Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft

Gerede über Blackout im kommenden Winter

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BaerndME:

--- Zitat von: RaoulDuke am 07 November 2022, 10:45:03 ---Also ich finde an dieser Diskussion irgendwie schlimm, dass man sie so gar nicht sachlich führen kann.

Wenn der Thread schon heisst "Gerede über...", dann ist ja alles Inhaltliche bereits substanzlos, es ist ja nur Gerede. Wenn dann die CDU, deren Chef Herr Merz ja ist, bereits als "rechter Rand" positioniert wird, und dementsprechend auch seine Äußerungen, dann klingt es ja nach "Na, will sich einer Sorgen machen und dann als Nazi dastehen?"

--- Ende Zitat ---

So sehr ich deine Kritik an Eisbärs dezent polemischen Formulierungen verstehe: Innerhalb seiner Partei steht Merz am rechten Rand, zum großen Glück gibt es selbst in der CDU nur wenig Menschen, die noch nationalistischer und ewig-gestriger sind als er.

Und "Gerede" ist zwar ein sehr starkes Wort und ziemlich konnotiert, denn damit tut man die Ängste von Menschen einfach ab, das sollte man nicht, man sollte sie ernst nehmen, dennoch ist es im Kern ja sachlich richtig, dass Diskussionen in Wort und Schrift über Blackouts keine handfeste Basis haben, die ihnen einen wirklichen Sinn gäben.

Ich hab keine Angst.
Kerzen hab ich nur wenige, mein Gas-Campingkocher ist bestimmt alle diffundiert, mein Dosenvorrat im Schrank sehr begrenzt, aber hey, ich hab kein Bock, mein Leben (noch mehr) von Ängsten bestimmen zu lassen.
Sollte was passieren, dann ist das ein Problem von Zukunfts-Baernd, und ganz ehrlich: Ich glaube nicht daran.

Smoking_maze:
Ich darf einwenden das die Warnung von allen Parteien kam und auch das BBK hat gewarnt, wie immer vor Allem inklusive Flutkatastrophen Corona, Sturm, Stromausfälle, etc.
Sozialverbände und Zeitungen, alle haben das Thema am Wickel gehabt. Aus jeder Ecke hat man gehört daß es Blackouts geben könnte und was man dann tun könnte und hätte, könnte, söllte.

BaerndME:

--- Zitat von: Smoking_maze am 07 November 2022, 20:43:17 ---Ich darf einwenden das die Warnung von allen Parteien kam und auch das BBK hat gewarnt, wie immer vor Allem inklusive Flutkatastrophen Corona, Sturm, Stromausfälle, etc.

--- Ende Zitat ---

Genau, da gehört es auch in, in ein Regal mit Flutkatastrophen, Hurricanes, Meteoreinschlägen und was weiß ich, was noch dazu gehört.


--- Zitat von: Smoking_maze am 07 November 2022, 20:43:17 ---Sozialverbände und Zeitungen, alle haben das Thema am Wickel gehabt.

--- Ende Zitat ---

Sensationsgeilheit, klar, alles, was Angst macht, verkauft sich besser. Die Masche ist doch uralt.

Jack_N:
Als jemand der öfter auch auf Mittelaltermärkten bei Minusgraden gepennt hat: Geht alles. Muss man sich anpassen, aber wenn ich in nem Leinenzelt draußen neben einem See, wo nachts die Kälte hochkriecht, überlebe, dann schaffe ich das auch ne Weile wenn noch Mauern um mich drumherum sind - da bin ich mir ziemlich sicher.

Die Gasspeicher sind voll. Es liegen mehrere Schiffe vor der Küste Europas, die aufgrund voller Speicher ihre Gasladungen gerade nicht löschen können. Der Gaspreis ist im freien Fall, weil es für die Reeder langsam billiger wird, das Zeug zu verschenken als weiter Liegegebühren / laufende Kosten für die Schiffe zu zahlen. Das davon bei den Endkunden nix ankommt liegt daran, dass große Versorger nach dem Fiasko am Spotmarkt zu teils einer sehr ungünstigen Zeit (als die Preise am Höchststand waren) langfristige Verträge abgeschlossen haben. Das Resultat ist dann, dass sie jetzt für ein Jahr oder länger zu den hohen Preisen selbst das Gas beziehen, und die Zwischenhändler lachen sich ins Fäustchen und wischen sich die Tränen mit Geldscheinen weg.

