Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?  (Gelesen 14513 mal)

Macchiavelli

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« am: 11 April 2005, 16:36:05 »

Innerer Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?


Liebe Schwestern, liebe Brüder.

Ich wende mich mit einem Anliegen an euch, bei dem ich -gerade weil es mir ernst ist- um eure Toleranz bitte. Und, soweit ihr mögt, auch um eure Meinung. Ich möchte wissen, ob meine Assoziationen nur einen Einzelfall darstellen oder ob sie bis zu einem Grad auch Seelenverwandtschaften unter euch finden.

Für mich stehen, heute stärker als früher (vielleicht bedingt durch mein Alter von 38), gothisches Gedankengut und das Bekenntnis zur Körperlichkeit in einem engen Zusammenhang. Ich will hier nicht monokausal argumentieren, und ich weiß wohl, dass Dinge häufig nur mehr als eine Ursache haben. Trotzdem möchte ich mich auf das beschränken, was mir selbst am wichtigsten ist, was mich antreibt, bewegt, nicht zur Ruhe kommen lässt. Gothic ist für mich auch unteilbar mit der Rückkehr zur Körperlichkeit verbunden. Mit der Rückkehr zu einer archaischen, ursprünglichen Form, die frei ist von den gesellschaftlich aufgezwängten Verhaltensweisen, frei von einem kirchlich geprägten Regelwerk, das zu nichts mehr führt als zur Entzweiung der eigenen Persönlichkeit. Und eben frei ist von dem Zwang, seine ursprünglichsten, brennendsten Gefühle wegzuschließen. Für mich ist es das Bekenntnis zum menschlichen Ausgangspunkt, zum Ursprung selbst. Es hat eine Geschichte, und irgendwie ist wie eine Suche nach dem Gral. Körperlichkeit ist es, was mich führt, und wonach es mich dürstet. Weshalb nun die Verbindung zum Gothischen? Dieser Suche ist etwas permanent Trauriges zu eigen, eine fortwährende Melancholie. Denn es brennt, es schmerzt, und es lässt sich nicht lindern angesichts der Ursprünglichkeit der eigenen Triebnatur. Es ist einfach da, wie die Flamme einer Kerze, aber sie verzehrt nur, sie wärmt nicht. Und ich weiß darum, es ist eine Suche, bei dem der Weg Ziel bleiben muss, es niemals mehr reicht als zu einer kurzen Rast am Wegesrand, einem vorübergehenden Innehalten. Es ist ein einsamer Weg. Für mich ist dies (auch) gotisch. Ich wende mich ab von einer Schönheit im Äußeren, die sich nur in ihrer Eitelkeit gefällt, die vergeht, und wende mich hin zu der Körperlichkeit selbst. Sie ist die wahre Schönheit. An ihr kann man sich nähren, auch wenn sie stets nur vorübergehend sättigt. Aber ich will mich selbst spüren, meine Wurzeln jenseits all der gesellschaftlichen Zwänge, jenseits der Rollen. Ich will zurückkehren zum Ausgangspunkt. Will mich selbst reflektieren in dem, was und wie ich wirklich bin, mir ureigen ist. Und hier ist Körperlichkeit ein elementarer Pfeiler. Einer, der die Fantasie trägt. Und der neue Türen öffnet, jenseits dessen, was gesellschaftlich toleriert und negiert wird. Für mich ist es die urzeitliche Geschichte vom Führen und Geführtwerden, vom Geben und Nehmen. Ein Herr, der sich seiner Verantwortung bewusst ist, eine Dienerin, die stolz ist in ihrem Dienen, die keine Erklärungen braucht. Es ist die Bereitschaft, sich neu erfinden zu lassen und sich dabei selbst neu zu finden. Wobei neu natürlich unwahr ist, handelt es sich doch eher um eine Konditionierung jenseits der Oberfläche, um eine Grundveranlagung, ein Talent, das darauf wartet, erweckt zu werden. Wir brauchen nicht darüber zu reden, wie viel gegenseitigen Respekt, wie viel Vertrauen und natürlich auch Bezug zur eigenen Körperlichkeit dies von beiden Seiten erfordert. In erster Linie geht es darum, zu sich selbst und seinen brennenden Bedürfnissen zu stehen, Sexualität nicht als Randerscheinung zu sehen, sondern als Kern, als Zentrum, als Ursprung. Eben als den Gottesdienst, auf den es sich zu konzentrieren heisst, der angenommen werden will mit Haut und Haaren. Und es ist eine Sache, die weder Aufschub duldet noch Maskerade ist. Wie eine Zwiebelschale, die sich immer weiter löst, bis auf das Innerste. Mir ist diese schwarze Erotik ein wichtiges Element. Und sie ist unabhängig davon, zu welcher Tages- und Nachtzeit ich welche Kleidungsstücke trage. Es ist alleine eine Sache zwischen ihr und mir, reduziert auf die Parameter Leidenschaft, Gier und Verlangen. Auf Überordnung und Unterordnung mit dem Wissen größter Toleranz, gerichtet auf eine archaische, intime Form von Gottesdienst. Führen und Geführtwerden zur Befriedigung auf dem Urlevel menschlicher Triebe. Hier greift es für mich ineinander. Archaisch, distanzlos, die Erschaffung einer eigenen, Dritten bis ins Letzte unzugänglichen Welt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, als erfahrener, aber auch sehr einfühlsamer und sensibler Dom von Ende 30, dass mir diese Doktrin jedenfalls den nötigen Freiraum verschaffte, mich frei machte von Kleidungszwängen oder einem stets sichtbaren optischen Bekenntnis zur Szene. Eine Dominanz, die sich weitgehend im Kopf abspielt, dort wo auch die Libido zuhause ist, die umso stärker wirkt, weil sie abstrahiert daherkommt. Gleiches gilt für eine echte Dev, bewundernswert in ihrer Fähigkeit, sich ganz zu der Natur zu bekennen. Zwei konträre Seiten einer Medaille, wie Sonne und Mond, Ebbe und Flut. Es sind zwei Puzzlestücke, die ineinander greifen, erst in der Gemeinsamkeit ein Bild ergeben. Über- und Unterordnung sind nicht künstlicher Rahmen, sondern gelebt bis ins Innerste. Weil dies Natur ist, weil allen Dingen diese Melancholie eigen ist, weil erst aus der Asche eine Auferstehung und die Wiedergeburt möglich ist. Nicht Äußerlichkeit zählt, sondern der gemeinsame Glauben an diese Doktrin. Schönheit unterliegt der Vergänglichkeit, nicht Körperlichkeit in dieser reinen, fundamentalen und aus der Geschichte heraus geborenen Form. Damit die Selbstkasteiung endet, die Zweifel, damit zurückkehrt, was jahrelang vergraben wurde.

