Zitat von: "Kallisti"@CandideDrogensucht mit Sex zu vergleichen ... also ich weiß nicht - jedenfalls was mich betrifft: du hattest mich dahingehend ja angesprochen: Nein, ich bin nicht sexsüchtig - auch nicht, wenn/weil ich ein sogenanntens sexuelles "Rauscherlebnis" habe oder hatte! Das ist doch nun wirklich ein total hinkender Vergleich! Candide hat nicht Drogensucht mit Sex verglichen. Sondern die Wirkung von Drogen und die Wirkung von Sex. Süchtig kann beides machen ( wenn man es zuläßt und nicht kontrolliert damit umgeht ) ... Drogen und körpereigene Drogen. Beides gibt in den meisten Fällen schöne Gefühle. Nur sind käuflichen eben leichter zu erwerben. ( Drogen, Alk )Wenn es keine Sexsüchtigen geben würde würde es auch keine Sexshops, Clubs, Herbertstrasse, Steindamm, Nutten, Stricher, Triebtäter etc. geben. Die Liebe selbst ist in meinen Augen schon eine Sucht. Sieh dir doch mal das Junkieverhalten der Süchtigen an. Krankhafte EiferSUCHT oder: "Meine Freundin/meine Freundin hat mich gerade verlassen. Ich kann ohne sie/ihn nicht mehr leben ... heul schluchz jammer" ... und das monatelang oder jahrelang ... Widerlich! ...
@CandideDrogensucht mit Sex zu vergleichen ... also ich weiß nicht - jedenfalls was mich betrifft: du hattest mich dahingehend ja angesprochen: Nein, ich bin nicht sexsüchtig - auch nicht, wenn/weil ich ein sogenanntens sexuelles "Rauscherlebnis" habe oder hatte! Das ist doch nun wirklich ein total hinkender Vergleich!
nun weiss ich nicht mehr worauf ich hinaus wollte, .
Passt wohl nicht in dein Menschenbild, dass es eben unter diesen auch solche gibt, deren Willen, dessen Nicht-Vorhandensein du ja bekrittelst, im Laufe ihres Lebens gebrochen worden ist
Aber die bedarf auch gewisser Umstände. Nicht immer lässt sich Selbstdisziplin "einfach so" aufbringen, so wie es Kallisti darstellen mag: Man braucht Freunde (die mehr Leute nicht haben als man denken mag), eine Perspektive (die viele ebensowenig haben) und den Glauben daran dass es besser wird ohne Drogen (woran auch viele nicht glauben, da der Rausch ihnen halt so viel gibt).Es ist immer schön, aus der Perspektive desjenigen zu reden, der es selbst nicht erlebt hat - und nicht erlebt hat wie schwierig es ist, Gründe gegen eine Sucht zu finden.
Passt wohl nicht in dein Menschenbild, dass es eben unter diesen auch solche gibt, deren Willen, dessen Nicht-Vorhandensein du ja bekrittelst, im Laufe ihres Lebens gebrochen worden ist!!Das hat mit "Bequemlichkeit" einen SCHEISS zu tun, klar!?Im Innern eines jeden von uns, herrschen gewisse Kämpfe vor, die so manche schon in der Kindheit verloren haben, und von denen die meisten von uns blind geworden sind...und du solltest nicht glauben, nur weil du eventuell ein vorbildliches Leben führen magst, davon ausgenommen zu sein!
Originalkommentar eines Mitschülers: "Gut, der Absturz danach ist grausam. Aber davor kommt der Rausch - und der ist klasse. Was habe ich denn sonst noch? Sonst habe ich nichts! Mich erwartet entweder ein Job im Haus meines Vaters und damit niemals Freiheit - oder frei und arbeitslos sein. Dann doch lieber drücken und ein paar Stunden glücklich sein."Wenn du dem mit Selbstdisziplin gekommen wärst, Kallisti, dann hätte er dich ausgelacht. Mindestens.
