Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Privatisierung vs. Verstaatlichung  (Gelesen 19936 mal)

messie

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Privatisierung vs. Verstaatlichung
« am: 18 Januar 2008, 23:56:09 »

Tja, wie hier nachzulesen ist, besteht zu diesem Thema durchaus Diskussionsbedarf. :)

Die Frage ist folgende: Sollten staatliche Institutionen privatisiert werden? Oder ehemals privatisierte wieder verstaatlicht?
Wenn ja: Welche in welche Richtung?

Beispiele wären schnell gefunden:

Telekom
Stromanbieter
Bahn
Staatlicher Handyanbieter ?
Autobahnen
Fluggesellschaften
...

Was meint ihr - wo macht eine Privatisierung einen Sinn, wo eine Verstaatlichung - und warum?
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K-Ninchen

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #1 am: 19 Januar 2008, 00:02:56 »

Ganz generell bei Einrichtungen "wo man es sich nicht aussuchen kann", bzw. auf die jeder angewiesen ist und wo Wirtschaftlichkeit nicht über allem anderen stehen sollte, und die sehr existenziellen Einfluss auf Menschenleben haben, macht Verstaatlichung meiner Meinung nach Sinn, z.B:
Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen, etc.)

Bei anderen Einrichtungen, die eher serviceorientiert sind, wie Post, Telecom, Gas, Strom, etc. können meinetwegen privatisiert sein, jedoch unter einer gewissen staatlichen Kontrolle, weil man angewiesen ist auf Kommunikation und Grundversorgung.
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tyrannus

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #2 am: 19 Januar 2008, 00:16:13 »

Autobahnen fallen da ja wohl ganz klar raus. Zwar kosten die verdammt viel Geld an Unterhalt, aber auch hier wäre das ganze ein unverschämtes Geschenk an Investoren, die dann sicherlich erstmal die nächsten 10Jahre nichts an der Substanz machen werden und die sanierungsbedürftigen Kilometer will keiner haben. Ausserdem hätt ich keinen Bock, ständig beim rauffahren meine Nutzungsgebühr zu entrichten.

Ganz nebenbei haben wir in Deutschland einfach ein zu gut ausgebautes Netz von Bundestrassen (Im Gegensatz zu Frankreich z.B.), so dass sich der Verkehr sicherlich ein wenig verlagern wird (und das war ja nun nicht der Sinn insb. der Autobahnen, welche um Städte herumführen) ...NEIN, wenn die dann in staatlicher Hand bleiben, bleibt der Statt auf den teuersten Kilometern sitzen, auch keine Lösung.
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Simplicissimus1668

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #3 am: 19 Januar 2008, 02:54:22 »

Ganz generell bei Einrichtungen "wo man es sich nicht aussuchen kann", bzw. auf die jeder angewiesen ist und wo Wirtschaftlichkeit nicht über allem anderen stehen sollte, und die sehr existenziellen Einfluss auf Menschenleben haben, macht Verstaatlichung meiner Meinung nach Sinn, z.B:
Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen, etc.)

Bei anderen Einrichtungen, die eher serviceorientiert sind, wie Post, Telecom, Gas, Strom, etc. können meinetwegen privatisiert sein, jedoch unter einer gewissen staatlichen Kontrolle, weil man angewiesen ist auf Kommunikation und Grundversorgung.

Gesundheitswesen seh ich auch so. Ein Krankenhaus ist kein Hotel und wärend Hoteliers froh sind, wenn sie Gäste abweisen müssen (weil alle Zimmer belegt) möchte ich das in einem KH nicht erleben. Da sollten immer ein paar Betten in Reserve und somit unwirtschaftlich sein.

Wo ich widersprechen würde sind Post und Telekom etc. Schließlich ist da das Problem, dass diese Dinge für jeden wichtig sind, rentabel sind sie aber vor allem in den großen Städten. So konnte Hansenet a.k.a. Alice seine Erfolge hauptsächlich deshalb feiern weil sie sich auf Ballungszentren konzentriert haben. Und die Bahn legt ja auch gerne Strecken in ländlichen Gebieten lahm. Andererseits könnte man einfach regulieren und Vorschriften machen.

