Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Mobilitätswandel - weg vom Sprit!  (Gelesen 48220 mal)

BaerndME

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #135 am: 28 Oktober 2021, 15:15:31 »

Oh, wir sind hier ja eigentlich im Auto-Thread. Ich würde gerne den Opel Manta GSE ElektroMod kaufen. Aber Opel verkauft ihn mir nicht.

Warum? Denk dran, Rost ab Werkt und so. :P
Warum nicht? Was hast du ihnen getan?

...für das Adrenalin sind vorerst Verbrenner zuständig...

Ähh... du hast doch einen A-Führerschein... Also ja, klar, auch Verbrenner. Bis es praktikable UND geile E-Bikes gibt, wird noch ein Jahrzehnt vergehen, aber... Jo. Weißt schon. Um vorne an der Ampel mit einem ausgewachsenen Motorrad (3,2 Sekunden auf 100*) mithalten zu können, brauchst du im Auto ja, je nach Gewicht, zwischen 400 und 700 PS...

*Abhängig von der Geometrie des Motorrades, nicht von der Motorleistung. Limitierend ist der Punkt, an dem das Mopped vorne nach oben kommt. Rennmaschinen können 2,7 Sekunden, eine BMW GS braucht 3.6 Sekunden, Nakedbikes 3,2 oder 3,3. "Ausgewachsene" Motoren vorausgesetzt, die limitieren aber sehr früh nicht mehr. Ist mir neulich mal aufgegangen, und ich fand den Gedanken sehr erhellend.
« Letzte Änderung: 28 Oktober 2021, 15:22:20 von BaerndME »
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RaoulDuke

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #136 am: 28 Oktober 2021, 15:20:50 »

Bevor ich deinen Beitrag zu ende lese: Warum zum *****?
Wenn jede menschliche Emotion so begründbar wäre wie dein Gefühl, hier wegen schlechter Stimmung nicht mehr posten zu wollen, wäre die Welt so einfach, dass es vermutlich nicht mal mehr Kriege geben würde. Ganz ehrlich: Das ist SOWAS von nachvollziehbar, und es ist auch eine berechtigte Kritik. Und es ist wichtig, dass du diese hier auch so raus lassen kannst.
Ich sehe da keine Veranlassung für Reue.

Da musste ich gerade laut loslachen - mich reut(e) das auch aus innerer Veranlassung heraus, nicht wegen Deines Kommentars - weil ich eben aufgrund ... moment mal, will jetzt wirklich noch ein halbgares Traktat verfassen und Leuten zu lesen geben, die im Zweifel nur WTFF dazu sagen? ;)

Ich belasse es mal bei einer Kurzfassung: Der in meiner Welt vorherrschende moralische Maßstab sagte mir, ich hätte nicht optimal gehandelt, da ich nur Negatives und Destruktives beigetragen habe. Zudem hatte ich aber aus einer intensiven Beschäftigung mit den aktuell vorherrschenden geistigen Strömungen einige Erkenntnisse gewonnen, die ich gern teilen wollte. Vielleicht liest das dann jemand hier, erzählt es irgendwem, der findet es interessant und entscheidet sich irgendwann aufgrund dessen, was er gehört hat, irgendwo an einer entscheidenden Stelle anders. Ich mag Ideen, sie sind schließlich das Mächtigste, über das Menschen verfügen können.

Wenn ich die Welt in dem Zusammenhang einfach machen könnte, es keine Kriege mehr geben würde, alle sich plötzlich lieb hätten, überall auf der Welt gleichzeitig die Blumen anfangen würden zu blühen und plötzlich ALLE MENSCHEN ANFANGEN WÜRDEN ZU SINGEN WIE IM DISNEYFILM, dann würde ich das als Nebeneffekt durchaus in Kauf nehmen. :)

Bin ich vielleicht im Herzen doch ein Hippie?
« Letzte Änderung: 28 Oktober 2021, 15:25:11 von RaoulDuke »
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RaoulDuke

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #137 am: 28 Oktober 2021, 15:24:38 »

Oh, wir sind hier ja eigentlich im Auto-Thread. Ich würde gerne den Opel Manta GSE ElektroMod kaufen. Aber Opel verkauft ihn mir nicht.

Warum? Denk dran, Rost ab Werkt und so. :P
Warum nicht? Was hast du ihnen getan?

