Schwarzes Hamburg

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Stört dich die Anwesenheit von Rechtsextremen auf schwarzen Veranstaltungen?

Ja, aber ich denke Ignoranz ist der beste Weg, ich amüsiere mich weiter und beachte sie nicht.
- 9 (9.7%)
Ja, aber erst, wenn sie äuffäälig werden (raumeinnehmendes Gebahren,rumpöblen, Frauen betatschen, rumschubsen, etc.)
- 28 (30.1%)
Nein, mir ist das egal.
- 7 (7.5%)
Ja, und ich finde, amn sollte dagegen etwas unternehmen.
- 47 (50.5%)
Anderes. Bitte begründen.
- 2 (2.2%)

Stimmen insgesamt: 75


Autor Thema: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene  (Gelesen 88874 mal)

messie

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #150 am: 27 Oktober 2007, 00:06:20 »

Zitat
Ich mach nett Party und fünf Typen die ich nichtmal kenne rennen im HJ-Outfitt rum. Insgesammt sind ein paar hundert anwesend. Ein Arbeitskollege, Verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen Party auf und sieht mich mit diesem Volk am Tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). Da dieses Erscheinungsbild nicht der Norm entspricht ist dies für Außenstehende ein schräges Bild. Es wird das Gerücht entstehen, das SuperTorus auf Nazi-Parties geht bzw. Mit Nazis abhängt. Sowas spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum Kariere Killer werden.

Die Argumentationskette ist schon logisch, Torus, keine Frage.
Aber der Knackpunkt ist halt, wo "eindeutig rechts erkennbar" anfängt bzw. wo es aufhört.
"eindeutige HJ-Rumläufer" und "SS-Uniformträger" sind doch ohnehin nicht gerne gesehen und sind auch von Veranstaltern nicht gewollt. Wer so eindeutig Farbe bekennt, der braucht sich über Rauswürfe nicht zu wundern.
Nur, gibt es die auf "unseren" Parties? Schon mal wen gesehen, der genau so rumläuft? - Also, ich habe hier bisher noch nichts in der Richtung erlebt, und es gibt ja bereits zu colourize Gegenstimmen die Return betreffend.

Wo aber fängt dann die Stereotypisierung abseits der _ganz_ eindeutigen Farbebekennern an?
Bei der Glatze? Bomberjacke? Runenshirt? Springerstiefeln?

Da liegt der Hund begraben: Dass es ein wirklich eindeutig zuzuordnendes "der sieht so aus, also ist er rechts" schon längst nicht mehr gibt. Man erkennt Rechte sehr viel eher an ihrem Gebaren (vor allem die weniger Intelligenten), aber kaum an ihrem Aussehen.
Einen Mentallo oder einen Olli könnte man auch für rechts halten. Ebenso jenen Menschen der wie ein Oi-Skin rumläuft, es aber eben einfach nicht ist.
Wenn sich anhand ihres Verhaltens herausstellen sollte dass sie es sind (z.B. Schwarze anpöbeln gehn etc.), dann ist ein Rauswurf aufgrunddessen absolut gerechtfertigt. Weil man dann ganz klar sagen kann: Ja, die sind rechts, und die haben hier nix mit uns zu tun bitte.

Auf das Beispiel mit den Arbeitskollegen zurückzukommen: Wie verbohrt müssen die denn bitte sein wenn sie einen Typen mit Runenshirt gleich dermaßen in die rechte Ecke stellen, um dich dann gleich dazuzustellen, mal ehrlich. Ebenso wenn es Leute mit Glatze sind: Und? Gibt viele die eine haben. Und Militaryklamotten sind mittlerweile so in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen, dass sie der ganz normale Checker in der Schule um die Ecke trägt.

Genau deswegen halte ich diese Diskussion hier auch für so eine große Luftblase: Es wird über Rechte eindeutigen Outfits gemeckert, die aber ohnehin rausgeschmissen würden, tauchten sie auf. Und jene bei denen es nicht so klar ist, da gibt es nur zwei Befürworter, diese Grauzonen im Zweifel erst gar nicht reinzulassen: Colourize und Lilyanar. Die anderen sind da im Zweifel erstmal für die Angeklagten -ich sage: Zu recht!, denn das ist das Grundprinzip unseres Rechtssystems- und wollen sie dann rausgeworfen haben, wenn sie sich als rechts outen oder auffällig oder beides.

