Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Konstruktivismus und Identität  (Gelesen 13501 mal)

Killerqueen

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #45 am: 18 Januar 2007, 20:08:36 »

Zitat von: "uriel"
ich denke mal, wenn du selbst nur konsumierst kann es passieren irgendwann den bezug zur realität uz verlieren...

wenn du aber produzierst und in gewissem maße konsumierst, ist die möglichkeit etwas geringer den bezug zu verlieren...

würde ich jetzt mal behaupten wollen ^^

Diese Meinung teile ich nicht.

In beiden Fällen kann ein Mensch, der die beiden Welten nicht zu trennen weiß, sich im Virtuellen verlieren, ob er nun aktiv teilnimmt oder nur passiv.
Wer sich jederzeit der Grenzen bewusst ist, kann auch mal eine Weile einer virtuellen Welt nachhängen, ohne gleich die Realität damit zu verwechseln.
Ich denke, es geht nur darum, sich der Möglichkeit die Welten durcheinander zu bringen, immer bewusst zu sein. Dann kann es einem auch nicht ernsthaft passieren.

Jedoch ist meiner Meinung nach grade bei der aktiven Beteiligung die Gefahr größer, nicht mehr aus der Virtualität herauszufinden; der reine Konsum abstrahiert die erschaffene Welt doch ziemlich deutlich.[/color]
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uriel

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #46 am: 18 Januar 2007, 21:05:48 »

delaguerre: du bist dir aber ganz sicher, das du nicht grad an ner hausarbeit zu dem thema sitzt und kein plan hast was du schreiben sollst und uns ideen sammeln lässt, oder ?!?

 :wink:

das mit den rollenspielen...naja der reiz ist ja an dem ganzen, dich in deine figur bzw deinen charakter voll hineinzuversetzen und ihn so zu spielen als wärst du dieser...

das kann nämlich nicht jeder...genauso wenig wie es so mancher schafft, sich dann wieder davon zu lösen...man könnte es fast nen teufelskreis nennen ^^
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danny

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #47 am: 18 Januar 2007, 22:00:29 »

es gibt ja beispielsweise auch immer schriftsteller und autoren, die von dem phänomen berichten, ihre figuren hätten sich "verselbständigt", haben sich also wie von alleine im laufe einer erzählung entwickelt.
zu dem thema habe ich vor kurzem ein interview mit j.k. rowling (der autorin der harry potter-bücher) gelesen. sie hatte wirklich die komplette geschichte von anfang an im kopf, als sie anfing mit dem ersten band, ist aber trotzdem überrascht, in welche richtungen sich viele ihrer erschaffenen figuren scheinbar von ganz alleine entwickelt haben!
also scheint auch der erfinder einer figur / eines charakters nicht immer wirklich 100%ig einfluss auf dessen entwicklung zu haben...?
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DarkPaladin

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #48 am: 21 Januar 2007, 19:58:46 »

Das halte ich mal mehr für gerede bzw für die falsche Definition.Es mag ihnen vill vorkommen als hätten sie sich von allein entwickelt ,möglicher weiser mehr auf der unterbewusten als auf der bewusten Ebene wodurch es ihnen so vergekommen sein mag.Ein Autor schreibt numal ein Buch und nicht das Buch den Autor und es schreibt sich auch nicht selbst weiter.
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messie

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #49 am: 21 Januar 2007, 22:05:50 »

Ach, das kann ich mir schon vorstellen.

Autoren -vor allem gute Autoren- lassen den kreativen Prozess einfach zu. Genauso wie Künstler die nicht einfach ein starres Bild malen und vorher NUR diese Interpretation des Bildes im Auge hatten. Picasso beispielsweise war bekannt dafür dass er erst beim Malen selbst eine Vorstellung davon bekam, was er da malte.

Bei Rollenspielen kann sich, denke ich, dann auch vieles verselbstständigen. Ist das denn nicht der eigentliche Spass daran - dass sich spontan neue Handlungsabläufe entwickeln oder eben Interpretationen einer Spielhandlung die man so nie im Leben vorhersehen konnte  :?:

Dasselbe gilt auch für Filmrollen. -> Warum werden Schauspieler prämiert für Leistungen im Film? Hey, ist doch eh alles vorgegeben, was sie zu machen und zu sagen haben. Aber entscheidend ist eben, wie sie es tun. Und gerade dann wenn sie sich selbst drin ein Stück weit "verlieren", wenn sie alles geben, dann sind sie gut darin.