Das ist leider nur ein Konzeptfahrzeug. Das rücken die nicht raus. Geld, gute Worte, nichts hilft.

...für das Adrenalin sind vorerst Verbrenner zuständig...

Ähh... du hast doch einen A-Führerschein... Also ja, klar, auch Verbrenner. Bis es praktikable UND geile E-Bikes gibt, wird noch ein Jahrzehnt vergehen, aber... Jo. Weißt schon. Um vorne an der Ampel mit einem ausgewachsenen Motorrad (3,2 Sekunden auf 100) mithalten zu können, brauchst du im Auto ja, je nach Gewicht, zwischen 400 und 700 PS...

Stimmt absolut. Die Motorräder hier bleiben schön, wo sie sind und werden eher noch zahlreicher (die nehmen ja kaum mehr Platz weg als ein Fahrrad, wenn man es mal genau nimmt), aber Autos haben auch ihren Reiz... Ich stehe halt einfach auf beides!
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Jack_N

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #138 am: 28 Oktober 2021, 17:58:17 »

Der Opel Manta Elektro ist optisch ne richtig, richtig, RICHTIG geile Karre!
Leider von den technischen Daten her eher ernüchternd. Ich hab neulich mal irgendwo ein "Mitfahr-Video" gesehen. Sie haben die alte Schaltung dringelassen, er hat recht wenig Leistung (weniger als ein i3 glaub ich) und ist auch geschwindigkeitsbeschränkt. Also keine kleine Rallyesau wie sein Vorbild, sondern eher was zum Posen. Zudem funktionstechnisch sehr spartanisch, keine Klima, alles in die alten Kabelbäume rudimentär reingehackt usw...

Aber rein von der Optik, von der Ausstrahlung her, von dem was Emotionen hervorruft trifft der einfach alles zu 100%. Die leichten Modernisierungen sind auch meiner Meinung nach sehr gut gelungen, der Wagen wirkt nicht wie hingebastelt (was er in Wirklichkeit tatsächlich eher ist), sondern so als ob sich Leute da hingesetzt haben und gesagt hätten: Wen den genug Leute wollen, dann bauen wir den.

Machen sie leider aber nicht.


Für mich als Busfan aber erfreuliche Nachrichten:
https://www.golem.de/news/vw-transporter-umgeruestet-stromern-in-deutschland-statt-stinken-im-ausland-2110-160643.html
Naext Automotive aus Hamburg baut VW T5 zu Elektrobussen um, mit angeblich so 250km Reichweite. Das klingt echt prima! :) Vor allem weil der T5 im Gegensatz zum T4 gerne mal Motorschäden hat und deswegen aus dem Verkehr gezogen wird, weil ne Reparatur nicht wirtschaftlich ist.
OK, der Umbau ist es mit irgendwas bei 30.000€ auch (noch) nicht, aber wer weiss ob sowas nicht mal den Anstoß gibt, um mehr Umbaukomponenten wie ein Lego-Baukasten zu produzieren, die dann in diversen Fahrzeugen Verwendung finden könnten.

Wenn wir eh eine Vmax-Beschränkung auf 130 bekommen ist es doch wumpe, was mal ursprünglich für ein Motor drin war. Ja, der Sound geht flöten, aber viele Autos sind ja auch beliebt wegen des Sitz- und Fahrgefühls, wegen der Optik usw...
Und ein BMW 850 Elektro, eine Brizzel-Ente, ein Citroen CX a la Voltage - das hätte was!

Warum plattpressen wenn die Karosserien und Ersatzteile fürs Fahrwerk existieren? Lieber reparieren, bestromen und noch lange auffahren.
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Eisbär

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #139 am: 28 Oktober 2021, 21:27:47 »


Sorry, aber was für "diffamierende Lügen"?
Das ist eine ungeheure Unterstellung,
Lastenrad (...) Aber eben kein Allheilmittel, auch wenn es von Dir dauernd anders propagiert wird.
Wo habe ich das jemals behauptet?
Das habe ich nie getan und schon gar nicht andauernd. Ich sagte lediglich (und das auch nur 1x), dass Du die Möglichkeiten unterschätzt.

