Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Hate to say I told you so  (Gelesen 55758 mal)

Kampfgeflügel

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #225 am: 06 Oktober 2008, 18:54:53 »

Wenn die Leute nur begreifen würden, dass unsere westliche Industrie-Gesellschaft historisch gesehen eine Abnormität ist, die nur auf Pump, sprich auf Basis billiger Energie möglich gewesen ist, dann würden sie alle vllt. auch aufhören zu jammern, dass ihnen die "Rechte" beschnitten würden.

Dass eine Wegnahme oder auch ein wirtschaftlich bald unumgänglicher Wegfall dessen bereits als Einschränkung angesehen wird, zeigt den Gipfel der Dekadenz, meine Lieben ;)

Ey Jungs! Nicht mal in Zeiten des Mittelalters und der Renaissance hatten alle Menschen ein Pferd!
Heute haben einige Neureiche einen Fuhrpark von Fünf Autos!!
Jede zweite Mittelstandsfamilie einen Zweitwagen!

Wie lang soll das denn bitte möglich sein bei steigenden Energie-Preisen?

Aber siehts positiv. Darauf hin wird es eindeutig weniger Dicke geben, weil dann Alle nämlich darauf angewiesen sein werden ihre fetten Ärsche zu bewegen!

Ich finde es ja schon ziemlich fragwürdig, wie gewisse lieb gewonnene Gewohnheiten mehr als Bestandteil des Freiheitsrechts angesehen werden, als die Verletzung der Privatsphäre durch eine Quasi-Stasi, wie sie von Schäuble angestrebt wird.

Leute, wacht mal auf!
Echt jetzt!
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Thomas

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #226 am: 06 Oktober 2008, 19:31:21 »

Wenn die Leute nur begreifen würden, dass unsere westliche Industrie-Gesellschaft historisch gesehen eine Abnormität ist, die nur auf Pump, sprich auf Basis billiger Energie möglich gewesen ist, dann würden sie alle vllt. auch aufhören zu jammern, dass ihnen die "Rechte" beschnitten würden.
Was für'n Blödsinn.Historisch kannst du das so gar nicht betrachten, weil du dazu die Zukunft kennen müßtest.Unsere westliche Industriegesellschaft ist das Ergebniss von Entwicklungen.Woher weißt du, das Energie per se immer teurer wird ? Weißt du, wo unser Strom in zwanzig oder fünfzig Jahren herkommt ?

Zitat von: Kamfgeflügel
Dass eine Wegnahme oder auch ein wirtschaftlich bald unumgänglicher Wegfall dessen bereits als Einschränkung angesehen wird, zeigt den Gipfel der Dekadenz, meine Lieben ;)

Ey Jungs! Nicht mal in Zeiten des Mittelalters und der Renaissance hatten alle Menschen ein Pferd!
Heute haben einige Neureiche einen Fuhrpark von Fünf Autos!!
Jede zweite Mittelstandsfamilie einen Zweitwagen!

Wie lang soll das denn bitte möglich sein bei steigenden Energie-Preisen?
Ähm, zum einen sind die Leute mit den Fuhrparks die, denen die Energiepreise eh' egal sind, zum andern sollte auch dir bekannt sein, das Autos nicht zwingend mit Benzin fahren müssen.Es wird kein Ende des Individualverkehrs geben, es wird aber vermutlich ein Ende von Verbrennungsmotoren geben.

Zitat von: Kampfgeflügel
Ich finde es ja schon ziemlich fragwürdig, wie gewisse lieb gewonnene Gewohnheiten mehr als Bestandteil des Freiheitsrechts angesehen werden, als die Verletzung der Privatsphäre durch eine Quasi-Stasi, wie sie von Schäuble angestrebt wird.
Tja, wie ich immer wieder betone : Jeder hat so seine persönliche Skala, was wie problematisch ist.

Zitat von: Kapmgeflügel
Leute, wacht mal auf!
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Hör mal auf, bezüglich deiner linkspessimistischen Weltanschauung rumzuheulen.Echt jetzt !
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Lahmi

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #227 am: 06 Oktober 2008, 22:11:38 »

Ähm, zum einen sind die Leute mit den Fuhrparks die, denen die Energiepreise eh' egal sind, zum andern sollte auch dir bekannt sein, das Autos nicht zwingend mit Benzin fahren müssen.Es wird kein Ende des Individualverkehrs geben, es wird aber vermutlich ein Ende von Verbrennungsmotoren geben.

