenseite plötzlich entgegenkommen, die an mir vorbeirauschen, wenn ich an der roten Ampel stehe.
 Ich kenn die auch als Autofahrer, wenn sie plötzlich aus Richtungen kommen, aus denen sie nicht kommen dürften, wenn man sie nachts nicht sieht, weil weder Licht noch sonst was da ist und ich kenne Fußgänger, die mal eben ohne zu schauen die Straße überqueren, gerne auch an roten Ampeln. Und ich kenne die anderen Autofahrer, die mir gerne mal bis an die Stoßstange von hinten auffahren, obwohl ich schon 10km/h schneller unterwegs bin, als erlaubt.
 Ich kenne als Fußgänger Radfahrer, die mich fast über den Haufen fahren, obwohl ich auf dem Fußweg unterwegs bin, ich kenne Autofahrer, für die Zebrastreifen nur seltsame Muster auf dem Asphalt sind und andere Fußgänger die förmlich blind durch die Gegend rennen...
 
 
 Meine Frage ist dabei:
 sind denn alle bescheuert?
 Vom Fußgänger erwarte ich bei spontanen Richtungsänderungen, daß er sich mal umsieht, er ist schließlich nicht alleine. Vom Autofahrer erwarte ich, daß er anfängt, Geschwindigkeiten von Radfahrern besser einzuschätzen, die sind nämlich deutlich schneller, als gemeinhin vermutet wird und ich erwarte vom Autofahrer ein ganz besonderes Verantwortungsgefühl, denn er umgibt sich mit einem 1,5t Stahlpanzer und ist dabei mit Geschwindigkeiten unterwegs, die wirklich gefährlich werden. Von Radfahrer erwarte ich, daß sie sichtbar sind, als nachts Licht haben und das auch sie sich ans Rechtsfahrgebot und geltende Gesetze halten. Mit 1,5t Stahl um mich rum, nehm ich gerne Rücksicht auf schwächere, aber es hilft ungemein, wenn ich sie wahrnehmen und einschätzen kann.
 
 
 
 Wie schon gesagt: wir vergessen gerne, wie es ist, wenn wir in der anderen Position sind. Und oft wissen die meisten nicht mal, was dürfen bzw. müssen die anderen tun.
 
 Um mal ein paar Beispiele aus meinem Radfahrerdasein zu bringen:
 Diverse Male wurde ich schon angehupt oder angepöbelt, ich solle von der Straße runter. Mal davon abgesehen, daß "die Straße" alles von einem Gehweg bis zum nächsten ist, also eher die Fahrbahn gemeint ist, gehör ich mit dem Fahrrad eindeutig auf selbige Fahrbahn. Auf Gehwegen Radfahren ist verboten. Eine generelle Radwegbenutzungspflicht gibt es auch nicht. Radwege sind nur benutzungspflichtig, wenn dies durch ein entsprechendes blaues Schild gekennzeichnet ist und diese Schilder dürften eigentlich nur bei Radwegen mit besonderen baulichen Anforderungen stehen und dies auch nur, wenn eine besondere Gefährdung durch Benutzung der Fahrbahn gegeben wäre. Ohne blaues Schild ist die Benutzung von Radwegen freiwillig. Selbst mit blauem Schild gibt es zahlreiche Ausnahmen, die es erlauben, von der Benutzung eines solchen Weges abzusehen. Es wird aber von Radfahrerverbänden davon abgeraten diese freiwilligen Radwege zu benutzen: Unfallstatistiken zeigen eindeutig, die Fahrbahn ist für Radfahrer sicherer. Der häufigste Grund für schwere Unfälle sind rechtsabbiegende Autos, die Radfahrer auf Radwegen übersehen. Auf der Fahrbahn wird der Radfahrer nicht übersehen.
 "Fahr nicht mitten auf der Straße" bekam ich auch schon zu hören. Tu ich nicht. Aber 1m.-1,5m Sicherheitsabstand zu parkenden Autos rechts halte ich trotzdem. Das ist erstens vorgschrieben und zweitens sicherer, Stichwort: plötzlich sich öffnende Türen. Drittens - und das ist ein interessantes Phänomen - je mehr Abstand ich zum Straßenrand habe, umso mehr Abstand halten Autos zu mir, die mich überholen. Beim Überholen eines Fahrrades sollte man übrigens mindestens 1,5m-2m (je nach Situation) Abstand halten. Wenn man das nicht kann (zu schmale Straße, Gegenverkehr), darf man einfach nicht überholen. Hat man auch mal in der Fahrschule gelernt. Weiß kaum noch einer. Sollte man aber wissen, wenn man mit 1,5t Stahl an einem Menschen der auf 2 Rädern ohne Knautschzone balanciert, vorbeirauschen will.
 
 
 So... worauf will ich hinaus? Keine Ahnung... vielleicht will ich einfach hören, daß ich nicht der einzige bin, dessen Fahrrad nachts beleuchtet ist, der beim Rechtsabbiegen mit dem Auto immer noch den Schulterblick macht und der sich als Fußgänger eben einmal umsieht, bevor er die Richtung ändert.
 
 Vielleicht will ich ja auch von Euch Geschichten hören, wo man Euch sagte, Ihr solltet dies oder jenes im Verkehr tun, aber Ihr habt Euch völlig korrekt verhalten.
 
 Euch fällt bestimmt was ein!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: CubistVowel am 01 März 2012, 18:02:40
Ich habe vieles von dem, was du aufgezählt hast, ebenfalls erlebt. Ich denke aber, der wesentliche Unterschied liegt nicht darin, ob jemand gerade Fußgänger, Rad- oder Autofahrer ist, sondern darin, ob jemand an sich ein rücksichtsvoller oder rücksichtsloser Verkehrsteilnehmer ist. (Meinetwegen auch vorsichtig/defensiv/vernünftig...oder unvorsichtig/aggressiv/unvernünftig...) Das prinzipielle Verhalten ändert sich also nicht unbedingt mit dem Fortbewegungsmittel. Wobei sich die Folgen für andere Verkehrsteilnehmer natürlich unterscheiden: ein aggressiver Autofahrer ist gefährlicher als ein aggressiver Fußgänger etc.

Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: EcceRex am 01 März 2012, 18:58:58
ohne mir jetzt den...öhm...kurzen Text durch zu lesen...zum Glück sind die Mopedfahrer ungenannt davon gekommen ;-)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 01 März 2012, 22:09:43
Um die Frage zu beantworten: Ja, "die" sind alle bescheuert... ;D

Ich zitierte schonmal aus der Erinnerung aus einer Spiegel-Titelstory die Einsicht: Leute, die ein Auto, ein Fahrrad, ein Motorrad und ihre Füße im Wechsel zur Fortbewegung benutzen, sind dann oft ganz Nutzer des jeweiligen Transportmittels und blenden alles andere aus.

Anders kann ich mir das auch nicht erklären.

Ich hab aufm Moped und im Auto gelernt, daß Schulterblick für mich und für andere lebenswichtig ist - und ich bestaune immer wieder Menschen, die (am besten noch mit geräumiger Kapuze auf) ohne zu gucken vom Radweg auf die Fahrbahn wechseln, wird schon grad kein Laster kommen.
Ich kapier auch die Leute nicht, die einfach über den Radweg stratzen und sich zu Tode erschrecken, wenn man ihnen mit Gebrüll und Bremsenquietschen ausweichen muss - auf die Straße würden die so nie rennen.

Und natürlich die anderen von Eisbär erwähnten Beispiele.

Es gibt natürlich noch eine weitere Lösung...jeder von uns ist mal unkonzentriert und passt nicht auf; wenn man nun oft und weitere Strecken fährt, begegnet einem zwangsläufig eine größere Anzahl sich bescheuert verhaltender Menschen.

Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: CubistVowel am 02 März 2012, 07:41:10
wenn man nun oft und weitere Strecken fährt, begegnet einem zwangsläufig eine größere Anzahl sich bescheuert verhaltender Menschen.

Und das gilt ebenso für Fahrten auf der Datenautobahn. ;) (scnr)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 02 März 2012, 10:40:32
Ich glaube, das ist einfach eine auf das ganze Leben anwendbare Weisheit *.*
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Kallisti am 02 März 2012, 11:04:57
o - isch abe gar keine auto. Isch abe auch keine velo mär - vielleischd isch kann gar nischd mär farön auf die velo? Isde schon zwanzisch jarö är, als isch gefarön war die lezde mal auf eine solsche ding mit swei rädörn.

Vielleischd versuche isch ersdö mall mit eine kleine dreirad? Sischereitsalbör mit eine solsche übsche schieböschdangö, tu comprends?

Abör laufen isch kann glaubö isch noch. Werdö mal versuchen, wennisch mall ein bisschön Zeit abö.

Soll isch dann auch einen elm tragön und mir eine tragbarö Warnblinkanlagö umängön? Oder reischd es, wenn isch beim laufen und um die kurvö geön eine and nach links oder räschts erausschtreckö?

Es ist manschmal schwierig in deutschelonde - in anderö länder man kann einfach so machen wie man gerade möschdö, das ist ein wenisch lockerör mit nischd so vielö regöln in alle möglischen artön von verkär.  :)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Black Ronin am 02 März 2012, 16:47:21
Ja, äh... Danke für den schönen Wortbeitrag...
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 02 März 2012, 17:53:52
Es ist manschmal schwierig in deutschelonde - in anderö länder man kann einfach so machen wie man gerade möschdö, das ist ein wenisch lockerör mit nischd so vielö regöln in alle möglischen artön von verkär.  :)
In anderen Ländern hat man dafür dann anteilig auch viel mehr Tote im Verkehr.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Kallisti am 02 März 2012, 19:14:05
Wirklisch - Tote?  :o  Das tute mir abör sär leid. Fallön sie einfach vom immel in anderö ländör? Odör woär kommön sie??

Isch kenne nur anderö ländör, in denen es vielleischd ein paar kleinö kratzör gibt, abör das sind nur unwischtige schrammön, so lan-gö das automobil noch fahrön kann, gibt ös keine größerön problämö. - Ah und manschmal sieht man dorte auch kühö auf der schtraßö - es geht einfach allös ein bisschön langsomär dort. Und ein klein wenisch nervönkitzöl muss schließlisch auch dabei sein, nischt wahr - sonst wärö das läbön so lon-gweilisch mon cherie.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: CubistVowel am 02 März 2012, 19:29:54
mon cherie

Mon chéri oder ma chérie, bitte schön. Wennschondennschon. :P ;)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 02 März 2012, 19:34:58
Nun...ich finde es schon ganz nett geregelt, dass hierzulande jeder Verkehrsteilnehmer, der der vorfahrtführenden Richtung folgt, Vorfahrt hat - auch Fußgänger beim Überqueren von Einmündungen. Das gibt es z.B. in GB nicht (außer an gekennzeichneten Überwegen), das macht Stadtspaziergänge dort schon etwas nervenkitzelig (ich muss mehr aufpassen).
Im Gegensatz zu den Deutschen scheinen die Briten nämlich ihre Autos nicht so zu lieben, dass sie schon aus Angst vor Beulen in der Karosse vor Fußgängern bremsen würden  ;D
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 02 März 2012, 19:43:43
unwischtige schrammön, so lan-gö das automobil noch fahrön kann, gibt ös keine größerön problämö.
Jaja... die Franzosen... haben zwar  nur 3/4 der Einwohner wie wir und nur 2/3 so viele Autos, aber genauso viele Verkehrstoten. Irgendwas müssen die Verkehrsregeln in D wohl bringen.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 02 März 2012, 19:53:59
Warst Du schonmal mit dem Auto in den französischen Pyrenäen?
Ich weiss, woher diese Zahlen kommen *mit Schaudern erinner*
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Kallisti am 03 März 2012, 00:32:51
mon cherie

Mon chéri oder ma chérie, bitte schön. Wennschondennschon. :P ;)

Vollkommen korrekt. Ich bitte diesen faux pas zu entschuldigen! Tute mirö leid, wirklisch viele malö.


unwischtige schrammön, so lan-gö das automobil noch fahrön kann, gibt ös keine größerön problämö.
Jaja... die Franzosen... haben zwar  nur 3/4 der Einwohner wie wir und nur 2/3 so viele Autos, aber genauso viele Verkehrstoten. Irgendwas müssen die Verkehrsregeln in D wohl bringen.


Wisso die Franzossen, Bambini - eh? In bella Italia iste auch anderes als in Germania, capici? Da kannste due farren mite - wie sage man ine Deutsch - mit temperamente, si? Mit Passione alora iste keine Privilegia vone Franzossen. Viva Italia - molto bene - viva Maria! Komme nach bella Italia, meine deutsche Freund, kannst du kennenlerne italienische Fahrepraktika - mit Schwun-ge, si? Musste due nichte anfange lamento wegen eine kleine Beule in deine Auto - esse wir zusamme Pasta, trinke eine Espresso und Welt iste wieda in Orndung, si? Mamma mia!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 03 März 2012, 00:41:21
Musste due nichte anfange lamento wegen eine kleine Beule in deine Auto - esse wir zusamme Pasta, trinke eine Espresso und Welt iste wieda in Orndung, si? Mamma mia!

Abe wenn kleine Beule in meine Auto...gehe wir ßzusamme ßu mein Bruder Luigi, machte Dir neue Schuhe aus primissimo bello italienisse Beton, si? Und dann wir fahre ßu Hafen und mache kleine ßpaßiergange, unter Freunde.

*.*
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Kallisti am 03 März 2012, 00:50:17
Aaaahhh Ciao Bella, mio amore! - Si, mache zusamme Spazieregehe romantico ine Mondescheine? - Si, meine kleine chica, ische weiße doch, wase Fraue wolle! Aba gehe wir zusamme bessa in Somma spaziere, wia zweie - brauche keine Schue ane Strand. Esse zusamme gelati, trinke eine cappuccino - bravissimo! Unde danne Bella amore mio - wir mache molto liebe in meine Auto - meine Fiat Panda!  :-*
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 03 März 2012, 13:27:41
Ok, nehmen wir Italien...

Hat sogar mehr Tote als Deutschland oder Frankreich im Verkehr und noch weniger Einwohner bzw. Autos als die Franzosen.

Kallisti: weniger Verkehrstote im Verhältnis zu Einwohnern bzw. gemeldeten Kfz gibt es z.B. in den Niederlanden. Ursachen: noch strengeres Verkehrsrecht, viel höherer Anteil an Radfahrern im Gesamtverkehrsaufkommen.


Also hör mit Deinem Rumgenerve auf und werd mal konstruktiv!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 03 März 2012, 13:32:12
Konstruktiv?
Och nö.