Auch das:
Du gehst einfach nur von Deiner relativ beschränkten Sichtweise und Deiner persönlichen Situation aus.
Auch das ist einfach gelogen. Im Gegensatz zu Dir liefere ich Zahlen und Statistiken. Du hingegen schreibst ausschließlich mit anekdotischer Evidenz - und merkst es noch nicht mal.
Anstatt zumindest ein einziges Mal mit überprüfbaren Zahlen zu argumentieren, konterst Du mit Nazisprüchen aus der Querdenkerkiste:
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast
Für diesen Argumentationsstil ist mir meine Zeit zu schade. Und wenn ich mich auf dieses Niveau herunterlasse, bin ich wieder der Böse.
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nightnurse

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #140 am: 28 Oktober 2021, 22:43:38 »

... konterst Du mit Nazisprüchen aus der Querdenkerkiste: ...

Für diesen Argumentationsstil ist mir meine Zeit zu schade.

Lol?
Und übrigens. bisschen scrollen ::)


Was ich aus Jacks Beiträgen lese, ist, daß er darstellen möchte, daß Durchschnittswerte einfach den Endkunden nicht weiterhelfen, die ihre (Mobilitäts)Bedürfnisse im ersten oder letzten Drittel der Verteilungskurve finden. Er nennt dafür Beispiele. Sicher wären Statistiken schöner, aber vielleicht gibt es keine.
Deshalb finde ich den Gedanken aber nicht einfach zum Abwinken. 
Es stimmt bestimmt, daß die meisten Leute ihr KfZ überwiegend zum Büro und zum Bäcker bewegen, aber EINmal im Jahr möchten manche doch über Nacht nach München oder an den Gardasee brettern oder sowas (ob sie das TUN, ist dabei irrelevant, sie möchten), und zwar mit ein und demselben, mit IHREM Auto. Und solche Überlegungen sind dann meiner absolut anekdotischen Erfahrung nach kaufentscheidend.
Das kann man unvernünftig finden, aber wie lange willste reden?
Die schönsten Statistiken werden nichts daran ändern, daß es derzeit noch nicht für alle eine als überzeugend empfundene Lösung in Sachen E-Mobilität gibt.
*shrug*

(Ein anderes Extrem sind dann Menschen, die nur sowas wie ne wetterfeste Mobilitätshilfe mit Kofferraum möchten, dafür gibt´s bei uns m.W. bisher nur Verbrennerlösungen und die haben alle das 45km/h-"Problem".)

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Jack_N

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #141 am: 29 Oktober 2021, 09:13:03 »


Sorry, aber was für "diffamierende Lügen"?
Das ist eine ungeheure Unterstellung,
Lastenrad (...) Aber eben kein Allheilmittel, auch wenn es von Dir dauernd anders propagiert wird.
Wo habe ich das jemals behauptet?
Das habe ich nie getan und schon gar nicht andauernd. Ich sagte lediglich (und das auch nur 1x), dass Du die Möglichkeiten unterschätzt.

Auch das:
Du gehst einfach nur von Deiner relativ beschränkten Sichtweise und Deiner persönlichen Situation aus.
Auch das ist einfach gelogen. Im Gegensatz zu Dir liefere ich Zahlen und Statistiken. Du hingegen schreibst ausschließlich mit anekdotischer Evidenz - und merkst es noch nicht mal.
Anstatt zumindest ein einziges Mal mit überprüfbaren Zahlen zu argumentieren, konterst Du mit Nazisprüchen aus der Querdenkerkiste:
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast
Für diesen Argumentationsstil ist mir meine Zeit zu schade. Und wenn ich mich auf dieses Niveau herunterlasse, bin ich wieder der Böse.

Eisbär, ganz ehrlich: Liest Du was Du da schreibst? Nazisprüche aus der Querdenkerkiste?
Der Spruch wird in der Schreibweise
„Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe. “
Winston Churchill zugesprochen. Der Mann war mit Sicherheit ein 1a Nazi, oder?
Zudem habe ich gerade weiter oben schon geschrieben wo ich ihn am häufigsten gehört habe, und das war 20 Jahre vor dem Auftreten von Querdenkern auf unseren Bühnen. (und das erste Mal gehört schon viel früher).
Leider wieder ein Beispiel wo Du durch Einstreuen negativer Assoziationen die Gesprächspartner offenbar versuchst zu diskreditieren, anstatt auf deren Aussagen einzugehen.

