Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Legalize it?

Ja
- 31 (53.4%)
Nein
- 27 (46.6%)

Stimmen insgesamt: 54

Umfrage geschlossen: 31 Juli 2005, 17:16:07


Autor Thema: Legalize it?  (Gelesen 60291 mal)

colourize

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« Antwort #210 am: 10 August 2005, 09:51:17 »

Schau mal wie das bei Absinth gelaufen ist.
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Nachtmensch

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« Antwort #211 am: 10 August 2005, 10:45:52 »

Absinth ist soweit ich weiß ja auch toxisch, bzw. der angebliche Wirkstoff http://de.wikipedia.org/wiki/Thujon#Wirkungen_und_Gefahren

Das ist schon ein erheblicher Unterschied zu THC...

Nachtmensch.
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Erdgeist

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« Antwort #212 am: 10 August 2005, 11:49:47 »

Jedes Rauschmittel ist toxisch
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"Machen Sie in meiner Gegenwart das verdammte Visier nie wieder runter. Woher weiß ich, dass Sie mir darunter keine Grimassen schneiden?"

Nachtmensch

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« Antwort #213 am: 10 August 2005, 11:53:11 »

nach Paracelsus vielleicht. Über jede andere Definition hinaus ist das schlicht und ergreifend ziemlich falsch.

N.
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phaylon

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« Antwort #214 am: 10 August 2005, 13:07:00 »

Zitat von: "Erdgeist"
Jedes Rauschmittel ist toxisch

Wasser ist auch "toxisch." Allerdings wirkt THC nicht als Nervengift wie zB Alkohol oder Nikotin, sondern über die Rezeptoren.
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Eisbär

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« Antwort #215 am: 10 August 2005, 13:09:50 »

Zitat von: "phaylon"
Zitat von: "Erdgeist"
Jedes Rauschmittel ist toxisch

Wasser ist auch "toxisch." Allerdings wirkt THC nicht als Nervengift wie zB Alkohol oder Nikotin, sondern über die Rezeptoren.
Ähm... das interessiert mich jetzt wirklich...

Wie definiert sich denn dann ein Nervengift?
Rezeptoren sitzen doch an den Neuronen, sprich den Nervenzellen im synaptischen Spalt.

Und da wirken Alkohol und Nikotin doch auch, oder?
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phaylon

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« Antwort #216 am: 10 August 2005, 13:37:40 »

Zitat von: "Eisbär"
Wie definiert sich denn dann ein Nervengift?
Rezeptoren sitzen doch an den Neuronen, sprich den Nervenzellen im synaptischen Spalt.

Ich greif jetzt als Nicht-Mediziner mal auf Wikipedia zurück: Da stehen unter Nervengiften:
Zitat
Ein Nervengift ist ein Gift, welches speziell auf Nervenzellen bzw. Nervengewebe einwirkt. Es stört vor allem Membranproteine und die Wechselwirkungen in Ionenkanälen.

und
Zitat
Die Wirkung hängt stark von der Dosierung ab, Alkohol wirkt in geringen Mengen akut nicht toxisch, bei größerer Menge und längerer Einnahme wirkt er jedoch lähmend auf das Atmungssystem.

sowie auch
Zitat
Im Alltag verbreitete Nervengifte sind Alkohol - Atropin - Botulinumtoxin ("Schönheitsmittel" Botox) - Nikotin

Bei THC steht hingegen steht etwas von einer Wirkung auf's Nervensystem. Allerdings keine Hinweise auf toxische Wirkungsweisen. Das ist da etwas mehr über den Artikel verteilt, daher fasse ich das nicht zusammen. Es ist wohl sowieso sinnvoller, ihn selbst zu lesen, und mir nicht zu glauben. ;)

Soweit ich weiß, ist allerdings die tödlche Dosis (jetzt mal als Meßlatte) an THC um einiges höher als die von bpsw. Nikotin. Nachdem dir offensichtliche Kifferseiten sowie Legalisierungsbefürworter nicht als Quelle reichen werden, wie wärs damit? (die kervehrten r und n's deuten auf einen eingescannten Text hin)
http://www.merian.fr.bw.schule.de/mueller/SchuelerII/Facharbt/Hanf/hanf.htm
Zitat
Das Verhältris von wirksamer zur tödlichen Dosis liegt bei etwa 1: 15- 20000! Im Vergleich dazu: beim Alkohol liegt dieses Verhältnis etwa bei 1: 4- 10! Dies ist ein großer Vorteil in der Medizin, da so eine Überdosierungsgefahr rninimiert wird.
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DarkAmbient

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« Antwort #217 am: 10 August 2005, 14:09:58 »

Hmm, interesant wie das Legalisierungs-Thema bis hier von der Toleranz-Diskussion dominiert wurde. Aber es bessert sich ja wohl.

Mir scheinen die Sorgen der THC-intoleranten Diskutanden, auch wenn -- oder gerade weil -- sie manchmal bewusst konstruieren, nicht ernst genug genommen zu werden. Natürlich sind die Beiträge aus analytischer Sicht nicht zu gebrauchen, aber da mit dem Thema ein starker körperlicher Bezug verbunden ist, kann ich die Probleme bei der Verbalisierung nachvollziehen.