Zu den vielen Dingen, die ich auch nicht kapiere, gehört:
Daß so viele Radfahrer, wenn ihnen jemand entgegenkommt, nach links ausweichen.
Ich habe Straßenverkehrsbenutzung in einem Land gelernt, in dem auf der rechten Straßenseite gefahren wird und wenn mir jemand entgegenfährt, wo es eng wird, dann fahre ich automatisch an den rechten Fahrbahnrand...und das wird dann immer sehr lustig  >:(

Warum machen die das??
Weil sie alle keinen Führerschein haben?
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Kallisti am 03 März 2012, 13:34:25
Eisbär

... wie war das mit der "Humorbefreitheit" in diesem Forum ...  ::)

Aber ich seh schon, manche Leute können es nicht ab, wenn man mal albern oder einfach gut gelaunt ist. Kriegt man gleich wieder eine übergebraten ("Rumgenerve") und Zurechtweisungen jedweder Art. -> Jawohl Herr Direktor! Bitte vielmals um Entschuldigung für die Frechheiten, Herr Direktor! Sie haben vollkommen Recht, Herr Direktor! Wird nicht wieder vorkommen.-> Ab ins Straflager!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: messie am 03 März 2012, 13:56:53
Ok, nehmen wir Italien...

Hat sogar mehr Tote als Deutschland oder Frankreich im Verkehr und noch weniger Einwohner bzw. Autos als die Franzosen.

Die haben aber auch mehr Berge ;)
Serpentinenfahren ist halt nicht ganz so einfach wie immergradeaus der Landstraße folgen ...
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 08 März 2012, 08:38:52
Und hier nochmal ein Artikel aus dem Hamburger Abendblatt dazu, wie es im Umfeld Hamburgs geregelt wird und welche Schwierigkeiten es dabei gibt: http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article2207936/Radfahrer-gehoeren-auf-die-Strasse.html

Also auch nochmal von meiner Seite:
Als Radfahrer seid Ihr auf der Fahrbahn wirklich sicherer als auf Radwegen oder gar auf Bürgersteigen. Der Grund ist, daß Ihr nicht übersehen werdet, insbesondere nicht bei rechtsabbiegenden Autos!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: CubistVowel am 08 März 2012, 09:34:59
Der Artikel ist leider kostenpflichtig.^^ Ich habe aber auch schon von anderer Seite gehört, dass Radeln auf der Straße sicherer sei, da man besser gesehen werde.

Aber das hält leider einige Autofahrer nicht davon ab, fahrlässig oder sogar absichtlich die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf zu nehmen. (Einige derartige Anekdoten habe ich im "Helmpflicht"-Thread bereits zum Besten gegeben, glaube ich...Schneiden beim Abbiegen, Missachtung der Vorfahrt, Anhupen, zu wenig Abstand beim Überholen, Ausbremsen, falsche Belehrungen...) Ich als Radfahrerin habe oft das Gefühl, Autofahrer und Fußgänger sehen mich beide als eine Art störenden Eindringling in ihr "Revier". ;D
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 08 März 2012, 15:27:56
Der Artikel ist leider kostenpflichtig.^^
Verdammt! Gestern war er's noch nicht :(
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 08 März 2012, 15:39:03
Haha! Gut abgehangene Nachrichten kosten Geld! \o/
(warst Du da über Google hin, Eisbär? Oder mobil? Soll ja Möglichkeiten geben, die Kostensperren zu umschiffen...)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 08 März 2012, 17:31:16
Haha! Gut abgehangene Nachrichten kosten Geld! \o/
(warst Du da über Google hin, Eisbär? Oder mobil? Soll ja Möglichkeiten geben, die Kostensperren zu umschiffen...)
Tatsächlich war ich über selbigen Link bei der Facebook-Gruppe "Ab auf die Straße" gestolpert. Und da war es nach dem Anklicken kein Problem, den Artikel zu lesen.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: seinschi am 08 März 2012, 18:26:45
Ich muss allerdings auch bestätigen, dass das Radfahren innerhalb von Ortschaften auf der fahrbahn bei weitem sicherer ist, als auf diesen "erweiterten Gehsteigen", an eventuelle markierungen von wegn "für Radler" oder "für Fussgänger" hält sich eh keine Sau.
Oft sind Radwege in beiden Richtungen befahrbar, was viele Autofahrer offensichtlich ignorieren, wenn die nämlich au irgednwelchen Einfahrten rausschiessen, da wird nicht geguckt oder geschaut, sondern aufs Gas gelatscht ...
Auch wird beim rechts-abbiegen nicht geschaut, ob sich auf dem kombiniertem Rad und Fußweg irgendwas bewegt...
Viele Radfahrer/Fußgänger sind allerdings auch nicht viel besser: das mißverständliche gegenseitige Ausweichen (ja ,nach rechts solls sein) führt doch oft zu Kollisionen ...  bei einem Klingeln wird sich erstmal laaahmarschig umgedreht (bei durchschnittlichen 20 km/h bin ich da meist schon vorbei)  bevor sich bequemt wird ,mal Platz zu machen ... auch benutzen Fußgänger sehr gern den Radweg, meine speziellen Freunde sind da Mütter mit Kinderkarre ("hat ja auch Räder" ,hahaha) die es echt schaffen, nen 3m breiten Weg für sich zu beanspruchen (meist eiert ja noch ne Freundin oder noch nen Kind oder noch nen Hund oder so was da mit rum) ... ganz gefährlich sind übrigens Radfahrer ,die ihr radfahrendes Kind mit dabei haben, diese wissen ganz genau, was ihr Nachwuchs zu tun hat und vergessen dabei ganz, daß sie selber es sind, die den Weg blockieren . .
Absolut stinkig werd ich übrigens bei Leuten mit voll aufgedrehtem MP3-PLayer, die irgednwie ihre Umwelt komplett ausgeblendet haben, da scheue ich auch nicht zurück, auch mal nen Zusammenstopss zu provozieren oder einen mal schön zu schubsen

Alles in allem habe ich oft das Gefühl, für alle anderen Verkehrsteilnehmer im erheblichem Radius mitdenken zu müssen
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 08 März 2012, 19:46:03
\o/
Das letztgenannte Gefühl kenne ich.
Grade heute hatte ich wieder, daß ich mehrere (ok, zwei) Personen im Auge behalten musste, die Meter um Meter zurücklegten, ohne in Fortbewegungsrichtung zu gucken (die jeweils direkt auf den Radweg zuging).

Übrigens sind hier in HH ja die Bordsteinabsenkungen an Überwegen gerne mal genausobreit wie der Radweg (50cm, das stammt wohl noch aus den 70ern), mit 15-cm-Kanten links und rechts; da kann ich schon verstehen, wenn Kinderwagenmuttis lieber an der Stelle über die Straße wollen...aber daß man am Radweg genauso gucken muss, ob "was kommt", wie auf der Straße, das haben die fast nie drauf.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 08 März 2012, 20:27:53
aber daß man am Radweg genauso gucken muss, ob "was kommt", wie auf der Straße, das haben die fast nie drauf.
Das liegt in Hamburg aber auch an dem sehr niedrigen Anteil an Radfahrern im Verkehr. In Bremen, wo 25% des Verkehrsaufkommens mit Fahrrädern gemeistert wird, sind es eher Auswärtige, die ohne zu gucken auf dem Radweg rennen.

Übrigens: wenn ein Radweg nur 50cm breit ist, fahr auf der Straße! Radwege müssen mindestens 1,5m breit sein, sonst dürfen sie keine benutzungspflichtigen Radwege sein.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 08 März 2012, 20:40:54
Übrigens: wenn ein Radweg nur 50cm breit ist, fahr auf der Straße! Radwege müssen mindestens 1,5m breit sein, sonst dürfen sie keine benutzungspflichtigen Radwege sein.

Das tue ich in schmalen Seitenstraßen. Ich ziehe aber den 50cm schmalen Radweg dem Gullystreifen einer 4spurigen Ausfallstraße jederzeit vor. Ich bin zwar Grufti, aber nicht lebensmüde.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Sapor Vitae am 08 März 2012, 20:58:08
Übrigens: wenn ein Radweg nur 50cm breit ist, fahr auf der Straße! Radwege müssen mindestens 1,5m breit sein, sonst dürfen sie keine benutzungspflichtigen Radwege sein.

