Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau  (Gelesen 42635 mal)

Jinx

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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #105 am: 04 November 2008, 23:30:12 »

und sicher die haben wir auch........und wo ist das problem....das wir pogen......
das macht amn in der punk szene , skinheadszene und so weiter auch.....


... und weil in Afrika Bürgerkrieg ist, muss das hier auch so sein? Extremes Beispiel, ich weiß. Aber ich frequentiere weder die Punk- noch die Skinheadszene.
Zitat
und ich muß mal sagen.....wenn unsere frauen wohin gehen zum konzi.....sind wir immer dabei....
und sehen zu das sie platz haben..auf ruhige art und weise....
kommt bei dir keiner mit.......????

Hä? Dir ist schon klar, dass hier auch Frauen schreiben? Muss ich wirklich herumstehen und warten, bis mein Freund Zeit hat, mich auf ein Konzert zu begleiten? Möchte ich überhaupt auf ein Konzert gehen, wo es nötig ist, dass er mir meinen Quadratmeter freiräumt? Nee. Darauf haben wir beide überhaupt keinen Bock. Ich finde schon die Vorstellung total albern.
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #106 am: 04 November 2008, 23:44:41 »

da habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt..
aber genau...reitet darauf rum....
und fürs pogen waren das nur bsp...
es gibt ja ne menge mehr wo gepogt wird..
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Jinx

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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #107 am: 04 November 2008, 23:45:13 »

Zitat
ist doch eh sinnlos was man hier schreibt...es werden nur die negativen dinge genommen..und verwertet......
pogen wollte ich nur sagen, das gehört einfach bei manchen konzis dazu......ist ja kein kindergeburtstag.......
und das war bei" dieser art" von ebm ...soweit ich denken kann schon immer so....(ja ich kann ja nicht weit denken...)also wo liegt das problem.......das wir dummen ossis in den schönen westen kommen und eure schunkelparty stören....mhh.....

Och Mädels, nu isses aber gut. Was ist denn so schwer zu verstehen? Es steht Euch völlig frei, Eure Parties auf Eure Weise zu feiern, wie immer es Euch beliebt. Ihr habt Eure Clubs, da wird gepogt, Euch macht das Spaß, und das ist gut so. Sollte sich jemand, der das nicht gewohnt ist, in Euren Club verirren, so kann er mitmachen oder es lassen. Und ich sage es nochmal: Es ist keine Frage von Ost oder West, zumindest nicht für vernünftig denkende Menschen. Pogo-Konzis gibt es auch hier.

Nur wenn Ihr Euch in ein anderes Terrain begebt, mit Leuten, die anders feiern, dann ist es nicht zu viel verlangt, dass Ihr Euch den lokalen Gepflogenheiten anpasst, genau wie Ihr es von uns erwarten würdet. When in Rome, do as the Romans do. Wenn's Euch nicht gefällt, könnt Ihr es lassen. Ganz einfach. Hier ist das Gepoge nicht so angesagt, bei Euch die Schunkelparty nicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich hier eine Art zu Feiern aufs Auge drücken lassen muss, auf die die überwältigende Mehrheit in ihren Stammlocations keinen Bock hat. Das heißt nicht, dass man pauschal auf Euch keinen Bock hat, jedenfalls nicht für mich.

Vielleicht sollte man doch ca. 200 Mittelaltermaiden samt dazugehörigen 200-kg-Rittern auftreiben und in Euren Clubs mal den Reigentanz durchsetzen. Wie, das würde Euch nicht gefallen? Na so was.

Edit: Ich finde, dass die Diskussion ziemlich scheiße gelaufen ist. aber das ist nun nicht mehr zu ändern.
Ich habe in einer meiner Stammclubs mit einer kleinen Gruppe pogender EBMler schlechte Erfahrung gemacht. Nicht weil sie gepogt haben an sich,
sondern weil sie darauf bestanden, das auf einer vollen Tanzfläche mit Leuten durchzuziehen, die nicht pogen wollten und dauernd angerempelt wurden. Wäre die Tanzfläche leerer gewesen, hätte es das Problem wahrscheinlich nicht gegeben. Das muss doch echt nicht sein. Seinen Stiefel um jeden Preis durchzusetzen, ohne Ansehen der Gegebenheiten ist einfach nur rücksichtslos. Und darauf hat niemand Bock. Hättet Ihr unter bestimmten Umständen mit Sicherheit auch nicht.
« Letzte Änderung: 04 November 2008, 23:55:42 von Jinx »
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #108 am: 04 November 2008, 23:53:00 »

