Aber ich habe auch alles was zu sagen war, gesagt.
Wie gesagt: gerade was Gerichtssachen angeht: wird er von seinen Anwälten vertreten - wie das so üblich ist - oder messie?Und wenn diese (MEHRERE!) entscheiden, nicht parallel zum "Gnadenersuch" bzw. der Überstellungsbitte eine Klage laufen zu lassen, ist das durchaus nachvollziehbar - wenn nicht: "logisch", um mit deinen Worten zu sprechen.
Bist du schon mal auf den Gedanken gekommen, dass es dem Ersuchen auf Überstellung ERHEBLICH geschadet hätte, wenn zeitgleich gerichtlich eine Klage gelaufen wäre !? - Offenbar nicht.
- dass sie ein (eindeutigeres) Motiv hatte (weil ihre Eltern sie sexuell missbraucht hatten)- dass Jens die Eltern nicht kannte und eben aufgrund seines Wesens, seines Charakters und bisherigen Verhaltens gar nicht in der Lage war, die Morde zu verüben - schon gar nicht auf diese Weise
Aber ich glaube, hier könnte sogar absolut ohne jeglichen geringsten Zweifel eingefügt und bewiesen werden, dass Jens nicht schuldig ist (der Tat, derer er verurteilt wurde und weswegen er 25 Jahre im Gefängnis sitzt - seit er 18 Jahre jung war!!!) - es würde immer noch Leute hier geben, die das partout nicht glauben wollen, die immer noch nach irgendeinem UNSICHTBAREN, NICHT VORHANDENEN Haar in der Suppe suchen würden!
Wenn Leute einen Schuldigen brauchen, kann da selbst die offensichtlichste Realität und noch so überzeugende Fakten (dass es diese Schuld nicht gibt ...) nichts dran ändern.
Nun ja - Beihilfe zur Flucht einer Mörderin, decken einer Mörderin, gemeinsames Flüchten mit einer Mörderin quer durch den Globus (Thailand, Moskau, England), Falschaussage vor Behörden, vielleicht ja gar Beihilfe zum Mord (muss noch geklärt werden) ... also, unschuldig geht irgendwie anders. Zwinkernd
Warum sollte man eine Klage nicht anstrengen, die aufgrund der (von dir ja auch wiederholt klargestellten) "eindeutigen Gegenbeweise" ja auch noch hohe Erfolgschancen hat? Macht doch überhaupt keinen Sinn.
Du wärst glaubwürdiger, wenn du alles auf den Tisch packen würdest und nicht nur die eine Hälfte erzählst und man dir die anderen, ihn in ein nicht ganz so gutes Licht rückenden, Umstände nicht so aus der Nase ziehen müsste. Hat grade 'was von einem Politiker, der nur das zugibt was man ihm nachweisen kann.
Ich widme mich dann doch lieber mal wieder Wichtigerem ...Zum Beispiel am 1. Mai wieder zum "Tag der Offenen Tür" in der Hamburger Sternenbrücke zu gehen. Denn dort geht es um Familien, die keine Mörderinnen gedeckt haben und so und um Leid, das zumindest mich noch eine ganze Ecke betroffener macht als der Fall dieses Jens Söring hier.
Kallisti:Du merkst nicht, daß Du die vorliegenden Fakten einfach nur anders bewertest, als die meisten anderen hier?Zumal Du Dich fast ausschließlich auf jenssoering.de beziehst, also definitiv keine neutrale Quelle.
Es geht dir immer wieder und nur um diese Schuld - und eben nicht um Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Rehabilitierung.
und bei ihm konnte nur festgestellt werden, dass er tatsächlich völlig im Bann seiner Freundin stand (...)
Nach wie vor hast du auf meine Fragen nach seinem (moralischen) Recht auf Gerechtigkeit, auf Überstellung in seine Heimat, auf Rehabilitation usw. (siehe oben !) nicht geantwortet - du beharrst nach wie vor auf der ewig gleichen "Schuld", für die er doch längst genug Strafe verbüßt hat.
Die Klage hätte keine Aussicht auf Erfolg gehabt (...)
(...) das musstest du noch anbringen, um deine Reputation zu wahren.
