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Der anthropogene Klimawandel

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Jack_N:
Ich glaube der Faktor war einfacher: Geld.
Wir können natürlich nur für unser direktes Umfeld sprechen, aber während der Weltkriege gabs erstmal andere Prioritäten auf allen Seiten, und danch gings auch an die Wiederaufbau - und den Aufbau neuer Feindbilder. Da wurde gefertigt auf Teufel komm raus, wenn man in der Angst lebt, dass ein doofes Zucken am Knopf, egal auf welcher Seite, die Erde gleich 200x auslöschen kann, dann ist einem vieles andere egal, und man lebst sehr stark im Augenblick.

Nachhaltigkeit hat da doch keinen interessiert, mal platt gesprochen.
VW hat Ende der 70er den T2-Bus als Elektromobil für den Waren-Nahverkehr umgebaut, gab über 150 Testexemplare, die z.B. an Stadtwerke verteilt wurden (Stade waren die ersten, die einen bekamen).
Audi hat einen Audi 100 Diesel auf eine Rekordfahrt geschickt, bei der im Schnitt nur 1,5 Liter Diesel/100km verbraucht wurden - in den 80ern. Ein Wagen mit normaler Innenausstattung sollte als 2,5L-Variante auf den Markt kommen - wurde gestoppt, weil kein Markt dafür vorhanden sei. Lieber mehr Leistung, Erfolge aus dem Motorsport rüberziehen, mehr Luxus usw... das wollte der Markt.
Der VW XL1 war eine absolut coole Machbarkeitsstudie, aber nur die wenigsten konnte jemals dieses 0,9-Liter-Auto in echt fahren, bei einem Einstiegspreis von 150.000 Euro für den Zweisitzer.
Fast schon ironisch erscheint mir, dass es den 3-Liter-Lupo zwar gab, er aber kaum Absatz fand, da das sparsamste Modell ohne Ausstattung mal wieder das teuerste war. Der Audi A2 war auch als Diesel ein Sparwunder, sehr zuverlässig, aber auch hier: Der Preis hat ihm den Markterfolg verwehrt.

Die Kunden kaufen billige alte Wagen mit möglichst viel PS, nach uns die Sintflut, gerne noch ein SUV höherlegen und mit breiteren Felgen, das ist das, was Soccer Mums wollen um die Kinder zum Sportplatz zu karren.

Was also verpennt wurde waren zwei Dinge: a) ein generelles Umweltbewusstsein zu schaffen und b) umweltfreundliche Technik günstig zu machen, so dass sie die billigste Alternative darstellt (oder zumindest keinen Mehrpreis fordert).

Der erste Rasenmäh-Roboter von Husqvarna war rein solarbetrieben, der solar mower hat auf der ganzen Oberfläche Solarzellen, die für einen Betrieb im Sommer ausreichen. Viele davon fahren nach 15 Jahren immernoch.
Balkonkraftwerke sind übrigens oft nicht zulässig, die Einspeisung über die Haussteckdose ist in D nicht einfach so erlaubt. Technisch kann es zum Problem werden, primär gehts um Stromnetzkontrolle (natürlich). Ggf. könnte einem eine Manipulation des Stromzählers vorgeworfen werden, da einige tatsächlich rückwärts zählen würden.

Aus eigener Erfahrung aber: 200W an billigen Solarpanels auf einem Camper generieren mit einem MPPT-Laderegler bei gutem Wetter echte 160-170 Watt. Davon kann man einen Kompressorkühlschrank auf 5° halten, täglich Laptop und Handys laden und nachts eine Standheizung betreiben - einen Sonnentag später ist der Akku wieder voll. 80AH an LiFePo-Akkus, deren Spannung bei der Entleerung nicht zusammenbricht, reichen für 3 Tage gemütliches autarkes Stehen mit Licht, Annehmlichkeiten und co.

Wenn man alleine nur relativ schwache Solarpanels auf Garagen-/Schuppendächer packen würde könnte man jede Menge Gartenstrom generieren :)

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