Darum behaupte ich mal: Um gut zu sein beim Abnabeln von der Realität vorübergehend, muss man ein Stück weit die Realität hinter sich lassen. Ob im Rollenspiel, als Autor, oder als Theaterschauspieler - da schlüpfen sie in Rollen und werden für einen bestimmten Zeitraum wirklich jemand anderes.

Nur, das ist dann eben auch alles.
Wenn die Situation, die ja klar umrissen ist, beendet ist, sind sie alle wieder sie selbst. Schauspieler, Rollenspieler, Autoren - sie sind dann eben ganz normale Menschen wie alle anderen auch.Auch ein Robert deNiro ist es trotz großer Hingabe für seinen Job, genauso wie ein Stephen King in Real sicher nicht an das Monster im Wandschrank glaubt.

Jenen denen das nicht gelingt, bei denen beides verwischt, Realität und Fiktion - tja, diejenigen haben eben psychisch ein Problem, fertich. Das gilt aber eben für alle anderen die zwischen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden können ebenso: Jene die nicht mehr (ernsthaft!) wissen was sie geträumt haben und was real war, jene die viel Fantasie besitzen und Dinge glauben die sie nur gedacht haben, das dann erlebt zu haben.
Rollenspiele oder überhaupt Plattformen die andere Rollen erfordern sind da keine Auslöser. Die Veranlagung war bei jenen, denen das passiert, bereits vorher da. Da ist die Ursache nicht das Rollenspiel. Die war schon vorher da.
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Lakastazar

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #50 am: 22 Januar 2007, 18:11:38 »

@messie: zunächst einmal, stimme ich dir in fast allen Punkten zu und schließe mich deiner Äußerung an...

Aber, hier möcht ich wat einwerfen:
Zitat von: "messie"
Jenen denen das nicht gelingt, bei denen beides verwischt, Realität und Fiktion - tja, diejenigen haben eben psychisch ein Problem, fertich.
Ich weiß, was du mit dieser Aussage meinst, und sehe das womöglich dann auch ähnlich...
nur klingt das ganze dann doch für dich völlig untypisch etwas zu pauschal formuliert.

Ohne jetzt in Erkenntnistheoretische Ebene abzudriften, denn das könnt ich jetzt, nach dem Motto: Was ist die Wirklichkeit :lol:

Ist es doch so, dass die Grenze zwischen Fantasie und Realität doch ein wenig fließender ist...
Sie sind potentielle Visionen, Rollenbildnisse und Vorbilder unserer selbst, Mögliche zukünftige Selbstbildnisse...
besonders im Kindesalter.

Auch wenn Kinder die Grenzen zwischen "Realität" und abstrakter "Fantasie" spüren und später auch mehr oder minder konkret zu definieren mögen, so findet beim "Rollenspiel" mit Berufsbildern eine Annäherung an die vorgelebten gesellschaftlichen Verhätlnisse und die Entdeckung/Entwicklung der damit verbundenen Ambitionen in einem Selbt an...

Dabei geht es bei der Rolle wie Beispiel des "Astronauten" weniger um die konkrete Qualifikation für den Beruf, als vielmehr dem essentiell dahinter stehenden, nämlich der Faszination an dem Sachgehalt, nämlich den Weltraum, oder noch wesentlicher, um den Pionier Geist, Unentdecktes aufdecken zu wollen und eben "Abenteuer" zu erleben, eventuell Grenzen des derzeitigen Horizontes zu überschreiten.

In extremen Fällen, würd ich so weit so gar behaupten, dass viele historisch auffällige Visionäre, ihre latenten Ambitionen, wenn überhaupt, dann sehr gut möglich bereits in den prägendsten Jahren, in der Kindheit erlebt/entwickelt haben.

NEIN, ich sage nicht, dass Einstein schon im Kindesalter gesagt hatte, dass er die Relativitätstheorie definieren würde

Nun gibt es nicht wenige Menschen, die sich diese latente Spielerei des kindlichen bis ins Erwachsene-Alter erhalten haben und kreativ Probleme der Wirklichkeit angehen.