Gibt es Seelenverwandtschaft, Sehnsüchte die wie ich das Feuer zu löschen suchen, oder ist es nur eine flüchtige Reise in den Schatten dieser Welt? Mich würde interessieren, ob auch ihr diesen Zusammenhang seht bzw. welche Erfahrungen ihr euer eigen nennt. Gerne auch per PM.

Danke für eure Geduld
Mea sponte, non coactus feci.
Niccolo (38 J.) aus Hamburg
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age, an denen ich mich nicht verzehre, nicht brenne um meiner selbst willen, an denen ich nicht zweifle auf der Suche nach der Quelle und dem Gral, es sind keine Tage.

toxic_garden

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #1 am: 11 April 2005, 17:14:40 »

stell diesen Text doch lieber mal hier online. Du wirst dich vor "Körperlichkeits"-Angeboten kaum retten können. Versprochen.
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kb

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #2 am: 11 April 2005, 17:24:19 »

Ja, irgendwie würd' ich das Thema schon gerne mit dem nötigen Ernst behandeln, aber dafür kommt mir das hier viiiiiiiel zu kontaktanzeigig rüber. Leider. Ne, so nicht.
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colourize

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #3 am: 11 April 2005, 17:30:55 »

Äh, wieso dieser Euphemismus?
Was ist es sonst, wenn nicht eine mit Eigenwerbung durchtränkte Kontaktanzeige? Da gibt's doch garnix zu diskutieren..