Du kritisierst meine Methodik, aber lieferst keine haltbaren Gegenargumente, da die von Dir geposteten Statistiken eben darauf optimiert sind, Deine Aussagen zu stützen.
Was nebenbei normal ist - genau das wollte ich mit dem Zitat aussagen. Denn das war das Erste, was ich an der Uni in der Statistik-Vorlesung gelernt habe: Wie man Statistiken so darstellt, dass sie zwar inhaltlich nicht anfechtbar sind, aber durch clevere Auswahl des Ausschnitts der Daten oder Fokussierung auf einzelne Teilergebnisse (z.B. eben einen Durchschnittswert) u.U. breite Massen oder starke Ausreisser entfallen lassen.

Ein schönes Beispiel ist hierfür auch wenn z.B. von einem Medianwert gesprochen wird. Der Medianwert ist einfach die Mitte einer Zahlenreihe. Wenn wir in einer Firma beispielweise 9 Mitarbeiter haben, davon sind die ersten 4 30-35 Jahre alt, die nächsten 2 40, und die letzten 3 aber 90, dann wird der Alters-Median bei 40 liegen (Mitarbeiter No. 5 in der Reihe), der Durchschnitt aber um die 53.
Dem oberflächlichen Leser fällt der Unterschied zwischen Median und Mittelwert aber nicht auf. Oder er kennt ihn nicht.

Du willst Zahlen? Ich hab eine hübsche Betrachtung zur Pendelei gefunden, die unsere beiden Sichtweisen gewissermaßen stützt - auch nicht schlecht, oder?
https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20190202 (ja, ist von 2019, aber die Veränderungen durch Covid haben eher Pendlerstrecken durch verstärkte Landflucht verlängert statt verkürzt)
Paar Zahlen aus dem Text:
50% der Erwerbstätigen haben nur 10km oder weniger bis zur Arbeitsstätte
30% liegen im Bereich 10-25km one-way.
"fast jeder fünfte" 25-50km.
5% über 50km. Pro Strecke.

Im Osten ist die Gruppe der über-25-km-Pendler größer, dafür weniger in der 10-25er-Region.

In Hamburg ist tatsächlich die Zahl der 10km-Leute höher. Aber: Die Fahrtzeiten sind hier ebenfalls stark überdurchschnittlich.
Zudem ist zu erkennen, dass in der Klasse 25-50km der Schnitt eher in Richtung 40km tendiert, also eher nach oben. Die jüngste Landflucht wird das sicher noch verstärkt haben. (letzteres ist meine eigene Vermutung, aktuelle Zahlen dazu gibts noch nicht).

Ansonsten sieht man gut regionale Unterschiede. In Bremen pendeln ca. 20% per Fahrrad, damit sind sie Spitzenreiter. Ob die Nähe zu Holland hier Auswirkungen hat? Im Saarland fahren 4/5 mit dem Auto - wer schonmal da gelebt hat weiss wieso, wenn mal ein Bus fährt dann oft nur 2x pro Tag, selbst in die Außenbezirke der Landeshauptstadt fährt um 20 Uhr oft der letzte Bus.

Die kürzesten Arbeitswege gibs in Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg - böse Zungen würden jetzt sagen, dass die Bereitschaft zur beruflichen Mobilität hier am geringsten ist - andere würden eher sagen, dass in diesen Ländern die Möglichkeit Arbeit, Wohnen und co unter einen Hut zu bekommen noch am Besten funktioniert.


Ich bin gespannt auf die aktuellen Zahlen des Mikrozensus von 2020 und dann wieder von 2024 und wie sich dort Veränderungen zu diesen Werten zeigen.

Was aber für mich feststeht: Wir haben hier einen Anteil von ca. 20% an Berufstätigen in D, die täglich 25 bis X Kilometer zur Arbeit zurücklegen, viele davon mit dem PKW. Das ist keine Zahl, die ich persönlich außer Acht lassen würde. Rein mit Arbeitsfahrten verbringt so jemand also zwischen 10.000 (bei 25 pro Tour täglich) und X Kilometern im Jahr (200 Arbeitstage gerechnet, der Einfachheit halber) nur mit Pendelei. Dazu kommen noch Einkaufsfahrten etc...
Das sind dann alles Leute, die eben an einem normalen Tag 50km Reichweite mindestens benötigen.