Allerdings seh ich ein Problem bei der Widerverstaatlichung. Man kann die Konzerne nicht einfach enteignen und der Staat hat wohl kaum genug Kapital um sämtliche Betriebe zurück zu kaufen.
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colourize

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #4 am: 19 Januar 2008, 09:49:14 »

Wir als die Gesellschaft müssen definieren, was uns wichtig ist und was auf jeden Fall funktionieren muss in diesem Lande. All das, was wir als zentrale oder sogar elementare Infrastruktur verstehen, sollten wir nicht der Privatwirtschaft überlassen. Der Nationalstaat ist in meinen Augen ein territorialer Zusammenschluss von Menschen, der genau diese elementaren Aufgaben selbst organisiert, um sich vor Missbrauch durch Privatanbieter zu schützen. Beispiele hierfür sind die Rechtsprechung, die Polizeigewalt oder das Militär.

Leider wird dieses (in meinen Augen vollkommen logische) Gebot von unseren privatisierungsgeilen Regierungen ständig missachtet. Prominentes Beispiel hierfür ist die Bahnprivatisierung, die zu der Tarifauseinandersetzung der letzten Monate geführt hatte. Mit Beamten als Lokführer wäre das nicht passiert. So aber konnte die GDL ihre Forderungen fast ohne Abstriche durchsetzen, weil die Gesellschaft auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen ist. Wenn wir (also unsere Regierungen) das mit dem "Öffentlichen Personen Verkehr" ernst gemeint hätten, wenn wir die Versorgung mit S- und Regionalbahnen sowie allen anderen Zügen wirklich als unverzichtbar erachtet hätten, dann hätten wir die Bahn nie nie nie privatisieren dürfen!

Eine ähnliche Entwicklung stellt sich gerade auf dem Energiemarkt ein: Die "privatisierten" Energiekartelle drehen ständig an der Preisschraube um ihre Gewinne zu erhöhen - was ja nachvollziehbar und überhaupt nicht verwerflich ist, denn Unternehmen sind allein zu dem Zweck gegründet worden Gewinne zu machen. Wenn sich nun unsere Politiker über die Preispolitik der Energieanbieter empören, finde ich das ziemlich heuschlerisch. Denn natürlich wollen Unternehmen ihre Produkte zum höchst möglichen Preis verkaufen, alles andere wäre irrational. Ein Unternehmen ist nicht das Sozialamt.

Was für den Staat wichtig ist, dass muss der Staat selbst machen! Das bedeutet dass es an dieser Facility nichts zu "privatisieren" gibt und wir als Gesellschaft dort Beamte einsetzen und einen politischen Preis für die erbrachten Güter und Dienstleistungen festsetzen. Dann muss man in diesen wichtigen Bereichen weder Streiks noch eine Preisspirale befürchten.

« Letzte Änderung: 19 Januar 2008, 09:50:46 von colourize »
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tyrannus

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #5 am: 19 Januar 2008, 12:33:32 »

Allerdings seh ich ein Problem bei der Widerverstaatlichung. Man kann die Konzerne nicht einfach enteignen und der Staat hat wohl kaum genug Kapital um sämtliche Betriebe zurück zu kaufen.

Naja, man kann ja zumindest mal die Infrastruktur gegenrechnen, also Bahngleise, Bahnhöfe, Grundstücke und alte Güterbahnhöfe (die z.B. der Bahn geschenkt wurden und die die einfach verkauft und als Baugrund erschliesst und ihrem Gewinn gutschreibt, anstatt damit zu investieren), Stromleitungsnetz, Telefonnetz und weiteres Leitungsnetz (nur die neuen Anbieter, die bei der Telekom sonst mieten müssen, legen meist ihre eigenen Leitungen und wer erlaubt denen eigentlich, die von mir bezahlten Strassen aufzureissen und dort Kabel zu verbuddeln?), Verteilerkästen, Kraftwerke...

Eigentlich haben diese ganzen Bereiche viel Geschenkt bekommen, damit der Staat die Sachen icht unterhalten muss...dummerweise lassen die Unternehmen das mit dem Unterhalt einfach und verscherbeln das...

Man stelle sich vor der Führerschein-Neuling bekommt ein Auto von seinen Eltern geschenkt und er wollte auch eins haben und dann verkloppt er es einfach um sich davon irgendwelchen Müll zu kaufen, was nun garnicht im Sinne der Eltern ist... ;)
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Thomas

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #6 am: 19 Januar 2008, 13:25:30 »

Zitat von: DarkestMatter
Post ist ja nicht gleich Telekom. die Trennung war schon nötig. bei telekommunikation gehts ja auch um internationalen wettbewerb. aber auch da siehste, dass du service nicht für 0 bekommst. alle meckern über telekom - aber versuch mal, bei freenet irgendwas gebacken zu bekommen als kunde. oder auch alice. die sind auch n witz (mittlerweile).
Also ich bin seit Jahren Alice-Kunde, und habe mit denen überhaupt keine Probleme gehabt, ganz im Gegenteil zur Telekom.Versuch da mal, etwas gebacken zu bekommen.

