VortragsreihePoesie als Religion - Religion als PoesieIn Kooperation mit der Udo Keller Stiftung Forum HumanumKonzeption und Moderation: Wolfgang HegewaldEs ist die Sprache selbst, Weltorgan und Transzendenzinstrument des Menschen zugleich, die Brücken schlägt zwischen den Sphären von Religion und Poesie.Die Religion kommt ohne die Wucht poetischer Vergegenwärtigung nicht aus. Und die Poesie kann nicht anders, als sich ganz auf das Wort zu verlassen.Alle Untergangsprophezeiungen, auch die mit Häme unterfütterten, sind inzwischen Makulatur: dass nach Auschwitz kein Gedicht mehr geschrieben werden könne. Dass die Religion unweigerlich absterbe. Dass das letzte Stündlein des Romans geschlagen habe. Nun ist es an der Zeit, neuerdings eine Verhältnisbestimmung zu versuchen zwischen diesen beiden Größen, Poesie und Religion, die auf je eigene Weise unsere Wahrnehmungen vom Ich, von Zeit, Zeitgenossenschaft und Geschichte konditionieren und prägen. Wer solch ein Exerzitium ausschlägt, nimmt - ob gläubig oder ungläubig - zumindest Schaden an seinem Intellekt.Solch einem Erkenntnisinteresse ist die Veranstaltungsreihe verpflichtet. Christoph Martin Wieland richtete einst in seinem Teutschen Merkur eine Rubrik ein, die "Revision bereits gefällter Urteile" hieß; ein gutes Stichwort zur methodischen Intention.Und der Dichter Rainer Malkowski notierte einmal lakonisch: "Seit Kain und Abel wissen wir, dass alle Menschen Brüder sind." Mittwoch, 23. April 2008, 19.30 UhrVon verspielten und von notwendigen Möglichkeiten.Über Nutzen und Nachteil von Religion und Literatur im 21. Jahrhundert.Lesung und Gespräch mitNavid Kermani und Peter SloterdijkModeration: Wolfgang HegewaldEintritt: 8,- / 5,-
[…] Sloterdijk.