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Demokratie...

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Franky:
Ich bin auf die Idee gekommen, Euch zu fragen, was für Euch dieses Wort bedeutet. Findet Ihr so ein Ding gut, oder habt Ihr vielleicht genauso eine Meinung wie ich! Habt Ihr vielleicht andere Vorstellungen von der Staatsform etc.

Also, Ihr könnt Euch hier dazu äußern...

colourize:
Ich halts da mit Winston Churchill: "Democracy is the worst form of government - except for all those other forms, that have been tried from time to time."

Lilyanar:
@Frankie - klasse Idee, dieses Thema aufzugreifen

Demokratie - "alle Macht geht vom Volke aus" in der ursprünglichen Wortbedeutung - pah, dass ich nicht lache!
Trotzdem muss meiner Meinung nach eine Gewaltenteilung und eine Verfassung vorhanden sein, die eine Maxime für die Allgemeinheit nach sich zieht, um es mal mit dem Kant'schen Begriff des kategorischen Imperativs zu formulieren.
Wir leben in einer pluralistischen Demokratie - diese Staatsform halte ich durchaus für eine der zukunftsträchtigesten, da wir in einer multiethnischen Gesellschaft leben, die sich immer weiter durchmengt mit anderen Kulture, Lebensauffassungen und sozialen Hintergründen. Um sich weiterzuentwickeln ist schließlich auch in gewisser Weise Globalisierung notwendig notwendig, um sich weiter zu entwickeln. Aber auch diese Form der "Demokratie" hat ihre Mängel - nehmen wir doch einmal das Entscheidungsverfahren per Volksentscheid, Volksabstimmung usw. - der Senat hat trotzdem die Möglichheit trotz einer Zweidrittelmehrheit den Antrag abzulehnen! Wo leben wir da bitte in einer Demokratie?!
Die parteien halten sich nicht an ihre Grundsätze, man wählt nicht mehr nach seinen Überzeugungen sondern nachdem von dem man ausgeht, dass es das geringste Übel für einen beseutet - oder man wählt einfacg garnicht, weil man sowiso nicht das Durchsetzen kann, was man möchte - sicher, man kann einer Partei seine Stimme geben - aber was, wenn sie nur Bockmist bauen? Und da wundern sie sich über die so geringe Wahlbeteiligung - ich sehe das als stillen Protest gegen dieses System.

Nachtmensch:

--- Zitat von: "Lilyanar" ---@Frankie - klasse Idee, dieses Thema aufzugreifen

Aber auch diese Form der "Demokratie" hat ihre Mängel - nehmen wir doch einmal das Entscheidungsverfahren per Volksentscheid, Volksabstimmung usw. - der Senat hat trotzdem die Möglichheit trotz einer Zweidrittelmehrheit den Antrag abzulehnen!
--- Ende Zitat ---


Diese Volksentscheide sind meiner Meinung nach eine komplizierte Sache, da Volkes Meinung extremen Stimmungsschwankungen unterworfen ist. Heute hü und morgen hott geht halt nicht für alles. Mir ist dieser Punkt eigentlich recht. Dass eine Demokratie nicht das Optimum sein kann, beinhaltet ja schon die Definition. Alle entscheiden halt mit und das wirft natürlich Probleme auf.

Nachtmensch.

Dalai_Wese:
Das mit dem Volksentscheid stimmt so nicht. Der hatte keine verbindliche Wirkung! In Hamburg besteht für das Volk durchaus die Möglichkeit Gesetze zu erlassen! Das ist von der Idee her wirklich bemerkenswert, dass das Volk selbst Gesetze erlassen kann. Nur leider sieht die Praxis anders aus: Wenn in HH alle 3 Stufen durchlaufen sind und ein Gesetz erlassen wird (was sich meistens über Jahre hinwegzieht und jedes Volksbegehren in der Zeit an Elan verliert), dann kann die Bürgerschaft gleich wieder ein neues Gesetz verabschieden, was dann für über 1 Jahr nicht mehr geändert werden kann! Aber sein wir ehrlich: Jede Bewegung ist da schon längst tot, mit anderen Worten: Das Volk verliert immer.
Was man zum Demokratieproblem auch denken mag, ich bin je nach Tageslaune geteilter Meinung: Auf der einen Seite sind viele in meinen Augen mittlerweile schlichtweg zu dumm, um sie wählen zu lassen. Auf der anderen Seite würde mehr Erziehung zur Mündigkeit und enstprechende Möglichkeiten der Betätigung wieder mehr Interesse wecken. Kann man noch von Demokratie sprechen, wenn die Hälfte bei der Wahl zu Hause bleibt und trotzdem nur die andere Hälfte berücksichtigt wird?
Nach der Wahl war es das ja dann meistens, danach herrscht ein Politikerkarteill mit peinlichen Schaukämpfen im Bundestag. Die westenlichen Arbeiten haben sich sowieso die Gremien wie Ausschüsse verlagert.
Es gibt ja das Wort von der Demokratie ohne Demokraten. Mittlerweile muss man mal nach Demokraten ohne Demokratie fragen. Vor diesem Hintergrund ist es bezeichnend, wenn man Wahlerfolge von extremen Parteien kritisiert und denunziert, ohne mal auch nur ansatzweise einen Blick darauf zu werfen, wie abgehoben man schon ist als Politiker. Herr Schily ist da das beste Beispiel. Sowas arrogantes gibt es wirklich selten. Deshalb sollte man meiner Meinung nach die Parlamente nur entsprechend der Wahlbeteiligung besetzen und nicht wie derzeit auf 100% aufrechnen. Wenn nur 50% zur Wahl gehen, dann werden eben auch nur 50% der Sitze besetzt, der Rest bleibt leer. Dann würden sich sicher einige Politiker wieder darum bemühen die Gunst der Wähler wirklich zu bekommen. So kann doch fast jeder sicher sein, seine Diäten weiterhin einzustreichen und irgendwelche belanglosen Hinterbänkler werden auch noch mit durchgefüttert. Damit muss mal Schluss sein.

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