In Achim (einem Ort im Bremer Speckgürtel) war vor kurzem ein Anwesen zu verkaufen. Interessenten waren ein Bordellbetreiber und jemand, der ein Naziladen dort eröffnen wollte.Die Bürger haben sich nach Leibeskräften gewehrt und deutlich Partei ergriffen. Das gutbürgerliche Achim hat jetzt einen Puff.Ich finde das bezeichnend.
Och, ich kann mir das von colourize geschilderte durchaus vorstellen.
Und ganz ehrlich : Ich persönlich fühle mich von einem offensichtlichen Naziklamottenladen, vor dem Glatzen herumlungern wesentlich bedrohter, als von einem Punkladen, vor dem Punks abhängen,
Das mag sein, aber hast Du je einen Naziladen gesehen, vor dem Nazis abhängen? Ich nicht. Und das, obwohl ich mir wirklich schon einen großen Teil der Republik mit offenen Augen angesehen habe. Vielleicht sollte ich mal nach Hoyerswerda fahren? Oder nach Brandenburg, das habe ich bisher eher vernachlässigt.
Ich habe da immer das Bild vom "Werwolfshop" in Wismar vor Augen, der in diesem altbekannten Youtube-Video zum Austragungsort einer Auseinandersetzung von Linken und Nazis wird. Wie das Video zeigt, hängen in so einem Laden genau die Leute ab, die man darin vermuten würde. Und die sehen nicht nur original so aus, sie verhalten sich auch genau so wie man das erwartet.
Ich dachte immer, bei denen wäre es nicht so ausschließlich. vor allem sind sie nicht so bekannt. Politisch aufgeklärte Menschen jeder demokratischen Ausrichtung würden nicht unbedingt TS kaufen, MA schon eher, da ist der einschlägige Bekanntheitsgrad eher gering.
denn es hätte irgendwie was exotisches, gerade wenn es jemand aus Bayern ist, das kennt man hier ja nicht so.
Zitat von: Jinx am 17 Oktober 2008, 12:33:26denn es hätte irgendwie was exotisches, gerade wenn es jemand aus Bayern ist, das kennt man hier ja nicht so.Was kennt man hier nicht so? Das sich jemand um Gerechtigkeit bemüht? Und dann ausgerechnet ein Bayer, wo die doch sowieso alle rechts sind? Ich finde es imme wieder amüsant, wenn Du Deine pauschale Einschätzung "der Bayern" durchscheinen lässt.
In Hamburg käme eben niemand auf die Idee, vor einem Laden, der T-Shirts mit rotem Stern verkauft
Dass es jetzt wieder auf mein "Bayerntum" abgeschoben wird, finde ich albern und ungerecht, denn es degradiert mich zu einem reflektionslosen Instrument einer "bayerischen Infiltrationspolitik".
Zitat von: ThomasUnd ganz ehrlich : Ich persönlich fühle mich von einem offensichtlichen Naziklamottenladen, vor dem Glatzen herumlungern wesentlich bedrohter, als von einem Punkladen, vor dem Punks abhängen, Das mag sein, aber hast Du je einen Naziladen gesehen, vor dem Nazis abhängen? Ich nicht. Und das, obwohl ich mir wirklich schon einen großen Teil der Republik mit offenen Augen angesehen habe. Vielleicht sollte ich mal nach Hoyerswerda fahren? Oder nach Brandenburg, das habe ich bisher eher vernachlässigt.Aber mal theoretisch gesehen: warum sollte ich vor den einen mehr Angst haben als vor den anderen? In beiden Fällen könnte ich aufgrund einer falschen Kleiderwahl verhauen werden.
Zitat von: Jinx am 17 Oktober 2008, 15:39:40In Hamburg käme eben niemand auf die Idee, vor einem Laden, der T-Shirts mit rotem Stern verkauft Doch, ich, wie man sieht! Ich wohn hier schon einige Jahre und bin auch nur "Ausversehen-Bayer" gewesen, wie Deine Freundin. Es ist kein Nord-Süd-Mentalitäts-Problem, sondern eher ein persönliches meinerseits und dass ich immer und überall um möglichst viel beidseitigen Ausgleich bemüht bin. Denn ich weiß, dass auch in Bayern keiner auf die Idee kommen würde, eine Aufklärungsaktion vor einem Linken-Laden zu starten, weil die Situation diesbezüglich politisch genau gleich ist wie hier. Dass es jetzt wieder auf mein "Bayerntum" abgeschoben wird, finde ich albern und ungerecht, denn es degradiert mich zu einem reflektionslosen Instrument einer "bayerischen Infiltrationspolitik".
Zitat von: Killerqueen am 17 Oktober 2008, 16:51:59Zitat von: Jinx am 17 Oktober 2008, 15:39:40In Hamburg käme eben niemand auf die Idee, vor einem Laden, der T-Shirts mit rotem Stern verkauft Doch, ich, wie man sieht! Ich wohn hier schon einige Jahre und bin auch nur "Ausversehen-Bayer" gewesen, wie Deine Freundin. Es ist kein Nord-Süd-Mentalitäts-Problem, sondern eher ein persönliches meinerseits und dass ich immer und überall um möglichst viel beidseitigen Ausgleich bemüht bin. Denn ich weiß, dass auch in Bayern keiner auf die Idee kommen würde, eine Aufklärungsaktion vor einem Linken-Laden zu starten, weil die Situation diesbezüglich politisch genau gleich ist wie hier. Dass es jetzt wieder auf mein "Bayerntum" abgeschoben wird, finde ich albern und ungerecht, denn es degradiert mich zu einem reflektionslosen Instrument einer "bayerischen Infiltrationspolitik". Du hast von Gerechtigkeit gesprochen, und jetzt sprichst Du von Ausgleich. Beides sind wichtige und richtige Dinge, die unbedingt unterstützenswert sind, keine Frage. Aber mal ehrlich, es gibt so viele Dinge, die ungerecht sind, und da lasse ich die globale Situation mal völlig außen vor und beschränke mich auf das eigene Land. Um nur ein paar zu nennen: Kinder aus Hartz-IV-Familien, die hungern, zu wenig Kinderbetreuung für Leute, die auf ein Einkommen usw. usw. usw. Da kann man sich ganz prima um Ausgleich von Ungerechtigkeiten bemühen, ohne vor einem Laden einer vermuteten politischen Richtung, deren vermutete Anhänger weniger Gewaltpotential haben als die der anderen vermuteten Richtung, nämlich der rechten.
Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.
Du hast von Gerechtigkeit gesprochen, und jetzt sprichst Du von Ausgleich.