Zitat
Vielleicht sollte man doch ca. 200 Mittelaltermaiden samt dazugehörigen 200-kg-Rittern auftreiben und in Euren Clubs mal den Reigentanz durchsetzen. Wie, das würde Euch nicht gefallen? Na so was.
sind wir etwa alle fett ;o)...
und ich sage mal..damit hätte ich auch kein probl.
und ja es ist gut....
tschau...
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Killerqueen

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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #109 am: 05 November 2008, 08:35:42 »

Edit: Ich finde, dass die Diskussion ziemlich scheiße gelaufen ist. aber das ist nun nicht mehr zu ändern.
Dem schließe ich mich an, denn ich habe weder mit "Ossis" ein Problem, noch habe ich mit den Electric-Tremor-Leuten je wissentlich schlechte Erfahrungen gemacht.
Das Bestehen auf das "Recht zu Pogen" hat bei mir nur ein paar unschöne Erinnerungen an weniger tolle und völlig kaputtgepogte Konzerte hervorgerufen. Und ich frage mich dann immer wieder, wo IST denn da nun die Zucht und Ordnung, von der immer die Rede ist? Denn genau deswegen gehöre ich ja der Electroszene an und nicht der Punk- oder Skinheadszene. ;)


1. ich hab auch keine 200 kg kampfgewicht und kann mich beim pogen ganz gut halten.
Wenn das so ist, reden wir hier anscheinend ganz deutlich aneinander vorbei. Denn ich bin wirklich nicht zimperlich. Bei den Veranstaltungen, von denen ich hier rede, hättest Du Dich mit Sicherheit auch nicht mehr auf den Beinen halten können. Das waren solche Schlachtschiffe, da konnte kein normaler Mensch mehr gegenhalten. Du warst also nicht auf dem BOB, und anscheinend auch nicht im Spetsnaz-Moshpit des WGT 2007, wo dann ein Security-Typ eingeschritten ist, weil die ersten mit Platzwunden vom Platz gingen. ;)

Ich brauche keinen Mann der mich beschützt, das wäre ja noch schöner, wenn wir diesbezüglich wieder ins Mittelalter zurückkehren müssten (siehe auch Jinx Post). Alles was ein normaler Mann an Geschubste bewältigen kann, schaffe ich auch, aber neuerdings macht sich da so ein Trupp Fleischberge in der EBM-Szene breit. Ich bezweifle sogar, dass sie Tremor-Leute sind, aber grade deshalb will ich die entsprechenden Leute erst recht dafür sensibilisieren, DAMIT es dazu auch gar nicht erst kommt! Die gehören da nicht hin. Das sind irgendwelche Gabber und Techno-Typen, denen ihre eigenen Partys zu langweilig geworden sind (das ist zumindest meine Theorie, die sich schon manches Mal bestätigt hat).

Ich persönlich kenne so einige Tremor-Leute und bisher habe ich sie alle als rücksichtsvoll und zuvorkommend erlebt. Allerdings scheint sich das derzeit dank diverser Kampfkolosse ein wenig zum Negativen hin zu ändern.
Also:

ZUCHT
ORDNUNG
und
AUGEN AUF, um ein Ausarten der Konzerte gar nicht erst zuzulassen! ;)
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #110 am: 05 November 2008, 09:34:01 »

Ich möchte mich Killerqueen anschließen. Es ist doch nicht der Punkt, ob wir oder unsere Freunde sich irgendwo zur Not durchsetzen können, sondern ob wir das überhaupt wollen. Und das ist nicht der Fall. Meine Idee von Freizeitgestaltung ist einfach eine andere als sich auf einer Tanzfläche oder vor einer Bühne zu balgen.
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #111 am: 05 November 2008, 10:24:25 »

Das sind irgendwelche Gabber und Techno-Typen, denen ihre eigenen Partys zu langweilig geworden sind (das ist zumindest meine Theorie, die sich schon manches Mal bestätigt hat).

