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Die Sonntagsfrage (Bundestagswahlen)

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SuperTorus:
*Ack*

Den Aussenminister, den sie mal stellen durften war das beste was die FDP in all ihrer Zeit je geschafft hat.

Ich finds nach jeder Wahl immer wieder lustig: Man kann sich immer damit trösten das die FDP einen auf den Sack gekommen hat, und das über alle politischen Grenzen hinweg.

Irgendwie ist das sehr sympatisch.

colourize:
Naja, die FDP ist eben eine Partei, die eine radikale Klientelpolitik betreibt. Bekannt als die "Vier-A-Partei" (Aerzte, Anwälte, Apotheker, Architekten) ist sich die FDP nie für eine gezielte Missachtung ihres eigenen neoliberalen Dogmatismus zu Schade, sobald die Pfründe ihrer Hauptwählerschaft zur Disposition stehen. Die FDP setzt radikal auf den Markt - ist aber wirtschaftsprotektionistisch eingestellt, wenn es darum geht, das Monopol der Apotheker abzuschaffen. Die FDP profiliert sich als Steuersenkungspartei, um der reichen Oberschicht möglichst viele Vorteile zuzuspielen - von Steuersenkungen profitieren Spitzenverdiener natürlich überproportional. Wenn es nach der FDP geht, würde der Sozialstaat aufgelöst ("Weniger Staat" ist eines der Hauptschlagworte aus dem Munde der FDP-Politiker) und das Solidaritätsprinzip bis zur Unkenntlichkeit zusammengekürzt - um die Reichen von ihrer ach so hohen Steuer- und Abgabenlast zu schützen.

Dass die Oberschicht ihre Interessenvertretung in der FDP sieht, kann ich durchaus nachvollziehen. Und damit weiss ich auch, wo der politische Gegner steht. Aus meiner Sicht gilt: Eigentum verpflichtet.
Wer viel hat soll auch viel zahlen.

Eisbär:
Danke, danke.

mit sovielen Beiträgen auf Stammtischniveau und derartig populistischen Äußerungen hätte ich als Reaktion auf mein Posting nicht gerechnet.

Das schöne ist, daß 70% davon nachweislich inhaltlich falsch sind.

Ich werde dazu demnächst mal ein paar belegte  Beispiele raussuchen, falls Interesse besteht.

Aber wer will sich schon sein politisches Weltbild zerschlagen lassen?
Ich bin bekennder Wechselwähler und überlege mir sehr genau, wen (Erststimme) und welche Partei (Zweitstimme) ich wähle.
Sicherlich auch zum eigenen, egoistischem Vorteil für mich.

Lars

Der Uhu:
Was hast du gegen Stammtische? :D
Du willst jetzt aber keine "Ihr-seid-ja-alle-so-süß-weil-naiv-und-doof-Diskussion" anfangen, oder? Davon hatten wir in letzter Zeit schon so viele. Sag einfach deine Meinung, OK?

colourize:

--- Zitat von: "Eisbär" ---Das schöne ist, daß 70% davon nachweislich inhaltlich falsch sind.

Ich werde dazu demnächst mal ein paar belegte  Beispiele raussuchen, falls Interesse besteht.

--- Ende Zitat ---

Natürlich besteht Interesse. Ich bin gespannt.

Mal abgesehen davon finde ich gar nicht, dass hier Beitäge "auf Stammtischniveau" sind. Denn zum Glück haben sich die virtuellen Wähler der beiden faschistoiden Wahlalternativen hier ("brauner Block" sowie PBC) nicht zu ihrer Wahlentscheidung geäußert.

Ich persönlich empfinde aufgrund meiner Grundüberzeugung zwar auch die FDP als absolut unwählbar, trotzdem lassen sich die Positionen der FDP prinzipiell diskutieren, da sie zu den demokratischen Parteien zu zählen ist - im Unterschied etwa zu rechtsradikalen Parteien oder der PBC, deren Positionen ich aus grundsätzlichen Überzeugungen heraus für indiskutabel halte.

In Folge dessen setze ich mich gerne mit FDP-Wählern argumentativ auseinander. Im Unterschied zu NPD-Wählern, mit denen ich nicht diskutiere. Wenngleich natürlich gewisse Parallelen zwischen FDP und rechtsradikalem Gedankengut offenkundig sind; als Projektionsfigur mag hier der unter mysteriösen Umständen verstorbene Jürgen Möllemann gelten, der sich nicht scheute im braunen Sumpf nach Wählerstimmen zu fischen und dafür seinerzeit reichlich Applaus etlicher Parteikollegen erhalten hat.

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