Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-

political correctness

<< < (5/11) > >>

Nachtmensch:

--- Zitat von: "DarkAmbient" ---Der Ausdruck Neger ist verwand mit der Kategorie 'Negroid', die aus der Rassenlehre der Moderne stammt. Und die ist nunmal einfach anerkannt rassistisch.
--- Ende Zitat ---


Man möge sich das auf der Zunge zergehen lassen. Rassenlehre ist also tatsächlich rassistisch?

Naja, mal ernsthafter, was ist denn Rassismus? Laut wikipediea:


--- Zitat ---Rassismus bezeichnet eine Ideologie, die die Menschheit aufgrund äußerer Merkmale in "Rassen" einteilt. Solche Merkmale sind z.B. Hautfarben, Augenfarben, Gesichtszüge, Körpergrößen. Sie werden oft mit nicht-äußerlichen Merkmalen verknüpft, z.B. angeblich typischen Charaktereigenschaften.
--- Ende Zitat ---


Das hingegen halte ich für nicht ganz konsequent. Der Erste Satz impliziert schon, dass Rassismus eine Ideologie ist. Nunja. Das eigentlich rassistische, in dem Sinn, dass es einen negativen Beigeschmack rechtfertigt, ist doch eigentlich nur der Nachsatz, dass mit den sogenannten Rassen auch noch andere Eigenschaften verbunden werden. Sowas wie der Neger ist dumm und faul, z.B. wie es im 18.Jhd. gerne von einigen "Forschern" behauptet wurde.

Also, was genau mag Rassismus denn sein?

Nachtmensch.

DarkAmbient:

--- Zitat von: "Nachtmensch" ---Das hingegen halte ich für nicht ganz konsequent. Der Erste Satz impliziert schon, dass Rassismus eine Ideologie ist. Nunja.
--- Ende Zitat ---


Wie viele -Ismen. Ich kann der Ideologiekritik inzwischen nicht mehr so viel abgewinnen (obwohl sie ihre Funktion hat). Das Wort Ideologie impliziert, dass es Wissen gibt, das nicht ideologisch (und damit wahrer) ist. Das führt zu dem Dilemma, dass Ideologie immer die anderen beteiben.


--- Zitat von: "Nachtmensch" ---Das eigentlich rassistische, in dem Sinn, dass es einen negativen Beigeschmack rechtfertigt, ist doch eigentlich nur der Nachsatz, dass mit den sogenannten Rassen auch noch andere Eigenschaften verbunden werden. Sowas wie der Neger ist dumm und faul, z.B. wie es im 18.Jhd. gerne von einigen "Forschern" behauptet wurde.
--- Ende Zitat ---


Da versuchst Du das 'eigentliche' und 'unschuldige' Wissen von seinem Effekt zu trennen nach dem Motto "Ich hab die Bombe ja nur gebaut, ich habe sie nicht gezündet". Aber genau das halte ich für eine Selbsttäuschung. Der Effekt muss von einem verantwortlichen Wissenschaftler immer mitgedacht werden. Und spätestens wenn man beobachtet, wie dieses Wissen mit Herrschafts- und Unterdrückungspraktiken -- von der Sklaverei bis zur Bestimmung der in den Volkskörper assimilierbaren Rassen zur NS-Zeit (Juden, im 'neuen Lebensraum' im Osten) -- wie dieses Wissen untrennbar damit verwoben ist, muss ein halbwegs vernunftbegabter kritischer Zeitgenosse einfach die Notbremse ziehen und sich fragen, warum es zu sonst nichts gut war.


--- Zitat von: "Nachtmensch" ---Also, was genau mag Rassismus denn sein?
--- Ende Zitat ---


Die Wiki Definition finde ich schon brauchbar. Es geht um die Zuschreibung. Ich würde aber sagen, dass das nicht nur eine böse Ideologie ist, die sich irgendwelche Misanthropen ausgedacht haben. Das ist nur die Schonvariante. Ich gehe davon aus, dass Rassismus ein Teil der Gesellschaft ist, in der wir Leben, mithin ein Teil von mir (und wahrscheinlich den meisten anderen). Sie ist Teil der Weise, wie wir anderen Leuten begegnen. Und sie ist Teil davon, wie wir uns selbst (in Abgrenzung zu anderen) konstruieren (siehe auch Identitäts-Thread). Die Auseinandersetzung damit war für mich wichtig, weil ich aus einer Familie komme, in der es nur so von solchen Stereotypen wimmelte und es eine aufschlussreiche Erfahrung war, wie viele dieser Sachen ich einfach unhinterfragt übernommen hatte. Und dass ich nicht mehr 'Negerkuss' sage, ist eher ein Nebenprodukt dieser Auseinandersetzung. Aber das muss natürlich jede/r selbst wissen, ob es die Zeit und Anstrengung wert ist. Politische Korrektheit ist etwas, das von Außen wirkt, genauso wie rassistische Stereotype von Außen übernommen werden. Der Wunsch sich damit auseinanderzusetzen muss aber von innen kommen und er sollte nicht personalisierend 'die Rassisten' betreffen sondern es als allgemeines, einen selbst einschließendes Problem begreifen.

Thomas:

--- Zitat ---Also, was genau mag Rassismus denn sein?
--- Ende Zitat ---


Meine kurzgehaltene Definition : Das abwerten (oder aufwerten) von Menschen allein aufgrund ihrer Rassenzugehörigkeit.Und da ja Menschen grundsätzlich erst einmal alle gleich sind (von der wertigkeit her), ist Rassismus etwas negatives.
Ich halte die Wikipedia-Definition auch für viel zu ungenau und harmlos.

Nachtmensch:
Nönönöö..

@ Dark Ambient. Das sehe ich gänzlich anders. Wenn ich untersuchen würde, wie sich verschiedene Völker über die Kontinente veteilt haben, Ausgrabungen mache und meinetwegen auch ganz provokativ Schädel vermessen würde, wäre ich nach der Wikipediadefiniton ein Rassist.  Was ist mit der Unterscheidung Homo sapiens / Neandertaler. Alles Rassisten? Neeee...

Und wenn ich behaupten würde, ein Farbiger / Neger / negroider Humanoid  hätte dunklere Haut - und gerne mal ein wenig dickere Lippen - oh mein Gott. Rassismus..

Kann es irgendwie sein, dass man es als Deutscher mit der poltical correctness immer ein wenig übertreibt?

Nachtmensch.

phaylon:
Nachtmensch: Ack. »Rassismus« in seiner verteufelten Form ist wohl eher die Bewertung der verschiedenen Rassen.

Wenn ich mir übrigens die Weltgescihchte so ansehe würde ich sagen, die Weissen haben um einiges mehr Mist gebaut.


p

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln