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Autor Thema: Mohammed-Karikaturen-et-cetera  (Gelesen 10690 mal)

Eisbär

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #15 am: 08 Februar 2006, 16:39:59 »

Was den Link mit den "tabubrechenden" Cartoons der Arab-European-League vom Uhu angeht:
wenn wir den jetzt allen schreiben, daß die Cartoons ja ganz lustig sein könnten, wenn die Witze nicht so flach wären, halten die uns dann für bescheuert oder raffen sie es dann?
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weak

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #16 am: 08 Februar 2006, 16:52:58 »

http://www.myblog.de/politicallyincorrect/art/2821925

da gibt es auch noch einige unschöne bilder.

*ich fasse mir da nur an den kopf, aua*
und ich höhre immer mehr von leuten die den islam "verteufeln"
die machen echt stimmund gegen sich selbst. :evil:
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wege die ein führen,
entscheidungen die man trifft.
was ist falsch was ist richtig?
zukunftsbestimmend ist es alles,
das falsche und das richtige.
alles hat eine auswirkung auf alles,
auch wenn man es nicht sieht, spürt oder glaubt.
zukunft ergibt sich aus dem was vorher war.
kann man entscheidugen treffen?

welcher ist der richtige weg?

olli

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #17 am: 08 Februar 2006, 17:14:38 »

Zitat von: "Eisbär"
Eher rufen sie ernsthaft den Djihad aus.

ich finde es gut, dass diese ganze sache jetzt passiert, wo der iran noch keine atombombe hat.
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Jinx

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #18 am: 08 Februar 2006, 17:18:23 »

Zitat
wenn wir den jetzt allen schreiben, daß die Cartoons ja ganz
lustig sein könnten, wenn die Witze nicht so flach wären, halten
die uns dann für bescheuert oder raffen sie es dann?


Wenn Du die breite, fanatisierte Masse meinst: weder noch. Sie werden es nicht verstehen und den Westen weiterhin für das halten, wofür sie ihn ohnehin schon halten: nicht für bescheuert, aber für gottlos.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Der Uhu

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #19 am: 08 Februar 2006, 19:09:14 »

Ich halte es für einen Fehler, daß die französische Satirezeitung die Karrikaturen erneut abgedruckt hat. Nun weiß doch nun wirklich jeder, daß man den Muslimen damit auf die Füße tritt. Und so wichtig ist es nun auch nicht, Karrikaturen von Mohammed in Zeitungen abdrucken zu dürfen. Ja natürlich ist da unsere Pressefreiheit, aber ich kann damit leben, wenn die Journalisten aus Respekt vor den Muslimen darauf verzichten. Einer muss ja mal anfangen und der Gegenseite Respekt erweisen und als gutes Beispiel voran gehen. Es gibt so viele Konflikte, die man vermeiden könnte, wenn nicht die involvierten Parteien so auf ihren Rechten beharren würden. Letztendlich gewinnen wir ja auch nichts dadurch, denn wir spielen nur mit weiteren Provokationen den Radikalen in die Hände und unsere Pressefreiheit ist wie sie ist und daran können die Muslime sowieso nichts ändern.
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olli

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #20 am: 08 Februar 2006, 19:10:10 »

Zitat von: "Jinx"
Sie werden es nicht verstehen und den Westen weiterhin für das halten, wofür sie ihn ohnehin schon halten: nicht für bescheuert, aber für gottlos.

ich denke, das problem ist weniger, dass sie uns für gottlos halten, sondern, dass sie uns unsere politische einflussnahme, unser eingemische in ihr leben und unsere überheblichkeit übel nehmen, sowie die tatsache, dass wir ihnen böse absichten unterstellen. und da liegt das problem: damit haben die moslems nämlich recht. darum ist der politische dialog auch so schwierig.
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MurMur

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #21 am: 08 Februar 2006, 20:27:46 »

Da kann ich nur olli und dem Uhu zustimmen, obwohl die Leute in DK auch schon wussten das die erste Karikatur nicht auf gegenliebe stoßen wird.

