Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: In Hamburg auf der Straße  (Gelesen 12376 mal)

Thomas

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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #45 am: 12 Mai 2008, 19:59:55 »

Zitat von: DarkestMatter
beide bekommen sehr wenig geld. aber die tätigkeitsbereiche sind beim bund und für zivis oft so unterschiedlich, dass dieses Geld bei einigen echt ausbeutung ist, bei anderen schon "gut bezahlt".
der eine malooocht im Krankenhaus, der andere fährt 1x täglich behinderte von der schule nach haus.
der eine bundi sitzt den ganzen tag nur aufm bett, spielt PS2, glotzt TV, geht 2x in 9Monaten ins gelände - der andere sitzt im geschäftszimmer und wirft den laden fast allein.
Das sehe ich nur bedingt so.Der Soldat muß immer anwesend sein.Mag sein, das einige das Glück haben, und den ganze Tag Nase bohren oder Bier trinken können, aber trotzdem müssen sie morgens antreten und bis abends verfügbar sein, in Ausnahmen auch wesentlich länger (Manöver, etc.).Und da ich, wie in den meisten Berufen, die Bezahlung auf die Anwesenheit berechne, ist die Entlohnung für wehrpflichtige Soldaten immer unverschämt niedrig, sogar deutlich unter HartzIV-Satz.

Selbstverständlich sind auch Zivis deutlich unterbezahlt, nur ist da, abhängig von der Tätigkeit, der Unterschied nicht zwingend so krass.
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DarkestMatter

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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #46 am: 12 Mai 2008, 20:17:36 »

Zitat von: DarkestMatter
beide bekommen sehr wenig geld. aber die tätigkeitsbereiche sind beim bund und für zivis oft so unterschiedlich, dass dieses Geld bei einigen echt ausbeutung ist, bei anderen schon "gut bezahlt".
der eine malooocht im Krankenhaus, der andere fährt 1x täglich behinderte von der schule nach haus.
der eine bundi sitzt den ganzen tag nur aufm bett, spielt PS2, glotzt TV, geht 2x in 9Monaten ins gelände - der andere sitzt im geschäftszimmer und wirft den laden fast allein.
Das sehe ich nur bedingt so.Der Soldat muß immer anwesend sein.Mag sein, das einige das Glück haben, und den ganze Tag Nase bohren oder Bier trinken können, aber trotzdem müssen sie morgens antreten und bis abends verfügbar sein, in Ausnahmen auch wesentlich länger (Manöver, etc.).Und da ich, wie in den meisten Berufen, die Bezahlung auf die Anwesenheit berechne, ist die Entlohnung für wehrpflichtige Soldaten immer unverschämt niedrig, sogar deutlich unter HartzIV-Satz.

Selbstverständlich sind auch Zivis deutlich unterbezahlt, nur ist da, abhängig von der Tätigkeit, der Unterschied nicht zwingend so krass.
öhm - ein zivi hat genauso feste Rahmendientszeiten wie ein Soldat. und der soldat bekommt die überstunden halt bezahlt. ja, geringe entlohnung. ich hab aber auch nicht das gegenteil behauptet. ich wollt nur darauf hinaus, dass bundi und zivi gleich dran sind.
unterschiede sind einzelfallbezogen.
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Thomas

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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #47 am: 12 Mai 2008, 20:28:26 »

Zitat von: DarkestMatter
öhm - ein zivi hat genauso feste Rahmendientszeiten wie ein Soldat.
Jo, aber der Zivi (das ist jetzt eher ein Frage) erhält ja auch seine Summe X, vermutlich bezogen auf Arbeitstage des Monats.Der Typ (um mal dein Beispiel zu nehmen), der einmal morgens Behinderte zur Schule fährt, ist aber vermutlich dann durch mit seinem Tagespensum, sprich er bekommt zwar die gleiche Kohle wie der Soldat, muß dafür aber deutlich weniger Zeit investieren.Selbst wenn nicht, wird es im Zivi-Umfeld Jobs geben, in denen es manchmal heißt "Jo, reicht für heute, geh' mal nach Hause".Ein Soldat wird sowas annährend nie hören.

