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Autor Thema: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)  (Gelesen 56856 mal)

seinschi

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #15 am: 31 Juli 2008, 17:52:09 »

Militärkram oder Uniformzeugs find ich selber solange lustig, solangs sozusagen "zweckentfremdet" ist... Klamotten vonner Wehrmacht haben mit Sicherheit nen optischen Reiz.. der Spass ist aber genau an dem Punkt vorbei, wo die Tötungsmaschinerie ,egal, welcher Coloeur oder Nation oder Gesinnung verherrlicht wird...

Sicherlich laufen mehr in Uniformteilen rum als zB vor 10Jahren.. daß allerdings eine "soldatische" Gesinnung dahintersteckt, konnte ich bis dato nicht feststellen.

Im Zusammenhang mit der Musik ,especially EBM, ist da vielleicht sowas wie ne neue Orientierung entstanden, um sich von dem ganzen anderen Gedöns nicht nur optisch abzuheben. Vielleicht sowas wie ne Punk-Gegenkultur (Ordnung,Fleiß,Disziplin usw werden bei den "Uniform"-EBM-Leuten ja recht groß geschrieben)... als Subkultur-Schema zum Revolution-Konterrevolutionsspielchen

aaaber, da hastu echt mal ne interessante Thematik aufgeworfen, Candide..ich hoff mal, daß das hier jetzt nicht wieder in diese dualistische links/rechts-Diskussion verfällt
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Eisbär

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #16 am: 31 Juli 2008, 18:50:09 »

Hmm... vor fast 12 Jahren war ich auch ein Jahr lang Wehrpflichtiger. Genaugenommen Marineflieger.

Aber wer da die beste "Tötungsmaschine" war, war nie Diskussion. Ich glaube, Du kennst einfach nur ein paar Kinder, die noch nicht erwachsen wurden... "früher" hätte man die bei der Eignungs- und Verwendungsprüfung aussortiert ;D
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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #17 am: 31 Juli 2008, 19:46:26 »

"früher" hätte man die bei der Eignungs- und Verwendungsprüfung aussortiert ;D

Nö, die hätte man zu den Jägern oder Grenadiere geschickt um den Wald umzugraben.

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Thomas

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #18 am: 31 Juli 2008, 20:17:04 »

Zitat von: Candide
Was mir eben aufgefallen war waren sehr junge Leute mit starker Affinität zu EBM, die eine auffällige Begeisterung für Tötungstechnik haben und zumindest erzählen, sie wären irgendwas brandgefährliches.
Naja, vieleicht ist das auch einfach nur die moderne und eher männliche "Elektro-Variante" von dem Spielchen "Wie mach ich (vermeintlich) Eindruck /Wie mach ich mich (vermeintlich) wichtig".Bekannt waren ja bisher vor allem aus dem Kreis der jungen Damen Geschichten wie "Ich hab' die größte Psychomacke" oder auch "Ich bin am aller bi-sten/lesbischten".Und möglicherweise ist das jetzt die Nachfolgemasche für zu wenig beachtete junge Männer oder so  ;)
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Candide

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #19 am: 31 Juli 2008, 20:23:41 »

Zitat von: Candide
Was mir eben aufgefallen war waren sehr junge Leute mit starker Affinität zu EBM, die eine auffällige Begeisterung für Tötungstechnik haben und zumindest erzählen, sie wären irgendwas brandgefährliches.
Naja, vieleicht ist das auch einfach nur die moderne und eher männliche "Elektro-Variante" von dem Spielchen "Wie mach ich (vermeintlich) Eindruck /Wie mach ich mich (vermeintlich) wichtig".Bekannt waren ja bisher vor allem aus dem Kreis der jungen Damen Geschichten wie "Ich hab' die größte Psychomacke" oder auch "Ich bin am aller bi-sten/lesbischten".Und möglicherweise ist das jetzt die Nachfolgemasche für zu wenig beachtete junge Männer oder so  ;)

Oha, so eine Masche könnte ich als klassischer Antisymphat für die Frauen brauchen. Gleich mal Gott Google fragen was so das potenteste Sturmgewehr ist... *such*

"Hey Baby ich hab ein G36 zuhause willstes mal anfassen?"

Klappt bestümmt.

Oder eher:

"Hey, willst mal meinen Rückstoss spüren Süße?".

