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UNTERSCHRIFTEN gebraucht für....
biserka:
Seit einer Woche werden nun von der Volksinitiative "Bildung ist keine Ware" http://www.bildung-ist-keine-ware.de/index.php
Unterschriften gesammelt.
WARUM ?
Gegen die Privatisierung der Beruflichen Schulen in Hamburg
Ohne Rücksicht auf all diese Verluste bereiten nun in Hamburg der Senator und die Handelskammer den Systembruch vor:
Ein ganzer Bildungsbereich soll privatisiert werden. Dagegen entwickelt sich aber breiter Widerstand.
Der DGB, attac, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Schüler- und Elternorganisationen haben eine »Volksinitiative gegen die
Privatisierung der beruflichen Schulen in Hamburg« gegründet und wollen unter dem Motto »Bildung ist keine Ware« mit einem Volksentscheid die
Privatisierung verhindern.
Für die erste Stufe der Volksinitiative haben sie schon 25 000 Unterschriften gesammelt. Einige Wirtschaftsunternehmen, darunter der Otto-Versand,
haben erklärt, daß sie im Prinzip mit den öffentlichen Berufsschulen
zufrieden sind. Erziehungswissenschaftler der Universität warnen vor dem Systembruch.
Fällt erst einmal die öffentliche Verantwortung für die Berufsschulen,
wird auch die Privatisierung anderer Schulbereiche nicht lange auf sich warten lassen.
Bei den internationalen Verhandlungen über ein General Agreement on Trades of Services (GATS), das Bildung, Wasser,
Gesundheit als Waren definiert, steht letztlich der gesamte Staat und dessen Steuerfinanzierung zur Disposition.
Darauf dringen große Bildungskonzerne wie Bertelsmann, Merill Lynch, Education Testing Services (ETS) und Sylvan Learning System (SLS).
ETS und SLS sind schon in der BRD tätig:
Sie nehmen die Auswahl der deutschen Studenten vor, die Stipendien für die USA und Kanada erhalten
und unterziehen BewerberInnen für zahlreiche Graduiertenstudien ihrer »Testbatterie«.
(mehr dazu hier)
http://www.google.de/search?q=cache:faa_FUmGyooJ:www.sopos.org/aufsaetze/3f9a8fbe0f5d4/1.phtml+%22Privatisierung+der+Beruflichen+Schulen%22++Hamburg&hl=de
Gegen die Privatisierung der Wasserwerke:
Die Initiative "Unser Wasser Hamburg", wiederum will, dass die Wasserwerke der Stadt auch künftig vollständig in der öffentlichen Hand bleiben.
Die Organisatoren befürchten, dass die Preise für Wasser und Entsorgung steigen und Qualität schlechter werden.
Das hätte der Verkauf der öffentlichen Wasserversorgung in anderen Ländern mehrfach gezeigt.
Der Senat verweist jedoch darauf, dass bislang der gesamte Verkauf der Wasserwerke nicht geplant ist.
Lediglich bis zu 49,9 Prozent könnten veräußert werden. http://www.welt.de/data/2004/08/23/322824.html
DIE UNTERSCHRIFENABGABE LÄUFT NUR NOCH BIS MO, 6 AUGUST 2004 !
Ihr könnt eure Unterschrift hier: http://www.bildung-ist-keine-ware.de/index.php
hinschicken.
Mentallo:
Seit wann interessiert sich Ole von Beust für Volksbegehren? Über das offiziell durchgesetzte Volksbegehrung gegen die Privatisierung von Krankenhäusern setzt er sich doch auch hinweg.
SuperTorus:
um mal ein bischen Benzin ins Feuer zu gießen:
was ist denn da so schlecht dran, wenn die Berufsschulen privatisiert werden würden? Ich seh da diverse Vorteile:
- Lehrer werden bei Unvermögen nicht einfach auf eine andere Schule versetzt sondern verlieren wirklich mal ihren Job (so wie jeder andere sterbliche nicht-beamter auch)
- Lehrplan könnte modernisiert/flexibilisiert werden ohne erst durch milliarden von Gremien und Ausschüssen abgesegnet zu werden.
phaylon:
Ich seh' an Privatisierung auch nichts per se schlechtes, um ST mal zuzustimmen.
Um das Benzin noch mit ein bisschen Napalm abzurunden: Es könnte sogar ziemliche Vorteile haben. Ein bischen mehr Darwin in der Ausbildungspolitik könnte endlich mal was umkrempeln. Das bisherige System funktioniert einfach nicht richtig. Es ist einfach eine Verschwendung von Kapazitäten. Und nein, ich weiss spontan auch nichts besseres, ich werd aber nicht dafür bezahlt ;)
Natürlich sollte eine gewisse staatliche Regulierung stattfinden. Allerdings auf Ergebnissen beruhend, nicht auf Methoden (sofern diese nicht gegen das Straf- oder Zivilrecht verstossen ;).
p
biserka:
Das Problem ist:
Man richtet eine Stiftung ein, die durch Steuergelder finanziert wird.
Dann unterliegt die Schule einem Stift, indem andere gesetzliche Bedingungen gelten.
Durch die privatisierung werden die Schulen nicht mehr die gleichen Rechte haben wie öffentliche Schulen.
1.) Keine Schulferien mehr, sondern wie in der Firma nur noch 4 W. Urlaub.
2.) Die Lehrpläne und der Unterricht wird sehr einseitig gehalten, weil vielseitiger Unterricht und verschiedene Angebote zu teuer sind, wie z.B Sport oder das 10 Fingersystem schreiben etc.
3.) Die Mittel, das Schulmaterial, wie Wörterbücher, vollausgestattete PC-Räume, Diaprojektoren, Fernseher+Videorekorder, Internet, würde entweder wegfallen oder verringert werden.
4.) Die Schulausflüge werden nicht mehr durch den Schulverein subventioniert, denn in der Zunkunft wird es keinen mehr geben.
Komentar:
Wirtschaftlich gesehen bringt eine vollzeit Berufsschule keinen Profit.
Somit wird gekürzt wo man als Stiftung nur kann.
Dabei ist die Nachfrage nach einer schulischen Ausbildung, durch die geringen Ausbildungsplätze in den Unternehmen , sehr hoch.
Der Bedarf ist also da, doch die schulische Ausbildung wäre zukünftig sehr einseitig und würde erheblich an Bildungsqualität verlieren, im gegensatz zu heute. Eine staatliche Berufsschule deckt momentan die allgemeine Bildung.
Ein Stift/Unternehmen hat nur an Bildung interesse, die dem Stift/Unternehmen zu gute kommt. Alles andere bleibt auf der Strecke.
Dies wiederum würde für die Schüler bedeuten, dass sie nur noch sehr einseitig ausgebildet werden und somit schlechtere
Chancen auf dem Arbeitsmart hätten.
Nix mehr mit Quereinsteiger !
Ohne Allgemeinwissen...
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