Eyeyey, nix gegen diese Leute.. das sind strahlende aber superfriedliche Menschen, die einfach nur feiern. Gepogt wird auf Gabber-Parties auch nicht. (zumindest nicht in Norddeutschland) So... das konnte ich jetzt so nicht stehen lassen ;)

Und zum eigentlichen Thema:
stimme ich dem allgemeinen Stimmen zur Agro- und Pogo-Geschichte zu .. aber bin aufgrund der energiegeladeneren Musik, Athmosphäre und Parties trotzdem sehr gerne auf den ET-Veranstaltungen. Deshalb: schade, dass ich am Dessau-Datum verplant bin - wäre gerne runter gefahren..
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #112 am: 05 November 2008, 10:55:49 »

Das sind irgendwelche Gabber und Techno-Typen, denen ihre eigenen Partys zu langweilig geworden sind (das ist zumindest meine Theorie, die sich schon manches Mal bestätigt hat).

Eyeyey, nix gegen diese Leute.. das sind strahlende aber superfriedliche Menschen, die einfach nur feiern. Gepogt wird auf Gabber-Parties auch nicht.

Ja eben! Du hast meinen Post nicht verstanden.

Diejenigen, denen die Gabberpartys so gefallen, wie sie sind, die bleiben dort (und sind friedlich). Diejenigen, die zwar harte Electro-Mucke mögen, denen das dort aber zu peacig ist, suchen sich neuerding die EBM-Szene zum Austoben. Und das kann ich nicht akzeptieren.
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #113 am: 05 November 2008, 11:40:39 »

Wenn man auf der Suche nach Infos zum Electric-Tremor-Festival einfach mal ETF eintackert, findet man u.a. dieses hier:

Eidgenössisches Turnfest  ;D
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Matti

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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #114 am: 06 November 2008, 12:43:56 »

Ich möchte mal eins klarstellen: Für mich ist das keine Frage von Ost oder West. Die Abwanderung von Frauen aus dem Osten ist ein Fakt, der mit der wirtschaftlichen Situation in den strukturschwachen Gegenden zu tun hat. Ich finde die eingangs gepostete Seite einfach nur abschreckend. Ich mag keine männerbündlerischen Zusammenrottungen, ich finde den Landser-Jargon einfach gruselig, und Typen, die in Rudeln in die Landschaft pissen, finde ich eklig. Das hat mit "Ostdeutschland" oder "Westdeutschland" m. E. nichts zu tun. 

Oh weiha, dann ist der Norden (hier: S-H) gleichauf mit dem Osten. ;D Wenn ich an das männerdominierte Wacken denke, wo Leute hinters Dixi pissen (und nicht rein) und besoffen sich in ihrer Kotze suhlen, deren Haar- und Körperpflege suboptimal ist und die stinken wie Hupatz - ja dann ist der Osten überall. Mittlerweile wandern wohl auch die schönen Frauen aus Hamburg ab, denn beim Fahren mit den Öffentlichen muss man schon ganz schön die Augen anstrengen, um was Hübsches zu entdecken (muss an der Wohlstandsgesellschaft in HH liegen  ::) ). Das fällt mir in Berlin wesentlich einfacher.

Die Frauenquote (was auch ansehnlich angeht) ist in Dessau übrigens ganz gut. Deren Losung "Zucht, Ordnung, usw." sollte man mal nicht zu ernst nehmen, allerdings haben die Jungs - was die Lebensweise angeht, ganz konservative Ansichten. Nur tragen die halt ihre Haut nicht wie Metrosexuelle zu Markte. ::) Die sind übrigens in einem System institutionalisierter Disziplinierung mit Kindergrippen, Kindergärten und Pionieren aufgewachsen. Die Zone war ja quasi eine prämilitärische Maschinerie, gebaut um den Westen platt zu machen. ::) Diese Zone deklarierte sich aber auch als antifaschistisch - und hat mit ihrer unliebsamen NS-Vergangenheit aufgeräumt und nicht wie die Verbundzone mit Persilscheinen totgeschwiegen. ;)

Ich fand auch die EBMler, die mal in kleiner Gruppe im Kir aufschlugen und dort rempelten als gäbe es kein Morgen, furchtbar und auch für die Location mit den Leuten, die sie frequentieren, vom Verhalten her völlig unpassend. Die waren - so weit ich es beurteilen konnte - keineswegs aus dem Osten, und ich fand sie genauso ätzend wie das, was ich auf der Seite sehe. Allerdings waren sie freundlich, wenn sie einen ansprachen.