Um die Brücke zum Elektro-Laden zu schließen: Wenn diese Pendler nun zur Miete wohnen, dort keine Lademöglichkeit haben, und auch an ihrem Zielort an der Firma ihr Fahrzeug nicht laden können, dann können sie das vielleicht 1x pro Woche beim Einkaufen an einem Schnellader erledigen. Öfter würde man das aber selbst mit "grünem Herzen" nicht machen wollen, denn wenn die tägliche PKW-Pendelstrecke 30min pro Richtung beträgt, dann will man nicht dazu noch 30-40min warten bis der Wagen voll ist - nicht wenn man nicht parallel dabei einkaufen kann o.Ä.
Mit einem Fahrzeug, was sicher 300km elektrisch unter jeder Wetterbedingung schafft könnten aber diese Leute bereits die ganze Woche "durchpendeln".

Nimmt man jetzt die 40km als Schnitt der 20%-Gruppe, dann landen wir bei einer wöchentlichen Pendelstrecke von 400km. Inklusive Umwege zum Laden plus Minimalreserve könnte ein E-Fahrzeug mit 450km Reichweite also für geschätzt 90-92% aller Erwerbstätigen PKW-Fahrer ausreichend sein, damit sie auch ohne Ladestation daheim mit einem langen Ladestopp pro Woche auskommen können.


Also insofern hast Du Recht und ich hab Recht.
Du hast Recht: 80% der Pendler kämen mit einem E-Fahrzeug mit weniger Reichweite rein zum Pendeln locker aus.
Und ich hab Recht: Die Zahl der Leute, für die diese Reichweite über die wir neulich diskutierten, nur knapp oder gar nicht reicht (bzw. bei mangelnder Lademöglichkeit nicht laden könnte), ist gar nicht so gering. Mit 20% hab ich selbst nicht gerechnet.

Dazu dann halt regionale Unterschiede, wodurch man je nach Lebensumständen das stärker oder weniger stark merkt. Was ich noch raussuchen wollte sind PKW-Pendlerzahlen rein auf Hamburg bezogen, aber da hab ich leider keine scharfe Trennung nach Verkehrsmitteln bislang gefunden, nur Pendlerzahlen gesamt.

Zu den Leuten, die beruflich viele km pro Tag fahren müssen für Kundenbesuche findet man dann leider gar nix sinnvolles :(


« Letzte Änderung: 29 Oktober 2021, 09:19:14 von Jack_N »
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RaoulDuke

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #142 am: 29 Oktober 2021, 09:41:25 »

... konterst Du mit Nazisprüchen aus der Querdenkerkiste: ...

Was ist eigentlich mit den Reichsbürgern?

Können wir die da nicht auch noch irgendwie reinwursten? Die fühlen sich sonst vielleicht berechtigterweise diskriminert, nur weil sie gerade etwas aus der Mode gekommen sind.
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BaerndME

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #143 am: 29 Oktober 2021, 13:32:54 »

Was ich aus Jacks Beiträgen lese, ist, daß er darstellen möchte, daß Durchschnittswerte einfach den Endkunden nicht weiterhelfen, die ihre (Mobilitäts)Bedürfnisse im ersten oder letzten Drittel der Verteilungskurve finden. Er nennt dafür Beispiele. Sicher wären Statistiken schöner, aber vielleicht gibt es keine.
Deshalb finde ich den Gedanken aber nicht einfach zum Abwinken. 
Es stimmt bestimmt, daß die meisten Leute ihr KfZ überwiegend zum Büro und zum Bäcker bewegen, aber EINmal im Jahr möchten manche doch über Nacht nach München oder an den Gardasee brettern oder sowas (ob sie das TUN, ist dabei irrelevant, sie möchten), und zwar mit ein und demselben, mit IHREM Auto. Und solche Überlegungen sind dann meiner absolut anekdotischen Erfahrung nach kaufentscheidend.
Das kann man unvernünftig finden, aber wie lange willste reden?
Die schönsten Statistiken werden nichts daran ändern, daß es derzeit noch nicht für alle eine als überzeugend empfundene Lösung in Sachen E-Mobilität gibt.
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*unterschreib*
Das ist auf den Punkt gebracht.
Ich glaube, dass du das nicht nur so liest, sondern dass Jack das auch so meinte (ich nebenbei auch).
Auch einen Angriff auf Eisbär sehe ich nicht, abgesehen vom Vorwurf, dass er sich damit schwer tut, "out of the box" zu denken.
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Jack_N

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« Antwort #144 am: 29 Oktober 2021, 14:29:35 »

Unterschreib ich mal auch, denn genau das war meine Intention.