Das tue ich in schmalen Seitenstraßen. Ich ziehe aber den 50cm schmalen Radweg dem Gullystreifen einer 4spurigen Ausfallstraße jederzeit vor. Ich bin zwar Grufti, aber nicht lebensmüde.
Dito. Zumal ich kein Rennrad habe und tendenziell eher gemütlich unterwegs bin. (Ja, dennoch deutlich schneller als ein Fußgänger. :P ) Und wie die Erfahrung zeigt wohl auch besser für die Nerven:

Als ich letztens an nem Samstag, von einer wirklich nicht viel befahrenen Straße in eine Quartierstraße einbog, natürlich brav mit Handausstrecken und auch nicht in der Mitte der Straße fahrend, wurde ich prompt mehrmals von einem Auto, das ebenfalls abbiegen wollte (und wo der Fahrer vermutlich Angst hatte, dass er nicht noch eben Gas geben kann, wenn die Ampel orange wird?), angehupt und von der Beifahrerin, die nur meinetwegen schnell das Fenster runterließ auch noch verbal angepampt. Ich muss zugeben, dass ich gar nicht gelassen reagiert habe und schäme mich mittlerweile etwas für die nicht vorhandene Gemütsruhe. Aber dass ich bei meiner zweiten Fahrt auf dem Rad dieses Jahr, direkt so angepampt wurde, brachte mich halt doch etwas aus der Fassung. Ich muss mich wohl erst wieder langsam an die Dreistigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer gewöhnen. ;)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 08 März 2012, 21:09:38
Hr.
Wobei mir noch einfällt, daß ich auf meinem Rad regelmäßig die einzige zu sein scheine, die weiss, wo "rechts vor links" gilt. Das führt dann dazu, daß ich volle Kanne bremse, um dem von rechts kommenden Auto die Vorfahrt zu gewähren (denn ich will ja nicht unter die Räder kommen), das aber stehen bleibt, weil der Fahrer nicht zu wissen scheint, daß er Vorfahrt hat - was er wiederum mit dem Führer des hinter mir fahrenden Kfz gemeinsam hat, der nämlich hörbar heftig bremst, um mich nicht über den Haufen zu fahren.
(Das passiert immer an derselben Stelle und mindestens 1x die Woche)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: seinschi am 08 März 2012, 21:19:15
hach.. liebe nightnurse, ich dacht ,sowas gäbs nur in pinneberg, wo die autofahrer immer nen stückchen blöder zu sein scheinen als anderswo
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Sapor Vitae am 08 März 2012, 21:32:49
hach.. liebe nightnurse, ich dacht ,sowas gäbs nur in pinneberg, wo die autofahrer immer nen stückchen blöder zu sein scheinen als anderswo
In 30er Zonen scheint die Blödheit oft besonders zutage zu kommen. Dass viele das mit dem Vortritt nicht drauf haben, ist mir auch schon aufgefallen.

Hatte ich dieses schöne 30er-Zonen Schmankerl schon mal erzählt:
Ich - mit Auto wohlgemerkt - in der 30er Zone, mache Halt vor einem Poller (also so ein großer Betonklotz um die Fahrer zum Langsamfahren zu zwingen) um dem entgegenkommenden Auto den Vortritt zu lassen, als mich in einem Tempo von hinten ein Auto überholt und den anderen zur Vollbremsung zwingend an uns vorbeirauscht...
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 08 März 2012, 21:38:12
Ich nehme das alles halbwegs gelassen, denn ich habe schonmal einige Jahre in Bielefeld gewohnt, wo es zum guten Ton gehört, ziemlich schlecht autofahren zu können (der real-Parkplatz...aber lassen wir das).
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 08 März 2012, 22:05:13
Das tue ich in schmalen Seitenstraßen. Ich ziehe aber den 50cm schmalen Radweg dem Gullystreifen einer 4spurigen Ausfallstraße jederzeit vor. Ich bin zwar Grufti, aber nicht lebensmüde.
Der Trick ist auf der rechten Spur mit anderthalb Meter Abstand zur Regenrinne zu fahren ;)


Mal ein paar Infos, warum in HH der Radverkehrsanteil so niedrig ist: http://www.hamburg.adfc.de/home/detailansicht/news/viele-raeder-stehen-still-adfc-wirft-senat-fehlendes-engagement-bei-der-radverkehrsfoerderu/
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: snakepit am 10 März 2012, 13:10:54
Ich bin Radfahrer. Zum Glück ein defensiv fahrender...
Sonst hätt ich mein heutiges Lebensalter nicht erreicht....

Find Fussgänger die ohne zu gucken auf den Radweg rennen doof!
Find Autofahrer die beim rechts abbiegen den Schulterblick vergessen ebenfalls doof!
Finde Radfahrer die von hinten mit nem Affenzahn angerast kommen und ohne zu klingeln überholen auch doof!

Aber ansonsten...  ;)

Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 28 März 2012, 23:23:04
Einmal ein Vergleich zu Kopenhagen: http://www.mediathek.ard.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9908774
Und dazu ein Gespräch mit dem Zuständigen für Bremens Radwege, was für Bremen übertragbar wäre.

Wie findet Ihr das? Wären da auch Ansätze für Hamburg interessant? Wenn ja, welche?
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 28 März 2012, 23:47:06
*weint bitterlich*

Ja, das könnte schön sein...aber außerhalb von Bremen und Münster wird sowas in Deutschland wohl noch viele Jahre auf sich warten lassen.
"... Deutschland mit seiner Autokultur...", das ist nämlich das Problem - bei uns sind die 60er weder in der Infrastruktur noch in vielen Köpfen schon vorbei, Autofahren wird von vielen einfach noch als sehr wichtig angesehen. Siehe auch den Bürgermeister, wie er sagt, er könne sich keine Straße in Bremen denken, wo die Reduzierung des Verkehrs auf Bus und Rad einen Vorteil bringen würde - ich kann mich noch erinnern, daß man dasselbe mal über Fußgängerzonen sagte.
In Bremen wurde jetzt wohl an vielen Stellen das Radwegenutzungsgebot aufgehoben - indem die entsprechenden Schilder entfernt wurden - was ( laut Verdener Käseblatt) längst nicht jedem Auto- oder Radfahrer aufgefallen ist und zu allerhand Ungemach zu führen scheint.

Tja, und Hamburg, ne, also, Hamburg...das hiesige Radwegenetz ist erbärmlich und für diese Hansestadt ist der zentrale Satz des Videos "Kopenhagen hat investiert". Zum Investieren bräuchte man Geld. Und Geld hat Hamburg ja nur noch in Form der Elbphilharmonie  ::) . Ausbau des Radwegenetzes würde bestimmt so viel kosten wie 1 Jahr Betriebskosten für den Kasten, da muss man verstehen, daß das nicht geht.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 29 März 2012, 00:03:26
Das war kein Bürgermeister  ;D

Und in Hamburg stehen dieses Jahr 4,5 Millionen €uro für Radverkehrskonzepte zur Verfügung. Es wird damit aber nichts gemacht, weil angeblich die zeitlichen Kapazitäten fehlen, sich drum zu kümmern. ::)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 29 März 2012, 00:04:59
Ich denke ja, den deutschen Großstädten würde ein Mischkonzept aus Kopenhagen/Amsterdam und London gut tun.
Massiver Ausbau des Radwegenetzes in Kombination mit einer City-Maut für Verbrennerfahrzeuge.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 29 März 2012, 00:10:53
Das war kein Bürgermeister  ;D

Und in Hamburg stehen dieses Jahr 4,5 Millionen €uro für Radverkehrskonzepte zur Verfügung. Es wird damit aber nichts gemacht, weil angeblich die zeitlichen Kapazitäten fehlen, sich drum zu kümmern. ::)

Hupps, nich aufgepasst.