Tja, wird Zeit, dass die Old-School-EBMer hier eine eigene Location begründen. Wie sonst hätte sich ausgerechnet in Dessau so ein Club etablieren können? Zum Saufen und gemeinschaftlichen Pissen gibt es ja schließlich Schützenvereine und freiwillige Feuerwehren. Nur hören die leider keine Elektromucke. Man muss - wohl oder übel - solche Leute als Erscheinungen in einer Gesamtszene betrachten. Man kann - abhängig von der eigenen Arroganz - diese entweder scheuklappenmäßig übersehen, oder integrieren oder indoktrinieren. Nur ignorieren sollte man sie dann doch nicht, ich glaube, die Szene lebt von der "gegenseitigen" Befruchtung und vom Widerstreit einzelner Strömungen.

Ich denke, es sind zwei Szenen, die nicht recht zusammengehen, die aber - mangels Masse - auf Parties gemischt werden.

*hüstel* Hier kommt die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Schau'mer mal bei den EBM-Musikern nach ihren Inspirationen, was sie beeinflusste, solche Musik zu machen. Da findet man schnell die ganzen alten Hasen (Krupps, DAF, Laibach, Nitzer Ebb, Front 242 usw.) wieder. Und wenn man mal schaut, wie die sich gekleidet haben, dann wird man ganz schnell feststellen, dass sich seitdem nix geändert hat. Derselbe Dresscode wie vor 20 Jahren.

Das ist mal herrlich retro, old-school, old-fashioned. Eher negativ ausgedrückt: Altmodisch, traditionell, konservativ, stehen geblieben... Ja was nun?

Die Old-School-Szene lebt, sie ist konstant, so dass man sie nicht als schnelllebig bezeichnen kann. Schaut mal nach links zu den Punkern oder nach hinten zu den Rockabillies. Den Blick nach rechts ersparen wir uns, wir wollen ja ernst bleiben, nech? ;D Ähnlich wie beim SM-Fetisch, wo auch nach Jahren Lack, Leder und Latex immernoch aktuell sind. In jener Szene hat sich das heutige Elektromucke-Umfeld ja auch kräftig bedient, seien es Bondagehosen oder Corsagen, sogar das ganze Auftreten, was als "oversexed" beschrieben wird.

Und wie ist es in der EBM-Goth-Mischszene? Wenn man heutzutage mit Mittelalterhemd und Schnürlederhose auf 'ner Veranstaltung auftaucht, wird man eher argwöhnisch betrachtet. Hey! 1998 ist schon seit zehn Jahren vorbei! War aber damals ganz aktuell... Ich find es immer wieder witzig, wenn man die Dessauer Tremor-Leute sieht, da trägt man sogar auf Hochzeiten die Stahlkappenlatschen (Uschi und Feli für die Insider) und schämt sich nicht der Brikett/Maurerkellen-Frisur. Wie konsequent ist Euer Lebensstil? Seid ihr flexibel? Immer mit wechselnder Bekleidung im selben Club, egal welche Veranstaltung grad läuft? Geht ihr mit Körperschmuck, Haartracht und alltagstauglicher Szenekleidung dem Alltag nach?

Noch was? Ach genau, ich erwähnte ja Laibach. Das sind ja ganz üble Faschisten, wa? Slavische Faschisten? Moment mal - hab ich was verpasst? Wohl eher nicht, denn genau die haben ganz gekonnt mit JEGLICHEM totalitären Regime kokettiert. Nichts anderes machen die Tremors. Nur kokettieren die mit Kampfgruppen der Arbeiterbewegung.

Machen Euch auch Feindflug-Konzerte Angst, wo neben einem die Leute in eindeutig epochal zuordnungsbaren Uniformen zum Takt der Musik ihren Körper wiegen? Feindflug - wo werden die eigentlich reingewürfelt? Indurstrial? Oha! ;D
 
EDIT: Eigentlich geht es im Thread um das Konzert am 15. November in Dessau!
zu dem keiner gehen wird, weil es am arsch der welt liegt!

Wie nett, dass du die Entscheidung für andere übernimmst. Ich würde da schon hingehen, weiß aber noch nicht so recht, ob ich an jenem Abend fit genug bin. Sind ja nur 70km eine Strecke. Aber vielleicht bin ich ja niemand, der mit keiner verwandt ist.

