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Pazifismus oder Drei-Affen-Taktik?

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colourize:

--- Zitat von: "Der Uhu" ---Nein, die Iraker sind nicht verprügelt worden. Sie sind erschossen, zu Tode gequält, verbrannt, verstümmelt und erhängt und dann in Massengräbern verscharrt worden. Und zwar gleich mehere Millionen in den letzten Jahrzehnten. Verprügelt zu werden war wohl nicht das Problem der Iraker. Das stimmt wohl.
--- Ende Zitat ---

Joh, und genau das machen nun die Amis so weiter mit den Kriegsgefangenen. :)
Das wird bestimmt dazu führen, dass nach dem Abzug der US-Truppen der Irak zu einem Musterland in Sachen Menschenrechte im Nahen Osten wird.

phaylon:
Man meditiere über das Wort 'Verhältnismässigkeit', oder 'Relation'.

Findest du dass:

A wird zusammengeschlagen, B schreitet ein.
A wird erschossen, zu Tode gequält, ..., B bombardiert grossflächig, egal wens trifft.

vergleichbar sind?


p

Der Uhu:
@Phaylon: Du redest von Relationen. OK, alsooooo...laut National Geographic Magazin Juni 2004 Seite 114 hat die Gesellschaft zur Befreiung Gefangener geschätzt, daß in den letzten 20 Jahren im Irak fünf bis sieben Millionen Menschen verschwunden und somit wahrscheinlich getötet worden sind. Bei einer Gesamtbevölkerung von bloß 22 Millionen ist das ein ganz hübscher Prozentsatz, oder nicht? Um genau zu sein sind das 22 bis 31 Prozent der Bevölkerung, die hier abgeschlachtet worden sind. Im Falle von Deutschland hieße das, dass so ungefähr 25 Millionen Menschen tot wären. Ja, hier besteht Handlungsbedarf. Das hat dir UNO mit Sanktionen versucht, denen im Jahre 1994 weitere 400000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Ganz tolle Lösung. Und so schön friedlich.
Mit meinem Beispiel oben wollte ich nichts anderes sagen, als das jemand in Not ist und ich ihm helfe, weil ich wollte, daß er mir auch zur Hilfe käme, wenn ich in Not wäre. Das du mir dann mit dieser merkwürdigen Relationsrechnerei kommst konnte ich nicht ahnen.
Natürlich könnte man warten und die Sache auf sich beruhen lassen.  Sicher. Man wartet einfach, bis es zehn Millionen Opfer sind oder 15 Mill. oder 20 Mill.  Da ja Militärschläge was ganz schlimmes sind und ihr Denker ja offenbar keine andere Lösung wißt, muss man diese Leute wohl ihrer Regierung überlassen. Tja so sieht es aus.

@Colourize: Wenn man es falsch macht, ist das doch wohl etwas völlig anderes. Und die Gründe der Amis sind natürlich auch fragwürdig, aber wären sie es nicht und würden die Amis den Einsatz richtig durchführen und nicht alles versauen, läge der Fall wohl anders. Ich kann auch nichts dafür, dass Rumsfeld so ein Idiot ist.

colourize:

--- Zitat von: "Der Uhu" ---Da ja Militärschläge was ganz schlimmes sind und ihr Denker ja offenbar keine andere Lösung wißt, muss man diese Leute wohl ihrer Regierung überlassen. Tja so sieht es aus.

--- Ende Zitat ---

Mal abgesehen davon, dass hier wohl von uns niemand in der Position ist,  eine Entscheidung zu treffen auf die Irgendjemand mit politischer Verantwortung etwas geben würde: Warum so moralinsauer? Wenn ich davon überzeugt wäre, dass militärische Mittel zu einer Stabilisierung führen können, dann würde ich sie befürworten. Allein: mir fehlt in dieser Sache der Glaube. Und ein positives Beispiel fällt mir auch nicht ein.
Nur mit militärischen Mitteln draufhauen zu wollen, weil man keine Ahnung hat was man sonst tun soll halte ich für ziemlich bescheuert. Genau wie ich den Afghanistan- sowie den Irak-Einsatz für ziemlich bescheuert halte.
Mit Waffengewalt "Frieden" zu erzwingen - das klappt halt einfach nicht.


--- Zitat von: "Der Uhu" ---
@Colourize: Wenn man es falsch macht, ist das doch wohl etwas völlig anderes. Und die Gründe der Amis sind natürlich auch fragwürdig, aber wären sie es nicht und würden die Amis den Einsatz richtig durchführen und nicht alles versauen, läge der Fall wohl anders.
--- Ende Zitat ---

Du meinst also, dass man nur "richtig" Krieg führen müsste und die USA einfach keine Ahnung davon haben wie das "richtig" geht.. interessant.

Nee nee... Krieg hat seine eigene Logik. Und dazu kommen dann noch die unvorhersehbaren Folgen rationalen Handelns. Will sagen: Niemand im Pentagon konnte mit Sicherheit vorhersagen, was genau passieren würde nachdem man den Irak angreift. Und das liegt nicht an der Dummheit der Menschen im Pentagon, sondern daran, dass Kriege so genau nicht planbar sind. Was der Feind tut (d.h. wie die Angegriffenen reagieren) wird nämlich nicht im Pentagon entschieden.

Wenn man immer wüsste, was der Feind als nächstes tut, dann wären Kriege schneller zu Ende. Und Schachspiele wäre bedeutend langweiliger.

phaylon:
Jetzt mal ganz provokant und als Arschloch (Unterstützen Sie Ihre lokale Kategorie!): 22 Millionen Menschen. 5 weniger pro Jahr. Dann ist das Problem in spätestens neunzig Jahren gelöst[1].


p

[1] Sofern sie vorher nicht selbst draufkommen, dass da wohl ein Haken dran sein könnte.

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