Menschen rein aufgrund ihrer Kleidung oder Frisur auszugrenzen, halte ich jedenfalls für keine gute Idee.
Und, wie man sieht, bin ich hier nicht der Einzige.
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danny

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #151 am: 27 Oktober 2007, 00:06:30 »

Folgendes Szenario ist gar nicht mal so abwegig. Es kann jedem passieren:
Ich mach nett Party und fünf Typen die ich nichtmal kenne rennen im HJ-Outfitt rum. Insgesammt sind ein paar hundert anwesend. Ein Arbeitskollege, Verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen Party auf und sieht mich mit diesem Volk am Tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). Da dieses Erscheinungsbild nicht der Norm entspricht ist dies für Außenstehende ein schräges Bild. Es wird das Gerücht entstehen, das SuperTorus auf Nazi-Parties geht bzw. Mit Nazis abhängt. Sowas spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum Kariere Killer werden.
Wenn es erstmal soweit gekommen ist sind Rechtfertigungen und Erklärungen nutzlos. Über die harmlosen Uniform-Fetischisten zu reden wird lediglich als billige Ausrede abgetan.

folgendes szenario ist gar nicht mal so abwegig. es kann jedem passieren:
ich mach nett party und fünf typen die ich nichtmal kenne rennen im lack-leder-latex-outfit rum. insgesammt sind ein paar hundert anwesend. ein arbeitskollege, verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen party auf und sieht mich mit diesem volk am tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). da dieses erscheinungsbild nicht der norm entspricht ist dies für außenstehende ein schräges bild. es wird das gerücht entstehen, das danny auf "sado-maso-parties" geht bzw. sich gerne mal übers knie legen lässt. sowas spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum kariere killer werden.
wenn es erstmal soweit gekommen ist sind rechtfertigungen und erklärungen nutzlos. Über die harmlosen lack-und-leder-fetischisten zu reden wird lediglich als billige ausrede abgetan.

...merkst du, wo es hinkt?  ;)

ps: sorry für das direkte copy&paste deines textes aber ich hielt es in diesem fall für ein gutes stilmittel!
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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #152 am: 27 Oktober 2007, 00:28:02 »

Folgendes Szenario ist gar nicht mal so abwegig. Es kann jedem passieren:
Ich mach nett Party und fünf Typen die ich nichtmal kenne rennen im HJ-Outfitt rum. Insgesammt sind ein paar hundert anwesend. Ein Arbeitskollege, Verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen Party auf und sieht mich mit diesem Volk am Tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). Da dieses Erscheinungsbild nicht der Norm entspricht ist dies für Außenstehende ein schräges Bild. Es wird das Gerücht entstehen, das SuperTorus auf Nazi-Parties geht bzw. Mit Nazis abhängt. Sowas spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum Kariere Killer werden.
Wenn es erstmal soweit gekommen ist sind Rechtfertigungen und Erklärungen nutzlos. Über die harmlosen Uniform-Fetischisten zu reden wird lediglich als billige Ausrede abgetan.

folgendes szenario ist gar nicht mal so abwegig. es kann jedem passieren:
ich mach nett party und fünf typen die ich nichtmal kenne rennen im lack-leder-latex-outfit rum. insgesammt sind ein paar hundert anwesend. ein arbeitskollege, verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen party auf und sieht mich mit diesem volk am tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). da dieses erscheinungsbild nicht der norm entspricht ist dies für außenstehende ein schräges bild. es wird das gerücht entstehen, das danny auf "sado-maso-parties" geht bzw. sich gerne mal übers knie legen lässt. sowas spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum kariere killer werden.
wenn es erstmal soweit gekommen ist sind rechtfertigungen und erklärungen nutzlos. Über die harmlosen lack-und-leder-fetischisten zu reden wird lediglich als billige ausrede abgetan.

...merkst du, wo es hinkt?  ;)

ps: sorry für das direkte copy&paste deines textes aber ich hielt es in diesem fall für ein gutes stilmittel!

vollkommene Zustimmung genau sowas hab ich mir auch schon gedacht ...


btw: auf BR läuft grade Schmidt+Pocher mit dem Nazometer ... EINFACH GENIAL ...
 
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SuperTorus

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #153 am: 27 Oktober 2007, 00:36:11 »

...merkst du, wo es hinkt?  ;)

Klar könnte ich das merken. Aber die Situation ist doch ein bischen anders:

Lack-Leder-Latex Fetischisten sind mal ganz einfach nur Lack-Leder-Latex Fetischisten und nichts anderes. Uniform-Fetischisten und Totalitär-Style ich-will-doch-nur-provozieren Typen werden mit Faschisten verwechselt (oder zu recht als solche erkannt - macht für die Argumentation keinen Unterschied)

Genau da liegt der Unterschied: Das eine muss mir peinlich sein, das andere nicht.

