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[SuperTorus]

Apotheken sind irgendwie merkwürdig:

Immer, wenn ich tatsächlich mal etwas brauche, dann hat natürlich keine geöffnet. Notfall-Apotheken sind *sauteuer* Warum das so ist, das versteht natülich kein Mensch.. Schließlich kann ich ja auch in der Nacht Tanken, und muss nicht die halbe Stadt nach einer Notfall-Tankstelle absuchen.

Ich kann mir auch rund um die Uhr einen Döner besorgen. Was ist nun wirklich wichtiger? Einen Döner bei Nacht, oder recht dringend benötigte Medikamente, für mich als Allergiker, wenn's mich mal erwischt hat, zum Beispiel.

Wenn ich mich nicht täusche, macht eine normale Apotheke um 18:30 den Laden zu. Am Wochenende schon um 13h (da bin ich meist noch nichtmal dem Bett entstiegen, Korregiere: Jinx sagt hier in dieser Gegend um 14h).

Irgendwie geht das meiner Meinung nach ein bischen an der Wirklichkeit der arbeitenden Bevölkerung vorbei, es sei denn man ist Bäcker, oder arbeitet im "Werk", wo man um 6h stempeln muss.

Und dann die Tatsache, das es in meinem Umfeld bestimmt 8 Apotheken gibt, die ich innerhalb einer Zigarettenlänge erreichen könnte. Wenn ich 5 Minuten gehe, dann finde ich sicherlich noch mehr.

Da sollte man doch eigentlich von einer gesunden Konkurenz ausgehen. Die z.B. dafür sorgt, das man mal wie alle andere Dienstleister auch seinen Laden am Sammstag bis zumindest 18h offen hat (bei mir in der Gegend haben sogar kleine Läden bis 20h geöffnet).

Alles sehr merkwürdig.. Wie finanzieren die sich eigentlich?

Immer wenn ich in eine Apotheke laufe (In meiner Mittagspause z.B.) dann bin ich der einzige Kunde.. Ist schon verdammt lange her, das ich tatsächlich mal an einer Schlange warten musste. Das war in der Mönkebergstraße zur Vorweihnachtszeit an einem Sammstag - go figure.

[Julimond]

Da sollte man doch eigentlich von einer gesunden Konkurenz ausgehen.

Tja, die eine Krähe hackt der anderen halt kein Auge aus. Wenn einer mal länger geöffnet haben will, kriegt er bestimmt den Daumen eines Verwandten per Post zugeschickt.
Wobei Apotheken in Einkaufszentren ja doch ganz normale Ladenöffnungszeiten haben.

Wie finanzieren die sich eigentlich?

Äääh... das ist jetzt eine rhetorische Frage oder?

[Narthalion]

Tja, die Apotheken nagen halt mit an dem großen Kuchen "deutsche Krankensversicherung". Und genau wie die Pharmafirmen und die Ärzte (niedergelassene, die im Krankenhaus sind wirklich teilweise arm dran, solange sie noch recht neu sind) haben sie es bisher wirksam geschafft, eine Wettbewerbssituation zu vermeiden. Denn trotz enorm vieler Apotheken (zumindest in Großstädten) kommt es eben nicht zu den typischen Zeichen des freien Wettbewerbs (wie zB längere Öffnungszeiten als Orientierung am Kunden). Ergo muss der Wettbewerb wohl irgendwo hinten runterfallen...

[Thomas]

Naja, wie hoch ist der bedarf an Notfallapotheken ? Wie viel Geld kann man damit verdienen ? Lohnt es, einen Apothekenangestellten eine Nacht lang für das doppelte oder noch mehr Gehalt abzustellen, damit zwei oder drei Leute ihre Medikamenten für ein paar Euro dort kaufen ? Vermutlich nicht, und würden nun verrückter Weise noch mehr Apotheken diesen Service anbieten, würde die Gesamtkuchengröße für alle noch kleiner.Also werden die wohl solch teure Experimente sein lassen.

Beispiel 24-StundenTankstellen :Außerhalb von HH wird es nämlich auch mit Nachttanken schwierig, weil es sich nicht Lohnt.Genau so wird das wohl mit den Apotheken sein.

Oder mit Baumärkten, die bis 20:00 Uhr geöffnet haben : Ist schon klasse, das man um 19:30 Uhr in so einem Riesenschuppen fast alleine mit den Verkäufern ist, aber wie dieser Service langfristig finanziert wird würde mich wirklich mal interessieren.

[Astuzia infernale]

Aber wie wär es andererseits, wenn es keine geben würde?


Kann doch nicht jeder gleich ins Krankenhaus fahren...

[Thomas]

Aber wie wär es andererseits, wenn es keine geben würde?


Kann doch nicht jeder gleich ins Krankenhaus fahren...

Mag sein, aber in der freien Marktwirtschaft zählen nun mal andere Kriterien, und die Apothekenbetreiber wollen wie jeder Gewerbetreibende in erster Linie Geld verdienen.

[Astuzia infernale]

Das ist mir schon bewusst.... will heutzutage durchaus jeder  :biglaugh:



(außer manche Sozialhilfe/Hartz 4 Empfänger... aber die H4-Empfänger müssen sich nach einer bestimmten Zeit ja glaube ich auch eine Stelle suchen.)

[toxic_garden]

das hat nicht das Geringste mit "freier Marktwirtschaft" o.Ä. zu tun. Der Nachtdienst rentiert sich auch nur in den allerseltensten Fällen. Es ist allerdings eine Pflicht der Apotheken, die Arzneimittelversorgung auch ausserhalb der Ladenöffnungszeiten sicherzustellen. Die Bereitschaftszeiten legt by the way auch nicht jede Apotheke für sich selbst fest, sondern die jeweils zuständige Landesapothekenkammer.

[Thomas]

das hat nicht das Geringste mit "freier Marktwirtschaft" o.Ä. zu tun. Der Nachtdienst rentiert sich auch nur in den allerseltensten Fällen. Es ist allerdings eine Pflicht der Apotheken, die Arzneimittelversorgung auch ausserhalb der Ladenöffnungszeiten sicherzustellen. Die Bereitschaftszeiten legt by the way auch nicht jede Apotheke für sich selbst fest, sondern die jeweils zuständige Landesapothekenkammer.

Doch, es hat mit freier Marktwirtschaft zu tun.Das, was ST hier beklagt ist nämlich lediglich die Erfüllung der Pflicht zur Arzneimittelversorgung, aber nicht mehr.
Würde es sich aber marktwirtschaftlich rentieren, so würde es auch weit mehr Apotheken geben, die eine 24-Stunden-Versorgung anbieten würden.

Du wirst aber in sofern recht haben, als das es ohne diese Pflicht zur Versorgung nicht mal diese besagte Minimalversorgung geben würde, eben weil es sich nicht lohnt.