Zumindest ein Ende des regulären Diesel bzw. Benzinmotors wie wir ihn jetzt kennen. :)
« Letzte Änderung: 06 Oktober 2008, 22:53:24 von Lahmi »
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #228 am: 06 Oktober 2008, 22:44:32 »

Zitat
autofahren sollte auch nur noch in taxis möglich sein. dann wird nämlich die als selbstverständlich angesehene mobilität jedes einzelnen, die auswirkungen auf die Umwelt und unsere gesundheit hat, nämlich als das gesehen, was sie ist: Luxus!

a) ein Auto kostet 500 Euro aufwärts, Neuwagen deutlich mehr und keine 50 Cent wie eine Pulle Bier.
b) dem geht ein Führerschein voraus den man machen muss, den auch nicht jeder machen kann weil er ihnen zu teuer ist.
c) Steuern+'Versicherung = ein Batzen Geld jährlich.
d) Benzinkosten die Monatskarten öffentlicher Verkehrsmittel um ein Vielfaches übersteigen.

Ergo: Da hast du ein selten beklopptes "Gegen"beispiel gewählt, weil gerade das Auto das Beispiel schlechthin für einen Luxusgegenstand ist. Wer wenig Geld hat, hat kein Auto. Aus gutem Grund.
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Kampfgeflügel

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #229 am: 07 Oktober 2008, 02:55:46 »

@Tomek: Ich bin nicht linkspessimistisch!
Ich bin Zweck-pessimistisch.

Und das nicht zu Unrecht, mein Lieber.
Ob und wie unsere westliche Kultur fortbestehen wird, lässt sich natürlich nicht letztlich voraussagen, in dem Punkt hast du also durchaus recht.
Aber die Naivität, dass die Technik ein potentiell bevorstehenden Super-Gau verhindert teile ich mit dir nicht.
Und für mich ist dieser Gau nicht die Energie-Krise, oder gar der Klima-Wechsel allein, der nicht mehr abzuhalten sein dürfte, sondern noch zusätzlich der Zusammenbruch dieser ganzen Traum-Blase unserer Kapital-Gesellschaft mit seinen ganzen faul gewordenen Krediten!

Ganz ehrlich, das Ganze wird doch zunehmend wirrer oder immer verstrickter. Man sieht diese Finanz-Blasen platzen und ich halte es nun mal nicht für unwahrscheinlich, dass unser Wohlstand, und damit meine ich explizit die Mittelstandsgesellschaft mit ihren derzeitigen Ansprüchen und Möglichkeiten, nicht doch einer Wirtschafts-Krise zum Opfer fallen könnte.

Und was die automobile Gesellschaft angeht: Ich bezweifle sehr stark, dass so ohne Weiteres ein fließender und schneller Übergang in die neue Energie-Wirtschaft und deren technische Umsetzung für die Auto-Industrie (nebst Logistik) für Otto-Normal-Verbraucher erschwinglich und schnell genug voranschreiten wird, um zumind. dessen starken Rückgang zu verhindern.

Aber ich kann dich beruhigen, digger. Es gibt noch immer optimistische Momente, in denen ich einer grünen Zukunft entgegen sehne und die technischen Möglichkeiten zumind. einen ausreichenden Puffer schaffen könnten, auf der unsere verwöhnte, der Bequemlichkeit wegen lethargisch gewordene Gesellschaft etwas sanfter aufschlagen wird. ;)

Ich pflege zu sagen, dass es immer erst mal schlimmer wird, bevor es wirklich besser wird.
Und das vielleicht sogar ausgerechnet dann, wenn man sich mit seiner regionaleren Lebensweise angefreundet haben wird   ;D

Pah, undankbares Menschen-Pack *Nekrolog mimend*, nie auch nur mit irgendwas zufrieden zu stellen!  ::)

Sollte es dir noch immer in den Fingern brennen, Thomas, dieses heiße Thema weiter auszudiskutieren, kannst du dafür gerne einen neuen Thread starten, denn dies ist (noch) nicht der passende Thread dazu ;)

Bis dahin klinke ich mich hier vorerst aus.
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Simplicissimus1668

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #230 am: 07 Oktober 2008, 05:11:04 »

Zitat
Black Russians Vorschlag wäre sicher aber auch eine gute Möglichkeit. Das würde unsere Strukturen aber noch deutlich radikaler umkrempeln als mein Vorschlag, da so ziemlich jeder Laden, der Lebensmittel führt, davon betroffen ist und da der neue Vertriebsweg "Laden mit Lizenz zum Alkoholausschank" erst neu geschaffen werden müsste.
Er wäre aber sicher nicht uneffektiv.