Und wie schonn oben erwähnt gibt es halt eine übergeortnete Ethik aber die ist auch von Mansch zu Mansch und von Staat zu Staat anders. und ebenso wie wir halt die Ethik die von unserer abweicht falsch finden so finden andere Teile unserer Ehtik falsch, die Grundsätze meiner Ethik sind in erster Linie die Menschenrechte, wenn in einem anderen Staat diese nicht geachtet werden kann ich das auch nicht gutheißen.

Nur wie bitte sehr soll man darauf reagieren.

Wohl kaum mit Gewalt.

In dieser Verzwickten Situation ist eine vorsichtige diplomatische Lösung gefragt und da sollte auch die Presse und jedes andere Organ der Öffentlichkeit rücksicht drauf nehmen und nicht von ihrer Seite aus den Hass weiter schüren.

Das wir eine ander Ethik haben ist eine ganz andere Sache. Ethische vorstellungen kann man niemanden aufzwingen diese Vorstellungen müssen sich in dem Land selbst ändern.

Für die Gewaltattaken einzelner Gruppen dürfen auf jedenfall auch nur diese Gruppen bzw ihre Führer (Rechtstaatlich-) bestraft werden aber es gehören nicht gleich ganze Nationen bestraft oder verurteilt.
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Kenaz

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #23 am: 08 Februar 2006, 22:51:17 »

In diesem Fall von Verständigung und Dialog zu schwadronieren, ist vollkommen für die Katz', denn hier stoßen zwei diametral entgegengesetzte Weltanschauungen nebst den entsprechenden antagonistischen Grundwerten mit Karacho zusammen.

Der islamische Fundamentalismus steht derzeit in vollem Saft, will heißen: wir haben es mit einer durch und durch vitalen religiösen Spielart zu tun, und die zeichnen sich immer durch ein Höchstmaß an Intoleranz aus (wenn sie nicht eh strukturell völlig anders gestrickt sind, wie das beim Buddhismus der Fall ist). Um's auf eine kurze und prägnante Formel zu bringen: Je lebendiger eine Religion ist, desto intoleranter und  rationalem Argumentieren weniger zugänglich gebärdet sie sich. (Und man verstehe mich an diesem Punkt bitte nicht miß: Ich persönlich halte diesen Umstand keineswegs per se für ein hinreichendes Argument gegen Religion an sich.)

Für den fundamentalistisch orientierten Moslem handelt es sich im Falle der Mohammed-Karikaturen primär nämlich nicht um einen Akt der Meinungsfreiheit, wie unsere politischen Organe den "dummen" Moslems verzweifelt zu "erklären" suchen, sondern um einen solchen der Blasphemie: Hier wird das Heilige, das sich dem menschlichen Fassungsvermögen "per definitionem" komplett entzieht, zum Gegenstand von niederem menschlichen Spott gemacht. Für den Gläubigen aber ist das Heilige - resp. Gott, in diesem Fall Allah und sein Prophet - aber Zentrum allen Seins bzw. Lebens, und insofern dem individuellen, menschlichen Leben unendlich weit übergeordnet, weshalb für diese Leute der "Märtyrertod" im Zweifelsfall auch durchaus eine attraktive Option darstellen kann. Das Heilige bzw. Gott ist in den Grenzen dieses Weltbildes absolut nicht verhandelbar.

Hätte man sich in Europa vor ein paar hundert Jahren, als das Christentum noch so richtig in Saft und Kraft stand, Witzchen erlaubt, wie man sie sich heute völlig ungestraft gegenüber christlichen Glaubensinhalten erlauben kann, wäre man schneller auf dem Scheiterhaufen gelandet, als man "Oh, pardon!" sagen kann, und auch vor knapp hundert Jahren konnte man für eine saftige Blasphemie noch ein erkleckliches Weilchen in durchaus ungemütlichen Kerkerlöchern logieren. - Mittlerweile hat das Christentum jedoch so weit abgedankt und ausgedient, ist unsere Gesellschaft in einem solchen Maße säkularisiert und rationalisiert, dass so was bestenfalls noch eine Handvoll Hardliner im hintersten Oberammergau zu empören vermag, dem Rest geht's ziemlich am Allerwertesten vorbei. - Der Grund dafür ist so einfach wie ernüchternd: Wir haben einfach nichts mehr, was uns heilig ist. - Hierzulande ist Gott tot und das bleibt er auch, wie ein gewisser schnauzbärtiger Philosoph schon vor 130 Jahren ziemlich scharfsinnig feststellte.