P.S. Ich schubs nicht, bei Körperkontakt entschuldige ich mich aber auch nicht. Ich piss gern im Stehen in die Natur (möglichst allein) und dusch mich vorm Zubettgehen. Meine Waschmaschine läuft jede Woche min. einmal und ich höre gerne EBM. Und manchmal, wenn ich sentimental bin, auch Chandeen. :D
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #115 am: 06 November 2008, 13:09:10 »



Oh weiha, dann ist der Norden (hier: S-H) gleichauf mit dem Osten. ;D Wenn ich an das männerdominierte Wacken denke, wo Leute hinters Dixi pissen (und nicht rein) und besoffen sich in ihrer Kotze suhlen, deren Haar- und Körperpflege suboptimal ist und die stinken wie Hupatz - ja dann ist der Osten überall. Mittlerweile wandern wohl auch die schönen Frauen aus Hamburg ab, denn beim Fahren mit den Öffentlichen muss man schon ganz schön die Augen anstrengen, um was Hübsches zu entdecken (muss an der Wohlstandsgesellschaft in HH liegen  ::) ). Das fällt mir in Berlin wesentlich einfacher.

Fängst Du schon wieder mit dem Osten an?
Ich habe es nicht erwähnt, aber das hole ich gern nach, wenn's der Sache dient: Ich fahre auch nicht nach Wacken und habe m. E. deutlich genug ausgedrückt, dass es für mich KEINE Frage von Ost oder West ist. Wacken interessiert mich nicht so, denn ich muss da nicht hin. Es findet nicht in einem Club statt, den ich regelmäßig frequentiere.

Zitat
Die Frauenquote (was auch ansehnlich angeht) ist in Dessau übrigens ganz gut. Deren Losung "Zucht, Ordnung, usw." sollte man mal nicht zu ernst nehmen, allerdings haben die Jungs - was die Lebensweise angeht, ganz konservative Ansichten. Nur tragen die halt ihre Haut nicht wie Metrosexuelle zu Markte. ::) Die sind übrigens in einem System institutionalisierter Disziplinierung mit Kindergrippen, Kindergärten und Pionieren aufgewachsen. Die Zone war ja quasi eine prämilitärische Maschinerie, gebaut um den Westen platt zu machen. ::) Diese Zone deklarierte sich aber auch als antifaschistisch - und hat mit ihrer unliebsamen NS-Vergangenheit aufgeräumt und nicht wie die Verbundzone mit Persilscheinen totgeschwiegen. ;)

Die unterschiedlichen Lebenswelten von Ost und West sind mir durchaus bekannt.


Zitat
Tja, wird Zeit, dass die Old-School-EBMer hier eine eigene Location begründen. Wie sonst hätte sich ausgerechnet in Dessau so ein Club etablieren können? Zum Saufen und gemeinschaftlichen Pissen gibt es ja schließlich Schützenvereine und freiwillige Feuerwehren. Nur hören die leider keine Elektromucke. Man muss - wohl oder übel - solche Leute als Erscheinungen in einer Gesamtszene betrachten. Man kann - abhängig von der eigenen Arroganz - diese entweder scheuklappenmäßig übersehen, oder integrieren oder indoktrinieren. Nur ignorieren sollte man sie dann doch nicht, ich glaube, die Szene lebt von der "gegenseitigen" Befruchtung und vom Widerstreit einzelner Strömungen.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Publikum für eine solche Location hier zahlenmäßig ausreicht. Es wurden eine Menge Parties unterschiedlicher schwarzer Richtungen hier eingestellt, mangels Masse. Aber einen Versuch wäre es vielleicht wert.

Zitat
*hüstel* Hier kommt die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Schau'mer mal bei den EBM-Musikern nach ihren Inspirationen, was sie beeinflusste, solche Musik zu machen. Da findet man schnell die ganzen alten Hasen (Krupps, DAF, Laibach, Nitzer Ebb, Front 242 usw.) wieder. Und wenn man mal schaut, wie die sich gekleidet haben, dann wird man ganz schnell feststellen, dass sich seitdem nix geändert hat. Derselbe Dresscode wie vor 20 Jahren.