Naja...erst müssen die Schlaglöcher vom vorletzten und letzten Winter beseitigt werden, dann können die Straßenbauer vielleicht mal an die Radwege dran. Aber wenn das Geld nicht dieses Jahr ausgegeben wird, verfällt es bestimmt...

Gut tun würde das Kopenhagener Rezept sicher den meisten Städten und ihren Einwohnern. Aber die meisten müsste man mit dem Holzhammer überzeugen (wie in der Kopenhagener keine-Autos-Straße, Fakten schaffen trotz Gejammer. Sowas macht hier doch kein Politiker).
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 23 Juni 2012, 16:37:02
Die meisten Verkehrsexperten befürworten heutzutage innerorts nur noch Tempo 30 zuzulassen. Die reelle Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in den meisten Städten eh bei Tempo 20 durch die Menge an Verkehr, so dass sich nicht viel für die Autofahrer ändern würde, nur der Spritverbrauch und damit der Abgasausstoß würden sinken.
 
 Hier kommen mal ein paar Städteplaner zu Wort http://www.zeit.de/auto/2012-06/verkehr-stadt-planung/seite-1
 Kopenhagen wird da wieder als Positivbeispiel genannt, Köln, Stuttgart und Hamburg als Negativbeispiele beschrieben.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: messie am 23 Juni 2012, 17:05:50
Zitat
Die meisten Verkehrsexperten befürworten heutzutage innerorts nur noch Tempo 30 zuzulassen.

Jaja, Verkehrsplaner ... sie sind, wie man sieht, heute nicht weniger von aktuellen Meinungsströmungen beeinflusst, wie damals, als "pro Auto" das Maß aller Dinge war ...

Zur Lebensqualität gehören ja auch wiederum zeitlich kurze Arbeitswege. "Besser langsam reisen" trifft es deswegen ja auch gar nicht, es geht ja nicht ums Reisen, sondern ums Pendeln. Da dann bei gut ausgebauten Straßen 30 statt 50 draus zu machen verlängert den Arbeitsweg eines Norderstedters (25 km Fahrt einmal gradeaus) beispielsweise bis zu 20 Minuten pro Fahrt.
Da viele Hamburger auch innerhalb der Stadt größere Strecken pendeln, betrifft es sie ebenso.

Aus diesem Grund beträfe jener Vorschlag ja wohl eher die kleineren Straßen. Da würde es dann ja tatsächlich nicht weiter auffallen, da dort dann ja tatsächlich nicht viel mehr gefahren wird.
Nur: Ist das dann noch sinnvoll? Im Vergleich zu jetzt würde sich dann ja eh nix ändern - mit dem Unterschied, dass man jede größere Verbindungsstraße mit 50er-Verkehrsschildern ausstatten müsste.

Rein gefühlsmäßig ist's für mich eine Schnapsidee.
Da sollte man eher mal die Ampelschaltungen überarbeiten, damit bei 50 dann wirklich grüne Welle ist und nicht bei 70 ...
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 23 Juni 2012, 17:12:14
Den letzten Satz von messie halte ich für ne ganz wichtige Idee, jedenfalls in Hamburg. Als damals die "60"-Schilder abmontiert wurden (oder waren es wirklich "70"?), wurde jedenfalls an den Ampelschaltungen der Hauptverkehrsstraßen nichts geändert. Und das ist keinesfalls nur ein Gefühl - mit 50 hat man in HH "rote Welle", grüne gibt es nur, wenn man viel schneller fährt (oder viel langsamer, aber wer will schon das Franz-Josef-Strauss-Experiment nachmachen?).

Generell Tempo 30 zu verordnen, weil "im Durchschnitt" in der GANZEN Stadt (was vermutlich die verkehrsberuhigten Zonen einschließt sowie die Berufsverkehrstaus?) eh nur 30 gefahren würde...klingt auch für mich wenig überzeugend.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 24 Juni 2012, 13:13:06
So... Olaf Scholz möchte zumindest ein paar Ansätze moderner Verkehrspolitik umsetzen:

http://www.pinneberger-tageblatt.de/nachrichten/norddeutschland/artikeldetail/article/529/anfang-vom-ende-der-autostadt-hamburg.html?no_cache=1&cHash=ff49b6b2df634763f3af6ba8df230fc5

und auch

http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article106626052/Scholz-gegen-Verkehrs-Verbote.html
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: K-Ninchen am 25 Juni 2012, 12:47:08
Generell Tempo 30 halte ich auch für ... naja, minimal hirnrissig.

Überhaupt den Ansatz, die Menschen von irgendwo weg zu ekeln, statt etwas anderes attraktiver zu machen finde ich grundlegend falsch.
Und bitte nicht vergessen: Opel Corsa Fahrer fahren dann nur noch 20 oder Schrittgeschwindigkeit, sollte so etwas eingeführt werden!

Positiv hingegen finde ich, dass man z.B. entlang des Eilbekkanals Fahrradstraßen eingerichtet hat, auf denen sowieso, wenn überhaupt eher Anlieger mit dem Auto hindurch fahren. So haben die Fahrradfahrer ihre Route, den Autofahrern bleibt ihre Route z.B. bei Eilenau/Eilbektal oder eben über die Hamburger Straße. Wobei auch die Radwege an der Hamburger Straße gut ausgebaut wurden.
Das geht für mich eher in die Richtung "Koexistenz aller Verkehrsmittel". Aber womöglich noch Temposchwellen auf die Hamburger Straße oder unmögliche Ampelschaltungen, nur um "die Autofahrer zu ärgern" find ich reeeelativ megascheiße.

Positiv auch das Stadtrad, was oft genutzt wird. Das ist ein zusätzliches Angebot, das die anderen Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt oder stört, sondern schlichtweg die Mobilität vieler Hamburger erweitert.

Ich kenne beide seiten. Wenn ich die Wahl habe, fahre ich Fahrrad. Wenn ich aber von Barmbek nach Bahrenfeld muss, nehme ich das Auto. Mit Bahn & Bus & rumstehen, hinlaufen, warten etc. wäre ich in etwas über einer Stunde da. Mit dem Auto sind es 30-35 Minuten. Mit dem Fahrrad wohl auch eine bis eineinhalb Stunden, aber da ich vor ort ja dann noch arbeiten muss und nicht den halben Tag völlig kaputt in der Ecke liegen kann, wäre das ein Fall fürs Auto. Dann fahr ich aber meist auch "ganz oben rum" und nicht mitten durch die Stadt.

Übrigens, das mit der grünen Welle bei 60-70 ist in Hamburg wirklich sehr oft der Fall. Wer hier mit punkt 50 fährt, muss wahrscheinlich wesentlich öfter an roten Ampeln halten. Das wäre übrigens mal interessant für eine Studie ;) Vielleicht habe ich ja unrecht.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 25 Juni 2012, 12:58:04
Positiv auch das Stadtrad, was oft genutzt wird. Das ist ein zusätzliches Angebot, das die anderen Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt oder stört, ...

Ehm doch. Find mal um den Hauptbahnhof noch einen Parkplatz für Dein Privatrad, seit da alles mit Stadträdern zugepflastert ist. So gut ich die Idee an sich auch finde, ich war echt sauer, als sie dafür massenhaft Fahrradanschließmöglichkeiten abgebaut haben.

Übrigens, das mit der grünen Welle bei 60-70 ist in Hamburg wirklich sehr oft der Fall.  Vielleicht habe ich ja unrecht.