Witzigerweise ist genau das auch der Grund, warum es den muslimischen Zeitungen nicht gelingen wird, "uns" hier im Westen an einem vergleichbaren Nerv zu treffen: wir verfügen nämlich über schlichtweg gar nichts mehr, was einen vergleichbaren Status einnähme. Holocaust-Witze berühren zwar ein gesellschaftliches und moralisches Tabu, das ist in seiner Explosivkraft einem religiösen Tabu jedoch überhaupt nicht vergleichbar. - Und auch das ein Grund, warum hier jeder Dialog zum Scheitern verurteilt ist: Wenn der fundamentalistische Gläubige unsere Position zum Thema verstehen soll, müsste er seinen Gott zur Disposition stellen, er müsste die Möglichkeit einräumen, dass sein Gott einer unter vielen anderen möglichen ist, ja, dass es diesen Gott eventuell überhaupt nicht gibt. - Genau das aber wird er niemals tun. Warum? Weil er glaubt, und zwar bedingungslos. Eine solche Annahme käme ihm einer Gotteslästerung gleich.

So, und nun kommen wir zur Kehrseite der Medaille: Umgekehrt können nämlich auch "wir" hier im Westen m. E. in dieser Frage keinen Fußbreit zurückweichen, da auch für uns in diesem Punkt quasi das Filetstück unserer Weltanschauung in Frage steht. Gibt eine aufgeklärte, freiheitliche Gesellschaft hier nach, macht sie die "freedom of speech" solchermaßen zur Verhandlungssache oder läßt sie sich gar zu einem Kniefall in Form einer Entschuldigung hinreißen, sind Tür und Tor für weitere Ein- und Ausfälle geöffnet, denn wo genau will man dann sagen: "Stop! Bis hierher und nicht weiter!"? - Bei der Kopftuchpflicht für Frauen? Bei der Beschneidung?  Beim Alkohol- oder Musikverbot? Alles denkbar, denn in fundamentalistisch-islamischen Gesellschaften gibt es eine ganze Menge, was aus religiösen Motiven ge- oder verboten ist, bei uns hingegen völlig anders beurteilt wird. Was, wenn man sich in Saudi-Arabien, Bahrein oder Afghanistan plötzlich in seinen religiösen Gefühlen gekränkt sieht, weil hierzulande muslimische Frauen vorehelichen Geschlechtsverkehr mit Ungläubigen haben? - Nein, hier geht es um Grundsatzfragen und da heißt es: Keine Kompromisse! Rückgrat durchdrücken und Haltung bewahren!

Denn auch, wenn mir die Motive der Menschen dort durchaus nachvollziehbar und verständlich sind: Ich kann sie trotzdem weder tolerieren noch akzeptieren. Meinetwegen können sie im Irak Leute steinigen, die Mohammed karikieren. In Dänemark haben sie sich jedoch den dort herrschenden Gepflogenheiten unterzuordnen. Und dazu gehört es eben, dass die Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter ist. Ansonsten gilt: Wem's nicht paßt, der kann ja geh'n!

