Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Arbeit ohne Geld
Thomas:
--- Zitat ---Nun meinen aber führende Wirtschaftsvertreter, dass es in Deutschland schon genug Feiertage und viel zu viel Urlaub gebe. Deshalb und um die Wirtschaft anzukurbeln, verlangen sie, weitere Feiertage zu streichen - unter anderem den Pfingstmontag.
--- Ende Zitat ---
Dürfte wenig bringen, zumal ja gerade die Arbeitsintensiven Bereiche wie die Produktion in div. Branchen mit Kurzarbeit bzw. Arbeiten auf Bestellung zu tun haben.
Für viel wichtiger halte ich eine generelle Regelung, die es Betrieben ermöglicht, bei Bedarf die Wochenarbeitszeit hochzufahren, um in ruhigeren Zeiten wieder weniger Arbeiten zu lassen.
--- Zitat ---Finde ich persönlich eine sehr gute Idee.. Lasst uns 4 von den katholischen, nur in Süddeutschland gefeierten Feiertagen streichen und dafür 2 islamische Feiertage für das ganze Land einführen.
--- Ende Zitat ---
Also das man, WENN man denn schon Feiertage streichen möchte, erst mal mit den nicht Bundeseinheitlichen anfängt finde ich auf jeden Fall richtig.
Auch wenn mich, so wie colourize, der inhaltliche Aspekt der Feiertage wenig interessiert, so würde ich generell mehr davon halten, die Feiertage nicht an irgendwelche kirchlichen Bezüge zu knüpfen, sondern lieber an nationale und/oder gesellschaftlich bedeutende Ereignisse.
Wolfmann:
Nur weil ihr euch nicht mit dem christlichen Glauben identifizieren könnt, wollt ihr traditionelle Feiertage abschaffen oder neu legen? Ich denke mal, dass es auch in diesem Lande noch genügend Menschen gibt, die in der einen oder anderen Art und Weise an einen christlichen Gott glauben und durchaus wissen, was Pfingsten für eine Bedeutung hat! Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehrere Leute, die z.B. zum Jugend-Kirchentag fahren oder aktives Mitglied in einer Freikirche sind. Ich persönlich bin nicht mehr in der Kirche, glaube aber das das Christentum ein immer noch wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und für unsere Identifikation darstellt.
Eine andere Sache ist, dass ich mich gerade frage, wofür denn unsere Wirtschaft die Feiertage streichen will, wenn es den großen Unternehmen doch teilweise so gut wie noch nie geht! Statt das Geld aber sinnvoll zu investieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen, werden lieber Leute entlassen, und diejenigen, die dann noch verbleiben, sollen mehr arbeiten! Da stimmt doch 'was nicht...
kaya:
Zumindest hier in Hamburg bin ich gegen die Abschaffung eines weiteren Feiertags, ist Hamburg doch das Bundesland mit den wenigsten Feiertagen. Was die anderen Bundesländer machen is mir wurscht :P
olli:
--- Zitat von: "colourize" ---Nun meinen aber führende Wirtschaftsvertreter, dass es in Deutschland schon genug Feiertage und viel zu viel Urlaub gebe. Deshalb und um die Wirtschaft anzukurbeln, verlangen sie, weitere Feiertage zu streichen - unter anderem den Pfingstmontag.
--- Ende Zitat ---
ich halte den volkswirtschaftlichen nutzen nicht unbedingt für so groß. in einigen wenigen industriellen bereichen würden damit theoretisch die lohnkosten gesenkt. dafür würden der naherholungs- und der freizeitsektor in deutschland leiden.
ausserdem: das gut "arbeit" ist in deutschland derzeit zu knapp und wird, dank fortschreitender globalisierung, zentralisierung, automatisierung und prozessoptimierung noch knapper. mehr arbeitszeit für den einzelnen bedeutet noch weniger arbeit für die masse.
und: im gegenzug steigt die weltbevölkerung.
hilft wohl doch nur die sozialistische weltrevolution...
...:
zwei, drei dinge, die ich nochmal kurz anmerken will, obwohl ich momentan überhaupt keinen nerv für so ein thema habe:
1. so wie messie, ne supertorus wars, das gesagt hat:
"Lasst uns 4 von den katholischen, nur in Süddeutschland gefeierten Feiertagen streichen und dafür 2 islamische Feiertage für das ganze Land einführen."
könnte ich mich damit auch noch eher anfreunden, aber ... wenn dann gleichzeitig die rede davon war, den tag der deutschen einheit "abzuschaffen", und stattdessen islamische feiertage einzuführen, dann ist das für meinen geschmack doch ein bisschen zuviel anti-patriotismus und pseudo-multi-kulti-idylle.
2.
dass das christentum noch immer einen wichtigen "Bestandteil unserer Gesellschaft und für unsere Identifikation darstellt." (wolfmann) ist unbestritten. wieviele wirklich christliche und gläubige menschen hier leben ist allerdings doch nicht so eindeutig festzumachen. aber selbst wenn es viele wären, ist das, meiner meinung nach (dumme floskel eigentlich, is ja alles meine meinung), noch nicht unbedingt ein grund, soviele feiertage davon zu erhalten. die wichtigsten, nämlich die osterfeiertage und die zeit u m weihnachten (gerade in europa, wo wir ja glücklicherweise eher vom neuen testament geprägt sind) bleiben ja unangetastet.
3.
dass auch von seiten der wirtschaft vieles falsch läuft (beispiele muss ich dafür wohl nicht nennen) ist auch klar, aber das kann auch kein gegenargument sein, dass auch von seiten der sog. "arbeitnehmer" zugeständnisse gemacht werden müssen, und zwar immer mehr ... = /
...aber... wenn dann verzweifelte und erfolglose politiker, die kurz vor der endgültigen und demütigensten wahlniederlage ihrer zeiten stehen anfangen stammtisch-mäßig gegen "heuschrecken, die alles abgrasen" etc. zu wettern, wird da die freude an zugeständnissen von der seite auch nicht besser, und ... dass kürzere arbeitszeiten für den einzelnen mehr arbeitsplätze für die allgemeinheit bedeuten, hat sich ja schon mittlerweile als urban-legend herausgestellt. so ziemlich jedes andere land auf der welt (vielleicht abgesehen von frankreich) hat das auch bisher eingesehen, und obwohl alle die gleichen probleme mit der globalisierung blablablabla haben , gibt es dort immer weniger abritetslose und hier imemrmehr etc.etc.pp...
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