Nee, hast Du nicht *find*
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 13 Juli 2012, 07:57:29
Der Stern bezeichnete Hamburg kürzlich als "Diaspora der Radfahrer".

Und nun stellt sich raus, nirgendwo in D steht man im Auto soviel im Stau wie in HH: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/studie-ueber-verkehr-in-grossstaedten-von-tomtom-a-843526.html
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: K-Ninchen am 13 Juli 2012, 13:49:30
Ganz super-beschissen für Radfahrer sind ja solche Straßen:
http://goo.gl/maps/vVzJ
- Auf dem Bürgersteig fahren darf man ja eiiigentlich nicht. (Machen aber aus gutem Grund viele), denn:
- Die Straße ist viel zu eng für Fahrradfahrer UND Auto und lang genug, dass beide Verkehrsteilnehmer genervt sind: Der Autofahrer durch das langsame Fahrrad und der Fahrradfahrer durch das drängelnde Auto
- Kopfsteinpflaster mag für Autos noch okay sein, aber für Fahrräder hochgradig unangenehm und erhöht auch den Verschleiß und ist ungünstig, wenn man zerbrechliche Dinge transportiert.
Wenn man so richtig korrekt sein wollte, so richtig 1000%, so Level "Gauleiter im Schrebergarten" UND nicht seine Transportsachen beschädigen wollte, sich nen wunden Arsch holen will oder sich von drängelnden Autos nerven lassen will, müsste man also sein Fahrrad erst mal aus diesem Bereich herausschieben. Aber dann ist der Vorteil eines Fahrrades wieder dahin.

Auch super-beschissen für Fußgänger, vor allem Gehbehinderte und auch Radfahrer:
Diese Kreuzung (http://goo.gl/maps/8VnG).
Will ich super-korrekt, also so korrekt, dass mir die Polizei Beifall klatschend hinterher läuft, hier auf die Gegenüberliegende Seite (z.B. von Dehnhaide auf Hamburger Straße), warte ich:
- mit dem Fahrrad mindestens 1-3 Ampelphasen
- Als Fußgänger 2-4 Ampelphasen
- Als alter Mensch oder Gehbehinderter einen gefühlten Nachmittag

Das ist eben das Ding im Straßenverkehr. Wenn die "korrekten Wege" so derartig beschissen sind, dass man das 3-4 Fache der Zeit bräuchte, um irgendwelche ausgedehnte Umwege zu fahren, werden immer Alternativen genutzt, wo man sich entweder auf der falschen Straßenseite wiederfindet oder durch "verbotenes" Terrain fährt.
Das ist wie mit sämtlichen großen Verkehrsstraßen in Hamburg, bei denen man mit ca. 63kmh grüne Welle hat. Deswegen sind viele Hamburger Raser.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 14 Juli 2012, 17:12:49
Auch super-beschissen für Fußgänger, vor allem Gehbehinderte und auch Radfahrer:
Diese Kreuzung (http://goo.gl/maps/8VnG).
Will ich super-korrekt, also so korrekt, dass mir die Polizei Beifall klatschend hinterher läuft, hier auf die Gegenüberliegende Seite (z.B. von Dehnhaide auf Hamburger Straße), warte ich:
- mit dem Fahrrad mindestens 1-3 Ampelphasen
- Als Fußgänger 2-4 Ampelphasen
- Als alter Mensch oder Gehbehinderter einen gefühlten Nachmittag
Ähm...

Du weißt aber schon, dass Du zum Linksabbiegen selbst von benutzungspflichtigen Radwegen (und das sind nur die mit blauem Schild!) abweichen darfst und auch die Linksabbiegespur für Autos benutzen darfst?
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Black Ronin am 14 Juli 2012, 19:35:34
Nur, wer will das schon, auf solch einer Kreuzung !?
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 14 Juli 2012, 20:57:14
Ich würde das eiskalt machen...
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: messie am 15 Juli 2012, 11:21:48
Ich würde das eiskalt machen...

Darf ich dabei sein wenn du das mal machst? Das youtube-Video wird bestimmt ein Renner!  ;D

Für Radfahrer hat sich in den letzten Jahren schon einiges gebessert. Optimal ist's aber definitiv immer noch nicht, denn Ninchens Beispiel ist ein ausgezeichnetes dafür, wo hat man denn hier bitte an Radfahrer gedacht ...?
Manche Umbauten sind mit Bedacht durchgeführt worden, gerade hier aber ... nun ja ... da blicken ja teils nicht mal die Autofahrer durch. ;)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: K-Ninchen am 15 Juli 2012, 16:31:17
Haha, ich biete mich gerne als Kamerafrau an, sag' ruhig bescheid, wenn es soweit ist ;) ...denn die Spuren des Linksabbiegers sind auch alle zu eng für Auto UND Fahrrad. Das gibt sicher erst mal ein heilloses Gehupe und Gedrängel.
Manche Straßen sind eben einfach nicht Fahrradtauglich (genauso eben wie die engen Kopfsteinplfasterstraßen im Wohngebiet).

Mein Vorschlag fürs Wohngebiet: Bürgersteige für Fahrräder freigeben (ist an manchen Stellen sogar schon).
Mein Vorschlag für so bekloppte Kreuzungen: Ich glaube hier wäre ein Kreisverkehr nicht angebracht, dafür ist der Verkehr doch zu hoch auf mindestens 2 Achsen. Hier wäre es viel interessanter, den Fußgängerverkehr über oder unter die Straße entlang zu führen (siehe U-Hamburger Straße). Obwohl das zwar den Radfahrern auch nicht so viel bringt, wäre das wenigstens eine Entlastung für Fußgänger.
Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: messie am 15 Juli 2012, 16:39:29

Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)

Angenommen!  ;D

Mir fällt noch eine Anekdote ein, die sich kurz nach dem Zuzug nach Hamburg ereignete.
Im Schwabenland waren die Ampeln grundsätzlich so geschaltet: Wenn grün ist, dann ist so lange grün für die Fußgänger wie sie über die Straße brauchen bei normaler Geschwindigkeit. Das bedeutete dann auch: Wenn es rot wurde, musste man sich extremst schnell beeilen, da dann in nullkommanix die Autos anrauschten.
In Hamburg ist es da etwas anders: Da wird es Rot als Signal "jetzt bitte keiner mehr auf die Straße treten". Das kann bei einer großen Straße schon mal zwei Sekunden, nachdem die Ampel grün wurde, der Fall sein.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern wie ich, frisch in HH, am Dammtor dann, als die Ampel rot wurde, wie von der Tarantel gestochen über die Straße gewetzt bin. Hat sicher lustig ausgesehen  ;D
Tatsächlich bekam ich dann den Spruch (den ich damals ziemlich häufig hörte) "du kommst nicht von hier, hmm?" von jemandem um die Ohren gehauen.  ;D
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: K-Ninchen am 15 Juli 2012, 16:43:10
Noch ein Faktor ist natürlich: Regelkonformes Verhalten vs. subjektiv als sicher empfundenes Verhalten. Ich würde es als hochgradig unsicher empfinden, mit dem Fahrrad auf einer 3- oder 4-Spurigen Straße mich zwischen die Autofahrer zu begeben, auch wenn das Regelkonform ist.
Viel sicherer würde ich es empfinden, für einen Abschnitt von 20-30 Metern auf der "bösen, falschen Straßenseite" zu fahren, wenn dabei gewährleistet ist, dass kein anderer Verkehr dazwischen kommt, weil sie nämlich rot haben und warten müssen. Zumindest kann zwischen Fahrradfahrern (auch untereinander) und Fußgängern weit weniger schlimmes passieren als zwischen Fahrradfahrern und Autos. Autos rechnen auch viel weniger mit der Anwesenheit von Fahrradfahrern auf entspr. Strecken (Mittelspur der Hamburger Straße, Stresemannstraße, Friedrich-Ebert-Damm, Ring2, etc...), es sei denn es sind Sportradler oder Kuriere, die eh mit 30-40kmh unterwegs sind. Aber zu denen gehöre ich ja nicht gerade ;)

