Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: "verdammte" Christen?  (Gelesen 9970 mal)

Irrlicht_

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"verdammte" Christen?
« am: 26 November 2006, 02:22:59 »

Hallo Leute,

ich oute mich hiermit: ja, ich bin Christin.

Ich sage das deshalb so provokant, weil ich (leider) schon so oft die Erfahrung gemacht habe, dass in der heutigen Zeit Christen schon als unmodern oder vielleicht uncool angesehen werden.

Was ist denn da mit der angeblich so toleranten Haltung der Schwarzen Szene?
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich dass in jeder diesbezüglich  berührten Gesellschaftsschicht erfahren habe.
Natürlich nicht bei allen Menschen, aber doch hatte ich oft da Gefühl, als etwas Überholtes und als Fehlgeleitete angesehen zu werden.

Warum wirft man mir bei Diskussionen die Inquisition vor?
Was kann ein Mensch, der an Gott glaubt für die Fehler, die andere begangen haben, und die man - weiß Gott - nie für gut befinden würde?

Oft habe ich das Gefühl, dass mein Umfeld denkt, dass ich - wenn ich an einen Gott glaube -  den Glauben und die Kirche (hier besteht eine bewusste Trennung) nicht kritisch sehen könnte. Und doch ist es so. Ich mache mir häufig Gedanken darüber, wie Widersprüche im Glauben zu erklären sind. Ich erhebe niemals den Anspruch auf alle Fragen eine Antwort zu finden.

Bin ich dadurch denn wirklich so anders?

Mehr will ich vorerst nicht schreibe, sonst wird es seitenlang....

Ich freu mich auf eure Meinungen.
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as Licht im Dunkel,
ich irre umher,
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Bombe

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"verdammte" Christen?
« Antwort #1 am: 26 November 2006, 08:48:41 »

Mach doch. *voll tolerant sei*
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

Vincent

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"verdammte" Christen?
« Antwort #2 am: 26 November 2006, 10:44:35 »

Solange du mich mit deinem Glauben in Ruhe lässt, ist es mir vollkommen egal, ob du Buddhist, Moslem, Christ oder sonstwas bist.

Und bei den Christen verstehe ich immer noch nicht, an was sie eigentlich genau glauben.......
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"Was machst du hier?" - "Mir sind draußen die Gegner ausgegangen, da dachte ich, ich komme einfach rein."

Thomas

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"verdammte" Christen?
« Antwort #3 am: 26 November 2006, 11:34:58 »

Ach deshalb nennst du dich Irrlicht.Vom Pfad der schwarzatheistischen Tugend abgekommen, wie ? Verbrennt sie ! *gröhl*

Im Ernst : Ich sehe das ähnlich wie Vincent.Wenn's dir was gibt und du mich damit nicht ungefragt über Gebühr belästigst, kannst du gerne glauben an was und wie du lustig bist.
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PaleEmpress

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"verdammte" Christen?
« Antwort #4 am: 26 November 2006, 12:01:27 »

The holy inquisition finds you're guilty of heresy! :\o/:


Mein Standpunkt dazu ist: jeder kann an das glauben, an das er glauben möchte. Drüber reden, wenn es sich ergibt und das Gespräch interessant ist: gern. Eine Meinung aufgedrängt bekommen, die man gar nicht hören möchte, oder "missioniert" werden: nein danke. Meine eigene Meinung dazu kann und würde ich in einem Gespräch auch äußern, aber jeder muß den Standpunkt des anderen akzeptieren. Danach lebe ich, und ich freu mich, wenn andere das ebenso sehen.

Aber das betrifft bei mir nicht nur den Glauben, sondern ist eigentlich eher ein allgemeiner Standpunkt.  :)
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Kallisti

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"verdammte" Christen?
« Antwort #5 am: 26 November 2006, 12:50:02 »

Also ich tue mich mit jedweder Art religiösen Glaubens recht schwer - mir fehlt da wohl die "spirituelle Windung" in meinem Gehirn.  - Nein im Ernst - ich kann es halt einfach nicht nachvollziehen, dass man in unserer relativ aufgeklärten Zeit und in unseren Breiten (noch) an einen Gott oder wie auch immer man "das" nennen will glauben kann  - dass man glauben will, das kann ich zwar nachvollziehen, lehne es aber aus diversen Gründen ab - auf jeden Fall: für mich.