Darunter gibt es sicherlich auch viele, die einfach regressiv (entwicklungspsychlogisch gesehen) stehen geblieben sind, sich aus Angst mit der Umwelt fertig zu werden, in der einen oder anderen virtuellen Welten flüchten und wahrscheinlich dort auch verlieren, keine Frage...
(ich denke diese Angst kennen wir womöglich alle)

Aber es gibt auch halt viele, die diese inspirierende Qualität durch aus im Kontext realler Gegebenheiten integrieren konnten...
Ich meine spielen wir nicht alle mehr oder weniger bewusst oder unbewusst, mit unserer Umwelt? Einige tun dies im Einklang mit ihrem Umfeld, also sie einbindend mit Humor, andere vllt. etwas zu manipulativ...

Tatsache ist, dass ich für mich erkannt habe, dass der Prozess Einerseits, sich eine eigene klar VIRTUELLE Welt zu schaffen, oder dem fiktiven Universum anderer anzunähern (Star Wars, Star Trek, Star Gate, Battletech, Warhammer 40k, LotR, DSA, Worldcraft, World of Darkness und und und)
und jenem, die Welt, die man hier unmittelbar erfährt, zu interpretieren oder bestehende Weltbilder anderer Leute (Seien es scholastisch religiöse oder akademisch wissenschaftliche, oder eben sozial praktische usw. usf.) ESSENTIELL gesehen, der selbe ist!

Der Unterschied liegt lediglich in der Auswertung der Ergebnisse. Das eine Extrem ist streng der fiktiv Virtuelle, das andere ist der im virtuellem (also im Kopf) konzipierte aber mit der Wirklichkeit um Korrelation bemühte Prozess der Interpretation und fokussierte Wahrnehmung. Sprich die Konstruktion der eigenen Realität!

Beide haben ethische Parameter, also wie wir uns der Welt gegenüber verhalten wollen, zur Folge. Und zwischen beiden extremen, gibt es unabzählbar viele Graustufen, besonders was das Netz sozialer Rollen und ökonomischer Wirklichkeit angeht.

Zitat
Das gilt aber eben für alle anderen die zwischen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden können ebenso: Jene die nicht mehr (ernsthaft!) wissen was sie geträumt haben und was real war, jene die viel Fantasie besitzen und Dinge glauben die sie nur gedacht haben, das dann erlebt zu haben.
Da wär ich etwas vorsichtig... schon mal nen Traum gehabt, der genau da stattfindet, wo du gerade nächtigst?
Du weißt, du bist wach, aber der Meinung warst du eben vorhin auch... und der Ort ist der selbe!!! Nicht gut! Es braucht extrem lange, zu erkennen, was eben noch wirklichkeit gewesen ist, und was nicht.

Dazu kommt erschwerenderweise dazu, wie abstrakt das Geträumte gewesen war oder nicht. Je realitätsnäher, desto weniger bist du in der Lage dies zu durchschaun. Mir ist es, so weit ich urteilen kann, bislang noch gut gelungen, aber es war bereits heikel, weil von mir teilweise erst mit Verzögerung gemerkt.

So hatte ich mal für zwei Tage geglaubt, ein Telefonat geführt zu haben, was aber nicht in der Wirklichkeit stattgefunden hatte... :roll:

Zitat
Rollenspiele oder überhaupt Plattformen die andere Rollen erfordern sind da keine Auslöser. Die Veranlagung war bei jenen, denen das passiert, bereits vorher da. Da ist die Ursache nicht das Rollenspiel. Die war schon vorher da.
Wenn ich dich richtig verstehe, ist da genau der Punkt wo ich auch hin wollte.

Habe da schließlich meine Erfahrungen im Rollenspiel (Pen&Paper und PC) gesammelt und auch im wirklichen Leben erstaunlich oft die Paralellen gefunden, was psychische Muster angeht.

Ich frage mich manchmal wo da eigentlich der Unterschied ist, zwischen einem Power-Gamer, der jetzt in einem fiktiven Kontext so stark rangeht, seinen Char mit massig Potions pusht (je nach System auch mit Nebenwirkungen), um für das lvln effektiv leistungfähig zu sein, teilweise auf Schlaf und soziales Leben pfeift, meist letzteres nicht mal vorweisen zu können, um in die Topliste der besten Spieler aufgenommen zu werden, und sich unter Umständen mit der Figur "über-identifiziert" und versucht ist, gegenüber anderen Spielern Geltung zu erlangen
...
und einem Yuppie, der worcaholic ist, pillen schluckt, um wach und somit seinen Körper mit Schlafmangel ausbeutend Leistungsfähig zu bleiben, um einfach dazu zu gehören, unter den Besten der Besten zu zählen, da dies das einzige Feld ist, in dem er seine soziale Inkompetenz, die er mit Heuchlerei kaschiert oder strenger Assigkeit (wer nix leistet, hat nix verdient) rechtfertigt, kompensieren kann?