@Messie: deshalb nenne ich die Fußgängerampeln nur noch "Blitzampeln", weil sie eigentlich nur noch ganz kurz grün aufblitzen ;) Stell ich mir unglaublich ätzend vor, wenn man nicht besonders schnell zu Fuß ist.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 16 Juli 2012, 00:11:51
Mein Vorschlag für so bekloppte Kreuzungen: Ich glaube hier wäre ein Kreisverkehr nicht angebracht, dafür ist der Verkehr doch zu hoch auf mindestens 2 Achsen. Hier wäre es viel interessanter, den Fußgängerverkehr über oder unter die Straße entlang zu führen (siehe U-Hamburger Straße). Obwohl das zwar den Radfahrern auch nicht so viel bringt, wäre das wenigstens eine Entlastung für Fußgänger.
Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)
Wie wäre es damit, einfach bei allen 4- oder mehrspurigen Fahrbahnen in Hamburg, die jeweils rechteste für Autos zu sperren und nur für Radfahrer freizugeben. Ist vermutlich sogar die billigste Lösung.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 16 Juli 2012, 13:59:38
 :o "Kein Kreisverkehr"?? Aber wieso (http://www.youtube.com/watch?v=ZD-3C3SnS-w) bloß (http://www.youtube.com/watch?v=yHTpcyoJdKI&feature=related)?
(Aber das sind halt Franzosen. Keine Gauleiter im Schrebergarten...)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: K-Ninchen am 16 Juli 2012, 14:49:55
Mein Vorschlag für so bekloppte Kreuzungen: Ich glaube hier wäre ein Kreisverkehr nicht angebracht, dafür ist der Verkehr doch zu hoch auf mindestens 2 Achsen. Hier wäre es viel interessanter, den Fußgängerverkehr über oder unter die Straße entlang zu führen (siehe U-Hamburger Straße). Obwohl das zwar den Radfahrern auch nicht so viel bringt, wäre das wenigstens eine Entlastung für Fußgänger.
Noch eine Idee: Evakuieren, da einen alten Blindgänger zünden und sich dann noch mal ganz neu Gedanken machen ;)
Wie wäre es damit, einfach bei allen 4- oder mehrspurigen Fahrbahnen in Hamburg, die jeweils rechteste für Autos zu sperren und nur für Radfahrer freizugeben. Ist vermutlich sogar die billigste Lösung.
Zur Nicht-Rush-Hour absolut dafür.

Lustig ist ja auch "An der Alster", wo bis 10:00 morgens jemand die gesamte Strecke bis zum Athlon mit kleinen Verkehrshütchen vollstellt, damit die Autos in der Rush-Hour 3 statt nur 2 Bahnen haben. Der fährt da mit einem kleinen Pickup lang, jeden Tag. Morgens aufstellen, mittags wieder einsammeln.

:o "Kein Kreisverkehr"?? Aber wieso (http://www.youtube.com/watch?v=ZD-3C3SnS-w) bloß (http://www.youtube.com/watch?v=yHTpcyoJdKI&feature=related)?
(Aber das sind halt Franzosen. Keine Gauleiter im Schrebergarten...)

Ha, da muss ich immer an den hier (http://www.youtube.com/watch?v=p0CkupZZkwA) denken ;)
Da würden die deutschen Schrebergartengauleiter aber komplett in die Luft gehen, bei so einem regelinkonformen Verhalten!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: sYntiq am 16 Juli 2012, 14:55:18
Lustig ist ja auch "An der Alster", wo bis 10:00 morgens jemand die gesamte Strecke bis zum Athlon mit kleinen Verkehrshütchen vollstellt, damit die Autos in der Rush-Hour 3 statt nur 2 Bahnen haben. Der fährt da mit einem kleinen Pickup lang, jeden Tag. Morgens aufstellen, mittags wieder einsammeln.
Werden die Hütchen nicht für die abendliche Rush-Hour einfach umgestellt, bevor sie letzten Endes eingesammelt werden?
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 16 Juli 2012, 14:55:57
\o/
Der Klassiker! Hab ich mir auch für den heimischen Gebrauch an Zebrastreifen zu eigen gemacht.

Ich plädiere für den Blindgänger.
Na gut, für die rechten Fahrspuren, aber that´s no fun at all.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: messie am 16 Juli 2012, 17:22:26
Ha, da muss ich immer an den hier (http://www.youtube.com/watch?v=p0CkupZZkwA) denken ;)
Da würden die deutschen Schrebergartengauleiter aber komplett in die Luft gehen, bei so einem regelinkonformen Verhalten!

Hihi, ja genau, wollte ich auch grade posten  ;D
Kreisverkehr? Fußgänger? Ist doch kein Problem ;)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: CubistVowel am 16 Juli 2012, 18:42:36
Ha, da muss ich immer an den hier (http://www.youtube.com/watch?v=p0CkupZZkwA) denken ;)
Da würden die deutschen Schrebergartengauleiter aber komplett in die Luft gehen, bei so einem regelinkonformen Verhalten!

Das funktioniert übrigens auch zu Fuß in überfüllten Innenstädten und Fußgängerzonen. Wenn man ganz offensichtlich in alle Richtungen guckt, nur nicht nach vorn, weichen einem die Leute von allein aus... ;)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 16 Juli 2012, 21:31:22
Hm... http://www.nepho.de/blog/2011/05/10/verkehrstote-in-europa/

strengere Regeln und Regelauslegungen führen offensichtlich zu weniger Verkehrstoten pro Millionen Einwohner... da steht D eindeutig besser da als F.

Und wer weiß, wie hoch Bußgelder in den Niederlanden sind, der weiß, warum dort die wenigsten Menschen pro Einwohner bei Verkehrsunfällen sterben...
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: nightnurse am 17 Juli 2012, 09:41:15
Herr Eisbär, Sie sind sich aber im Klaren, daß diese Korrelation keine Kausalität darstellen muss.
In Holland hat man womöglich mehr Unfälle zwischen Fahrrädern und Fußgängern, so daß die Zahl nichttödlicher Unfälle allein dadurch niedrig ausfallen mag.
Vielleicht haben die Niederländer auch generell eine andere Fahrmentalität als wir ("ICH habe Vorfahrt!*ramm*") und die Franzosen ("da ist locker Platz zum Überhooooooooo*in Pyrenäenabgrund fahr*")(so betrachtet, die haben auch keine Berge, die Niederländer...).

Wollte sagen, ob es einfach hülfe, die Bußgelder anzuheben, ich weiß ja nicht (außer im Falle Alkohol am Steuer, wenn da jedes Mal 2 Monatsgehälter fällig würden, das würde vielleicht helfen).
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Black Ronin am 17 Juli 2012, 09:46:32
Das ist mir alles zu doof. Ich geh dann mal zu Fuss  >:(
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: sYntiq am 17 Juli 2012, 09:47:49
Ich lasse fahren!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Black Ronin am 17 Juli 2012, 15:26:04
Ich lasse fahren!
Du fähst also Bus? das geht auch in Ordnung!
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 17 Juli 2012, 20:24:26
Herr Eisbär, Sie sind sich aber im Klaren, daß diese Korrelation keine Kausalität darstellen muss.
In Holland hat man womöglich mehr Unfälle zwischen Fahrrädern und Fußgängern, so daß die Zahl nichttödlicher Unfälle allein dadurch niedrig ausfallen mag.
Vielleicht haben die Niederländer auch generell eine andere Fahrmentalität als wir ("ICH habe Vorfahrt!*ramm*") und die Franzosen ("da ist locker Platz zum Überhooooooooo*in Pyrenäenabgrund fahr*")(so betrachtet, die haben auch keine Berge, die Niederländer...).