Und ja, auch das was Nurse sagt, diese "gefühlte" Nichtexistenz einer Lösung (denn mal ehrlich: häufig wäre es möglich mit seinem Fahrzeug bis zu einer Mietstation zu fahren wenn der längere Trip nur über ein Wochenende geht. Eine Miete über mehrere Wochen, bei der auch in ein anderes Land gefahren wird, ist jedoch oft so teuer, dass es günstiger sein kann ein Gebrauchtfahrzeug zu kaufen, die Tour zu fahren und wieder zu verkaufen!).

Gefühle sind schwierig einzuordnen. Und für viele gehört halt auch das Besitzen eines Fahrzeugs mit gewissen Eigenschaften dazu, es erfreut sie einfach.
Fast nirgendwo auf der Welt kann man z.B. die schnellsten Fahrzeuge, die es zu kaufen gibt, auch mal annähernd ausnutzen. Dennoch verkaufen sie sich prächtig. Warum? Als Statussymbole würden es auch langsamere, aber teurere Fahrzeuge tun.
Aber es geht darum, dass diese Fahrzeuge etwas können, was nicht jedes kann. Auch wenn sie es selten bis nie unter Beweis stellen können/müssen.
(kann ja auch um extrem geländegängige Fahrzeuge gehen)

Es geht bei so etwas nie um das "brauch ich das".
Niemand "braucht" ein Mobiltelefon welches Millionen von Farben auf dem Bildschirm anzeigen kann und eine Internetverbindung mit derselben Geschwindigkeit wie daheim überall auf der Welt ermöglicht und dabei eine Bildschirmauflösung bietet, die über der optischen Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges liegt.
Aber viele WOLLEN es. Und sind bereit dafür zu zahlen.

Dasselbe bei Fahrrädern (niemand BRAUCHT einen Carbonrahmen, Hydraulikbremsen, E-Motoren zur Unterstützung, Federung usw...), Kleidung (nirgendwo wird teilweise mehr Geld für weniger bezahlt), Hifi-Zubehör (die Kabelbranche dort ist die Definition von Schlangenöl) usw...

Produziert wird was die Leute wollen und kaufen, nicht was sie für ihre Existenz brauchen. Das wird sich auch nicht so schnell ändern.


Und ich propagiere seit Anbeginn dieses Threads, in jeder Diskussion um Umweltschutz, erneuerbare Energien usw..., dass man darum eben NICHT den Menschen etwas mit Strafsteuern und Verboten aufzwingen muss, sondern sie dazu bringen muss, dass sie die alternative Lösung eben cooler, erstrebenswerter, letztenendes kaufenswerter finden.
Marketing ist hier gefragt. Wenn man das richtig anstellt, dann wählen die Menschen von sich aus die ökologischere Alternative, insbesondere wenn der Preis dann auch noch attraktiv ist.

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« Antwort #145 am: 29 Oktober 2021, 14:38:47 »

Dasselbe bei Fahrrädern (niemand BRAUCHT einen Carbonrahmen, Hydraulikbremsen, E-Motoren zur Unterstützung, Federung usw...), Kleidung (nirgendwo wird teilweise mehr Geld für weniger bezahlt), Hifi-Zubehör (die Kabelbranche dort ist die Definition von Schlangenöl) usw...

Widerspruch bei den Kabeln!
(die besten sind derzeit aber wohl selbst gemachte)
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Jack_N

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #146 am: 29 Oktober 2021, 14:51:13 »

Dasselbe bei Fahrrädern (niemand BRAUCHT einen Carbonrahmen, Hydraulikbremsen, E-Motoren zur Unterstützung, Federung usw...), Kleidung (nirgendwo wird teilweise mehr Geld für weniger bezahlt), Hifi-Zubehör (die Kabelbranche dort ist die Definition von Schlangenöl) usw...