Und gerade die drei großen sogenannten Weltreligionen (Islam, Judentum, Christentum) sind mir mit all ihren "Anschauungen", Dogmen, Ritualen und eben auch ihrer geschichtlichen Vergangenheit (eigentlich haben sie alle eine gewaltvolle) alle besonders suspekt bzw. unsympathisch!

Einzig dem Buddhismus kann ich noch einiges abgewinnen (vielleicht in ganz geringem Maße das ein oder andere auch dem Konfuzianismus).
Aber das eher vom philosophischen Standpunkt und Denken her - mit glauben hat das (in meinem Fall) nichts zu tun.
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messie

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"verdammte" Christen?
« Antwort #6 am: 26 November 2006, 13:47:46 »

Zitat von: "PaleEmpress"
Mein Standpunkt dazu ist: jeder kann an das glauben, an das er glauben möchte. Drüber reden, wenn es sich ergibt und das Gespräch interessant ist: gern. Eine Meinung aufgedrängt bekommen, die man gar nicht hören möchte, oder "missioniert" werden: nein danke. Meine eigene Meinung dazu kann und würde ich in einem Gespräch auch äußern, aber jeder muß den Standpunkt des anderen akzeptieren. Danach lebe ich, und ich freu mich, wenn andere das ebenso sehen.

Genau so sehe ich das auch.

Ich denke, weswegen viele mit dem Satz "Ich bin Christin" ein Problem haben rührt von diversen Erfahrungen her. Zumindest geht es mir so: Immer wenn ich diesen Satz hörte saß / stand mir dann eine Person gegenüber die voll auf dem Missionierungstrip war. Da hing dann gleich hinter dem "Ich bin Christin" ein "... und Sie sind es nicht, sollten aber gefälligst auch an Jesus glauben, weil Jesus ist der einzige Weg und alle anderen haben eh keine Ahnung."
naja, und wenn ich mir dann die Menschen so teilweise ansah ... irgendwie verhärmt und faltig ... hmmm ... dann habe ich gerne keine Ahnung.  :wink:

Mit den Leuten die das nicht explizit betonen sondern einfach ganz locker trocken sagen "ich glaube an Gott und das gerne" oder Ähnliches, komme ich wiederum wunderbar klar. Wenn Glauben bewirkt dass jemand in sich gefestigt ist und deswegen aus einem Pessimisten ein Optimist geworden ist, dann ist das sehr zu begrüssen.  :)
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Nichts ist kostenlos im Leben - außer der Tod, und nicht mal der, denn der kostet dich das Leben.

K-Ninchen

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"verdammte" Christen?
« Antwort #7 am: 26 November 2006, 17:31:24 »

Früher musste ich mir mal den Spruch anhören, daß gewisse Freunde sagten, sie seien "trotzdem" mit mir befreundet, obwohl ich nicht Christin sei.
Wie tolerant! Dankeschön...

Aber die haben genausoviel (oder wenig) gelästert, gelogen und Quatsch gemacht wie ich, nur eben mit Heiligenschein.
Und das war der einzige Unterschied, den ich jemals festgestellt habe.

Wenn sich mal jemand zu einer "guten Tat" überwinden konnte, war die Begründung "weil ich Christ bin".
Tolle Begründung... Nicht, weil man sich Gedanken gemacht hat, vielleicht aus einem Gefühl von Mitgefühl oder Verständnis, nein, weil man "Christ" ist.
Im Vordergrund wurde geheuchelt, im Hintergrund die eigentlichen christlichen Werte mit Füßen getreten.

Schon ätzend, wenn man durch seine Religion gezwungen ist, als "Gutmensch" zu leben...
"Ned Flanders" aus den "Simpsons" ist ja ein gutes Beispiel dafür.

Das begrenzt sich aber nicht auf das Christentum, sondern alle Menschen, die sich durch ihre Religionsangehörigkeit (meist insgeheim) als wertvollere Menschen einstufen.

Ich denke mal, jemand, der im Einklang mit seinem Glauben lebt, geht damit weder hausieren (oder missionieren) noch stellt er sich über nicht- oder andersgläubige.
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

DarkAngel

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"verdammte" Christen?
« Antwort #8 am: 26 November 2006, 18:02:46 »

Jeder sollte die Freiheit haben, an das zu glauben, woran er glauben will.
Mir ist es volkommen egal, wer, woran glaubt, solange er/sie nicht veruscht mir seinen/ihren Glauben aufzuzwengen.
Letztendlich muß sich jeder seine eigene Meinung bilden, und nur weil ich nichts mit "Gott" anfangen kann, bedeutet das ja nun nicht, das das andere Menschen genauso sehen müssen.
Ich habe keine Ahnung, mit was für Leuten Du Dich unterhalten hast, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, das es wirklich Menschen gibt, die so voreilig Schlüsse ziehen...