Wollte sagen, ob es einfach hülfe, die Bußgelder anzuheben, ich weiß ja nicht (außer im Falle Alkohol am Steuer, wenn da jedes Mal 2 Monatsgehälter fällig würden, das würde vielleicht helfen).
Das ganze funktioniert auch immer noch, wenn Du die Anzahl der Kfz mit der Anzahl der Unfälle vergleichst.

Diese teils chaotischen Zustände in Frankreich, Italien oder noch anschaulicher in vielen Großstädten in Entwicklungsländern, die angeblich so gut funktionieren, "funktionieren" nur subjektiv weil der Tourist sowas vielleicht 3x für 10 Minuten erlebt, komischerweise gibt es da aber im Verhältnis zu den existierenden Kfz viel mehr Unfälle.


Was höhere Geldbußen angeht: Die Polizeigewerkschaft und zuständige Staatsanwälte meinen, daß Fahrverbote, also Führerscheinentzug, die meisten wohl deutlich mehr schmerzt, als reines Geld. In der Sendung, die ich sah, berichteten sie, dass es eben gerade bei Führerscheinentzug die Täter darum bitten, doch höhere Geldstrafen zu zahlen und dafür den Führerschein zu behalten.

Bei Alkohol am Steuer würde ich übrigens gleich für 5 Jahre entziehen, danach darf der "Alkoholsünder" (fieser Euphemismus!) dann zur MPU und wenn er die besteht, darf er den Führerschein neu machen.
Im Wiederholungsfall sollte dann ein lebenslanges Fahrverbot ausgesprochen werden.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Greifenweib am 17 Juli 2012, 21:13:25
Ich lasse fahren!
Du fähst also Bus? das geht auch in Ordnung!

Ach, deswegen riecht das im Bus immer so komisch.   ;D
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: messie am 17 Juli 2012, 23:30:21
Zitat
Bei Alkohol am Steuer würde ich übrigens gleich für 5 Jahre entziehen, danach darf der "Alkoholsünder" (fieser Euphemismus!) dann zur MPU und wenn er die besteht, darf er den Führerschein neu machen.
Im Wiederholungsfall sollte dann ein lebenslanges Fahrverbot ausgesprochen werden.

Ich sehe es ähnlich, aber nicht ganz so streng.
Erstens: Für eine Erstsünde sind die hiesigen Gesetze eigentlich schon gar nicht so schlecht: Wer über 0,5 Promille intus hat, der darf einen bis drei Monate nicht fahren, 500€ tun auch hier schon weh (obwohl ich es hier gerne abhängig vom Gehalt sehen würde, also eher Tagessätze statt konkreter Geldbetrag). Bei über 1,1 Promille wartet ja bereits der Knast.
Wenn etwas passiert, und sei es auch ein noch so kleiner Unfall unter Alkoholeinfluss, dann wird's richtig teuer: Da zahlt nämlich keine Versicherung mehr auch nur einen müden Cent, und strafrechtlich gibt's auch Konsequenzen. Letzteres wird schnell vierstellig, Ersteres eher fünfstellig, wenn jemand dabei verletzt wird oder gar ums Leben kommt, wartet auch hier der Knast.

Erweitert sehen würde ich das Ganze gerne um eine erneute Führerscheinnachprüfung am Ende der abzusitzenden Fahrstrafe, sowie auch gerne das Fahrverbot auf 3-6 Monate legen wollen.

Im Wiederholungsfall wäre ich auch dringendst für ein lebenslanges Fahrverbot. Wer zweimal Menschenleben gefährdet, hat im Straßenverkehr nichts zu suchen.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 18 Juli 2012, 00:00:54
Nee... ich finde Führerscheinentzug von unter einem Jahr für Alkoholsünder echt zu wenig.

In Italien entziehen sie ja nicht nur den Führerschein, da wird dann auch das Auto ersatzlos enteignet.
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: messie am 18 Juli 2012, 00:07:06
Nee... ich finde Führerscheinentzug von unter einem Jahr für Alkoholsünder echt zu wenig.

Ab wieviel Promille? 0,5?
Wie gesagt, wenn was passiert (und sei es auch nur dass man das eigene Auto in den Graben gefahren hat ;) ), dann wird's ohnehin schon extremst hässlich. Und 3 Monate Fahrverbot, nachdem da jemand mit zwei Bier intus beim Fahren erwischt hat (ohne weitere Auffälligkeiten) finde ich durchaus angemessen. Mir fehlt da aber halt noch der Umstand, dass derjenige dann auf jeden Fall nochmal für den Führerschein büffeln muss und der Lappen los ist, wenn er diese Nachprüfung nicht besteht.

Ist übrigens eine Regelung die bei der Bundesregierung bestimmt auf Gegenliebe stoßen dürfte, schließlich findet sie das Bedienen von Lobbys ja immer toll. Den Fahrschulen damit nochmal extra Geld (und damit Arbeitsplätze) in die Taschen zu spülen kommt dort sicher sehr gut an  ;D (Meine ich ernst, ist keine Ironie drin versteckt.)
Titel: Re: Autofahrer vs. Radfahrer vs. Fußgänger
Beitrag von: Eisbär am 18 Juli 2012, 09:53:29
Nee... ich finde Führerscheinentzug von unter einem Jahr für Alkoholsünder echt zu wenig.

Ab wieviel Promille? 0,5?
Wie gesagt, wenn was passiert (und sei es auch nur dass man das eigene Auto in den Graben gefahren hat ;) ), dann wird's ohnehin schon extremst hässlich. Und 3 Monate Fahrverbot, nachdem da jemand mit zwei Bier intus beim Fahren erwischt hat (ohne weitere Auffälligkeiten) finde ich durchaus angemessen. Mir fehlt da aber halt noch der Umstand, dass derjenige dann auf jeden Fall nochmal für den Führerschein büffeln muss und der Lappen los ist, wenn er diese Nachprüfung nicht besteht.

Ist übrigens eine Regelung die bei der Bundesregierung bestimmt auf Gegenliebe stoßen dürfte, schließlich findet sie das Bedienen von Lobbys ja immer toll. Den Fahrschulen damit nochmal extra Geld (und damit Arbeitsplätze) in die Taschen zu spülen kommt dort sicher sehr gut an  ;D (Meine ich ernst, ist keine Ironie drin versteckt.)
Die Lobby der Bierbrauer ist in der CSU, die der Gastronomie in der FDP da einfach zu stark für die paar Fahrschulen.

Jeder, wirklich jeder, weiß, dass Alk am Steuer verboten ist und auch wirklich jeder weiß, dass dieses Verbot Sinn macht. Trotzdem dagegen zu verstoßen, ist meines Erachtens entweder ein Zeichen von absoluter Rücksichtslosigkeit den Mitmenschen gegenüber oder ein Zeichen dafür, dass man einfach nicht die geistige Reife hat, um ein Kfz zu führen. Ein Jahr Pause ist da wirklich die Untergrenze. Insbesondere da wir in Deutschland ja schon eine recht hohe Promillegrenze haben. In vielen Staaten gilt einfach Null-Promille, was ich Anbetracht der Gefährlichkeit eines 1,5 Tonnen schweren Stahlklotzes, der sich i.A. mit Geschwindkeiten von 10m/s bis 50m/s oder auch mal mehr durch die Gegend bewegt, durchaus für sinnvoll halte.