Würde mich mein Cheff wegen einer Sichtung mit LLL-Fetischisten zur Seite nehmen kann ich das problemlos zugeben. Ich habe da überhaupt kein Problem mit, bin integer genug nicht wegen so eine Lapalie einzuknicken und meine persönliche Einstellung über Bord zu werfen nur um irgendwelchen Menschen zu gefallen. Im Gegenteil - ich bin mir sicher das ich aus so einer Konfrontation als klarer Gewinner herrauskomme. In unseren Bereiten ist es gott sei dank ein absolutes No-No Menschen auf Ihre sexuelle Orientierung zu reduzieren. Solch eine Konfrontation muss mir nicht peinlich sein, meinem Cheff (z.B) aber sehr wohl.

Wenn allerdings eine menschenverachtende Idiologie dahintersteht, _dann_ habe ich ein Problem.
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Jinx

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #154 am: 27 Oktober 2007, 00:48:51 »


folgendes szenario ist gar nicht mal so abwegig. es kann jedem passieren:
ich mach nett party und fünf typen die ich nichtmal kenne rennen im lack-leder-latex-outfit rum. insgesammt sind ein paar hundert anwesend. ein arbeitskollege, verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen party auf und sieht mich mit diesem volk am tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). da dieses erscheinungsbild nicht der norm entspricht ist dies für außenstehende ein schräges bild. es wird das gerücht entstehen, das danny auf "sado-maso-parties" geht bzw. sich gerne mal übers knie legen lässt. sowas spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum kariere killer werden.
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...merkst du, wo es hinkt?  ;)




folgendes szenario ist zwar abwegig und theoretischer Natur, es soll jedoch den grundlegenden Unterschied zwischen Homosexualität, Lack, Leder, Latex, Fußball, SM, Handball etc. und Neofaschismus verdeutlichen.

ich mach nett party und fünf typen die ich nichtmal kenne rennen mit einem T-Shirt herum, auf dem ein Kleinkind abgebildet ist, mit folgendem Text: Der beste Sex meines Lebens. Insgesamt sind ein paar hundert anwesend. ein arbeitskollege, verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen party auf und sieht mich mit diesem volk am tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). da dieses erscheinungsbild nicht der norm entspricht ist dies für außenstehende ein schräges bild. es wird das gerücht entstehen, das Jinx eine Kinderschänderin ist  bzw. auf kleine Kinder steht. so was spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum karierekiller werden.
wenn es erstmal soweit gekommen ist sind rechtfertigungen und erklärungen nutzlos. Über die harmlose Liebe von Erwachsenen zu Kindern zu reden wird lediglich als billige ausrede abgetan.

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #155 am: 27 Oktober 2007, 01:05:05 »

komm Leute, ich dachte, es geht einigen um Prinzipien und nicht um die Karriere.

Jetzt bin ich aber enttäuscht >:(

ach übrigens, für manchen sehen leicht bekleidete Gothic-Mädels in Strapsen wie Huren aus..aua weha, wenn mich meine Arbeitskollegen mit denen sehen ;D

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #156 am: 27 Oktober 2007, 01:17:14 »

ach übrigens, für manchen sehen leicht bekleidete Gothic-Mädels in Strapsen wie Huren aus..aua weha, wenn mich meine Arbeitskollegen mit denen sehen ;D

eben, genau das meinte ich....  ::)
für "außenstehende" ist diese szene immer schwer nachzuvollziehen! mädels in lack-klamotten, ebmler mit militz-ästhetik, männer in frauenfummel...
also, den erklärungsnotstand gegenüber einem verwandten / kollegen, der sich auf so eine party verirrt und den daraus resultierenden karriereknick in einem vielleicht konservativen unternehmen würde ich nicht unbedingt als argumentationsgrundlage hernehmen, warum man nicht mit naziästhetik spielen sollte...
aber das kam wohl mal wieder nicht rüber... gnarf...

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #157 am: 27 Oktober 2007, 01:54:16 »

komm Leute, ich dachte, es geht einigen um Prinzipien und nicht um die Karriere.