Das glaube ich nicht. Wenn man sich Australien ansieht, ein Landin dem die Bevoelkerungsstruktur in allen Bundslaendern ziemlich aehnlich ist, dann kann man daraus schliessen, dass speziell lizenzierte Laeden keinen Beitrag zur Senkung des Alkoholkonsums leisten. So hat z.B. Queensland eine sehr strikte Regelung (Verkauf nur in Bottle Shops, sehr beschraenkte Oeffnungszeiten fuer diese, Verbot von Alkoholkonsum in der Oeffentlichkeit etc.),  New South Wales eine mittel strikte Regelung (fuer Australische Verhaeltnisse) und Canberra bzw. Northern Territory sehr laxe Regelungen (Alkoholverkauf in Supermaerkten, legaler Konsum in offentlichen Parks etc.). Messbare Unterschiede im Trinkverhalten gibt es aber zwischen den Bundesstaaten nicht in signifikanter Weise. Darueber hinaus wird der meiste Alkohol in den Aboriginie Communities konsumiert in denen der Verkauf seit einiger Zeit komplett untersagt ist.

Zitat
Wenn die Leute nur begreifen würden, dass unsere westliche Industrie-Gesellschaft historisch gesehen eine Abnormität ist, die nur auf Pump, sprich auf Basis billiger Energie möglich gewesen ist, dann würden sie alle vllt. auch aufhören zu jammern, dass ihnen die "Rechte" beschnitten würden. Dass eine Wegnahme oder auch ein wirtschaftlich bald unumgänglicher Wegfall dessen bereits als Einschränkung angesehen wird, zeigt den Gipfel der Dekadenz, meine Lieben.

Hmm, also ich dachte, dass die Einfuehrung von Rechten fuer alle eine grossartige Idee war. Aber irgendwie hast du recht, die Menschenrechte waren eigentlich keine so grandiose Idee. Was soll also das Gejammer wenn Rechte beschnitten werden. Ist eigentlich ja echt voll total Dekandent, ey.

Zitat
Ey Jungs! Nicht mal in Zeiten des Mittelalters und der Renaissance hatten alle Menschen ein Pferd!

Aber Zugang zu Alkohol, der zu der Zeit auch noch gesuender war als Wasser (von wegen Keime und antibakterielle Wirkung von Alkohol und so). Ausserdem ist es eigentlich voellig egal zu was die Zugang hatten oder nicht. Dass im Mittelalter kein Wahlrecht bestand und die einfach Landbevoelkerung quasi Eigentum des Landbesitzers, heisst fuer mich nicht, dass wir da schleunigst wieder hin sollten.
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Thomas

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #231 am: 07 Oktober 2008, 15:02:57 »

@Tomek: Ich bin nicht linkspessimistisch!
Ich bin Zweck-pessimistisch.

Und das nicht zu Unrecht, mein Lieber.
Ob und wie unsere westliche Kultur fortbestehen wird, lässt sich natürlich nicht letztlich voraussagen, in dem Punkt hast du also durchaus recht.
Aber die Naivität, dass die Technik ein potentiell bevorstehenden Super-Gau verhindert teile ich mit dir nicht.
Und für mich ist dieser Gau nicht die Energie-Krise, oder gar der Klima-Wechsel allein, der nicht mehr abzuhalten sein dürfte, sondern noch zusätzlich der Zusammenbruch dieser ganzen Traum-Blase unserer Kapital-Gesellschaft mit seinen ganzen faul gewordenen Krediten!
Och, auch das gab's schon mindestens zwei Mal in der Geschichte, und insgesamt ist die westliche Welt davon nicht untergegangen, ganz im Gegenteil.