Zitat von: DarkestMatter
telekommunikation ist ja auch keine versicherung. versicherung ist immer darauf angewiesen, die risikolast auf möglichst viele schultern zu verteilen. und das geht einfach nicht, wenn alle bis 30 in die PKV gehen und dann wieder zurückwechseln. Dann, wenn die beiträge und kosten steigen.
Dann sollte man die Risikolast aber nicht nur auf viele Schultern, sondern auch auf mehrere Institutionen verteilen, so wie es momentan (wenn auch übertrieben) der Fall ist.Daher wird dein Vorschlag mit der einen Krankenkasse nicht zwingend zu günstigeren Preisen oder gar besserer Versorgungsituation führen.Man kann sich gut vorstellen, welche Mammutbehörde sich der Staat da wieder heranzüchten würde.Wie gut sowas dann klappt, kann man z.B.  beim Vergleich private Arbeitsvermittler vs. Arbeitsagentur sehen.

Das Problem ist aber, das verstaatlicht nicht gleich "Alles billiger+besser" heißt.Wie gesagt, die ehemalige Telefonabteilung der Bundespost war nun weder besonders billig noch besonders toll.Und die Briefpost, die dank des Beförderungsmonopols lange Zeit auch nur bedingt als richtig Privatwirtschaftliches Unternehmen zu sehen ist, war damals auch nicht sonderlich Leistungfähig und Kundenfreundlich.Wie die Preisentwicklung gelaufen wäre ohne Privatwirtschaftliche Konkurrenz, läßt sich natürlich nicht sicher sagen, aber den Brief für 80 Pfennig hätten wir sicherlich nicht mehr.Klar, früher kamen die Briefe auch irgendwann an, ohne das es ein Vermögen gekostet hat, aber zumindest ich möchte nicht immernur Grundversorgung, sondern auch etwas mehr.

Weder Privatwirtschaft noch verstaatlichung schützen zuverlässig vor hohen Preisen und schlechtem Service.In einigen Fällen klappt es, in anderen nicht.dummerweise läßt sich schlecht vorhersagen, was wo der Fall sein wird.

Zitat von: DarkestMatter
oder um mal bei der bahn zu bleiben, die noch nicht voll-privatisiert ist: ich finde den service, wie er jetzt ist, nicht besser. in regionalbahnhöfen kannste heute froh sein, wenn überhaupt noch ein automat da steht. preise? durch die Decke gegangen. personal? zusammengestrichen. das is n witz!
Also verglichen mit dem Service von vor X Jahren finde selbst ich als selten-Fahrer den Service besser.Und wenn jetzt vieles so Scheisse ist, liegt das nicht zwingend an der Frage staatlich oder privatwirtschaftlich, sondern auch an der fehlenden Konkurrenz.Es gibt nun mal bundesweite praktisch nur die eine Bahn, ich kann nicht mal eben mit der Konkurrenz von Hamburg nach München fahren, wenn mir die Preise zu teuer oder der Service zu schlecht ist.
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DarkestMatter

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #7 am: 19 Januar 2008, 14:04:19 »

