Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
EU-Verfassung
phaylon:
--- Zitat von: "colourize" ---
Na gut, die Sache wäre nochmal umkehrbar, und ich persönlich hätte da auch wenig dagegen. Allerdings erscheint mir meine Position (weitgehende gesellschaftliche bzw. nationalstaatliche Regulation der Wirtschaft) vor dem Hintergrund der erdrückenden Hegemonie der derzeitigen neoliberalen Geisteshaltung in westlichen Industriegesellschaften kaum durchsetzbar - zumindest einstweilen. 8)
--- Ende Zitat ---
Kein Grund aufzugeben ;)
--- Zitat ---Interessanter Aspekt, den ich eher den hier zu lesenden Bedenken in Sachen "Innere Sicherheit" entgegenstellen würde, denn der Globalisierung.
--- Ende Zitat ---
Nein, mir geht's schon um die Globalisierung. Rentiere* fühlen sich halt am wohlsten im Wald. Unchiffriert: Ich denke das Ganze läuft aus dem ruder. Ich denke weiters, dass die Ganze Geschichte scheitern wird. Richtig überzeugt davon bin ich aber, dass sie es *sollte*.
* Insider.
--- Zitat ---Ich denke, dass die wirtschaftliche Globalisierung mehr ist als nur ein Schreckgespenst. Ich glaube nicht, dass sie nur argumentativ ins Feld geführt wird, um Löhne zu drücken, soziale Sicherungssysteme abzubauen und die Gesellschaft in einem Zustand permanenter Angst um ihre Zukunft verharren zu lassen.
--- Ende Zitat ---
Was verstehst du unter "Schreckgespenst"? "Real" ist sie ja wohl und hat meiner Meinung nach auch gewaltiges Potenzial. Es ist allerdings noch nicht heraus, in Richtung welcher Seite der Macht sich die Dinge entwickeln ;)
Und ich würde auch nicht behaupten, dass die "leitenden Schichten" (Wirtschaft, Lobby, Politik, der ganze Haufen halt) daran interessiert sind, das Volk langsam aber sicher immer mehr zu unterdrücken. Was ich aber behaupten würde ist, dass eben diese Schichten Interessen haben, die nicht mit denen des Volkes übereinstimmen. Und diese Kluft verschiebt sich meiner Meinung nach immer mehr. Ich bin eben der Ansicht, Politiker sollten *für's* Volk arbeiten, nicht *darüber*.
Ich kann natürlich bestens die Interessen jener Gruppen verstehen, und auch die Initiative, mit der sie diese zu verwirklichen trachten. Ich finde es allerdings etwas verlogen, das Ganze dann als Demokratie zu bezeichnen. Denn damit hat es meiner Meinung nach schon lange nichts mehr zu tun.
--- Zitat ---Ich empfinde die Internationalisierung großer Kapitalgesellschaften als "reale" Bedrohung für das soziale Gefüge unserer Gesellschaft. Und ich denke, dass man diesen Phänomenen nur mit internationalen Strategien (z.B. einem international weitgehend vereinheitlichten Rechtssystem) Herr werden kann.
--- Ende Zitat ---
Hm. Ich schliesse mich der Sache mit der Bedrohung -was auch sonst? *eg*- natürlich an und schliesse einfach mal mit der Feststellung, dass ich an Gleichgewicht glaube, und dass Alles, was aufgebaut wird, auch wieder zerstört werden muss.
Dalai_Wese:
--- Zitat von: "colourize" ---Zugegeben - Kenaz Posting strotzt nicht gerade von stichhaltigen Argumenten (wenn man mal davon absieht, dass er zunächst lacht, dann noch mehr lacht, um sich dann schließlich totzulachen).
Dein Posting allerdings auch nicht.
--- Ende Zitat ---
Man weiß ja auch gar nicht, wo man anfangen soll. Das ist das größte Problem bei diesem Posting.
colourize:
--- Zitat von: "Dalai_Wese" ---
--- Zitat von: "colourize" ---Zugegeben - Kenaz Posting strotzt nicht gerade von stichhaltigen Argumenten (wenn man mal davon absieht, dass er zunächst lacht, dann noch mehr lacht, um sich dann schließlich totzulachen).
Dein Posting allerdings auch nicht.
--- Ende Zitat ---
Man weiß ja auch gar nicht, wo man anfangen soll. Das ist das größte Problem bei diesem Posting.
--- Ende Zitat ---
Doch, klar. Auf Postings ohne Argumente braucht man nicht einzugehen.
Warum? - Weil sie ohne Substanz sind.
Geht man dennoch auf sie ein, dann muss man sie auch dekonstruieren. Sonst verweilt man nämlich genau auf dem Diskussionsniveau, das man ja eigentlich zu kritisieren versuchte.
colourize:
--- Zitat von: "phaylon" ---
--- Zitat von: "colourize" ---
Na gut, die Sache wäre nochmal umkehrbar, und ich persönlich hätte da auch wenig dagegen. Allerdings erscheint mir meine Position (weitgehende gesellschaftliche bzw. nationalstaatliche Regulation der Wirtschaft) vor dem Hintergrund der erdrückenden Hegemonie der derzeitigen neoliberalen Geisteshaltung in westlichen Industriegesellschaften kaum durchsetzbar - zumindest einstweilen. 8)
--- Ende Zitat ---
Kein Grund aufzugeben ;)
--- Ende Zitat ---
Naja. Sagen wir so: Ich bin nicht Jesus, und mein Job auf diesem Planeten ist auch nicht diesem Heil zu bringen.