Ich habe in meinem Post nicht nur von Kollegen/Cheffs geschrieben sondern auch von Verwandten (und weiteren). Es ist sinnvoll uns allen Zeit zu sparen, also geht mein Fallbeispiel nicht noch einmal explizit auf Verwandten ein. Die Arbeit Cheff durch Eltern (z.B) zu ersetzten kann jeder im Geiste selbst machen. Da ich mehr Arbeitskollegen in meinem Alter wie Verwandte habe ist mein Beispiel plausibler, daher habe ich eben genau diese gewählt.

Ansonsten bin ich überrascht, das gerade Du überhaupt Anstoß an der Karriere Nummer nimmst. Warst Du nicht diejenige, die sich selbst in der Opferrolle sieht und sagt: "Von mir aus sollen sie machen was immer sie wollen - ich tu so als währ da nix, auch wenn sie as Horst-Wessel-Lied singen?" (mal auf den Punkt gebracht ist das Deine Aussage)



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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #158 am: 27 Oktober 2007, 09:33:53 »

Wem Karriere so wichtig ist, der bleibt brav zu Hause und geht um spätestens 22 Uhr ins Bett, denn sonst kommt man aus dem Rhythmus  ;)
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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #159 am: 27 Oktober 2007, 09:37:17 »

öhm, so eine "ausgerechnet du"-Nummer bringt niemanden weiter. Besser mal bei der Sache bleiben.

mir ist klargeworden, was Torus meint: Man möchte nicht in die Verlegenheit kommen, mit denen da verglichen zu werden.
Nur, wenn die da nun nicht rechts sind sondern eben so aussehen wie sie aussehen (Beispiel Mentallo oder Olli ...), dann sollte man auch die Stirn haben, dies vor Freunden / Arbeitskollegen / Verwandten zu verteidigen indem man eben sagt, dass diese Szene sehr vielfältig ist, auch und gerade optisch.

Es geht hier um Menschen, nicht um Kleidung. Um Menschen die rechter Gesinnung sind und nicht -meine Meinung- um Runen-T-Shirts, Bomberjacken und Glatzen. Da -ich wiederhole mich- man diese nicht mal so eben an ihrer Kleidung erkennen kann bis auf die ganz eindeutigen Fälle (die ja alleine schon der Veranstalter nicht gewähren ließe, tauchten sie auf), halte ich einen "Anti-Dresscode" für sinnlos.
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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #160 am: 27 Oktober 2007, 10:08:50 »

ach übrigens, für manchen sehen leicht bekleidete Gothic-Mädels in Strapsen wie Huren aus..aua weha, wenn mich meine Arbeitskollegen mit denen sehen ;D

eben, genau das meinte ich....  ::)
für "außenstehende" ist diese szene immer schwer nachzuvollziehen! mädels in lack-klamotten, ebmler mit militz-ästhetik, männer in frauenfummel...
also, den erklärungsnotstand gegenüber einem verwandten / kollegen, der sich auf so eine party verirrt und den daraus resultierenden karriereknick in einem vielleicht konservativen unternehmen würde ich nicht unbedingt als argumentationsgrundlage hernehmen, warum man nicht mit naziästhetik spielen sollte...
aber das kam wohl mal wieder nicht rüber... gnarf...



Was vor allem nicht rüberkam, ist, dass es nicht nur um Arbeitgeber sondern auch ums sonstige Umfeld geht (bei mir wären das z. B. Nachkommen der sogenannten Verfolgten des Naziregimes - die machen einen Luftsprung vor Freude, wenn es um Neofaschos geht, wie Ihr Euch sicher denken könnt). Aber es geht auch - und vor allem - um die persönliche Integrität, also um das, was für mich vertretbar ist, nach außen und vor mir selbst. Homosexuelle/Lesben - kein Ding. Menschen anderer Hautfarbe - auch keins. Leichtbekleidete Damen - ihre Sache. Prostituierte - kein Problem (wenn ich auf dem Kiez mit denen gesehen werde, ist mir das wurscht). Punks - kein Problem. Lack-, Leder-, Latexfreaks - kein Problem. Der vorher angesprochene Redskin - kenne ich. Ein reizender, höflicher Mensch, bei dem ich keine Probeme hätte, ihn meinem Umfeld vorzustellen, da er ganz unbesorgt seine Ausstrahlung sprechen lassen kann. Das gilt auch für Olli und Mentallo. Neofaschisten - menschenverachtende Ideologie, hohes Gewaltpotential - Stuermann, lot me an land.
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Thomas

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #161 am: 27 Oktober 2007, 10:24:20 »