Just, genau hier, ist dein Denkfehler (Nummer 1).Hier geht es weder um Gerechtigkeit, noch um Menschlichkeit. Es geht rein um Recht. Um nichts Anderes.Und Recht hat mit Gerechtigkeit nun einmal nicht immer etwas zu tun. Rechtssicherheit geht vor Gerechtigkeit. Übrigens auch hierzulande. Aber um hier geht's ja gar nicht ... und da besteht dein Denkfehler (Nummer 2).Denn der besteht darin, dass du in juristisch deutschen Maßstäben denkst.Der Mord wurde aber in den USA verübt. Also ist es nur logisch, konsequent und auch rechtens, das amerikanische Recht anzuwenden.Was im Übrigen auch umgekehrte Effekte hat! Stell dir mal vor, eine iranische Frau begeht in Deutschland Ehebruch und es würde auf einmal nach iranischem Recht gehen (=Knast bis Todesstrafe) ... würden dir da nicht auch die Haare zu Berge stehen? ZwinkerndWenn die Tat in Deutschland verübt worden wäre, wäre das Ganze unverhältnismäßig. Natürlich.Wurde sie aber eben nicht.Also gilt das amerikanische Recht. Wo dann widersinnigerweise für eine Mittäterschaft eines Mordes, ohne den Mord überhaupt selbst ausgeübt zu haben, 90 Jahre Haft verhängt werden. So aber ist eben das dortige Recht, so ist dort das Gesetz. Es mag einem nicht schmecken, aber wer in ein Land einreist und/oder dort lebt, der erkennt diese Gesetze an, muss sie anerkennen.Der Begriff Unverhältnismäßigkeit spielt da schlicht keine Rolle! Die Amerikaner sehen es nicht als unverhältnismäßig an. Würden sie es, gäbe es diese Gesetze dort nicht.
Denn um deutsche (!) Moral ging es von Anfang an nicht in diesem Fall.
Schließlich geht es nicht um Moral, sondern nur darum, wie die Dinge juristisch bewertet werden. Nichts anderes. Deutsche Moralvorstellungen spielen hier gar keine Rolle, weil hier amerikanische gelten. Und nach amerikanischen Maßstäben sind eben Urteile wie Todesstrafe, 90 Jahre Haft oder zweimal lebenslänglich völlig in Ordnung, obwohl sie es nach deutscher Moral nicht wären. Die deutsche Moral aber spielt bei der Bewertung eines Mordes, das in den USA begangen wurde, so leid es mir auch tut, keine Rolle.
Stell dir mal vor, eine iranische Frau begeht in Deutschland Ehebruch und es würde auf einmal nach iranischem Recht gehen (=Knast bis Todesstrafe) ... würden dir da nicht auch die Haare zu Berge stehen? Zwinkernd
Sei es dir gegönnt. Ich drücke dir die Daumen, dass dich der Kampf nicht am Schluss doch noch zermürbt, wenn dir klar wird, dass es hier letztlich doch "nur" um Recht und nicht um deutsche Moral geht.
Es mag einem nicht schmecken, aber wer in ein Land einreist und/oder dort lebt, der erkennt diese Gesetze an, muss sie anerkennen.
Nicht wirklich ... es war eher dessen geschuldet dir zu (er)klären, dass es hier Menschen gibt, die sehr wohl für andere etwas tun, und dass es beileibe keine Abwesenheit von Mitgefühl ist, wenn die anderen hier -zum Beispiel ich- keinen Sinn darin sehen, ausgerechnet ihm zu helfen.
Würde mich sehr wundern, würde er das in den Briefen an dich (gibt es die?) nicht auch zugeben.
Kallisti:Ok.Wenn man es nicht sachlich betrachtet, sondern nach eigenen ethischen Maßstäben gilt folgendes:Das amerikanische Rechtssystem ist scheiße, legt völlig veraltete Maßstäbe an und ist dringend reformbedürftig. Leider ist ein Großteil des amerikanischen Volkes nicht bereit, das einzusehen. Solange es kein vernünftiges Sozialsystem in den USA gibt, wird es dort eine hohe Kriminalitätsrate geben und solange es diese gibt wird die Bevölkerung (wie auch hier) ständig nach hohen Strafen schreien.Nach meinen Vorstellungen müßten hunderttausende, wenn nicht Millionen Strafgefangene in den USA entlassen werden. Darunter dann auch besagter Jens Söring, aber ich mach das nicht nur an diesem Einzelschicksal fest.
*gnihi* sie schnallt es einfach nicht.