Widerspruch bei den Kabeln!
(die besten sind derzeit aber wohl selbst gemachte)

Neinnein, kein Widerspruch geduldet. Oder wie der Elektriker sagt: Widerstand ist zwecklos :D

Ja, man sollte Kupferkabel verwenden, kein verkupfertes Aluminium. Ja, je länger das Kabel, desto mehr Oberfläche sollte vorhanden sein. Aber: Selbst für 100W Dauerleistung pro Kanal sind 2,5mm² bei 10m Kabellänge absolut ausreichend. Vergoldete Kontakte haben sogar einen höheren Übergangswiderstand als blankes Metall (aber oxidieren nicht und sehen schöner aus), wenn man parallel noch andere Sachen laufen hat, dann macht auch eine Schirmung Sinn.
In der Frequenzweiche in Deinen Lautsprechern werden die Signale aber teilweise über Leiterplatten geschickt, die nur relativ dünn mit Kupfer beschichtet sind. Durch Kondensatoren, und andere Bauteile, die für den Widerstand eine Katastrophe sind. Klackt Dein Verstärker beim Einschalten? Dann wird dort der Kontakt zu den Lautsprechern nach dem Einschalten über ein Relais hergestellt, die Kontaktflächen sind kleiner als Dein kleiner Fingernagel. Viel kleiner. Da geht Deine gesamte Musik durch.
Dafür sind dann auch keine gartenschlauchdicken Kabel notwendig, da sind die Problemquellen ganz woanders.

Bei reiner Selbstbau-Hifi ohne diese Schwachstellen mag ich Dir zustimmen, aber 99,95% der "Prosumer" werden verarscht.

Womit wir wieder beim Wünschen und der Macht der Suggestion wären. Wie im Hifi-Studio ein "hören sie jetzt mal das... (tolle Kabel, den besseren Player, die mit Ionen beschossene und feingewuchtete CD usw...)" wirkt, so wirkt auch woanders die Macht der Suggestion und des Marketing.

Erinnern wir uns passend zum Thread an den Sono Motors Ion: Der hatte doch das coole Moos im Armaturenbrett. Die reale Luftfilterwirkung dieser Menge Moos ist für das Fahrzeug vermutlich eher vernachlässigbar. Aber: Es wirkt cool. Maketingtechnisch kann man das aber bestimmt so drehen, dass es ein besonders gesundes Innenraumklima erwirkt, was dies, das jenes verhindert und einen freier Atmen lässt. Und es werden sich Leute finden, die genau das nach einer Fahrt mit dem Auto bezeugen können und es daher kaufen, auch wenn es wissenschaftlich und messtechnisch gesehen absolut nicht wahr sein KANN.

Und genau darum glaube ich, dass man mit passendem Marketing auch alle Leute dazu bekommt, sich umweltfreundlich zu verhalten. Es muss für sie nur nach einem greifbaren Bonus für ihr Leben aussehen.
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« Antwort #147 am: 29 Oktober 2021, 17:00:15 »

Na ja, also erstmal müssen wir mal feststellen, dass das Ganze erst in einem Bereich so wirklich witzig wird, wo für deine Anlage ungefähr so viel bezahlt hast wie für eine Elektroauto. Also wenn dein DAC alleine schon 2000 Euro kostet... Ich meine, an 99% der Hifi-Anlagen hast du den gar nicht erst als Extragerät da liegen.

Ein Kabel hat mehr als nur Widerstand.
Im Prinzip hast du einen langen Kupferleiter, durch den ein Wechselstrom fließt. Und was macht Wechselstrom in Leitern? Richtig, Magnetfelder aufbauen. Wenn du jetzt zum Beispiel mal eine Bipolantenne nimmst, die das richtige Material und die richtige Länge für eine bestimmte Sendefrequenz hat, kannst du ja damit deine Sendeleistung, also dein Magnetfeld, quasi "boosten"...
So, ab jetzt wird's laienhaft, das Studium ist zu lange her.
Also, wenn bestimmte Frequenzen in einer Antenne, abhängig von hauptsächlich Länge, aber auch Material, Querschnitt u.s.w. bestimmte Dinge tun, dann tun bestimmte Frequenzen das auch in einem Lautsprecherkabel. Der Aufbau eines Magnetfeldes, das ja quasi ein "Funksignal" ist, kostet Energie. An der Stelle hast du einen Verlust im Kabel, und zwar vorwiegend in bestimmten Frequenzen.
Der ist gering, aber vorhanden.
Und da kommt die Gesamtqualität der Anlage ins Spiel: Du wirst vermutlich äußerst selten das Problem haben, dass du feststellen kannst, dass eine bestimmte Frequenz schmutzig oder dünn wird. Was du aber hörst, ist die Verschiebung von Räumen in der Musik, also der räumlichen Darstellung und Auflösung der Instrumente in einem gedachten Raum, abhängig nicht nur von Panorama, sondern auch von Hall, Frequenzverhältnissen u.s.w..
Und hier kannst du mit richtig geilen Kabeln nochmal was raus holen (was nicht bedeutet, dass alle teuren Kabel gut seien und dass Menschen hier nicht verarscht würden).
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« Antwort #148 am: 30 Oktober 2021, 00:48:05 »