Zitat von: SuperTorus
Folgendes Szenario ist gar nicht mal so abwegig. Es kann jedem passieren:

Ich mach nett Party und fünf Typen die ich nichtmal kenne rennen im HJ-Outfitt rum. Insgesammt sind ein paar hundert anwesend. Ein Arbeitskollege, Verwandter oder wer-auch-immer schlägt zufällig auf der gleichen Party auf und sieht mich mit diesem Volk am Tresen stehen (man möchte ja auch mal was trinken). Da dieses Erscheinungsbild nicht der Norm entspricht ist dies für Außenstehende ein schräges Bild. Es wird das Gerücht entstehen, das SuperTorus auf Nazi-Parties geht bzw. Mit Nazis abhängt. Sowas spricht sich schnell rum und kann ganz schnell zum Kariere Killer werden.

Wenn es erstmal soweit gekommen ist sind Rechtfertigungen und Erklärungen nutzlos. Über die harmlosen Uniform-Fetischisten zu reden wird lediglich als billige Ausrede abgetan.
Sehe ich nicht so problematisch.Erstens ist es zumindest bei mir persönlich äußert unwahrscheinlich, Arbeitskollegen oder gar Verwandte auf schwarzen Partys zu treffen (es sei denn, die kommen auch aus der Szene).Zweitens werden die auf jedem Fußballspiel oder bei jedem Kiez-Bummel mit mehr rechten in Kontakt kommen, als auf allen schwarzen Partys zusammen.Ich kenne aktive HSV-Fans, und den würde wohl auch keiner deswegen Vorwerfen Rechts zusein, obwohl in deren Fan-Block mehr stramme Rechte sitzen dürften als in's Kir Besucher passen.

Und wenn du Chefs oder Verwandte hast, die aus dieser Zufällig-am-gleichen-Tresen-stehen-Nummer gleich eine rechte Gesinnung deinerseits ableiten, würde ich mir an deiner Stelle eher Gedanken darüber machen, ob mit deinen Arbeitskollegen und Verwandten noch alles klar läuft.Und wenn das wirklich so dramatisch ist und du Angst um deine Karriere hast, wird dir wohl nichts übrig bleiben, als solche Partys in Zukunft zu meiden.

Des weiteren hinken die Vergleiche auch mit der Lack-Leder-Geschichte total.Wenn dich dein Chef auf einer Party sieht, wo Männer in Strapsen und Lederjacke rumlaufen oder Damen mit freier und X-Mal gepiercter Oberweite, ist das überhaupt kein Problem, wir leben ja in einer toleranten und offenen Gesellschaft.Aber wenn da zufällig ein paar komisch Uniformierte am gleichen Tresen stehen wie du, kannst du am nächsten Tag mit der Kündigung rechnen, oder wie ? Was für seltsame Vorgesetzte hast du denn ? Wenn ich es problemlos schaffe, denen klarzumachen, das ich mit den Lack&Leder-Typen da nichts zu tun habe und es deren Angelegenheit ist, wie sie rumlaufen, dann gilt für meine Verbindung zu den Uniformierten das gleiche, vorausgesetzt, der Chef ist nicht total verbohrt und durchgeknallt.

Zitat von: jinx"
Aber es geht auch - und vor allem - um die persönliche Integrität, also um das, was für mich vertretbar ist, nach außen und vor mir selbst.
Gut, ganz einfache und klare Lösung für diesen Fall : solche Partys meiden.Denn man muß immernoch sehen, das Leute, die sich derart gestört fühlen, eine klare Minderheit darstellen.Und ich sehe nicht ein, das man auf einer Party mit X-hundert Gästen keine Runen-Shirts, Schulterkoppel und ähnliches mehr tragen darf, weil sich davon drei oder fünf Leute gestört fühlen.
« Letzte Änderung: 27 Oktober 2007, 10:46:08 von Thomas »
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PaleEmpress

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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #162 am: 27 Oktober 2007, 11:14:53 »

Lack-Leder-Latex Fetischisten sind mal ganz einfach nur Lack-Leder-Latex Fetischisten und nichts anderes.
LLL ist in der schwarzen Szene ja auch nix ungewöhnliches. Das aber weiß ein Chef oder Kolleginnen, die sich nicht in der Szene bewegen, nicht. Gut, ich würde in der Regel keinen meiner Kollegen im Kir erwarten, aber sollte sich zufällig auf irgendeinem Wege doch mal einer dahin verirren, würden sie auch komisch gucken. Weil sie dieses Umfeld eben gar nicht kennen, keine "Spielart", sei es nun Samt und Seide, Lack und Leder (oder Latex) oder eben Uniformen.