Zitat von: DarkestMatter
Post ist ja nicht gleich Telekom. die Trennung war schon nötig. bei telekommunikation gehts ja auch um internationalen wettbewerb. aber auch da siehste, dass du service nicht für 0 bekommst. alle meckern über telekom - aber versuch mal, bei freenet irgendwas gebacken zu bekommen als kunde. oder auch alice. die sind auch n witz (mittlerweile).
Also ich bin seit Jahren Alice-Kunde, und habe mit denen überhaupt keine Probleme gehabt, ganz im Gegenteil zur Telekom.Versuch da mal, etwas gebacken zu bekommen.
ich bin auch Alice-Kunde. ich finde den Service da mittlerweile nicht mehr gut. in den ersten 3 Jahren war er noch toll. mittlerweile isser räudig. ok, ich gebe ja zu, dass ich gerne mal etwas pampig werde, wenn ich eine hotline anrufe, weil Anbieter XY wieder scheiße gebaut hat.  ::)
aber wenn ich bei DHL anrufe, und mich da über deren unfähigkeit auslasse, auch nur eine korrekte Rechnung zu schreiben (12 von 12 Rechnungen im Jahr fehlerhaft) - entschuldigen die sich 3x, verstehen mich und verweisen auf die Fahrer, die falsche kreuze machen. ruf ich bei alice an und beschwer mich über deren absolute Doofheit (neue SIM-Karte an eine alte Adresse geschickt), kommt ein "oh. ja. da is wohl was falsch gelaufen. ihre neue SIM-karte bekommen sie in ca. 1-2 Wochen". und davor darf ich mir noch anhören, wie ich denn das Passwort zur Alice-lounge vergessen konnte! das ginge ja mal garnicht!
äääh.. ja.. was ich sagen wollte: privatwirtschaft bedeutet nicht besserer service. der wird zwar auch durch staatliche Institutionen nicht gewährleistet - aber am beispiel vieler Ämter sieht man doch, dass sich auch da ein Wandel vollzogen hat. Die mitarbeiter in Ämtern hab ich als durchweg positiv (zumindest bemüht) in erinnerung. Dieser Wandel hätte ja auch bei einer staatlichen Post ablaufen können. wir werden es nicht wissen :)



Das Problem ist aber, das verstaatlicht nicht gleich "Alles billiger+besser" heißt.
tjahahaha... aber privatisiert eben auch nicht! der unterschied: die privatiserung wurde genau mit der Prämisse eingeleitet! "durch konkurrenz wird alles billiger und besser".
Klar - telekommunikationsmarkt ist echt günstig durch Konkurrenz. aber bei bahn u.a. wird das nicht der fall sein.

Zitat von: DarkestMatter
oder um mal bei der bahn zu bleiben, die noch nicht voll-privatisiert ist: ich finde den service, wie er jetzt ist, nicht besser. in regionalbahnhöfen kannste heute froh sein, wenn überhaupt noch ein automat da steht. preise? durch die Decke gegangen. personal? zusammengestrichen. das is n witz!
Also verglichen mit dem Service von vor X Jahren finde selbst ich als selten-Fahrer den Service besser.Und wenn jetzt vieles so Scheisse ist, liegt das nicht zwingend an der Frage staatlich oder privatwirtschaftlich, sondern auch an der fehlenden Konkurrenz.Es gibt nun mal bundesweite praktisch nur die eine Bahn, ich kann nicht mal eben mit der Konkurrenz von Hamburg nach München fahren, wenn mir die Preise zu teuer oder der Service zu schlecht ist.
versuch mal, ein Ticket bei der Bahn zu bekommen, wenn du nach Kleinkleckersdorf fahren willst. da ist dann wieder Privatbahn XY zuständig, für die verkauft die bahn keine tickets. tolle welt! \o/
bahn is scheiße teuer geworden. der service in kleinstädten wurde auf 0 reduziert. ich finds scheiße :)
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

tyrannus

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #8 am: 19 Januar 2008, 14:14:55 »

versuch mal, ein Ticket bei der Bahn zu bekommen, wenn du nach Kleinkleckersdorf fahren willst. da ist dann wieder Privatbahn XY zuständig, für die verkauft die bahn keine tickets. tolle welt! \o/
bahn is scheiße teuer geworden. der service in kleinstädten wurde auf 0 reduziert. ich finds scheiße :)

Ohja, das führt auch die Fahrplanauskunft im Internet und an den Automaten ad absurdum, wann meine ICEs fahren weiss ich und wenn nicht, dann kommt schon irgendwann einer.
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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #9 am: 19 Januar 2008, 15:11:42 »

versuch mal, ein Ticket bei der Bahn zu bekommen, wenn du nach Kleinkleckersdorf fahren willst. da ist dann wieder Privatbahn XY zuständig, für die verkauft die bahn keine tickets. tolle welt! \o/
bahn is scheiße teuer geworden. der service in kleinstädten wurde auf 0 reduziert. ich finds scheiße :)

Ohja, das führt auch die Fahrplanauskunft im Internet und an den Automaten ad absurdum, wann meine ICEs fahren weiss ich und wenn nicht, dann kommt schon irgendwann einer.