Dieser Mitschüler - ich meine, was soll das?!: Er redet sich doch raus, er macht es sich leicht: er schiebt die Verantwortung von sich weg - auf andere (seinen Vater z.B.)! WAS hindert ihn daran, sich einen anderen Job (als bei seinem Vater) zu suchen?! WAS hindert ihn daran, frei und nicht arbeitslos zu sein?!? Wovon hängt das ab?: Von seiner Initiative, Aktivität, von seiner Disziplin -> er muss sich doch aufraffen! Er kann doch nicht darauf warten, dass eine gute Fee sein Leben in Ordnung bringt! Das muss er selbst tun!!! Wenn man dabei/damit alleine ist, dann ist es enorm schwer (und auch hier weiß ich genau, wovon ich rede!)... Aber es ist möglich. Und ja:Einiges hat tatsächlich auch mit Glück zu tun - bei jedem Menschen! Ist nur eine Frage, wie man es sieht/deutet (der eine schreibt sich das Gelingen halt auf die eigenen Fahnen, der andere meint, er habe einfach Glück gehabt).
Passt wohl nicht in dein Menschenbild, dass es eben unter diesen auch solche gibt, deren Willen, dessen Nicht-Vorhandensein du ja bekrittelst, im Laufe ihres Lebens gebrochen worden ist!!
Im Innern eines jeden von uns, herrschen gewisse Kämpfe vor, die so manche schon in der Kindheit verloren haben, und von denen die meisten von uns blind geworden sind...
und du solltest nicht glauben, nur weil du eventuell ein vorbildliches Leben führen magst, davon ausgenommen zu sein!
Sicher ist es richtig, dass sich eine Sucht mit genügend Selbstdisziplin besiegen lässt.Aber die bedarf auch gewisser Umstände. Nicht immer lässt sich Selbstdisziplin "einfach so" aufbringen, so wie es Kallisti darstellen mag: Man braucht Freunde (die mehr Leute nicht haben als man denken mag), eine Perspektive (die viele ebensowenig haben) und den Glauben daran dass es besser wird ohne Drogen (woran auch viele nicht glauben, da der Rausch ihnen halt so viel gibt).
Wenn du dem mit Selbstdisziplin gekommen wärst, Kallisti, dann hätte er dich ausgelacht. Mindestens.Der Weg aus der Sucht ist eine Perspektive. Und zwar eine wirkliche Perspektive.Und das ist letztlich der einzige Weg, von Staates wegen das Suchtproblem zu bekämpfen: Indem man Süchtigen und auch nur potenziellen Süchtigen eine Perspektive gibt. Also z.B. Engagement in der Freizeit (durch Förderung von Sportvereinen, Jugendzentren, etc. pp.), zwingendere Verpflichtungen der Betriebe, Ausbildungsplätze anzubieten sowie eben für Ansprechpartner in den Schulen zu sorgen, wenn es Probleme gibt. Da liegen die Wurzeln: In der mangelnden Perspektive. Denn ohne Perspektive keine Motivation und ohne die kein Willen zur -von Kallisti so gerne angeprangerten- Selbstdisziplin.
Wie hier diskutiert wird, ist äusserst unproduktiv.Individualmeinungen prallen aufeinander, und der magische dreischritttheseantithesesynthesebleibt aus, was dazu führt, dass keinerlei fortschritt entsteht.
ja, aber was bringts reden, wenn man nur die meinung des anderen hört, sie komplett verwirft, und seine meinung herausposaunt?
Zur von Kallisti eingeforderten Selbstdisziplin: Was mich anihrer Argumentation stört ist dass sie es als eine ArtWundermittel hinstellt, mit dem sich aus jeder wie auch immergearteten Sucht herausfinden lässt, sie stellt sie als deneigentlichen Schlüssel hin.Denn es gibt eben etwas - und darauf wollte ich hinaus - was vorder Aufbringung der Selbstdisziplin notwendig ist: Das, was ichPerspektive nenne, die Aussicht auf etwas was besser ist als derkurzfristige Kick.Je schwieriger die Ausgangssituation, desto komplizierter dasFinden einer Perspektive, genauer gesagt: Ein Ziel für das sichdie Strapazen des Entzugs lohnen.
Denn es gibt eben etwas - und darauf wollte ich hinaus - was vor der Aufbringung der Selbstdisziplin notwendig ist: Das, was ich Perspektive nenne, die Aussicht auf etwas was besser ist als der kurzfristige Kick.
Ich denke, dass wir Außenstehenden nicht das Recht haben, Abhängigien eine "persönliche Schwäche" oder "Unfähigkeit" zu attestieren, weil er es nicht aus eigener Kraft schafft, sich von seiner Sucht zu lösen. Wir können das nämlich nicht beurteilen oder nachvollziehen, und es wäre borniert, da von einer quasi "höheren Warte" aus kluge Ratschläge zu erteilen. Jeder, der es ernsthaft versucht und sogar schafft, hat meine Hochachtung.