Nicht dass man mich mißversteht: Ich mißbillige die Taktlosigkeit der dänischen Zeitung in diesem Fall genauso, wie ich Taktlosigkeiten wie die der "Titanic" mit ihrer "Ich war eine Dose"-Kruzifixdarstellung mißbillige. Da mache ich keine Unterschiede. Nichtsdestoweniger halte ich die Meinungs- und Pressefreiheit für ein so hohes Gut, dass nichts, aber auch gar nichts eine derartige Reaktion rechtfertigt, wie wir sie derzeit in den muslimischen Ländern erleben. Wie gesagt: Ich kann zwar verstehen, was diese Menschen umtreibt, jedoch: Ich habe andere Werte als diese und die sind mir im Zweifelsfall wichtiger; deswegen lautet meiner bescheidenen Meinung nach in diesem Fall die einzig angemessene Parole: Zero Tolerance! "Leitkultur" und so ... :wink:
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Theodemer

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #24 am: 09 Februar 2006, 01:07:16 »

Ich weiss, es ist inzwischen schon wieder "uncool" US-Bashing in puncto Doppelmoral zu betreiben. Aber dieser eine Artikel zu den hochgeschätzten Werten Meinungs- und Pressefreiheit und vorallem zur "Verhältnismäßigkeit der Mittel" muss definitiv noch sein:

http://today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=oddlyEnoughNews&storyID=2006-02-03T192111Z_01_N03214102_RTRUKOC_0_US-BUSH-STUDENT.xml

Direkt von Reuters...
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Kortirion

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #25 am: 09 Februar 2006, 01:11:12 »

Großartig. Solche Schüler sind ein Hoffnungsschimmer am Horizont der modernen US-Amerikanischen Kultur. Mehr davon.
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Man has always created his gods, rather than his gods creating him.

olli

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #26 am: 09 Februar 2006, 01:31:54 »

Zitat von: "Kenaz"
(...) hier stoßen zwei diametral entgegengesetzte Weltanschauungen (...) zusammen.

du hast vergessen, "entgegengesetzte" in klammern zu setzen.

der rest geht in ordnung :)
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Kenaz

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #27 am: 09 Februar 2006, 08:09:23 »

Zitat von: "olli"
du hast vergessen, "entgegengesetzte" in klammern zu setzen.

Nö, hab' ich nicht. "Diametral entgegengesetzt" bezeichnet eine stilistische Verstärkung, die eine ordinäre Opposition bildlich auf die Spitze treiben soll.
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olli

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #28 am: 09 Februar 2006, 10:21:49 »

Zitat von: "Kenaz"
Zitat von: "olli"
du hast vergessen, "entgegengesetzte" in klammern zu setzen.

Nö, hab' ich nicht. "Diametral entgegengesetzt" bezeichnet eine stilistische Verstärkung, die eine ordinäre Opposition bildlich auf die Spitze treiben soll.

roger that.
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Thomas

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Mohammed-Karikaturen-et-cetera
« Antwort #29 am: 09 Februar 2006, 10:44:24 »

Da kann ich Kenaz zustimmen, insbesondere den letzten beiden Abschnitten :

Zitat von: "Kenaz"
Denn auch, wenn mir die Motive der Menschen dort durchaus nachvollziehbar und verständlich sind: Ich kann sie trotzdem weder tolerieren noch akzeptieren. Meinetwegen können sie im Irak Leute steinigen, die Mohammed karikieren. In Dänemark haben sie sich jedoch den dort herrschenden Gepflogenheiten unterzuordnen. Und dazu gehört es eben, dass die Meinungsfreiheit eines der höchsten Güter ist. Ansonsten gilt: Wem's nicht paßt, der kann ja geh'n!

Nicht dass man mich mißversteht: Ich mißbillige die Taktlosigkeit der dänischen Zeitung in diesem Fall genauso, wie ich Taktlosigkeiten wie die der "Titanic" mit ihrer "Ich war eine Dose"-Kruzifixdarstellung mißbillige. Da mache ich keine Unterschiede. Nichtsdestoweniger halte ich die Meinungs- und Pressefreiheit für ein so hohes Gut, dass nichts, aber auch gar nichts eine derartige Reaktion rechtfertigt, wie wir sie derzeit in den muslimischen Ländern erleben. Wie gesagt: Ich kann zwar verstehen, was diese Menschen umtreibt, jedoch: Ich habe andere Werte als diese und die sind mir im Zweifelsfall wichtiger; deswegen lautet meiner bescheidenen Meinung nach in diesem Fall die einzig angemessene Parole: Zero Tolerance! "Leitkultur" und so ...  :wink:
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