Zitat von: DarkestMatter
und der soldat bekommt die überstunden halt bezahlt. ja, geringe entlohnung. ich hab aber auch nicht das gegenteil behauptet. ich wollt nur darauf hinaus, dass bundi und zivi gleich dran sind.
unterschiede sind einzelfallbezogen.
Jo, nur ist der Zivi der einzige von beiden Gruppen, der überhaupt Chancen auf so einen Einzelsonderfall hat  ;)
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DarkestMatter

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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #48 am: 12 Mai 2008, 21:54:33 »

Zitat von: DarkestMatter
öhm - ein zivi hat genauso feste Rahmendientszeiten wie ein Soldat.
Jo, aber der Zivi (das ist jetzt eher ein Frage) erhält ja auch seine Summe X, vermutlich bezogen auf Arbeitstage des Monats.Der Typ (um mal dein Beispiel zu nehmen), der einmal morgens Behinderte zur Schule fährt, ist aber vermutlich dann durch mit seinem Tagespensum, sprich er bekommt zwar die gleiche Kohle wie der Soldat, muß dafür aber deutlich weniger Zeit investieren.
ok, der zivi geht heim, setzt sich an den PC und geht später mit freunden in eine kneipe.
der soldat hat um 16:00 dienstschluss, setzt sich in seine bude in der kaserne, spielt mit mit-opfern am laptop/konsole und geht abends in die kneipe oder bleibt in der kaserne, um zu saufen.  ;)


Selbst wenn nicht, wird es im Zivi-Umfeld Jobs geben, in denen es manchmal heißt "Jo, reicht für heute, geh' mal nach Hause".Ein Soldat wird sowas annährend nie hören.
mmmmmh. auch als Wehrpflichtiger ist es mir mehrmals passiert, dass Chef fragte: "Herr ****, sie fahren heute mit dem Zug nach hause? dann geh mal jetzt schon los."
und es gibt auch zivi-berufe, wo du eben der einzige zivi bist. und du gehst dann, wenn dienstschluss ist. und keine minute früher...
kreuz haben beide zu tragen. aber: es besteht freie Wahl. jeder kann entscheiden, ob bund oder zivi. jeder kann sich durchrechnen, was mehr bringt. und jeder kann sich entscheiden, wo er hingeht und welche stelle er besetzen möchte.

Zitat von: DarkestMatter
und der soldat bekommt die überstunden halt bezahlt. ja, geringe entlohnung. ich hab aber auch nicht das gegenteil behauptet. ich wollt nur darauf hinaus, dass bundi und zivi gleich dran sind.
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Jo, nur ist der Zivi der einzige von beiden Gruppen, der überhaupt Chancen auf so einen Einzelsonderfall hat  ;)
nein  ;D
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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #49 am: 12 Mai 2008, 22:03:54 »

man kann sich auch prima vor dem Bund/Ziwi drücken...

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Thomas

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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #50 am: 12 Mai 2008, 22:13:58 »

Zitat von: DarkestMatter
öhm - ein zivi hat genauso feste Rahmendientszeiten wie ein Soldat.
Jo, aber der Zivi (das ist jetzt eher ein Frage) erhält ja auch seine Summe X, vermutlich bezogen auf Arbeitstage des Monats.Der Typ (um mal dein Beispiel zu nehmen), der einmal morgens Behinderte zur Schule fährt, ist aber vermutlich dann durch mit seinem Tagespensum, sprich er bekommt zwar die gleiche Kohle wie der Soldat, muß dafür aber deutlich weniger Zeit investieren.
ok, der zivi geht heim, setzt sich an den PC und geht später mit freunden in eine kneipe.
der soldat hat um 16:00 dienstschluss, setzt sich in seine bude in der kaserne, spielt mit mit-opfern am laptop/konsole und geht abends in die kneipe oder bleibt in der kaserne, um zu saufen.  ;)
Der Soldat muß aber bis um 16:00 Uhr in der Kaserne bleiben, der Zivi, der vieleicht einen gnädigen Job und/oder einen Gnädigen Vorgesetzten erwischt hat, muß das vermutlich weitaus seltener.Das sich beide das Leben so angenehm wie unter den Umständen möglich machen, ist ja ein anders Thema.

Offiziell muß der Zivi selsbtverständlich auch seine X Stunden ableisten, weil es sonst ja eine ungleichbehandlung wäre, aber inoffiziell dürfte das bei einigen Zivis schon allein aufgrund der Kontaktpersonen lockerer gehandhabt werden.Die alt68'er-Psychologin, die Rentner betreut ist meist entspannter als der Feldwebel, der den Zug führt  ;)


Zitat von: DarkestMatter
mmmmmh. auch als Wehrpflichtiger ist es mir mehrmals passiert, dass Chef fragte: "Herr ****, sie fahren heute mit dem Zug nach hause? dann geh mal jetzt schon los."
Hab' ich bisher noch nie von gehört, aber da geht es ja dann um Kleinigkeiten, und das sind sicherlich auch eher Ausnahmen.Bei den Zivis hingegen, die jobs wie Essen ausfahren oder ähnliches machen, kann ich mir gut vorstellen, das es Standard ist, das die Feierabend haben, wenn sie mit ihrer Tour durch sind, und das das wiederum häufig deutlich vor 16:00 Uhr geschieht.

