Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Anonymous am 24 September 2004, 21:51:00
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...wie man weglaufen kann.
ich mach mir gedanken darüber, wie ich vor dem weglaufen weglaufen kann.
dabei komm ich immerwieder zu dem entschluss, dass es ohne hilfe garnicht möglich ist.
warum soll man nicht weglaufen? es wäre doch angebracht, wegzulaufen, bevor man weglaufen kann. weglaufen, vor dem weglaufen, damit man erst garnicht weglaufen kann. aber das wäre ja wieder ein weglaufen...aber es wäre doch positiv, oder?
man zwingt sich sozusagen, nicht wegzulaufen. aber eigentlich läuft man ja doch weg... um WAS zu erreichen? dass man einen anderen weg genommen hat, als den des üblichen weglaufens?
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hast du das aus meinem kopf?
und wenn ja wie zum teufel bist du da ran gekommen?
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deinen kopfe? mhm.. vil gedanken übertragung...
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Zu diesem Thema hab' ich einen herzallerliebsten Peanuts-Cartoon in meiner Küche hängen:
Auf dem ersten Bild stellt Linus Charlie Brown die Frage: "Ist dir je nach Weglaufen zumute?"
Auf dem zweiten antwortet Charlie Brown: "Natürlich ... manchmal möchte ich am liebsten vor allem weglaufen."
Auf dem dritten sinniert der mittlerweise anwesende Snoopy: "Ich erinnere mich, daß ich das auch mal wollte, damals, als ich noch auf der Daisy-Hill-Welpenfarm war ..."
Und auf dem vierten sein Fazit: "Ich bin über den Zaun geklettert. - Aber ich war immer noch auf dieser Welt."
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@Kenaz
Wieder einmal stellt sich heraus, das Snoopy doch einer der größten Philosophen ist :)
Kannst Du das evtl. einscannen oder mal abfotografieren?
Es gibt ganz sicher Situationen, in denen Weglaufen die beste Wahl ist: Wenn man andere Menschen nur so schützen kann.
Doch vor sich selbst wegzulaufen, führt auf Dauer ins Nichts.
Ich habe mich damit auch mal beschäftigen müssen und bin dabei auf diese Zeilen gestoßen:
Allein läufst du um deine Insel.
Deinem Vor-dir-Weglaufen hinterher.
(Dr. phil. Manfred Hinrich)
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Schützt man andere in dem man wegläuft?
das erinnert mich an folgende alte Tatsache, die ich immer für richtig gehalten habe:
lasse dich nie auf eine Leibe ein, mache schluß bevor es zu ernst wird, sonst tust du dir und dem anderem nur mehr weh.
ich bin immer weggelaufen...vor einer Beziehung.
Und im Endeffekt habe ich den anderen und auch mir so doch immer mehr wehgetan, als wie wenn ich wie jetzt versuchen wollte, gegen diesen Drang zu arbeiten....
Snoopy hat wohl recht. weglaufen ändert auch nichts.
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davonlaufen...
es scheint als sei alle freude verschwunden und traenen alles was bleibt doch das ist nicht wahr nein das ist nicht wahr es ist nur eine seite eine unter anderen und nimmt sie dich auch gefangen und bestimmt den ton morgen schon kann alles anders sein ein gefuehl laengst schon vergessen es ist schrecklich und schoen zugleich ein zustand von unentschiedenheit ich will fliehen um ihm zu entkommen laufe weg um wieder anzukommen und unter bruecken hoerst du mich schrein es ist so leicht zu erliegen so sueß die melancholie die worte scheinen leer wie der raum doch es ist nur eine seite eine von vielen und nimmt sie dich auch gefangen und bestimmt den ton morgen schon kann alles anders sein und unter bruecken dann hoerst du mich schrein
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Schützt man andere in dem man wegläuft?
das erinnert mich an folgende alte Tatsache, die ich immer für richtig gehalten habe:
lasse dich nie auf eine Leibe ein, mache schluß bevor es zu ernst wird, sonst tust du dir und dem anderem nur mehr weh.
ich bin immer weggelaufen...vor einer Beziehung.
Und im Endeffekt habe ich den anderen und auch mir so doch immer mehr wehgetan, als wie wenn ich wie jetzt versuchen wollte, gegen diesen Drang zu arbeiten....
Snoopy hat wohl recht. weglaufen ändert auch nichts.
Lavendel...Du sprichst mir aus der Seele...
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Im Allgemeinen hilft Weglaufen niemanden. Das wollte ich auch gesagt haben. Aber es gibt auch hier Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Ich habe es selbst erlebt. Zu einer Zeit, in der ich schon längst kein Wegläufer mehr war gab es doch einen Moment, in dem die Flucht der beste Weg war. Ein Schutz. Nicht für mich.
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schutz für andere?
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Zugegeben - wenn ich nicht konkret werden will, hätte ich keine Andeutungen machen sollen. Ich wehre mich nur gegen Verallgemeinerungen und wollte Weglaufen nicht grundsätzlich als Schwäche ausgelegt wissen.
Es ist noch nicht sehr lange her, daß ich mich in einer Situation befand, die einem anderen Menschen geschadet hat. Ich wußte das lange, habe es ausgesprochen, erklärt, bekämpft. Ganz langsam habe ich mich verändert. Schritt für Schritt. Ich konnte fliehen, als es fast zu spät war.
Nicht für mich.
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Kennst du das auch?
Kennst du das auch, daß manchesmal
Inmitten einer lauten Lust,
Bei einem Fest, in einem frohen Saal,
Du plötzlich schweigen und hinweggehn mußt?
Dann legst du dich aufs Lager ohne Schlaf
Wie Einer, den ein plötzlich Herzweh traf;
Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch,
Du weinst, weinst ohne Halt - Kennst du das auch?
(Hermann Hesse)
Das fiel mir zu diesem Thema gerade ein... in dem Sinne auch eine Art von "weglaufen".
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Ich bin auch weggelaufen. Ich habe Leute im Stich gelassen und mein eigenes Leben begonnen. Man kann auch sagen Erwachsen geworden.
Ich habe gelernt, dass man nicht immer weglaufen kann. Mittlerweile stelle ich mich den Dingen und laufe nicht mehr fort. Es hilft auch, über die Probleme vor denen man weglaufen will, zu sprechen.
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Weglaufen vor dem Weglaufen. Paradoxon oder Antinomie?
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Weglaufen vor dem Weglaufen. Paradoxon oder Antinomie?
Ein wenig von beidem und irgendwie nichts davon. Schaust Du nur auf die
Wörter, sieht es nach einer Antinomie aus. Das wäre aber reichlich
unclever (denn nur dadurch würde es zur Antinomie).
Beschäftigst Du Dich mit den Worten, hältst Du es vielleicht für ein
Paradoxon. Allerdings nur dann, wenn Du es ohne Kontext betrachtest.
Bezüglich der vorangegangen Beiträge wäre "Weglaufen vor dem
Weglaufen" einfach nur eine sehr unpräzise Zusammenfassung, wenn
nicht gar eine falsche.