Als ich meinte, dass die beiden Szenen nicht so gut zusammengehen, vom Feierstil her, sollte das keine Diskussion sein, wer zuerst da war oder wer authentischer ist. Das spielt für mich keine Rolle. Wenn's mir gefällt, ist es mir wurst, ob es uralt oder brandneu ist, und wenn's mir nicht gefällt, auch. Alt ist nicht automatisch gleich gut und neu ist nicht automatisch gleich schlecht - und umgekehrt.

Zitat
Das ist mal herrlich retro, old-school, old-fashioned. Eher negativ ausgedrückt: Altmodisch, traditionell, konservativ, stehen geblieben... Ja was nun?

Kann man so oder so sehen. Meine "Szenesozialisierung" ist es nicht, die kommt aus dem Großbritannien der Achtziger und hieß damals "Wave". Das ist mal so richtig alt.  ;D
Zitat
Die Old-School-Szene lebt, sie ist konstant, so dass man sie nicht als schnelllebig bezeichnen kann. Schaut mal nach links zu den Punkern oder nach hinten zu den Rockabillies. Den Blick nach rechts ersparen wir uns, wir wollen ja ernst bleiben, nech? ;D Ähnlich wie beim SM-Fetisch, wo auch nach Jahren Lack, Leder und Latex immernoch aktuell sind. In jener Szene hat sich das heutige Elektromucke-Umfeld ja auch kräftig bedient, seien es Bondagehosen oder Corsagen, sogar das ganze Auftreten, was als "oversexed" beschrieben wird.

Das stelle ich doch gar nicht in Abrede. Die Szene bedient sich laufend irgendwo, und die Untergruppen suchen sich auch, was gefällt. Nur gefällt eben nicht allen alles. Das Fetischgetue auf einer normalen Party nervt viele, z. b. wenn im Kir irgendeine Tante ihrem Kerl auf dem Sofa einen bläst und dabei eine Kette um den Hals hat (geht's noch?). Die Leuchtdiodenleute, die einen auf der Tanzfläche blenden, nerven auch einige, und einige nervt eben die Rempelei auf einer vollen Tanzfläche, weil einige meinen, da ihren Pogo voll ausleben zu müssen - in einem Umfeld, wo das nicht hineinpasst und auch nicht gewünscht wird. Mal ehrlich, es ist mir völlig wurst, wie Ihr wo tanzt, aber wenn ich fast umgerissen werde oder einen Ellenbogen irgendwo hinbekomme, weil irgendein Typ sich radikal selbstverwirklichen will beim Tanzen, dann habe ich da keinen Bock drauf - da ich Locations frequentiere, wo das weder üblich noch erwünscht ist.
Zitat
Und wie ist es in der EBM-Goth-Mischszene? Wenn man heutzutage mit Mittelalterhemd und Schnürlederhose auf 'ner Veranstaltung auftaucht, wird man eher argwöhnisch betrachtet. Hey! 1998 ist schon seit zehn Jahren vorbei! War aber damals ganz aktuell... Ich find es immer wieder witzig, wenn man die Dessauer Tremor-Leute sieht, da trägt man sogar auf Hochzeiten die Stahlkappenlatschen (Uschi und Feli für die Insider) und schämt sich nicht der Brikett/Maurerkellen-Frisur. Wie konsequent ist Euer Lebensstil? Seid ihr flexibel? Immer mit wechselnder Bekleidung im selben Club, egal welche Veranstaltung grad läuft? Geht ihr mit Körperschmuck, Haartracht und alltagstauglicher Szenekleidung dem Alltag nach?

Da ich eine Tätowierung auf der Schulter habe und Piercings im Ohr, die nur mühsam zu entfernen sind, bleibt mir kaum etwas anderes übrig. Außerdem: Ich muss mich nicht in einer Weise kleiden, die irgendwelche Leute für "konform" oder "nicht konform" halten, ich trage, was mir gefällt, je nach Stimmung. Ich lasse mir keine szenetypischen Klamotten aufs Auge drücken, weil die gerade in sind oder von einer Gruppe getragen werden, vor allem dann nicht, wenn sie mir nicht gefällt - sei es Mittelalterkleid *grusel* oder Uniformstil *lass mal*. Kleidung ist mir selbst in dieser Hinsicht nicht so wichtig.
Zitat
Noch was? Ach genau, ich erwähnte ja Laibach. Das sind ja ganz üble Faschisten, wa? Slavische Faschisten? Moment mal - hab ich was verpasst? Wohl eher nicht, denn genau die haben ganz gekonnt mit JEGLICHEM totalitären Regime kokettiert. Nichts anderes machen die Tremors. Nur kokettieren die mit Kampfgruppen der Arbeiterbewegung.