Umwelttechnisch ists natürlich komplett gaga Strom aus Gas/Kohle herzustellen. Wir könnten schon längst komplett in der Versorgung auf erneuerbaren Energien sitzen, zumindest was die Versorgung aller Privathaushalte und der meisten Geschäfte angeht. Warum das nicht der Fall ist? Weil die CDU und ihr Lobbyismus in den vergangenen 20 Jahren massiv dafür gesorgt hat, dass alle Innovationsfirmen in dem Umfeld erodiert, und Subventionen die sie auf die Beine hätten bringen können gestrichen wurden. Für Kohle und co wurden die aber beibehalten, ein Schelm... sogar mit beschlossenem Kohleausstieg wird für den RWE-Tagebau weiter ein Dorf samt Kirche geopfert.

Da sehe ich aber auch die Privathaushalte mit in der Pflicht. Es wurde immer der bequeme weil billige Weg gewählt. Gas was halt billig, Heizöl auch, also hat man sich keinen Kopp gemacht und weiter Energie verballert. Bei KFZ dasselbe, scheissegal was die Schleuder schluckt, her mit dem Allrad-SUV um Malte-Sören-Kevin zum Fußballtraining zu karren.
Alternativen gabs vor Jahrzehnten. Golf City-Stromer, sogar den VW T2 gabs elektrisch (Stadtwerke Stade fuhren z.B. einen der ersten). City EL aus Dänemark war vor Ewigkeiten die richtige Idee - ein schmaler Einsitzer für den personalisierten innerstädtischen Verkehr, da passt auch n Einkauf mit Bierkiste noch mit rein. Mit ner Umrüstung auf moderne Akkus ist der noch heute absolut nahverkehrstauglich.

Und ja, der bürokratische Hickhack für die Anmeldung einer privaten Solaranlage hätte schon vor 20 Jahren abgeschafft gehört. Aber da haben die Energiekonzerne erfolgreich gegen lobbyiert, genau wie sie die Einspeisung begrenzt haben, weil ja sonst das Netz zusammenbricht. Das ich nicht lache. Was ein Haus aus der Leitung entnehmen kann, das muss auch andersherum durch die Leitung gehen können - sonst ist da irgendwo massiv gepennt worden.

Das dann jetzt seit ner ganzen Weile jeder wie blöd an den Leuten, die auf klimafreundliche Energien setzen wollen, verdient wird ist halt doppelter Mist. (Handwerksbetriebe schlagen das, was man als Energieprämie vom Staat bekommt oben auf die Preise drauf - daher jammern die auch grad und wollen alles dieses Jahr fertigstellen, wenn die Anschaltung erst nächstes Jahr erfolgt fallen sie unter die Regelung, wo der Kunde die MwSt nicht mehr zahlen muss und das haben sie ja noch nicht auf ihre eh schon überhöhten Preise draufgeschlagen)
Wer dennoch glücklicherweise schon auf moderne Technik gesetzt hat, also Photovoltaik und Speicher mit Wärmepumpe - der hat im Winter nix zu befürchten, außer es ist wirklich tagelang überhaupt keine Sonne zu sehen. Ansonsten kann er aber in der Zeit seine Wärmepumpe autark vom Netz laufen lassen und so die Bude mehrere Stunden lang erwärmen, zusammen mit nem vernünftig gedämmten Haus hält das auch dann gut vor.

Platt gesagt: Gekniffen sind die, für die ein 2x-im-Jahr-Vollpensions-Urlaub wichtiger war, als sich um die Vorsorge ihrer eigenen Lebens-/Wohnsituation zu kümmern. Wer jedes Jahr tausende für Freizeit rausgehauen hat und jetzt jammert, dass die Ölheizung im ungedämmten Altbau so viel verbraucht, für den hab ich kein Mitleid.
Mitleid habe ich mit denen, die miserabel wenig verdienen und jetzt vom Vermieter gekniffen werden. Und das ist dann wirklich der Punkt, wo der Gesetzgeber meiner Ansicht nach hart und unnachgiebig einschreiten sollte. Ein Abstellen der Heizung durch Vermieter zur Kosteneinsparung geht einfach nicht, punkt.

schwarze Katze:
Habe einen Schlafsack und Whisky
Das reicht

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