Naja, und so altmodisch kannt ja gar nicht sein, schließlich hast Du einen Internet-Anschluß ;)
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anywhen

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"verdammte" Christen?
« Antwort #9 am: 26 November 2006, 18:08:51 »

Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Christen gemacht - aber auch andere.
Wenn von einigen der Satz "Ich bin christlich." ausgesprochen wird und dann Lippen und Augen fest zusammengekniffen werden, hängt daraufhin irgendwie immer ein "Und Du nicht. Solltest Du aber ändern." - wie bei messie - in der Luft.
Dieses Missionarische habe ich immer gehaßt. In der Schule hatte ich in der Oberstufe Religionsunterricht (freiwillig, ich dachte eben "Kenne Deinen Feind!", hehe), jedoch hatte die Lehrerin damals das Lehren mit dem Bekehren verwechselt. (Ist doch irgendwie auch paradox - an etwas zu glauben bzw. seine Kraft aus etwas zu schöpfen, muß doch auch mit dem Herzen passieren, wieso werden denn Nichtgläubige oftmals so gedrängt, diesen Glauben doch bitteschön endlich mal anzunehmen? Natürlich nicht von allen Christen, aber wie das oft so ist: Nur die Unangenehmen fallen auf, gell?)

Im Gegensatz dazu habe ich mich immer sehr gut mit der Pastorin meines Heimatortes verstanden. Sie war und ist einer der interessantesten, herzlichsten und nettesten Menschen, die ich jemals getroffen habe. Irgendwann waren wir per "Du", und es hat sich noch immer nichts an der Tatsache geändert, daß sie an Gott glaubt - und ich noch immer nicht, sondern an andere Götter.  :wink:
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Thomas

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"verdammte" Christen?
« Antwort #10 am: 26 November 2006, 18:53:09 »

BTW:
Zitat von: "K-Ninchen"
Früher musste ich mir mal den Spruch anhören, daß gewisse Freunde sagten, sie seien "trotzdem" mit mir befreundet, obwohl ich nicht Christin sei.
Wie tolerant! Dankeschön...

Seltsame Freunde ha(tte)st du da  :oehm:
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K-Ninchen

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"verdammte" Christen?
« Antwort #11 am: 26 November 2006, 19:26:50 »

Zitat von: "Thomas"
BTW:
Zitat von: "K-Ninchen"
Früher musste ich mir mal den Spruch anhören, daß gewisse Freunde sagten, sie seien "trotzdem" mit mir befreundet, obwohl ich nicht Christin sei.
Wie tolerant! Dankeschön...

Seltsame Freunde ha(tte)st du da  :oehm:


Hihi, ich war eben auch tolerant ;)  :twisted:
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Eisbär

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"verdammte" Christen?
« Antwort #12 am: 27 November 2006, 17:42:06 »

Es gibt schlimmeres, als Christ zu sein. Glaub ich.
Ich war bisher nichts anderes in konfessionller Hinsicht.


Aber diese ganzen Missionare nerven echt. Am schlimmsten sind da die Atheisten und deren Intoleranz gegenüber jedweder Religion. Schön anschaulich ist da Kallistis Beitrag.
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Infos: www.nofuba.de

Jinx

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"verdammte" Christen?
« Antwort #13 am: 27 November 2006, 18:43:08 »

Ich habe nichts gegen Christen, nur drei Sachen nerven mich

1. Latenter Missionierungsdrang
2. Latenter Rechtfertigungszwang
(beides läuft oft auf einen eigenartigen Mitteilungsdrang bezüglich der eigenen Religionszugehörigkeit hinaus, der überaus befremdlich und mir noch bei keiner anderen Religionsgemeinschaft begegnet ist)
3. ein großer Teil der Christen hat kaum eine Ahnung von der eigenen Religion.

Zusammengefasst: Ihr seid Christen? Wen interessiert's?
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

colourize

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"verdammte" Christen?
« Antwort #14 am: 27 November 2006, 18:46:24 »

Seh ich genauso wie Jinx. Bei Christen, die damit hausieren gehen dass sie welche sind, hat man immer den Eindruck sie hätten zu viel Bergpredigt gelesen. Außer bei amerikanischen Christen, von denen man nicht selten den Eindruck hat, als könnten sie nicht lesen.
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