Ouch.
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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #20 am: 31 Juli 2008, 20:59:34 »

hm wenns mir erlaubt ist, auch eine Vermutung aufzustellen.....auch wenn ich mal ein wenig an der gesellschaftlichen Entwicklung kratze

Krieg ist so alt wie der Mensch selbst und daher der Kampf um Selbstbestimmung, Freiheit oder Macht tief in uns verwurzelt. Schaut man sich jetzt die deutsche Geschichte der letzten 60 Jahre an, wird man keinen einzigen Krieg finden. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges gab es in kurzen Abständen immer militärische Konflikte, nicht umsonst verbindet man in der Geschichte oft Deutschland mit Militarismus. Aber nun haben wir seit mehr als 60 Jahren Frieden und nur ein geringer Anteil der Deutschen weiß noch, was Krieg wirklich bedeutet.
An dieser Stelle, so stell ich mir das vor, setzt eine interessante Kombination der Menschlichkeit ein. Einerseits natürlich die Sehnsucht nach Anerkennung, denn nur dann kann man sich wirklich in dieser Gesellschaft behaupten. Diese Anerkennung kann man sicherlich auf vielerlei Wegen erlangen, wenn man entsprechende Leistungen bringt, die von einer größeren Menschenmenge auch wahrgenommen werden. Das wären beispielsweise militärische Leistungen, so seltsam das klingen mag, aber kaum etwas toppt den Ruf eines Kriegshelden. Und viele wollen einfach Helden sein.
Wenn ich mir diese Erlebnisberichte hier so durchlese, erinnert es mich an die Aufzeichnungen aus dem deutschen Kaiserreich vor dem 1. Weltkrieg. Militär war das non plus ultra, wer konnte suchte sich irgendeine Position direkt in der Armee oder in einem der zahlreichen paramilitärischen Organisationen. Die Menschen sehnten sich nach Krieg, das Leben war quasi langweilig. Vergleicht man das mit heute....nun ja es kommt einem so vor als sehnten sich die Menschen wieder nach etwas Großem. Militär und Waffen sind immer etwas Großes. Doch irgendwie scheint das eine Art Spiel geworden zu sein. Besonders im Bereich der Unterhaltungselektronik hat Krieg in Form von Spielen und Filmen seinen Weg gefunden. Gerade bei Spielen wie Battlefield oder Call of Duty, in denen man virtuelle Gegner umbringt, die aber Menschen darstellen, steigert sich sicherlich auch die Lust das mal selbst zu erleben. Aber es ist eine falsche Vorstellung......jeder Schuss ein Treffer, wenn der Gegner mal trifft, ist man nicht sofort tot, und stirbt man doch mal...dann dauerts 10 Sekunden und man ist wieder da. Den Schrecken des Krieges verschleiern solche Medien gern mal.

So nun habe ich viel und nichts gesagt, wie mir scheint. Ich würde dieses militärische Gerede einfach als eine Art Suche nach Anerkennung sehen und die Sehnsucht....sich zu beweisen und eben wie gesagt...ein Held zu werden
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Freundchen....da weht ein ganz eisiger Wind durch deinen Arbeitsvertrag.

olli

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #21 am: 31 Juli 2008, 22:16:41 »

"früher" hätte man die bei der Eignungs- und Verwendungsprüfung aussortiert ;D

Nö, die hätte man zu den Jägern oder Grenadiere geschickt um den Wald umzugraben.



auf dem geburtstag von meinem pappa gab es auch ein paar ü50-jährige, die diese dialektik drauf hatten. die haben in ihrem alter immer noch ihrer bw-zeit nachgetrauert. gruselig.
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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #22 am: 31 Juli 2008, 22:41:36 »

Moin,
ich bin ja auch der Berufsgruppe "Soldat" zugehörig und kann Candides Wahrnehmung ein Stück weit nachvollziehen. Mir fällt auch auf, dass vo allem  junge Soldaten eine zum Teil recht eigenartige Selbstwahrnehmung haben. Selbst hier im Forum kann man ja von einigen Leuten (Hi, Vince...) Bilder von sich selbst im Alarmposten sehen oder sie schreiben in ihren Avatar, dass sie bei diveren Schießübungen die "Stufe Expert / Marksman" erreicht haben. Diese beruflichen Details gehören meiner Meinung nach, nicht umbedingt ins Netz.

Junge Soldaten scheinen dazu zu neigen, ihre frischen und vielfältigen Eindrücke mit Vielen teilen zu wollen. Dabei wird leider häufig vergessen, dass der berufliche Umgang mit Waffen ein sehr sensibles Thema ist. Ich würde mir von jungen Soldaten etwas mehr Fingerspitzengefühl und Understatement wünschen, wenn sie über ihren Beruf berichten.

Ich persönlich stehe zu meinem Beruf und unterhalte mich auch darüber, vorausgesetzt jemand fragt danach. Mich in meiner Freizeit ungefragt über Waffenparameter, Einsatz- und Verfahrensgrundsätze auszulassen ist mir schlicht zu langweilig, bzw. will ich mich am WE nicht mit beruflichen Dingen beschäftigen.