Mein Post ist schon wieder viel zu lang geworden... :?
Ich hoffe, mein Beitrag war produktiv für diesen Thread. :roll:
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DarkPaladin

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #51 am: 22 Januar 2007, 22:38:10 »

Zitat von: "Lakastazar"


Ich frage mich manchmal wo da eigentlich der Unterschied ist, zwischen einem Power-Gamer, der jetzt in einem fiktiven Kontext so stark rangeht, seinen Char mit massig Potions pusht (je nach System auch mit Nebenwirkungen), um für das lvln effektiv leistungfähig zu sein, teilweise auf Schlaf und soziales Leben pfeift, meist letzteres nicht mal vorweisen zu können, um in die Topliste der besten Spieler aufgenommen zu werden, und sich unter Umständen mit der Figur "über-identifiziert" und versucht ist, gegenüber anderen Spielern Geltung zu erlangen
...
und einem Yuppie, der worcaholic ist, pillen schluckt, um wach und somit seinen Körper mit Schlafmangel ausbeutend Leistungsfähig zu bleiben, um einfach dazu zu gehören, unter den Besten der Besten zu zählen, da dies das einzige Feld ist, in dem er seine soziale Inkompetenz, die er mit Heuchlerei kaschiert oder strenger Assigkeit (wer nix leistet, hat nix verdient) rechtfertigt, kompensieren kann?

Mein Post ist schon wieder viel zu lang geworden... :?
Ich hoffe, mein Beitrag war produktiv für diesen Thread. :roll:


Nun lezteres spricht wohl zimlich das selbe an was ich in meinem Post vor 2 Seiten ansprach.Der entscheidende Unterschied ist wohl das du zumindest in Deutschland als Progamer nicht das große Geld machen kanst, was zB in vielen Asiatischen Ländern wieder ganz anderes wäre.


Zitat von: "DarkPaladin"
[...]
Ein gewisser Verlust des normal Lebens ist dort allerdings nicht zu Leugnen,nicht zu Realität aber wenn man fast seine gesamte Freizeit vor dem Rechner verbringt leidet das normale Umfeld dabei Automatisch.
Das ist allerdings eine Frage wie weit und intensiv man sich in einem solchen Game einlässt und wo die eigenen Prioritäten gesezt sind.
Für mich war dabei immer Wichtig das mein Job dabei nicht leidet und meine normalen Verpflichtungen ,auser meinem Sport habe ich eine ganze Zeitlang nichts anderes gemacht also Zocken.
Die Freunde die man dann überwiegend noch hat tun das selbe so das man wenn man weggeht nicht auf Party zum feiern geht sondern man fährt halt auf Lanparty ,ich gebe zu es ist das extrem und es geht auch ein "Normales" Leben und zocken (Ja was ist den Normal ?*g* ich weiß ..) aber nicht wenn man zur Elite gehören will.
Aber so ist es doch in allen bereichen des Lebens egal ob nun Leistungssport oder Manager wenn man zu den besten gehören will oder gehört leidet das "normale" Leben darunter.


und dein ja dein Post hat sicher zum Thema beigetragen  :)



Was die Sache mit den Autoren angeht , sehe ichd as immernoch anderes denn es sind die Gedanken des Schreibers die vill vom geplanten Weg abweichen aber damit macht sich für mich immernoch nicht diese Figur oder Handlung selbsständig.Es bestimmt immernoch der Geist und die Fantasie des Autors was zu Papier kommt.
Auch wenn es weniger bewust pasiert und mehr auf Basis eines Unterbewusten Konzepts. Wir alle solten unser bewustes Denken und Handeln kennen und kontrolieren aber unser unterbewustes ? wird wohl bei den wenigsten der Fall sein. Ich vermute jeder von euchn kennt die situation wenn er einen Namen vergessen hat ,und dieser euch auf der Zunge liegt aber ihr partu nicht drauf kommt.Eine Stunde später habt ihrs aufgeben bewust daran zu denken, und dann "stolpert" ihr plötzlich über eine Erinnerung mit der diese Person verknüft ist und euch fällt automatisch der Name mit ein den ihr euch kramfhaft versucht habt ins Gedächtnis zu rufen.Der Name war die ganze Zeit in unserem Kopf auch wenn er sich denoch unserem bewusten Denken entzogen hat war er schon da. So in etwa denke ich auch über dieses "von selbst entwikeln" .
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Doomguard