Ja, ich weiss was Du meinst - diese Kabellehre gehörte bei uns auch zur Ausbildung, denn digitale Kupfer-Netzwerkkabel sind davon in viel größerem Maße betroffen als analoge Signalkabel.
Darum müssen die Netzwerkkabel auch aufwendig geschirmt werden - SFTP ist bei uns für Gigabit Standard um 100 Meter zu packen.

Das Problem ist, dass Du mit Messequipment eben beweisen kannst das - unabhängig von Deinem Anlagenpreis, denn der sagt fast NIX über deren Qualität aus - das Signal was ins Kabel reingeht hinten prima rauskommt, solange der Querschnitt ausreicht, um die elektrische Leistung (nix anderes sind ja analoge Tonsignale) zu übertragen.

Wegen dem Preis: Das sagt nix aus, weil es da auch solchen Schwachsinn gibt: https://www.highend-hifi-shop.de/denon-link-kabel-rj45g.html
Das ist ein 2-Meter-Netzwerkkabel. Immerhin inzwischen geschirmt, die frühen Exemplare waren das nicht.
Bis auf den schönen Stoffmantel hat es exakt dieselben Eigenschaften wie dieses Kabel: https://www.amazon.de/1aTTack-Cat-7-Netzwerkkabel-Ethernetkabel-Patchkabel/dp/B01N9ZE8W5

Über beide Kabel gehen digitale Daten. Die kommen entweder an oder nicht. Da gibts keine Probleme der Verzerrung, oder Einstreuung durch parallel laufende Kabel, wie es bei analogen vorkommen kann.
Digital sind Einsen und Nullen. Wenn da bei der Übertragung was fehlt gibts Aussetzer, keine Verzerrungen.

Ansonsten empfehle ich: https://www.youtube.com/watch?v=fWFgi4Ho8-k
Und - uralt, aber immernoch gut: https://www.hifiaktiv.at/kabel-allgemein/ bzw. https://www.hifiaktiv.at/bisherige-testergebnisse/

In einem echten Blindtest würde von uns vermutlich niemand tatsächlich Unterschiede zwischen exakt denselben Verstärkern mit Lautstprechern auf exakt derselben Position bei exakt gleicher Lautstärke aber unterschiedlichen Kabeln hören.
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« Antwort #149 am: 30 Oktober 2021, 10:29:01 »

Generell ist eine Umstellung auf den Elektromotor sinnvoll. Elektromotoren arbeiten effizienter als Verbrennungsmotoren, sind wartungsarmer usw.
Der Mobilitätswandel, wie er derzeit von urbanen Besser- und Bestervdienern postuliert wird, von dem halte ich gar nichts.
Wenn man einen Mobilitätswandel wirklich erreichen will, dann sollte man stärker an die Elektrifizierung von Altfahrzeugen denken und diese rechtlich und mit Geld fördern. Nicht nur das man dann wesentlich stärker den CO2 - Ausst0ß minimieren könnte, man gibt auch denen die sich keinen Neuwagen leisten können - und auch nicht leasen und finanzieren können, eine Möglichkeit selbstständig mobil zu sein. Da man bei der Elektrifizierung des Individualverkehrs hauptsächlich  (ausschließlich) auf Neuwagen setzt, geht es hierbei nicht um CO2-Einsparungen oder das Klima sondern um eine Förderung der Autoindustrie.
Über Batterien und Design habe ich mich schon anderweitig hier im Forum ausgelassen, das möchte ich hier nicht noch einmal wiederholen.
Gespeichert
High Risk, High Retard.