Und WENN mal einer kommt, erreicht er regelmäßig mit Verspätung das Ziel.
Wenn ich versuche, es realistisch einzuschätzen, hatten etwa 40% aller ICEs, mit denen ich gefahren bin 10-60 Minuten Verspätung, entweder schlechte Gleise, Motorprobleme oder was auch immer.
Auf manchen Strecken muss ein ICE 60km/h fahren, weil die Gleise so marode sind! Toll investiert...
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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #10 am: 19 Januar 2008, 15:32:32 »

versuch mal, ein Ticket bei der Bahn zu bekommen, wenn du nach Kleinkleckersdorf fahren willst. da ist dann wieder Privatbahn XY zuständig, für die verkauft die bahn keine tickets. tolle welt! \o/
bahn is scheiße teuer geworden. der service in kleinstädten wurde auf 0 reduziert. ich finds scheiße :)

Ohja, das führt auch die Fahrplanauskunft im Internet und an den Automaten ad absurdum, wann meine ICEs fahren weiss ich und wenn nicht, dann kommt schon irgendwann einer.

Und WENN mal einer kommt, erreicht er regelmäßig mit Verspätung das Ziel.
Wenn ich versuche, es realistisch einzuschätzen, hatten etwa 40% aller ICEs, mit denen ich gefahren bin 10-60 Minuten Verspätung, entweder schlechte Gleise, Motorprobleme oder was auch immer.
Auf manchen Strecken muss ein ICE 60km/h fahren, weil die Gleise so marode sind! Toll investiert...

Nein investiert wird ja nicht  ;)

Ja, ich finde es auch fein, wenn der ICE einfährt und vorne die Verblendung offen ist, diedie Kupplung windschnittiger machen soll, da weiss ich, mehr als 120km/h ist heut wieder nicht drin. Wobei letzten Montag wär ich beim Umsteigen fast erfroren weil mein ICE 5min zu früh war, und der Anschlusszug auch erst pünktlich kam, normal gerat ich immer gut ins Schwitzen beim rüberlaufen  :)
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Thomas

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #11 am: 19 Januar 2008, 18:55:26 »

Zitat von: DarkestMatter
äääh.. ja.. was ich sagen wollte: privatwirtschaft bedeutet nicht besserer service. der wird zwar auch durch staatliche Institutionen nicht gewährleistet - aber am beispiel vieler Ämter sieht man doch, dass sich auch da ein Wandel vollzogen hat. Die mitarbeiter in Ämtern hab ich als durchweg positiv (zumindest bemüht) in erinnerung. Dieser Wandel hätte ja auch bei einer staatlichen Post ablaufen können. wir werden es nicht wissen :)
Eben.

Zitat von: DarkestMatter
Das Problem ist aber, das verstaatlicht nicht gleich "Alles billiger+besser" heißt.
tjahahaha... aber privatisiert eben auch nicht! der unterschied: die privatiserung wurde genau mit der Prämisse eingeleitet! "durch konkurrenz wird alles billiger und besser".
Klar - telekommunikationsmarkt ist echt günstig durch Konkurrenz. aber bei bahn u.a. wird das nicht der fall sein.
Sach ich ja, mal läuft es so, mal läuft es anders.Bei Gas&Strom hätte ich aber gegen Verstaatlichung oder zumindest staatliche Eingriffe auch nichts, aus dem einfachen Grund, weil es ja kaum noch teurer werden kann.

(Auf der anderen Seite haben hohe Energiekosten natürlich den Vorteil, das sich jeder wirklich bemüht, so gut es geht zu sparen und das man nach immer effizienteren Verbraucher forscht.Ich möchte nicht wissen, wie mit dem Strom oder dem Heizöl/Gas rumgeaast würde, wenn die durchschnittliche deutsche Stromrechnung pro Monat 10 Euro oder so kosten würde.)