*gähn* Also wirklich. Eines der besten Konzerte meines Lebens war "Volk" von Laibach in der Maha.

Zitat
Machen Euch auch Feindflug-Konzerte Angst, wo neben einem die Leute in eindeutig epochal zuordnungsbaren Uniformen zum Takt der Musik ihren Körper wiegen? Feindflug - wo werden die eigentlich reingewürfelt? Indurstrial? Oha! ;D
*schnarch*. Ich mag Feindflug zum Tanzen. Aber viel Spaß noch mit Deinen Klischees.
« Letzte Änderung: 06 November 2008, 13:11:32 von Jinx »
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #116 am: 06 November 2008, 13:14:36 »

Machen Euch auch Feindflug-Konzerte Angst, wo neben einem die Leute in eindeutig epochal zuordnungsbaren Uniformen zum Takt der Musik ihren Körper wiegen?

angst nicht.
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Matti

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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #117 am: 06 November 2008, 14:03:00 »

*gähn* Also wirklich. Eines der besten Konzerte meines Lebens war "Volk" von Laibach in der Maha.
*schnarch*. Ich mag Feindflug zum Tanzen. Aber viel Spaß noch mit Deinen Klischees.

Gegen Laibach kann man nix einwenden, vor allem wenn man die Umstände betrachtet, unter denen sie angefangen haben. Das hab ich nicht an deinem Posting gebunden geschrieben, sondern als Einwand gegen das "faschistoide" Auftreten der pöhsen Old-School-EBMer. Mein Fehler, war eben recht faul, alles und jeden zu zitieren. Die Klischees hab ich nicht heraufbeschworen. Halt mal bitte nach den Fragezeichen Ausschau, die stehen nicht umsonst da. Die Ironie der Fragestellung ist ja mehr als offensichtlich. Wenn ihr durch Eure Sicht die Welt betrachtet und beurteilt, dann mach ich das en retour als Form des Protests und als Ausdruck des Gerechtigkeitgefühls. Mit den Ansichten binsch  ja auch recht flexibel und nicht lernresistent. Feindflug kam mir grad gelegen, um Ansichten zu relativieren.
« Letzte Änderung: 06 November 2008, 14:04:42 von Matti »
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #118 am: 06 November 2008, 15:03:56 »

Mir ist es total wurscht, wieso der Fascho jetzt aussieht wie einer, welche Beweggründe er dafür hat etc. Ich finds abstoßend. Da kann der jenige noch so nett sein.
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Re: 15.11.2008 - 26. Electric-Tremor-Festival - Beat Club Dessau
« Antwort #119 am: 06 November 2008, 22:56:47 »

Die sind übrigens in einem System institutionalisierter Disziplinierung mit Kindergrippen, Kindergärten und Pionieren aufgewachsen. Die Zone war ja quasi eine prämilitärische Maschinerie, gebaut um den Westen platt zu machen. ::) Diese Zone deklarierte sich aber auch als antifaschistisch - und hat mit ihrer unliebsamen NS-Vergangenheit aufgeräumt und nicht wie die Verbundzone mit Persilscheinen totgeschwiegen. ;)

Haha, herrlich! :D Der letzte Satz gefällt mir besonders, aber da fehlt ein Nebensatz. Ich korrigiere mal eben:
"und hat mit ihrer unliebsamen NS-Vergangenheit "aufgeräumt", indem die bestehenden Strukturen einfach unverändert übernommen und in der linken Extreme auf dieselbe Weise weitergeführt wurden, und nicht wie in der Verbundzone aufgearbeitet."

Ich bin die leidige Ost-West-Diskussion echt leid, aber einen so grandiosen Fettnapftritt muss man einfach konservieren, bevor das noch wegeditiert wird, und ihn vervollständigen. ;D

« Letzte Änderung: 06 November 2008, 22:59:33 von Killerqueen »
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I am green today
I chirp with joy like a cricket song. (Kira Willey)

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