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #52 am: 27 Januar 2007, 22:58:08 »

Ich frage mich manchmal wo da eigentlich der Unterschied ist, zwischen >>>einem Power-Gamer, der jetzt in einem fiktiven Kontext so stark rangeht, seinen Char mit massig Potions pusht (je nach System auch mit Nebenwirkungen), um für das lvln effektiv leistungfähig zu sein, teilweise auf Schlaf und soziales Leben pfeift, meist letzteres nicht mal vorweisen zu können, um in die Topliste der besten Spieler aufgenommen zu werden, und sich unter Umständen mit der Figur "über-identifiziert" und versucht ist, gegenüber anderen Spielern Geltung zu erlangen
...
und einem Yuppie, der worcaholic ist, pillen schluckt, um wach und somit seinen Körper mit Schlafmangel ausbeutend Leistungsfähig zu bleiben, um einfach dazu zu gehören, unter den Besten der Besten zu zählen, da dies das einzige Feld ist, in dem er seine soziale Inkompetenz, die er mit Heuchlerei kaschiert oder strenger Assigkeit (wer nix leistet, hat nix >>>verdient) rechtfertigt, kompensieren kann?


ich glaube, den meisten powergamern, und als ich solche tenndenzen hatte, mag ich mich davon nicht aussnehmen, ist bewusst, das sie spielen. sie halten dies nicht ganz so notwendig, wie die worcoholics, (denke ich) die leichter darin verfallen können, ihre arbeit als menschennotwendig zu sehen was den "kick" erhöht. eine motivation für andere wird vermutlich kein powergamer haben.

die tendenz, kann ich aber nachvollziehen, sich einfach stark, und stärker zu fühlen ist sicher eine der komponenten bei beidem.

@dela guerre,
sprichst du auf p&p oder auf live an?

ich finde den gadankengang interessant, dass du (wenn ich es richtig verstanden habe) denkst, durch rollenspiel wirst du auch im rl reflektierter.

"Daraus ergeben sich vielleicht auch Folgen für das reale Leben, denn ich reflektiere stärker, woher meine Gefühle kommen, die mich gerade beschäftigen und zu bestimmten Handlungen treibe. "

wenn möglich hätte ich das gerne genauer und differenzierter.

euer reflektierter umgang und "trennungsregeln" finde ich aber interessant, bzw. finde ich das rpg dazu interessant. ijn meinen rundenhat man sich während des rollenspiels eigentlich nie so angefetzt, dass so etwas nötig gewesen wäre. allerdings habe ich auch hauptsächlich p&p erfahrung
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Doomguard

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Konstruktivismus und Identität
« Antwort #53 am: 28 Januar 2007, 21:04:28 »

ah o.k. in dem sinne sind live-rollenspiele als pädagogiosche massnahmen zu sehen. klar, dann verständlich, wenn die leutz das entsprechend mitmachen.

bin nicht so der live-fan. bei mir kommt da meist weniger spannung auf. nachdem ich es 3-4 mal gemacht habe, war das neue verflogen und die feheler fallen mir mehr auf, als das positive. für mich ist es mehr ernst, wenn es gut beschrieben wird, man an einem tisch sitzt und seinen eigenen film fährt, als, wenn der grosse krieger in rüstung rumjammernt, wenn er mal nen blauen fleck bekommt.

vamp-live läuft ja üblicherweise ohne körperlichen kontakt ab, oder? aber auch da finde ich es spannender, wenn ein sl mit bedrohlicher stimme und unterstrichen von klackernden würfeln einem von einem grossen gefährlichen monster erzählt, als, wenn ein 1,70 mann mit flokatie vor einem steht und vergebens versucht einem klar zumachen, er sei jetzt eine bedrohung.

