hrhrhr, Sami, Totengräber of Schwarze Szene(TM)Ein wahrlich hoher Impactfactor, den dieses Video hat.
Video voller Szenegänger und schwarzer Klamotten -> Video ist für schwarze Szene gemacht -> Szene geht kaputt!
Wer denkt, eine Sache erhalten zu können, indem er den Fortschritt leugnet, zustört sie. Die Zeit läuft weiter, ob Du willst oder nicht. Aber Du hast die Wahl, ob Du in Zukunft als kopfalter, verbitterter Kämpfer auf verlorenem Posten und selbsternannter Retter einer verlorenen, nicht mehr zeitgemäßen Welt gelten willst oder ob Du die Entwicklung akzeptierst (...) und Du dann diese neu entstehende Szene mitprägst, indem Du Dich als offener, toleranter Mensch aktiv daran beteiligst.
Jemand hat mal gesagt, dass die Schwarze Szene dadurch überlebte, dass die jüngeren Generationen darauf scheißen, was ihnen die älteren vorlebten (gilt wohl für alle "Szenen"). Je mehr die Entwicklung voranschreitet, desto mehr muss man sich darauf besinnen, dass es nur die eigenen Maßstäbe/Vorstellungen sind, die wohl eine zeitlang in einem gewissen Umfeld galten und vielleicht dadurch sogar inspiriert wurden, aber mehr auch nicht. Und diese eigenen Maßstäbe kann man mitnehmen wohin man auch immer geht, auch wenn das besagte Umfeld sich in eine andere Richtung entwickelt. Je älter etwas wird, desto schwieriger wird es sowieso, sich damit als Ganzes zu identifizieren, weil es immer neue Blüten treibt. Ist das nicht überall so?
Ein gewisser Crossover ist ja mal gar nicht schlecht. Er belebt die "Szene" auch. Nur sollte dieser eben nicht beliebig werden!
Wenn ich mir die Musik von neuen Bands wie z.B. IamX oder Rotersand anhöre, dann hat das rein gar nichts Ewiggestriges. (...)Da gebe ich dann gerne mein knapp bemessenes Geld aus und gehe auf deren Konzerte, tanze zu deren Musik, kaufe deren Tonträger. So beteilige ich mich an dem, wie du es sagst, "Fortschritt", indem ich jene Bands unterstütze, deren Musik zwar anders als früher ist, aber dennoch den Geist des Andersartigen atmet, sich von der Musik des Mainstreams immer noch sichtbar unterscheidet und eben nicht nur unter dem Motto "Hauptsache Spaß!" läuft.
Die sogenannte "Schwarze Szene" ist schon seit Anfang der 90er zur Spaßgesellschaft mutiert. Aber ich sehe nicht, was daran verwerflich sein soll? Schließlich bedeutet das ja nicht, dass automatisch alles abflacht. Tiefgründige Musik gibt es nach wie vor, und sie wird auch konsumiert.
Ist es da nicht viel lohnender, jene zu unterstützen (in welcher Form auch immer), die eben nicht diese Spaßgesellschaft als Zielgruppe haben, sondern auch einen gewissen Background über den Spaß hinaus zu transportieren, anstatt jenen Bands, die sie als Zielgruppe haben, zu unterstützen?
Wieso da aber eine "Szene" mitzieht die sich immer wieder lautstark davon distanziert, ja, die anderen Partypeople als "Stinos" und Schlimmeres bezeichnet weil sie ja auf so schlimme Musik wie Britney Spears, DJ Bobo und Konsorten tanzen um dann letztlich, nur in Schwarz, genau dasselbe zu tun, das erschließt sich mir nicht wirklich.
Fällt es ihnen nur nicht auf dass es dasselbe in Schwarz ist oder denken sie wirklich, dass es da einen Unterschied gibt?Ich jedenfalls sehe da allmählich keinen mehr. Im Vergleich zu diesem Stück hier ist z.B. Sven Väth (der böse, böse Techno, nech? ) um einiges kantiger, unbequemer, weniger mainstreamig.Tatsächlich ertappe ich mich immer öfters dabei, dass mir technoide Electrobands (z.B. Westbam, Underworld) "schwärzer" vorkommen als viele der modernen Electrobands der "schwarzen Szene".
Warum hat das alles so gut funktioniert? Weil die Leute mitkriegen dass wir das was wir machen gerne machen
und ehrlich meinen
Hauptsache es ist gut gemacht
Musik ist gerade auf Konsumentenseite keine Kopfsache ...
Und zum Schluß als Hintergrund-Info für Messie und Eisbär: Dirtygrrrls/Dirtybois war 2007 und 2008 einer der meistgespielten Tracks in schwarzen Clubs weltweit. Das Original und der Modulate Remix sind so oft gelaufen dass ich dachte es kann keiner mehr hören - und trotzdem quillt die Tanzfläche heute immer noch über (so erlebt auf der Return im Mai).
Warum? Weil es den Leuten völlig egal ist welche Ideologie/Musikrichtung/Szene hinter einem Song steckt.
Hauptsache er trifft Ihr aktuelles Lebensgefühl
und die aktuelle Stimmung und sie können mitsingen/tanzen/fühlen.
Aber keine Sorge: die Anzahl der Clubeinsätze von DG/DB ist deutlich zurückgegangen seit ich TZDV veröffentlicht habe ...