Zitat von: Kampfgeflügel
Ganz ehrlich, das Ganze wird doch zunehmend wirrer oder immer verstrickter. Man sieht diese Finanz-Blasen platzen und ich halte es nun mal nicht für unwahrscheinlich, dass unser Wohlstand, und damit meine ich explizit die Mittelstandsgesellschaft mit ihren derzeitigen Ansprüchen und Möglichkeiten, nicht doch einer Wirtschafts-Krise zum Opfer fallen könnte.
Einige mag es sicherlich geben, die abstürzen, aber eben nicht alle.Und ich gebe dir in sofern Recht, das der kleine Angestellte, der sich Reihenhaus, Zweitwagen, drei Woche all-inclusive Urlaub und alle zwei Jahre die neue Möbilierung für's Wohnzimmer leistet sicherlich auf die Nase fliegen könnte, aber da muß er eben abstriche machen und landet deswegen trotzdem noch nicht unter der Brücke.

Zitat von: Kampfgeflügel
Und was die automobile Gesellschaft angeht: Ich bezweifle sehr stark, dass so ohne Weiteres ein fließender und schneller Übergang in die neue Energie-Wirtschaft und deren technische Umsetzung für die Auto-Industrie (nebst Logistik) für Otto-Normal-Verbraucher erschwinglich und schnell genug voranschreiten wird, um zumind. dessen starken Rückgang zu verhindern.
So schnell muß das ja auch nicht gehen, das Erdöl ist ja nicht morgen verbraucht, und wird auch nicht über Nacht unbezahlbar.Aber der stetig steigende Preisdruck wird zwangsläufig zu anderen Antriebsarten führen, die dnan auch erschwinglich in Serie produziert werden können.Erdgas ist da nur ein Beispiel.
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DarkestMatter

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #232 am: 08 Oktober 2008, 14:46:46 »

Zitat
autofahren sollte auch nur noch in taxis möglich sein. dann wird nämlich die als selbstverständlich angesehene mobilität jedes einzelnen, die auswirkungen auf die Umwelt und unsere gesundheit hat, nämlich als das gesehen, was sie ist: Luxus!

a) ein Auto kostet 500 Euro aufwärts, Neuwagen deutlich mehr und keine 50 Cent wie eine Pulle Bier.
b) dem geht ein Führerschein voraus den man machen muss, den auch nicht jeder machen kann weil er ihnen zu teuer ist.
c) Steuern+'Versicherung = ein Batzen Geld jährlich.
d) Benzinkosten die Monatskarten öffentlicher Verkehrsmittel um ein Vielfaches übersteigen.

Ergo: Da hast du ein selten beklopptes "Gegen"beispiel gewählt, weil gerade das Auto das Beispiel schlechthin für einen Luxusgegenstand ist. Wer wenig Geld hat, hat kein Auto. Aus gutem Grund.
Nö. Auto und Alkohol sind "Güter" des täglichen konsums, der von so gut wie jedem mitglied der gesellschaft getätigt wird.
es gibt leute, die fahren kein Auto, es gibt leute, die trinken kein Alkohol.

aber für den großteil gilt:
- trinkt alkohol
und/oder
- fährt auto

du vertrittst die meinung, alkohol zu verteuern wäre sinnvoll, da Alkoholgenuss zu den "üblichen" nebenwirkungen wie steigende kosten des gesundheitssystems, gewalt, kriminalität etc führt. durch verteuerung des alkohols, der ohnehin nur Luxusgut ist, nehmen die ins auge fallenden negativen Folgen ab.

ich sage hingegen, dass "es ist luxus, es kann verteuert werden, muss nicht jeder nutzen" ein nicht belastbares argument ist. denn dann kann man eben alles zum luxusgut erheben. wie z.B. das autofahren. in deutschland fahren mehr als 55 Mio Pkws herum. ein großteil der bevölkerung fährt auto. autos schädigen nachweislich unsere umwelt, durch das autofahren kommen menschen und tiere zu tode, nötige infrastruktur schädigt lebensräume etc. die negativen auswirkungen des autofahrens liegen auf der hand.
die alternativen auch: eingeschränkte mobilität durch umsteigen auf öpnv oder taxis.
auch hier hat eine verteuerung der mobilität mit der begründung "ist ein luxusgut" keinen sinn. und das ganz unabhängig von der frage nach steuern, versicherung oder führerschein.
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #233 am: 08 Oktober 2008, 17:36:44 »

Zitat
auch hier hat eine verteuerung der mobilität mit der begründung "ist ein luxusgut" keinen sinn. und das ganz unabhängig von der frage nach steuern, versicherung oder führerschein.

Es hat keinen Sinn, weil eine Verteuerung hier gar nicht notwendig ist, weil ein Auto und dessen Haltungskosten längst schon teuer genug ist. Ein Auto ist alleine seines Preises wegen schon ein Luxusgut. Wäre dem nicht so, gäbe es öffentliche Verkehrsmittel gar nicht, weil dann jeder ein Auto besäße und damit fahren würde. Da es eben aber so teuer ist, ist es so wie es jetzt ist.
Und wie du vielleicht bemerkt hast, gibt es Anstrengungen, Autos die wesentlich weniger umweltschädigend sind zu pushen und günstiger zu machen. Das begann damals mit der Subventionierung der Wagen mit Kat und ist noch lange nicht zu Ende.

Bei Alkohol ist es eben noch lange nicht so. Alkohol wird als "Alltagsgenussmittel" wahrgenommen. Ist Alkohol hinreichend teuer (bzw. wird stufenweise verteuert), dann stellen sich jene, die es alltäglich trinken aber eben nicht darauf zwingend angewiesen sind, ebenso stufenweise um. Wie gesagt, am gewünschten Effekt "kleiner Rauschzustand" ändert sich mit dieser Umstellung ja nicht einmal etwas. Es geschieht lediglich auf einem niedrigeren Niveau - einem das gesünder ist für alle Beteiligten, inklusive des Trinkenden selbst.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #234 am: 09 Oktober 2008, 16:53:15 »

Zitat
auch hier hat eine verteuerung der mobilität mit der begründung "ist ein luxusgut" keinen sinn. und das ganz unabhängig von der frage nach steuern, versicherung oder führerschein.

Es hat keinen Sinn, weil eine Verteuerung hier gar nicht notwendig ist, weil ein Auto und dessen Haltungskosten längst schon teuer genug ist.
na scheinbar ja nicht. immerhin ist morgens und abends am horner Kreisel immer noch genug los. und von der verstopften A7 reden wir gar nicht erst. parkplatzmangel dürfte es dann auch nicht geben.
nein, autofahren ist augenscheinlich nicht teuer genug. und wird auch von der masse der gesellschaft eben nicht als Luxus angesehen.

Ein Auto ist alleine seines Preises wegen schon ein Luxusgut. Wäre dem nicht so, gäbe es öffentliche Verkehrsmittel gar nicht, weil dann jeder ein Auto besäße und damit fahren würde. Da es eben aber so teuer ist, ist es so wie es jetzt ist.
Und wie du vielleicht bemerkt hast, gibt es Anstrengungen, Autos die wesentlich weniger umweltschädigend sind zu pushen und günstiger zu machen. Das begann damals mit der Subventionierung der Wagen mit Kat und ist noch lange nicht zu Ende.
das hat doch mit der eigentlichen argumentation wenig zu tun. ich komm doch jetzt auch nciht mit "früher wurde alkohol mit glycol gepantscht. wein im supermarkt ist heute nur noch mit wasser gestreckt und viel gesünder".
ja, ein auto kostet geld. und? dennoch ist automobilität in der bevölkerung eben kein luxus.
sprit muss noch teurer werden. wird er ja auch - aber mit wirtschaftlichem hintergrund.
wenn Bier teurer wird, weil brauereien sagen: "och, der hopfen ist teurer geworden, preisanpassung" heulen auch alle. wie beim autofahren.
in beiden fällen wirds aber nicht sein gelassen.

du willst den alkoholpreis drastisch erhöhen. weil luxus.
ich sage: dann lass uns doch auch den spritpreis drastisch erhöhen. autofahren ist auch luxus.

