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political correctness

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DarkAmbient:

--- Zitat von: "Nachtmensch" ---- die beiden Phänotypen "Schlitzaugen (wie heißt das noch mal politisch korrekt?)" und "Nichtvorhandensein des ALDH-Enzyms" sind genetisch gekoppelt.
--- Ende Zitat ---


Ohne morphologische Merkmale scheint es wohl nicht zu gehen? Nagut. Du willst jetzt das "Rassenmerkmal Schlitzaugen" statistisch auf das genetische Merkmal Enzymmangel beziehen. Deine Korrelation soll eine Aussage darüber zulassen, wie gut Leute mit "Schlitzaugen" Alkohol vertragen. Der Nutzen würde sich aber erst an einer konkreten Problematik erweisen. Z.B. sollten Menschen mit dem "Phänotyp" (der Begriff wird auch häufig im Baukasten der Rassenlehre bemüht) der Zugang zum Oktoberfest verwehrt werden, weil diese mit erhöhter Wahrscheinlichkeit abstürzen werden?

Ich würde sagen, das ist rassistisch.

Würde man einen Gentest bei allen Besuchern machen und diejenigen nicht hereinlassen, bei denen der Alkoholabbau garnicht gut funktioniert und sie mit Sicherheit den Besuch bereuen werden. Tja... Es ist jedenfalls auch eine Diskriminierung aufgrund eines tatsächlichen körperlichen Unterschieds.

In jedem Fall wäre zu prüfen, warum die Menschen ausgesiebt werden: Wirklich nur, um sie vor sich selbst zu schützen, oder etwa weil das einheimische Trinkervolk sich das Zelt nicht mit Mineralwasser trinkenden Touristen teilen will?

Wie gesagt: Das ist alles sehr hypothetisch und wenn man die tatsächliche Verwendung der Rassenlehre genau anschaut fällt die Bilanz ziemlich ernüchternd aus. Was die Diskriminierung durch genetische Merkmale angeht, sieht die Problematik gänzlich anders aus und beginnt häufig schon vor der Geburt. Aber das ist doch ein anderes Thema.

DarkAmbient:

--- Zitat von: "Nachtmensch" ---Wie kann man sich denn nur so dagegen sträuben, zu sehen, dass verschiedene Menschen nun einmal verschieden aussehen.
--- Ende Zitat ---


Der primäre Punkt ist der: Warum daraus eine Wissenschaft machen, die die Menschen nach einem bestimmten Schema schubladieren will -- und zwar mit einem Universalanspruch?

Der sekundäre: Wir lernen auf bestimmte Weise das Andere zu sehen und irgendwie damit klarzukommen und sogar es zu nutzen, um uns in Abgrenzung zu definieren. Mit Optik hat das wirklich kaum was zu tun.

Ich will nicht leugnen, dass verschiedene Menschen voneinander unterschiedlich sind. Ich beanspruche aber etwas Emanzipation von den althergebrachten Schemata, nach denen die Unterschiedlichkeit gemessen wird. Und zwar weil die althergebrachten Schemata aus einem ziemlichen Sumpf hervorgequollen sind, den bis auf ein paar Unbeirrte wie Phaylon (wenn ich ihn inzwischen richtig verstehe) niemand mehr wollen kann.

Kenaz:

--- Zitat von: "DarkAmbient" ---Nene, das ist zu einfach -- zumal für einen von der Philosophen-Zunft, Herr Kenaz!
--- Ende Zitat ---
- Manche Dinge sind tatsächlich bei weitem einfacher, als uns die Philosophen-Zunft bisweilen glauben machen will, Herr Ambient!  :wink:


--- Zitat von: "DarkAmbient" ---Irgendwas ist mir jetzt entgangen, befürchte ich.
--- Ende Zitat ---
- Nicht auszuschließen; irgendwem entgeht eben immer irgendwas ...  :biglaugh:

Nachtmensch:

--- Zitat von: "DarkAmbient" ---Ohne morphologische Merkmale scheint es wohl nicht zu gehen?
--- Ende Zitat ---


nicht, wenn über Rassismus gesprochen wird.


--- Zitat ---Deine Korrelation soll eine Aussage darüber zulassen, wie gut Leute mit "Schlitzaugen" Alkohol vertragen. Der Nutzen würde sich aber erst an einer konkreten Problematik erweisen. Z.B. sollten Menschen mit dem "Phänotyp" (der Begriff wird auch häufig im Baukasten der Rassenlehre bemüht) der Zugang zum Oktoberfest verwehrt werden, weil diese mit erhöhter Wahrscheinlichkeit abstürzen werden?

Ich würde sagen, das ist rassistisch.
--- Ende Zitat ---


Das würde ich auch sagen, genau weil man aufgrund eines klischeehaft "rassischen" Merkmals auf eine andere Eigenschaft schließt, diese aber nicht individuell prüft. Das trifft in der von mir favourisieten Rassismus-Def. auch zu - es herrscht wohl Konsens. Aber was hast Du gegen das Wort Phänotyp? Solltest Du in der Biologie wenigstens bis zu Mendels Gesetzen gekommen sein, sollte Dir der Begriff auch etwas sagen - unabhängig von irgendwelchen "Rassenlehren". Du Fragst nach dem Nutzen dieser Fragen? Nunja, ich würde ja sagen, dass eine zufriedenstellende Definition von Rassismus absolut hinreichend wäre.


--- Zitat ---
Der primäre Punkt ist der: Warum daraus eine Wissenschaft machen, die die Menschen nach einem bestimmten Schema schubladieren will -- und zwar mit einem Universalanspruch?
--- Ende Zitat ---


Wer will das? Wieso Universalanspruch? Wenn man - wie Du ja oben auch schon gesagt hast - statistische Methoden an den Tag legt, kann man doch wohl kaum von univrsell im Sinne von auf jedes Individum zutreffenden Anspruch reden.

Nachtmensch.

DarkAmbient:

--- Zitat von: "Kenaz" ---
--- Zitat von: "DarkAmbient" ---Nene, das ist zu einfach -- zumal für einen von der Philosophen-Zunft, Herr Kenaz!
--- Ende Zitat ---
- Manche Dinge sind tatsächlich bei weitem einfacher, als uns die Philosophen-Zunft bisweilen glauben machen will, Herr Ambient!
--- Ende Zitat ---

Das schließe ich nicht aus. Bezogen auf unser Thema würde ich aber widersprechen. Immerhin hat sich sogar Dein Idol Kant ziemlich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Aber wir hatten das glaub ich schonmal an anderer Stelle...

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