Zitat von: DarkestMatter
Zitat von: DarkestMatter
oder um mal bei der bahn zu bleiben, die noch nicht voll-privatisiert ist: ich finde den service, wie er jetzt ist, nicht besser. in regionalbahnhöfen kannste heute froh sein, wenn überhaupt noch ein automat da steht. preise? durch die Decke gegangen. personal? zusammengestrichen. das is n witz!
Also verglichen mit dem Service von vor X Jahren finde selbst ich als selten-Fahrer den Service besser.Und wenn jetzt vieles so Scheisse ist, liegt das nicht zwingend an der Frage staatlich oder privatwirtschaftlich, sondern auch an der fehlenden Konkurrenz.Es gibt nun mal bundesweite praktisch nur die eine Bahn, ich kann nicht mal eben mit der Konkurrenz von Hamburg nach München fahren, wenn mir die Preise zu teuer oder der Service zu schlecht ist.
versuch mal, ein Ticket bei der Bahn zu bekommen, wenn du nach Kleinkleckersdorf fahren willst. da ist dann wieder Privatbahn XY zuständig, für die verkauft die bahn keine tickets. tolle welt! \o/
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Und das soll früher alles besser gewesen sein ? Glaub ich kaum.Pünktlichkeit gab's bei der Bahn ja weder damals noch heute.Und das das Betreiben von Bahnstrecken in der äußeren Walachei bundesweit nicht wirtschaftlich ist, ist auch keine neue Erkentniss.Folglich kannst du dir ja ausrechnen, wer den Bundesweiten Betrieb damals finanzieren durfte : Ticketkäufer und unser Freund, der deutsche Steuerzahler.Und realistisch gesehen : die Bahn muß auch nicht in jedes 150-Seelen-Kaff fahren.Wenn ich da hin will, fahre ich mit dem ICE zur nächsten Großstadt, dann von mir aus mit der Regionalbahn weiter und leih' mir dann ein Auto oder nehme ein Taxi.

Und wenn du sagst, die Bahn ist scheisse, dann sage ich dir, das das auch an fehlender Konkurrenz liegt.Warum soll die Bahn sich denn anstrengen ? Die Leute, die auf sie angewiesen sind, haben ja kaum eine Wahl und alle anderen nehmen sowieso schon lange Flugzeug oder Auto.Gut, die Pläne für den Börsengang mögen eine wenig Druck erzeugen, aber das schient ja auch nicht viel zu nützen.

Zitat von: K-Ninchen
Und WENN mal einer kommt, erreicht er regelmäßig mit Verspätung das Ziel.
Wenn ich versuche, es realistisch einzuschätzen, hatten etwa 40% aller ICEs, mit denen ich gefahren bin 10-60 Minuten Verspätung, entweder schlechte Gleise, Motorprobleme oder was auch immer.
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Das gab's ja früher auch alles nicht : Da war die Bahn der Inbegriff für Pünktlichkeit, Sauberkeit, Schnelligkeit und günstige Preise, gell ?  ;)
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Lakastazar

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #12 am: 19 Januar 2008, 21:09:47 »

Nur um mal polemisch sein zu dürfen: "Privatisierung ist Enteignung des Steuerzahlers!"

Man sollte jedenfalls Firmen, die nichts für den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur zöllen dafür belangen können.
Auch ne Frechheit, dass die Energie-Konzerne die Zufuhr von Energie drosseln, um den Preis auf der "Strombörse" künstlich hoch zu halten!

Wehe, diese Konzerne investieren das Geld nicht in das Netz! Dann hat das deutsche Volk (oder auch ganz Europas) mal das Recht, diese fiesen Wichs.... zu lynchen!
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DarkestMatter

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #13 am: 19 Januar 2008, 21:44:02 »

Thomas, ich sagte ja nicht, dass die Bahn (DB) scheiße ist, so wie sie jetzt "wirtschaftet" und dem Privatkunden gegenüber auftritt. Aber meine meinung bleibt, dass vor der teilprivatisierung der DB und der einführung von Konkurrenzunternehmen der ticketkauf nach kleinkleckersdorf problemlos war. ist er heute nicht mehr :)

die DBprivat hat gegenüber der DBstaat für mich nur unwesentliche Vorteile gebracht. beide verstehen es nicht, der NATO-Welle Herr zu werden. sprich: freitag und sonntag sind die züge IMMER voll. 2 wagen mehr könnten da helfen. aber.. kostet ja geld, ne?  ;)
hm. tjo. ich find privatisierung bestimmter sektoren einfach doof. so. genau!
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(http://www.world-of-smilies.com/wos_Schilder2/imsmilin.gif)Aus der "Lingener Tagespost": "Auch im aktuellen Fall führt eine Spur in die deutsch-bayerische Grenzregion."

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Re: Privatisierung vs. Verstaatlichung
« Antwort #14 am: 20 Januar 2008, 00:46:04 »

Ich habe ja nichts dagegen, wenn staatliche Aufgaben von Körperschaften öffentlichen Rechts ausgeübt werden. Aber normale AGs sollten da schön die Finger von lassen.
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