Bei Alkohol ist es eben noch lange nicht so. Alkohol wird als "Alltagsgenussmittel" wahrgenommen. Ist Alkohol hinreichend teuer (bzw. wird stufenweise verteuert), dann stellen sich jene, die es alltäglich trinken aber eben nicht darauf zwingend angewiesen sind, ebenso stufenweise um.
ja. lass uns doch auch den spritpreis stufenweise erhöhen. dann stellen sich die, die nicht zwingend auf ein auto angewiesen sind, auch nach und nach um.

Wie gesagt, am gewünschten Effekt "kleiner Rauschzustand" ändert sich mit dieser Umstellung ja nicht einmal etwas. Es geschieht lediglich auf einem niedrigeren Niveau - einem das gesünder ist für alle Beteiligten, inklusive des Trinkenden selbst.
vermutung.
ich behaupte: wer ordentlich einen in der krone hat, den kümmerts nicht, ob das bier nun 2 oder 5 Euro kostet.

und ich bleibe dabei: für mich persönlich würde sich doch etwas ändern. von einem bier am abend bekomme ich keinen "rauschzustand". wird beier teurer, verzichte ich ganz darauf. wird bier aus wirtschaftlichen gründen teurer (transportkosten, lohnkosten, rohstoffkosten etc), akzeptiere ich das und trinke ebenfalls weniger.

was mir nur sauer aufstößt, ist die in dem falle (so ich dich richtig verstehe) die staatliche verordnung "alkohol muss teurer werden, weil ungesund und auswirkungen auf gesellschaft".

ökosteuer wurde damals eingeführt mit "wir brauchen mehr geld und bevölkerung soll für das autofahren sensibilisiert werden". wer fand das toll?  ::)
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #235 am: 10 Oktober 2008, 00:55:51 »

Zitat
ja, ein auto kostet geld. und? dennoch ist automobilität in der bevölkerung eben kein luxus.

Aber natürlich ist es das. Den Satz "ich kann mir kein Auto leisten" wirst auch du nicht nur einmal gehört haben.
Der Grund, warum sich einige mit wirklich kleinem Geldbeutel trotzdem so ein Teil "leisten" liegt an den mangelnden Alternativen: Öffentliche Verkehrsmittel mögen im Pott und in Großstädten gut vernetzt sein (und deswegen auch nur dort das Auto letztlich tatsächlich nur noch reines Luxusgut sein), mitten auf dem Land bist du ohne aufgeschmissen. Und so kommt es, dass Leute teils über ihre Verhältnisse leben weil sie es müssen, weil sie sonst ihren Job verlieren würden, da sie ja schlecht bis gar nicht ihren Arbeitsplatz erreichen würden.

Bei Alkohol gibts kein überlebenswichtiges müssen. Wer Alkohol trinkt, trinkt ihn weil er ihn trinken will. Und irgendwann dann auch muss aus Suchtgründen, aber nicht aus Existenzgründen.
Zitat
was mir nur sauer aufstößt, ist die in dem falle (so ich dich richtig verstehe) die staatliche verordnung "alkohol muss teurer werden, weil ungesund und auswirkungen auf gesellschaft".

Das hast du im groben und ganzen schon gut umrissen. Wobei mein Schwerpunkt eher auf "Alkohol muss teuer werden weil es ein Gift ist, und ein giftiges Nahrungsmittel sollte niemals zu extrem günstigen Konditionen erwerbbar sein. Und da es der Markt nicht regelt, ist der Staat in der Pflicht, um die Bevölkerung so gut es geht vor diesem Gift zu schützen." liegt.

Ungesund ist vieles im Leben, auch Lebensmittel. Wirklich giftig sind aber nur wenige Nahrungsmittel hierzulande.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #236 am: 10 Oktober 2008, 04:31:41 »

@Messie

Es ist doch nicht hilfreich, dass du betonst, dass Alkohol ein Gift ist. Damit versuchst du doch lediglich auf der Assoziationsseite Punkte einzufahren. Natuerlich ist Alkohol (also die reine Substanz) giftig und auch als Genussmittel ist Alkohl potentiell gefaehrlich. Trotzdem verwaesserst du mit dieser Stossrichtung die eigentliche Argumentation. Ich wuerde naemlich mal behaupten, dass es

(a) genuegend Gifte gibt, die frei erhaeltlich sind, nur unter normalen Umstaenden eben nicht zum Verzehr gedacht. (Und das koennte daran liegen, dass sie wirklich giftig sind, soll heissen der Genuss ist jetzt und gleich extrem schaedigend, z.B. Toilettenreiniger.)