Die Betreiber von entsprechenden Lokalitäten, wie dem Kir, nehmen an, dass mehr Leute durch den Geruch abgeschreckt werden als durch das Verbot zu Kiffen. Sicher mag es da einen Illegalitäts-Bias geben, aber ich nehme mal an, dass die Hausregelung größtenteils durch Gäste entstand, die sich darüber beschwerten, und nicht weil der Betreiber so spießig ist. So gehe ich also oft vor die Tür oder versuche den Rauch direkt in die Entlüftung zu pusten. Aber eine wirkliche, institutionelle Lösung ist wohl nicht in Sicht -- dafür sind die Fronten in der öffentlichen Diskussion zu verhärtet.

Das ist eigentlich Schade, denn ich glaube, dass da unter vernünftig denkenden Menschen eine Lösung zu finden sein müsste. Leider geht es um Interessen bei der ganzen Sache und auch viel um Vorurteile. Und so lebt diese Gesellschaft mit paar Millionen Cannabis-Konsumenten in einem idiotischen Anachronismus, der sich im Grunde auf nicht viel mehr beruft, als auf den Status Quo, diffuse Ängste und, wie hier aufgetreten, Interessen vereinzelter Menschen, die unter dem allgemeinen Konsum mehr oder weniger objektiv leiden.

Vielleicht lässt sich als Leitlinie einer Legalisierung-Debatte setzen: In dem Maße, wie eine Person Verantwortung für sich und andere übernimmt, sollte sie auch die Freiheit haben dürfen, den eigenen Genussmittelkonsum bestimmen zu dürfen. Das bedeutet, die Gesellschaft muss ihre Mitglieder in dem Maße vor Risiken schützen, in dem diese es nicht selbst können. Z.B. mittels einer Moral, die bestimmten Genussmittelkonsum nicht verbietet, aber doch sanktioniert, nach dem Motto "Wenn Du krank bist, geh in die Apotheke und hol' Dir dort Deinen Tabak, Gras, meinentwegen auch Hochprozentigen -- und mit ärztlichem Rezept auch den härteren Stoff, von dem Du abhängig bist." Das würde allerdings eine Gesellschaft voraussetzen, die Alkohol- und Nikotinkonsum nicht als 'normal' und alltäglich wertet, sondern als krankhafte Formen von Verhalten, was es medizinisch gesehen, je nach Suchtfaktor des Genussmittels, ja auch ist. Aber das wäre eine ganz andere Gesellschaft.

Eine weitere 'Normalisierung' müsste auch darin ausdruck finden, dass neben der Verfolgung des Konsums auch die Verfolgung der Produktion anders gehandhabt wird, denn Selbstversorgungsnetzwerke würde es sicher auch nach einer Legalisierung immer noch geben. Das würde bedeuten, dass Dealer, Importeure und Erzeuger nicht mehr in dem Maße illegalisiert würden, also nicht nach Betäubungsmittelgesetz, mit im schlimmsten Fall Gefängnisstrafen, sondern wie Schwarzbrenner oder Zigarettenschmuggler einfach als Steuerhinterzieher verfolgt würden oder wegen Verstoßes gegen die Gewerbeordnung.

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Killerqueen

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« Antwort #218 am: 10 August 2005, 16:27:39 »

Zitat von: "colourize"
Wäre nicht die hieraus logische Konsequenz, gegen den Staat zu sein? 8)

Nein, nur bedingt. Es sagt nur aus, dass ich dem Staat auf dieses Thema bezogen nicht die Konsequenz, Kompetenz, den Einfluss und den Schneid zutraue, eine Regelung zu finden und vor allem durchzusetzen, welche beide Seiten befriedigt bzw. die Nichtkonsumenten vor unfreiwilligem "Konsum" weitestgehend schützt.

Zitat von: "DarkAmbient"
Das ist eigentlich Schade, denn ich glaube, dass da unter vernünftig denkenden Menschen eine Lösung zu finden sein müsste.

Ja, zum Beispiel, dass Rauch nicht mehr in die Belüftungsschächte gepustet wird... :D

Zitat von: "DarkAmbient"
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Richtig! Aber da sehe ich mich bereits beim "normalen" Rauchen auf der Verliererseite. Deshalb habe ich beim Cannabis auch ständig das Gefühl, dass mir die Felle davon schwimmen, wenn es legalisiert wird.
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phaylon

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« Antwort #219 am: 10 August 2005, 16:46:50 »

Zitat von: "Killerqueen"
Richtig! Aber da sehe ich mich bereits beim "normalen" Rauchen auf der Verliererseite. Deshalb habe ich beim Cannabis auch ständig das Gefühl, dass mir die Felle davon schwimmen, wenn es legalisiert wird.

Da gehst du aber, wie du ja oben selbst schon sagst, leider auf die falschen los :) Der Staat sollte meines Erachtens nicht nur Gesundheit, sondern auch gewisse Formen der Freiheit[1] schützen.