Fazit: Candides Wahrnehmung stimme ich grundsätzlich zu, eine Militarisierung der Szene ist sicherlich nicht zu befürchten. Auch nicht jeder Soldat geht mit seinen Befähiggungsnachweisen hausieren. Candide ist einfach auf ein paar Vertreter der Zunft getroffen, die aufgrund ihrer Jugend und fehlenden Fähigkeit zur Reflexion unliebsam auffallen... Dass es auch "normale " Soldaten gibt, die ihrem Beruf engagiert nachgehen - ohne dies jedem auf die Nase binden zu müssen - zeigt ja das Beispiel aus Candides Rollenspielgruppe...






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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #23 am: 31 Juli 2008, 22:44:27 »

@KMFDM: is wie bei den Musikern, die die's geschaft haben sind total entspannt wenn man sie interviewt oder aus welchen Gründen auch immer im Backstage hockt, die die grad ihre ersten Songs geschrieben haben machen einen großen Bohei... is wohl menschlich sich grad am Anfang stehen sehr übertrieben damit zu identifizieren.
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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #24 am: 31 Juli 2008, 23:14:44 »

Moin,
ich bin ja auch der Berufsgruppe "Soldat" zugehörig und kann Candides Wahrnehmung ein Stück weit nachvollziehen. Mir fällt auch auf, dass vo allem  junge Soldaten eine zum Teil recht eigenartige Selbstwahrnehmung haben. Selbst hier im Forum kann man ja von einigen Leuten (Hi, Vince...) Bilder von sich selbst im Alarmposten sehen oder sie schreiben in ihren Avatar, dass sie bei diveren Schießübungen die "Stufe Expert / Marksman" erreicht haben. Diese beruflichen Details gehören meiner Meinung nach, nicht umbedingt ins Netz.
Aber MGs als Avatare schon, oder? 8)

Aber gut dass Du Dich transformiert hast, mir gefallen Möpse auch besser als ne fette Wumme.
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Candide

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #25 am: 31 Juli 2008, 23:16:58 »

Moin,
ich bin ja auch der Berufsgruppe "Soldat" zugehörig und kann Candides Wahrnehmung ein Stück weit nachvollziehen. Mir fällt auch auf, dass vo allem  junge Soldaten eine zum Teil recht eigenartige Selbstwahrnehmung haben. Selbst hier im Forum kann man ja von einigen Leuten (Hi, Vince...) Bilder von sich selbst im Alarmposten sehen oder sie schreiben in ihren Avatar, dass sie bei diveren Schießübungen die "Stufe Expert / Marksman" erreicht haben. Diese beruflichen Details gehören meiner Meinung nach, nicht umbedingt ins Netz.
Aber MGs als Avatare schon, oder? 8)

Aber gut dass Du Dich transformiert hast, mir gefallen Möpse auch besser als ne fette Wumme.


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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #26 am: 01 August 2008, 00:20:47 »

Moin,
ich bin ja auch der Berufsgruppe "Soldat" zugehörig und kann Candides Wahrnehmung ein Stück weit nachvollziehen. Mir fällt auch auf, dass vo allem  junge Soldaten eine zum Teil recht eigenartige Selbstwahrnehmung haben. Selbst hier im Forum kann man ja von einigen Leuten (Hi, Vince...) Bilder von sich selbst im Alarmposten sehen oder sie schreiben in ihren Avatar, dass sie bei diveren Schießübungen die "Stufe Expert / Marksman" erreicht haben. Diese beruflichen Details gehören meiner Meinung nach, nicht umbedingt ins Netz.
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Naja, ist das Gewehr nicht dir Braut des Soldaten ? So einen echten US-Marine bringt das bestimmt in Gewissenskonflikte  ;)
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EngelinSchwarz

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #27 am: 01 August 2008, 01:34:38 »

Wo ist jetzt das Problem?
EBM war immer schon militarilastig gewesen! Von Anfang an und gerade vom Sound her... *stampf, stampf, stampf*
Und heute gehört EBM nun mal mit in die "schwarze" Szene.
Ergo...


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seinschi

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #28 am: 01 August 2008, 04:58:11 »

Gehörte EBM da mal nicht hin ?
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Yorisou^

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Re: Militarismus in der Szene? (oder bilde ich mir das ein?)
« Antwort #29 am: 01 August 2008, 05:13:12 »

Aaalso...das, was Candide schreibt, ist mir in meinem persönlichen Umfeld teilweise auch schon aufgefallen. Meist von Jungs so zwischen 18 und 20 Jahren. Allerdings sind das keine der Uniformträger auf den Parties, sondern eher welche aus dem Feld "Schlicht&Unscheinbar". In dem Fall vermute ich dann andere Beweggründe (Neid auf die Unis, da sie sich so ein Outfit nicht leisten können; Ausmusterung; etc...) als bei denen, die diese Meinung in ihrer Kleidung ausdrücken. Davon habe ich ein paar eher flüchtig auf dem Amphi kennengelernt und für mich klingt das nach einem neuen Fetisch: Ordnung, Disziplin, Gehorsam, Elektronische Musik. (Ich glaube, dazu gibt es auch schon T-Shirts...).
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