Ich brech' da mal eine Lanze für sober: ich habe die Persönlichkeit, die Evelyn Hamann dargestellt hat, auch noch nie sympathisch gefunden. Ob das nun "sie selbst" oder nur ihre Art, ihre Rollen auszufüllen, war, kann ich nicht beurteilen - auf jeden Fall ist es aber das einzige Bild, das sie mir von sich vermitteln konnte, und mit dem konnte ich nun mal nicht viel anfangen. Das ging mir schon so, solange ich zurückdenken kann: fand es schon als kleines Mädchen doof, wenn meine Eltern sich eine Sendung mit Evelyn Hamann ansehen wollten.
Das hat in meinen Augen aber auch nichts mit mangelndem Respekt zu tun: Natürlich ist ihr Tod für Angehörige / Freunde / Bekannte tragisch und auch traurig für alle, die sie als Künstlerin geschätzt haben. Aber ich sehe nicht ein, warum ich eine Betroffenheit mimen sollte, die ich nicht empfinde, oder warum im Todesfall plötzlich nur noch heuchlerische Lobhudeleien erlaubt sein sollten, egal, was man zu Lebzeiten der betroffenen Person von ihr hielt. Zumal es sich hier nicht um das persönliche Umfeld der Verstorbenen handelt.
(Ach so: ich unterstelle hier niemandem, dass er Betroffenheit heuchelt... nicht, dass das missverstanden wird. War eher eine allgemeine Beobachtung, dass das oft so läuft, und nicht auf diesen Thread hier bezogen).