[1] Da stand vorher "sondern auch die Freiheit stützen", aber das ist ja eher genau der gegenteilige Sinn. Aber ich werd off-topic ..
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DarkAmbient

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« Antwort #220 am: 10 August 2005, 16:58:12 »

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "DarkAmbient"
Das ist eigentlich Schade, denn ich glaube, dass da unter vernünftig denkenden Menschen eine Lösung zu finden sein müsste.

Ja, zum Beispiel, dass Rauch nicht mehr in die Belüftungsschächte gepustet wird... :D


Oh, Belüftungsschächte bringen für die Abzugswirkung wenig, es sei denn, man ist draußen. Du legst mir also nahe, nicht mehr draußen zu rauchen? :)

Zitat
Zitat von: "DarkAmbient"
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Richtig! Aber da sehe ich mich bereits beim "normalen" Rauchen auf der Verliererseite. Deshalb habe ich beim Cannabis auch ständig das Gefühl, dass mir die Felle davon schwimmen, wenn es legalisiert wird.


Beim 'normalen' Rauchen stehen wir auch auf der selben Seite. Aber trotz meiner Beeinträchtigung erkenne ich auch das Bedürfnis von Rauchern an. Eine Einigung auf einen Kompromiss wirst Du nicht dadurch erreichen, dass Du anderen ihr Verhalten vorschreibst. Und so lange andere am Abend so viele Zigarettenschachteln verbrauchen wie ich einzelne Joints konsumiere, halte ich letzteres für tolerabel -- zumal es meistens schon recht spät ist und die Anti-Drogen-AktivistInnen dann schon längst brav nach Hause gegangen sind. :D
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« Antwort #221 am: 10 August 2005, 16:58:19 »

Zitat von: "phaylon"
Der Staat sollte meines Erachtens nicht nur Gesundheit, sondern auch gewisse Formen der Freiheit schützen.


Das ist man schwierig...
Für dich ist es eine Form der Freiheit, rauchen zu können...
Unter anderen Gesichtspunkten ist es Körperverletzung, wenn man Fremde unter giftige Dämpfe setzt. (Denk dir mal, man nehme jetzt nicht Zigarettenrauch, sondern schön verdünntes Chlorgas, so dass auch das nur  im Hals kratzt... giftig ist beides)
Wo sind die Unterschiede dazwischen? Naja... Zigarettenrauch ist historisch legitimiert.

Natürlich sollte der Staat Freiheiten schützen (oder wer auch immer... für alle Anarchisten hier)- aber es muss eine Abwägung der Interessen geben. Mein Interesse (und meine Freiheit), ab und an Leute zu töten, ist aufgrund einer solchen Abwägung zu recht verboten. Die Frage ist, wie diese Abwägung denn nun im vorliegenden Fall aussehen sollte.

(und nein, ich setzte Raucher nicht mit Mördern gleich, ich ziehe nur ein Extrembeispiel heran)

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« Antwort #222 am: 10 August 2005, 17:00:21 »

Zitat
Für dich ist es eine Form der Freiheit, rauchen zu können...
Unter anderen Gesichtspunkten ist es Körperverletzung...

Genau das ist das Dilemma.
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Killerqueen

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« Antwort #223 am: 10 August 2005, 17:12:55 »

Zitat von: "DarkAmbient"
Oh, Belüftungsschächte bringen für die Abzugswirkung wenig, es sei denn, man ist draußen.

Naja, Luft geht doch nur freiwillig durch den Entlüftungsschacht nach draußen, wenn auch wieder Luft vom Belüftungsschacht in den Raum kommt, oder? Oder wird im KIR regelmäßig ein Unterdruck erzeugt? Vielleicht habe ich ja davon immer Kopfschmerzen??? :D

Ich bin gegen Unterdruck in Diskotheken!! :wink:
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phaylon

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« Antwort #224 am: 10 August 2005, 17:23:59 »

Zitat
Für dich ist es eine Form der Freiheit, rauchen zu können...
Unter anderen Gesichtspunkten ist es Körperverletzung, wenn man Fremde unter giftige Dämpfe setzt. (Denk dir mal, man nehme jetzt nicht Zigarettenrauch, sondern schön verdünntes Chlorgas, so dass auch das nur  im Hals kratzt... giftig ist beides)

Das trifft genauso auf Abgase, Fürze und sämtliche anderen Emissionen, inklusive Schall und visueller Dinge zu. Bei letztem bin ich mir nicht so sicher. Fallen seelische Abknacker unter Körperverletzung wenn gerichtlich als fremdverursacht bestätigt?

Zitat
Natürlich sollte der Staat Freiheiten schützen (oder wer auch immer... für alle Anarchisten hier)-

Nach überlegen würde ich's eher als "die zugesicherten Grundrechte wahren" bezeichnen.

Zitat
aber es muss eine Abwägung der Interessen geben. Mein Interesse (und meine Freiheit), ab und an Leute zu töten, ist aufgrund einer solchen Abwägung zu recht verboten. Die Frage ist, wie diese Abwägung denn nun im vorliegenden Fall aussehen sollte.

Du würdest einfach so Menschen töten, wenn es nicht verboten wäre? Keine Sorge vor den anderen Konsequenzen? ;)
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