Tja, viel Erfolg jedenfalls.
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kb

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #4 am: 11 April 2005, 17:36:40 »

Ja, wollte nett sein, sorry... Doms sind doch immer so Sensibelchen, kennt man doch alles.

Passiert nicht wieder ;)
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SuperTorus

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #5 am: 11 April 2005, 17:52:36 »

:weglach:  :weglach:
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Eure Dummeheit kotzt mich an!
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Jinx

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #6 am: 11 April 2005, 17:56:42 »

*hust*
Es ist zwar richtig, dass wir hier im Schwarzen Hamburg sehr gute Quoten bezüglich Such & Find haben, aber das läuft NICHT über Anzeigen, guter Mann...

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #7 am: 11 April 2005, 18:00:29 »

Och, nun seid doch nicht so - die Erfolgsquote in einem Forum wie diesem scheint mir nicht allzu gering zu liegen, und das spätestens,  seit Schwarzes Glück nur noch für Erzengel nutzbar ist. 8)

Viel Erfolg, Macchiavelli. :)

Edit: Text Violett gemacht.
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Thomas

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #8 am: 11 April 2005, 19:48:12 »

Zitat
Es ist zwar richtig, dass wir hier im Schwarzen Hamburg sehr gute Quoten bezüglich Such & Find haben, aber das läuft NICHT über Anzeigen, guter Mann...

Wer weiß ? Einen Versuch ist es sicherlich wert.

BTW:

Schwarzes Glück zieht gerade um.Mal schauen, ob danach wirklich alles schöner, neuer und vor allem schneller ist.
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Mietze

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #9 am: 11 April 2005, 20:29:04 »

Habt ihr alles gelesen?

Also hab höchstens ein viertel geschafft... *zugeb*

Aber he, ich schließe mich an: probieren sollte man alles! Vor allem, wenn man sich so viel Mühe gibt...  :wink:
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Thomas

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« Antwort #10 am: 11 April 2005, 20:33:45 »

Zitat
Vor allem, wenn man sich so viel Mühe gibt...

Eben ! Und ich finde, das sollte auch belohnt werden.Hier gibt's doch so viele einsamen Damen, die nachts ihr Kopfkissen nassheulen weil sie niemanden abbekommen - los Mädels, ran an den Feind  :wink:
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Jinx

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« Antwort #11 am: 11 April 2005, 20:39:59 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat
Vor allem, wenn man sich so viel Mühe gibt...

Eben ! Und ich finde, das sollte auch belohnt werden.Hier gibt's doch so viele einsamen Damen, die nachts ihr Kopfkissen nassheulen weil sie niemanden abbekommen - los Mädels, ran an den Feind  :wink:


Äh, Thomas, also die Kissenvollheuler scheinen - nach den Postings vergangener Threads zu urteilen - hier eher die Männer zu sein, also die falsche Zielgruppe...
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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #12 am: 11 April 2005, 20:42:30 »

Zitat von: "sYntiq"
Also ich muss Macchiavelli ja doch mal mein Lob und meine Anerkennung aussprechen.

Ein "Ich will ficken. Meldet euch" in so viele Worte zu verpacken..Wow...Das schafft nichtmal ein Kenaz oder eine Kallisti ;)


:biglaugh: :biglaugh: :biglaugh: *amüsier*[/color]
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Thomas

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #13 am: 11 April 2005, 20:48:57 »

Zitat
Äh, Thomas, also die Kissenvollheuler scheinen - nach den Postings vergangener Threads zu urteilen - hier eher die Männer zu sein, also die falsche Zielgruppe...

Na dann les' dir mal einige Seiten im "Wie fühlt ihr euch" Tread durch, mir drängt sich da der Eindruck auf, das die Heulsusen Geschlechtsmäßig zumindest gleich stark vertreten sind.
Außerdem geben Männer - entgegen anders lautender Meinungen- ihre  Einsamkeit und die damit für sie einhergehenden Problem meist unumwundener zu als die Damen, die sich auch aus der beschissensten Seelenschmerz Situation noch ein "Eigentlich gehts mir ja gar nicht so schlecht" für sich und andere zusammenbasteln.
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olli

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Zusammenhang zwischen Gothic und Körperlichkeit?
« Antwort #14 am: 12 April 2005, 11:10:53 »

38 \o/
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