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Soziale Umverteilung von Arm nach Reich
Eisbär:
Unter http://www.gmx.net/de/themen/finanzen/wirtschaft/maerkte/415100,cc=000000194100004151001QIdPA.html findet Ihr folgenden Text:
--- Zitat ---Gehälter der deutschen Top-Manager kräftig gestiegen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Gehälter der deutschen Top-Manager sind im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Im Schnitt lag der Zuwachs bei den Vorständen der 30 DAX-Firmen bei elf Prozent, wie die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) am Donnerstag mitteilte.
Durchschnittlich wurde in den Vorstandsetagen der DAX- Unternehmen 1,42 Millionen Euro verdient. Die Gehaltsanhebung blieb unter dem durchschnittlichen Anstieg der Unternehmensgewinne, die der Untersuchung zufolge im Schnitt um 30 Prozent zulegten.
--- Ende Zitat ---
Im groben und ganzen heißt das doch, daß in unser Zeit, in der es der Wirtschaft sooooo schlecht geht, daß die Angestellten Mehrarbeit ohne Lohnausgleich leisten müssen, damit wir, der amtierende Exportweltmeister(!!!), international wettbewerbsfähig bleiben, die Führungsetagen wirklich großzügig zurückstecken, um die Unternehmen am Laufen zu halten. :roll:
Für viele bedeutet die Mehrarbeit ohne Lohnausgleich gar eine Lohnkürzung wegen ausfallender Überstundenzulagen.
Und am besten kürzt man denen, die soweiso das kleinste Stück vom Kuchen haben, den Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern, auch noch den letzten Rest, den sie haben.
Seh das nur ich so, daß hier was falsch läuft? :evil:
Lars
Pegasus:
Nöh, nöh, das siehst Du schon ganz richtig. Die Zahlen die Du anführst sprechen doch für sich. Ich seh das doch in meiner Firma. Die "kleinen Lichter" müssen verzichten damit sich die Chefs weiterhin alle 2 Jahre das neueste BMW / Mercedes Modell, mit allem Schnick Schnack kaufen können (obwohl sie die meisten Funktionen des Schnick Schnacks, bis zum Rest ihres Lebens nicht nutzen werden, weil viel zu kompliziert).
Jedes Jahr wird uns erzählt, das "wir" den Gürtel wieder enger schnallen müssen und wenn man dann aber die Umsatz-Zahlen sieht, gibt das eigentlich ein ganz anderes Bild...
Aber was kann man als kleines Licht da schon tun, außer zu versuchen sich nicht dem Konsumzwang zu beugen, gar nichts...zumindest hab ich noch keine Lösung gefunden.
DarkAmbient:
Was tun?
Versuchen das spiel, so gut es geht, nicht mitzuspielen. D.h. weder leute anstellen noch selber in abhängiger beschäftigung landen.
Im moment wird ein bestimmter typus arbeitskraftunternehmer befördert, der das letztere ziel einfacher erreichen lässt. Andererseits nimmt die anzahl der menschen zu, die nicht mehr produktiv bzw. zu einem menschenwürdigen lohn eingesetzt werden können. Um das lohnniveau dort zu halten, müsste man die zur verfügung stehende arbeitskraftmenge künstlich verknappen, zb. über eine steuerprogression, die sich nach der anzahl geleisteter stunden in diesem sektor richtet (wobei es extra-freibeträge für ausgaben im bereich weiterbildung geben könnte). Im moment sieht es aber so aus, dass mac jobs staatlich subventioniert werden sollen und so eher das gegenteil einer verknappung eintritt.
phaylon:
Naja, sehen wir uns mal die Klassen an. Da kristallisieren sich im Wohlstandsspektrum wohl 2 heraus, die besonders stark ausgeprägt sind: Jene, die mittelmässig verdienen, und jene, die richtig gut verdienen. Von Ersteren gibts weitaus mehr als von Letzteren. Die Entscheider, über Lohn- und sonstige »Meta«-Angelegenheiten, sitzen in Zweiterem.
Nebenbei ist es viel einfacher, auf eine viel anonymere grosse Masse »einzudreschen«, als auf eine kleinere, deren »Bewohner« man öfters schonmal irgendwo treffen kann, in bestimmten Kreisen, zu bestimmten Anlässen.
Weiters stellt man sich die Frage, wie diese Leute an diese finanziellen Mittel, diese Entscheidungsmacht, diese Positionen gekommen sind. Ich würde mal sagen, es sind selten die Qualifikationen, meist die Beziehungen gewesen. Die Beziehungen zu wem? Zu Personen aus der höheren Schicht.
Mein Fazit:
Die, die unten sind haben zuwenig Macht um etwas zu ändern, hätten allerdings gute Gründe (Verbesserung der Situation) es zu tun (so lange sie unten sind). Die, die oben sind, haben zwar die Macht, haben aber gute Gründe (Beziehungen, eigener Status, etc.) dies /nicht/ zu tun (solang sie oben sind). Die Arbeitnehmer sind mit der Obrigkeit durch die Abhängigkeit an die Ordnung und die Mittel gebunden. Die Obrigkeit ist mit den Arbeitnehmern durch die Abhängigkeit an der verrichteten Arbeit gebunden.
Zu unserem (Arbeitnehmer) Nachteil sind wir um einiges zahlreicher. Die Globalisierung und Überbevölkerung machen es möglich, sich Arbeitnehmer aus aller Welt zu suchen. Die Arbeitslosenrate führt hier dazu, dass das Ganze nicht in Balance ist. Arbeitnehmer sind Massenware (in den meisten Branchen), und höchst ersetzbar. Ein Arbeitnehmer kann auf diesem Markt aber nicht einfach aufhören, und sich was anderes suchen. (Ja, ich weiss, können tut er schon, das ist rhetorischerweise etwas überspitzt)
Naja, wie hat der Marx Koarl' des damals g'sagt? »Und gleiche Ausbeutung der Arbeitskraft ist das erste Menschenrecht des Kapitals.«
p
ps: Alle Angaben imho, ianal, ibjgd, ...
DarkAmbient:
--- Zitat ---Mein Fazit:
Die, die unten sind haben zuwenig Macht um etwas zu ändern, hätten allerdings gute Gründe (Verbesserung der Situation) es zu tun (so lange sie unten sind). Die, die oben sind, haben zwar die Macht, haben aber gute Gründe (Beziehungen, eigener Status, etc.) dies /nicht/ zu tun (solang sie oben sind).
--- Ende Zitat ---
Wenn das Oben-Sein bedingt, dass alles so bleibt, wie es ist, haben 'Die da Oben' faktisch ebenfalls nicht die Macht, was zu ändern.
Was ist Macht denn eigentlich? Irgendwo heißt es ja, dass alle Macht vom Volke ausgehe. Wenn das nur bedeutet, dass man alle vier Jahre die Maus auswählen darf, die den Elefanten reiten soll, finde ich das wirklich etwas mager.
Oder ist Macht noch woanders?
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