(b) genuegend Verhaltensweisen gibt, die erlaubt sind, die jedoch andere schaedigen und deshalb eher verboten werden muessten als Alkohl, der ja primaer den Trinkenden schaedigt. Hier kann man nochmal auf die Mobilitaet zurueck kommen. Selbst wenn man alle Fahrten in Bezug zu einem Einkommenserwerb und zur Erledigung lebensnotwendiger Vorgaenge einmal ausnimmt gibt es immer noch genuegend Fahrten, die kein Mensch wirklich braucht. Niemand stirbt, wenn er Omi nicht besuchen faehrt. Keiner muss am Wochenende mit Bus/Bahn/Auto auf den Kiez fahren. Ein Leben ohne Urlaub hat meines Wissens nach auch noch keinen umgebracht. Aber die Abgase schaden nicht nur demjenigen der faehrt sondern auch der Umwelt im ganzen. Also sollte man diese Vergiftung der Umwelt doch stoppen, oder nicht?

(c) nicht die Tatsache ist, dass sich jemand selbst vergiften wuerde warum potente Gifte (z.B. Arsen) verboten sind, sondern eher die Tatsache, dass jemand diese gegen jemand anderen verwenden wuerde.

Alles in allem wollte ich eigentlich nur darauf hinweisen, dass das Label "Gift" fuer Alkohol zwar nicht falsch aber irrefuehrend ist. So wie die Bezeichnung von Abtreibungsgegnern als "pro-life". Denn wer koennte schon ernsthaft gegen Leben sein? Nur, dass Abtreibungsbefuerworter ja nicht gegen Leben generell sind. Aehnlich ist der Vergiftungsaspekt ja nicht, was Alkoholkonsum ausmacht.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #237 am: 10 Oktober 2008, 07:57:22 »

Ich finde es ja schon ziemlich fragwürdig, wie gewisse lieb gewonnene Gewohnheiten mehr als Bestandteil des Freiheitsrechts angesehen werden, als die Verletzung der Privatsphäre durch eine Quasi-Stasi, wie sie von Schäuble angestrebt wird.

Du vergisst dabei eines: "Freiheit" ist nur so ein komisches Konzept-Dingens. Das ist nichts zum Anfassen. Nichts zum in den Schrank stellen, nichts Materielles, nichts an dem man sich bereichern kann.
Also wen interessiert bitte so ein fiktives Hirngespinst, wenn es doch um viel wichtigere Dinge wie Geld, Bier etc (sprich: Materielles) geht?
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #238 am: 10 Oktober 2008, 08:12:32 »

Ich finde es ja schon ziemlich fragwürdig, wie gewisse lieb gewonnene Gewohnheiten mehr als Bestandteil des Freiheitsrechts angesehen werden, als die Verletzung der Privatsphäre durch eine Quasi-Stasi, wie sie von Schäuble angestrebt wird.

Du vergisst dabei eines: "Freiheit" ist nur so ein komisches Konzept-Dingens. Das ist nichts zum Anfassen. Nichts zum in den Schrank stellen, nichts Materielles, nichts an dem man sich bereichern kann.
Also wen interessiert bitte so ein fiktives Hirngespinst, wenn es doch um viel wichtigere Dinge wie Geld, Bier etc (sprich: Materielles) geht?

Ich weiss nicht, wieso hier ein "entweder ... oder ..." aufgemacht wird. Wer aeltere Threads durchstoebert wird sehen, dass mir das eine wie das andere am Herzen liegt. Meine Meinung ist, dass der Staat mir nix vorzuschreiben und nicht in meinen Privatangelegenheite rumzuschnueffeln hat, ausser es gibt dafuer wirklich gute Gruende (d.h. solche, die ich selbst auch akzeptieren wuerde). Erstaunlicher finde ich da doch, dass die Regulierungswut des Staates dann einfach hingenommen wird, wenn sie paternalistisch daher kommt.
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Re: Hate to say I told you so
« Antwort #239 am: 10 Oktober 2008, 08:13:30 »

[…] wenn sie paternalistisch daher kommt.

Wenn sie in einem Endlosfahrstuhl daher kommt? *am Kopf kratz*
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