Ich habe über 10 Jahre Graswurzelrevolution gebraucht, um diese an sich simple Erkenntnis so zu rallen, dass ich sie auch leben kann.
Sprich: Ich mache mir inzwischen nur noch meine Gedanken, schaue mir die Welt an und versuche zu verstehen - aber ansonsten arrangiere ich mich mittlerweile mit den bestehenden Verhältnissen. Ist einfach praktischer, bequemer.
So gesehen hat mich das System gekauft - auch wenn mein Duktus zeitweise ein anderer sei mag.
--- Zitat ---Nein, mir geht's schon um die Globalisierung. (...) Ich denke das Ganze läuft aus dem ruder. Ich denke weiters, dass die Ganze Geschichte scheitern wird. Richtig überzeugt davon bin ich aber, dass sie es *sollte*.
--- Ende Zitat ---
Da ich nicht an eine "natürliche Ordnung" der Dinge glaube, kann ich Deine Utopie nicht teilen.
Ich sehe das pragmatischer: Das kapitalistische System kolonisiert unsere (früher nach anderen Gesetzmäßigkeiten als ökonomischen Reglementierungen funktionierenden) Lebenswelten: Das Gesundheitssystem hat es längst vereinnahmt, ebenso Partnerschaften und Familie, unsere Freizeitgestaltung oder die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Eine der letzten Bastionen, das Bildungssystem, wird just gerade unter dem Stichwort "Bologna-Prozess" kolonisiert, indem Bildungsabschlüsse international vergleichbar und damit tauschbar gemacht werden. Die Frage ist, wie man diesem international wirksamen kapitalistischen Akkumulationsregime effektiv eine gesamtgesellschaftliche Regulationsweise gegenüberstellen kann.
Ich wiederhole mich, wenn ich in diesem Thread schreibe: Das Akkumulationsregime kennt keine nationalstaatlichen Grenzen.
Daher darf die Regulationsweise nicht in einem nationalstaatlichem Anachronismus verharren, indem sie, zur faktischen Bedeutungslosigkeit verkommen, mit einem Schulterzucken nicht erreichte politische Ziele mit der "weltweiten Konjukturlage, auf die wir keinen Einfluss haben" oder schlicht der "Globalisierung" zu begründen gezwungen ist.
--- Zitat ---(...) und schliesse einfach mal mit der Feststellung, dass ich an Gleichgewicht glaube, und dass Alles, was aufgebaut wird, auch wieder zerstört werden muss.
--- Ende Zitat ---
Das ist eine banale Erkenntnis. Die Erfahrung lehrt uns, dass das so ist.
Trotzdem gibt es Phänomene, die nach menschlichem Ermessen betrachtet lange Zeiträume überdauern. Ich weiss nicht wie nahe der Zusammenbruch des Kapitalismus wirklich ist - aber ich halte es für unabdingbar und zudem überaus pragmatisch, sich einstweilen mit den bestehenden Rahmenbedingungen zu arrangieren und sie möglichst erträglich zu gestalten. ;)
Schwarze Witwe:
--- Zitat von: "colourize" ---[... mein Duktus...]
--- Ende Zitat ---
nein, ich mag nicht nachschauen in diesen schlauen Wörterbüchern, ob online oder nicht: was heißt dieses Wort?
--- Zitat von: "colourize" --- Die Frage ist, wie man diesem international wirksamen kapitalistischen Akkumulationsregime effektiv eine gesamtgesellschaftliche Regulationsweise gegenüberstellen kann.
[denn es]kennt keine nationalstaatlichen Grenzen.
Daher darf die Regulationsweise nicht in einem nationalstaatlichem Anachronismus verharren, indem sie, zur faktischen Bedeutungslosigkeit verkommen, mit einem Schulterzucken nicht erreichte politische Ziele mit der "weltweiten Konjukturlage, auf die wir keinen Einfluss haben" oder schlicht der "Globalisierung" zu begründen gezwungen ist.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: "colourize" ---aber ich halte es für unabdingbar und zudem überaus pragmatisch, sich einstweilen mit den bestehenden Rahmenbedingungen zu arrangieren und sie möglichst erträglich zu gestalten. ;)
--- Ende Zitat ---
Auf deutsch: man kann weiterträumen, dass man dem (und ich nenne es jetzt mal so platt) "bösen Kapitalismus" was entgegenzusetzen hat, aber eigentlich ist es völlig egal, weil längst Konzerne und nicht (territorial gebundene) Regierungen das Sagen haben, worauf man in eine Angststarre verfallen kann / soll / Du es tust.
Man kann hoffen, dass die machtlos agierenden - nein, reagierenden Staaten etwas tun? Denn das einzige was stattfindet ist Reaktion, nie Aktion.
Okay, Hitler hatte wohl damals versucht, die deutsche (Volks)wirtschaft von der des Rests der Welt abzukoppeln - ein Versuch, der nicht erfolgreich geendet ist.
Aber immer eine Überlegung wert. Nein, nicht die restliche Umsetzung!!!
Ich habe immer wieder das Gefühl, dass hier kleine Kinder im Sandkasten spielen. Was ist, wenn plötzlich immer mehr andere Kinder sich weigern mitzuspielen? So kann man dieses Spiel durchaus zum Ende bringen.
Oh, das ist natürlich naiv.
Tschuldigung.
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