oder eine dicke frau einem sagt, dass ihr aussehen und überzeugungskraft einen jetzt dazu bringt, dies oder jenes zu tun. wenn es nur beschrieben wird, dann macht mein kopfkino leichter eine situation daraus, die ich auch annehmen kann (vermutlich auch dadurch, das der sl eh immer andere rollen verkörpert und nicht mehr als individuum in gesehen wird, dies erleichtert es, auch dem äusseren eindruck widersprechende aussagen als ernsthaft anzunehmen)

im live ist auch ätzend, dass manche echt erwarten, dass man ne weile im dreck rumliegt, wenn man "tot", oder sonstwie gerade nicht beteiligt ist... am tisch mit was zu trinken und dem folgen der handlungen der anderen doch sehr viel angenehmer.

in dem sinne, rollenspiel als übungsform des gesellschaftlichen zusammenlebens hat auf jeden fall seinen wert und wird auch in der pädagogik (zumindest, was ich so im referendariat mitbekomme) viel benutzt. es hilft auch, den blick auf einene schwächen zu erleichtern, da es in erster linie ja ur die schwächen der "rolle" sind und durch diese rüstung geschützt nur als kritik bei einem ankommt. man aht also auch den selbstentdeckungseffekt, dass man selber darauf kommen kann, diese kritiek, die an der rolle geübt wird, auch einmal ohne zwang bei sich zu überdenken und SELBSTerkenntnis ist ja bekanntlich der erste schritt zur besserung.

in dem sinne, denke ich, habe ich dich verstanden.

lg
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DarkAmbient

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Re: Konstruktivismus und Identität
« Antwort #54 am: 17 März 2007, 14:11:52 »

So wie ich es sehe ist es zunächst nicht so wichtig, welcher Status dem realen oder virtuellen Leben zukommt. Ein bestimmtes Set an Rollen, das als Facetten meines Selbst mit einem bestimmten Set an Sinngebungen korrespondiert, ist notwendig um die Bedürfnismaschine Mensch am Laufen zu halten. Eine bestimmte Rolle spiele ich dann, wenn ich Bedarf an einer jeweiligen Sinngebung habe. Etwa als Konsument, Werktätiger Live-Rollenspieler oder Diskutant in einem Forum. Real- wie Virtual-Life werden dabei auf symbolische Weise verhandelt. Und aus einem psyochologischen Blickwinkel kann man vielleicht zu dem Schluss kommen, dass je mehr Rollen gemeistert werden, die Psyche umso mehr stabilisiert wird. Und um neue Rollen zu probieren, bedarf es lediglich Neugier.

Wie gesagt: aus einem psychologischen Blickwinkel betrachtet.

Aus einer überindividuellen Perspektive gesehen, gibt es sehr wohl einen entscheidenden Unterschied zwischen reallife und VR: Die Teilnahme am (materiellen) Geschichtsprozess. Dabei sei dahingestellt, wie groß das jeweilige Transfer-Potenzial verschiedener VRs ist. Wenn ich meinen Geist mit einem Zero-Kommunikation-Computerspiel kurzschließe dürfte dieses gegen Null tendieren. Solch ein Forums-Post hingegen mag da vielleicht noch etwas mehr ausstrahlen.

Bezogen auf die Shooter-Diskussion bedeutet das, dass diese Spiele sind nicht die Ursache für Bluttaten, sondern Effekt einer missglückten Sinngebung im Reallife sind. Nicht erst diese Form, in der jemand sein Ableben inszeniert -- und bei der vielleicht nicht ganz auszuschließen ist, dass es Inspirationen durch Shooter gegeben haben kann -- ist die Tragödie, sondern bereits die Entscheidung seinem Leben ein Ende zu machen.
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DarkAmbient

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Re: Konstruktivismus und Identität
« Antwort #55 am: 21 März 2007, 01:51:04 »

Thread-revival gescheitert. Es scheint alles gesagt zu sein...
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Lakastazar

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Re: Konstruktivismus und Identität
« Antwort #56 am: 02 April 2007, 18:22:46 »

Thread-revival gescheitert. Es scheint alles gesagt zu sein...
sorry, mir entgangen, nicht regelmäßig hier noch motiviert genug, um wat zum besten zu geben...
so weit aber guter post...
meine Unterschrift und ein stück Brot dazu...  8)

cheers

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