Würde mich mein Cheff wegen einer Sichtung mit LLL-Fetischisten zur Seite nehmen kann ich das problemlos zugeben.
Meistens nehmen sie einen ja nicht zur Seite und sprechen einen an, sowas geht hinter vorgehaltener Hand. Leider...


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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #163 am: 27 Oktober 2007, 14:58:58 »

Das sind Dinge die ich abstoßend finde, und es sind Menschen mit denen ich nichts zu tun haben will. Trozdem kann ich mit denen zusammen an einem Ort Party machen, da sie nicht als solche zu erkennen sind.


Wenn die Gebräunten oder andere unangenehme Randgruppen allerdings klar zu erkennen sind sieht es anders aus. In diesem Fall sind sie nicht mehr eine statistische Minderheit einer Gruppe sondern bekennen Farbe. Ich muss mir dann überlegen, ob ich mit diesen Menschen gesehen werden will oder nicht.
Dir ist es also egal, dass Du mit Neonazis feierst, weil ja sonst auch viele komische Kauze auf der Party sind?
Dir ist es aber nicht egal, wenn jemand sieht, dass es Dir egal ist, dass Du mit Nazis feierst?

Seltsame Logik. Wenn Du dahinter stehen kannst, mit diesen Leuten zu feiern, solltest Du das doch auch anderen gegenüber vertreten können, oder nicht?

In Österreich gibts da zum Glück nicht so dramatische (gibts die hier in Deutschland WIRKLICH???) Probleme ... da werden Nazis höchstens belächelt.
Genau das, nämlich Neonazis zu unterschätzen, indem man sie belächelt, ist meiner Meinung nach der falsche Weg.

Zitat
... Mir kommt es oft so vor als ob Extremismus (mal abgesehen vom Religion die ich jetzt gar nicht hier auch noch zur Diskussion stellen will) oft auch eine Frage der Bildung ist(sieht man ja auch sehr gut in dem vielzitierten Film "American History X" und nein ich will kein Wort über den diskutieren könnt ihr gerne alleine) aber gut das ist ein sehr sehr heikles Thema und ich glaub ich will da gar nicht zu sehr in ein vielleicht vorhandenes Wespennest stochern oder jemandem zu nahe treten what ever....
Ich war auch lange Zeit dieser Meinung, mittlerweile bin ich es nicht mehr. Gebildete Leute wissen ihre Gesinnung womöglich einfach besser zu tarnen.
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Re: Umgang mit Rechtsextremen in der schwarzen Szene
« Antwort #164 am: 27 Oktober 2007, 17:47:23 »

Dir ist es also egal, dass Du mit Neonazis feierst, weil ja sonst auch viele komische Kauze auf der Party sind?
Dir ist es aber nicht egal, wenn jemand sieht, dass es Dir egal ist, dass Du mit Nazis feierst?

Ja - mir ist es egal ob auf einer öffentlichen Veranstaltung auch Neonazis feiern solange sie als solche nicht zu erkennen sind.  Auf einer öffentlichen Veranstaltung hast Du immer auch fiese Typen. Zu glauben alle Besucher der Return (Kir, Schwarzlicht, ...) wären nette Menschen nur weil sie auf einer Grufti-Party sind ist blauäugig.

Wenn es allerdings soweit kommt, das es kommod ist im Nazi-Style rumzulaufen, dann ist es keine versteckte Minderheit mehr sondern eine klar erkennbare Gruppe. In diesem Fall - Faschisten müssen sich nicht mehr verstecken - ist die Szene für mich nichts mehr. Gott sei Dank ist dem noch nicht so, sonst würden wir hier garnicht mehr darüber reden.

Zitat von: Livingdead
(...) Sollte tatsächlich jemand mit verboten Abzeichen etc. kokettieren werden wir diesen auf jeden Fall des Hauses verweisen!

Dazu hätt ich nochmal eine Frage:

Ich lass mir einen Hitlerbart stehen und frisier mir einen strammen Seitenscheitel. Dann ziehe ich mir einer SS-Uniform an, entferne aber alle verbotenen Abzeichen. So komm ich als Besucher auf eine Deiner Veranstaltungen. Nach Deiner Aussage währe das so ok für Dich, richtig? Ich wollt nur mal nachfragen.
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