Zitat von: DarkestMatter
und es gibt auch zivi-berufe, wo du eben der einzige zivi bist. und du gehst dann, wenn dienstschluss ist. und keine minute früher...
Klar, das gilt selbstverständlich nicht für alle Zivis.

Zitat von: DarkestMatter
aber: es besteht freie Wahl. jeder kann entscheiden, ob bund oder zivi. jeder kann sich durchrechnen, was mehr bringt. und jeder kann sich entscheiden, wo er hingeht und welche stelle er besetzen möchte.
Kann man sich natürlich vorher Gedanken drüber machen, eine Wahl hat man allerdings nur inoffiziell.Offiziell darfst du den Dienst an der Waffe ja nur aus Gewissensgründen verweigern  ;)

Zitat von: DarkestMatter
Zitat von: DarkestMatter
und der soldat bekommt die überstunden halt bezahlt. ja, geringe entlohnung. ich hab aber auch nicht das gegenteil behauptet. ich wollt nur darauf hinaus, dass bundi und zivi gleich dran sind.
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Jo, nur ist der Zivi der einzige von beiden Gruppen, der überhaupt Chancen auf so einen Einzelsonderfall hat  ;)
nein  ;D
Bezogen auf Häufigkeit und Dauer doch  ;) Du kannst dir doch sicherlich vorstellen, das der Zivi, der z.b. dem Gemeindepfarrer untersteht häufiger mal mit etwas lockererem Umgang rechnen kann als der Soldat in der Kaserne.
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messie

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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #51 am: 12 Mai 2008, 22:21:57 »

ok, der zivi geht heim, setzt sich an den PC und geht später mit freunden in eine kneipe.

bzw. nach Hause zu seiner Freundin und hat Besseres zu tun als sich an den PC zu setzen oder in eine Kneipe zu gehen. ;)
Die Möglichkeit hat der Bundi in der Woche nicht. Und darin besteht für mich der entscheidende Unterschied, was die Freiheit zwischen beiden Gruppen betrifft.

Aber schon interessant, nicht? Was hatte Trakl als Modell entworfen? Obdachlose bekommen Kost und Logis, müssen dafür aber abends wieder zuhause sein und dafür "nur" ein paar Arbeiten verrichten um diese zu refinanzieren, welche, das wird ihnen gesagt? - Nun - beim Bund sieht es so ähnlich aus ... ;)
Ich weiß natürlich dass es eine andere Situation ist und dass hier im Gegensatz zu Trakls Entwurf eine Art Freiwilligkeit besteht durch die Verweigerung. Dennoch: Der Sprung zum KZ ist, finde ich, doch etwas groß ... für mich kommt (immer noch) der Vergleich Knast Trakls Entwurf näher. Knast im Unterschied zum Bund oder Internaten deswegen, weil er die Freiwilligkeit ausschloß. Nicht KZ, weil bei ihm die Intention, sie endgültig aus dem Verkehr zu ziehen, nicht vorkam. Wobei Gefängnisse auch unterschiedlich hart sein können - Guantanamo ist ja eigentlich auch "nur" ein Gefängnis ...
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K-Ninchen

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Re: In Hamburg auf der Straße
« Antwort #52 am: 12 Mai 2008, 22:32:10 »

Wobei Gefängnisse auch unterschiedlich hart sein können - Guantanamo ist ja eigentlich auch "nur" ein Gefängnis ...
Ja, Guantanamo soll sehr hart sein. Es gibt da wenige direkte Quellen, aber man kann davon ausgehen, dass die Menschen dort sehr menschenunwürdig behandelt werden, wenn nicht sogar gefoltert werden.
Naja, in "normalen" Gefängnissen übernehmen das die Mithäftlinge.

Letztendlich ist es ein ausbeuterisches Modell. Die Menschen zu versklaven braucht man nicht, denn es gilt: Entweder etwas zu essen haben oder sterben. Da gibt es zwar immer noch eine scheinbare Freiheit der Wahl, aber die Alternativen sind meist eine zu große Hürde und die Bedingungen sind sehr schlecht.
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.