Can you see the storm getting closer now?
Mit dieser Frage beginnt Nell die Storm-Tour des Theatre of Tragedy auf Hamburger Boden.
Doch der Reihe nach.
Es ist Mittwoch abend, kurz vor 20 Uhr, und noch viel zu hell für diesen Abend.
Mir ist kalt; ich drücke mich mit Pedi vor dem Eingang der Markthalle herum.
Der Kartenverkauf beginnt "um 20:03 Uhr" *g*
Vor der Tür verharren etwa zehn (!) Personen.
Dann endlich Einlass. Ich bin auf der Gästeliste von TOT. Große Freude!
Doch wie es aussieht, sind es die meisten anderen hier auch. :/
Kurz aufgewärmt, führt uns der Tourmanager direkt zu TOT in deren ungemütliche Ruhezone.
Kurzes Händeschütteln mit meinem Versuch, auf norwegisch Guten Tag zu sagen.
Dann setzen wir uns, um mit TOT zu plaudern.
Frank ist aus familiären Gründen leider nicht bei der Tour dabei.
Hein kommt etwas verspätet, da er sich irgendwie ausgesperrt hat und das Gelände der Markthalle umrunden muss.
Nebenbei signieren TOT noch unsere mitgeschleppten Storm-CDs.
Da ich ziemlich introvertiert und (bisher) kein TOT-Fan bin, weiß ich zunächst nicht,
wie ich mit den Musikern plauschen soll.
Aber Lorentz hat das Eis sofort gebrochen. Er ist ein guter Unterhalter.
Überhaupt sind Nell, Lorentz, Hein und Raymond sehr nett und aufgeschlossen.
Nur Vegard ist sehr schweigsam und wirkt auf mich angenervt.
Wir plaudern über dies und das und erfahren dabei wichtige Dinge über Lorentz' Socken.
Zusammen erklärt er uns mit Nell, wie sich TOT orientieren, wo ihr Auftritt eigentlich stattfindet:
Nell zückt ihre VIP-Karte, Lorentz schaut auf seine Socken - aha, Mittwoch - also Hamburg. *g*
Wir erfahren, warum Hein eine hohe Strafe im Straßenverkehr zahlen muss, und was Lorentz von seinen Fahrkünsten hält.
Nell schenkt mir eine Cola ein, während sie erklärt, dass TOT nicht den "Tanz der Schatten" performen wird.
Sie versucht sich herauszureden, dass dieser Song ja nur in Deutschland erfolgreich sei.
Pedi und ich können TOT nicht überreden, den Song dennoch zu spielen. Lorentz behauptet sogar, TOT könne ihn gar nicht spielen.
Ich versuche Nell zu überreden, ihn auf Norwegisch zu intonieren. Aber vergeblich.
Immerhin verspricht TOT, ihn bei ihrer nächsten Tour ins Programm zu nehmen.
So haben wir doch etwas länger gequatscht, während Gothminister inzwischen auf der Bühne steht.
Wir verabschieden uns also vor den überaus sympathischen TOT; Nell nimmt mich zum Abschied in dem Arm.
Pedi und ich gehen durch die leere Markthalle ins kleinere Marx.
Ich schätze, dass sich dort inzwischen etwa 100 Leute eingefunden haben.
Gothminister spielt schon in der fortgeschrittenen zweiten Hälfte ihres Gigs.
Macht nichts, ich habe Gothminister bereits letztes Jahr bei Lacrimosa erlebt.
Irgendwie wirkt das Marx zu klein für diese Truppe.
Nach einer kurzen Umbauphase verpassen wir beinahe den Beginn des Auftritts des Catastrophe Ballets.
Eric gibt sich sichtlich Mühe, Stimmung in das Publikum zu tragen, das ebenso enthusiatisch reagiert wie es zahlreich erschienen ist. :/
Der Funke springt irgendwie nicht über. Einzig das Bass-Spiel gefällt mir recht gut.
Eric reicht zwei Flaschen Bier ins Publikum, also greife ich zu.
Dann folgt schon der letzte Song der Band. Bei dessen Punk-Anleihen kommt sogar Stimmung auf.
Auffällig (und nervend) sind die vielen Photographen des Abends.
Während der Umbauphase setzen wir uns an die Seite.
Da huscht Tilo Wolf (Lacrimosa) an uns vorbei Richtung Backstage. Ich scheine der Einzige zu sein, der das bemerkt.
Schade, als alter Lacrimosa-Fan würde ich gern mal mit Tilo plauschen.
Das Licht wird dunkel. Ich springe auf und schleppe Pedi mit in die erste Reihe.
TOT beginnen mit "Storm" von ihrer neuen CD.
Insgesamt werden TOT fünf Songs ihrer neuen CD spielen, vermischt mit älteren Nummern.
Nell und Lorentz haben das in unserem Gespräch mit einer Wellenbewegung ihrer Hände und den Worten "up and down" angekündigt.
TOT sind rockiger geworden. Das kann man jetzt wieder Goth-Rock nennen. Mir gefällt Nell's Stimme gut,
dunkler und voller als die "alte" Stimme (ich nenne keinen Name nicht).
Sie passt gut zu den Songs von TOT.
Auch der Gesang von Raymond gefällt mir gut, ohne Tendenz zu "grunzen".
So gehen die 80 Minuten des Gigs von TOT viel zu schnell zu Ende.
Nach leider nur einer Zugabe endet mit "A Hamlet for a slothful vassal" der Auftritt von TOT.
Schade.
Im Fazit finde ich den Auftritt von TOT gelungen. Ich wünsche ihnen mehr Aufmerksamkeit durch Eure Ohren
und auch etwas finanziellen Erfolg, damit TOT nicht wieder draufzahlen müssen, wenn sie nach Hamburg kommen.
Jetzt könnt ihr euch ärgern, nicht dabei gewesen zu sein.
Außerdem freue ich mich auf Pedi's Sicht des Abends.
Euer Sanctitas =:]
