Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Mobilitätswandel - weg vom Sprit!  (Gelesen 50204 mal)

Jack_N

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #120 am: 25 Oktober 2021, 23:40:50 »

Hier im Artikel wird dann wiederum geschrieben, dass 90% aller Fahrten unter 100km lang wären.
Jupp.
Laut ADAC sind die Hälfte aller Autofahrten unter 5km lang, ca. 2/3 sind immer noch unter 10km lang.
Da kann man dann in den meisten Fällen auch ein Fahrrad nehmen.

Ich glaub Du hast nicht verstanden was ich aussagen wollte ^^

Die Frage ist: Was zählt als eine Fahrt?
Wenn ich z.B. wie in meinem Beispiel jede Tour zwischen zwei unterschiedlichen Endpunkten als eine Fahrt bezeichne, dann kommst Du eben zu diesem Problem mit den Pflegediensten, oder den Handwerkern, die z.B. am Tag dann 10-20 Fahrten haben, aber alle unter 10KM. Und keine davon mit dem Fahrrad absolvieren könnten, da sie ihr Handwerkszeug mit dem nicht transportieren könnten.

Da fehlt mir halt die Info zur "Zählmethodik", mit der sich so eine Statistik ganz leicht total verfälschen lässt ^^
Erstes Semester BWL-Statistik an der Uni. Fazit: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast :D
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Eisbär

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #121 am: 26 Oktober 2021, 13:06:20 »

Jack, ernsthaft: die meisten Menschen fahren im Alltag zur Arbeit und nach Hause und ein bis zwei mal pro Woche einkaufen.
Und Du unterschätzt die Möglichkeiten von Lastenrädern.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #122 am: 26 Oktober 2021, 14:51:54 »

Jack, ernsthaft: die meisten Menschen fahren im Alltag zur Arbeit und nach Hause und ein bis zwei mal pro Woche einkaufen.
Und Du unterschätzt die Möglichkeiten von Lastenrädern.

Wenn du 18 Sondergruppen a 5% und eine "die meisten Menschen" gruppe a 10% hast, dann sind die 10% auch "die meisten". ,
Nein, in solchen Zahlen müssen wir tatsächlich nicht denken. Wir haben ja Marktwirtschaft, was auch bedeutet, dass die Unternehmen, die Elektroautos produzieren, zunächst mal Autos produzieren, die für die Masse tauglich sind, denn sonst würde die niemand kaufen und die Unternehmen gingen pleite. Markt, regeln und so.

Wenn du irgendwann demnächst mal wieder in der Nähe von Berlin, Leipzig, Hannover oder einer anderen Stadt, die nicht am Rand des Landes ist, mach mal folgendes: Beobachte mal, wo Autos her kommen, die in deine Richtung auf der Autobahn fahren, und zwar nur rein-zu oder raus-zu, also nicht z.b. auf dem Berliner Ring. Das sind ja nicht viele, weil die alle in deine Richtung fahren. Aber unter den paar wenigen, schau mal, wie viele davon tatsächlich von weit weg kommen. Und dann miltipilizierst du das mal mit der schieren Masse von Autos auf deutschen Autobahnen, und dann weißt du, wie hoch der absolute Bedarf von Autos ist, die nur für diesen einen Anwendungsfall mehr als 200km Reichweite haben müssen. Und da ist der Travelling sales... ähhh... Travelling craftsman oder Travelling careman Fall, den Jack beschrieb, noch gar nicht mit drin.

Das ist ein Inklusionsproblem. Zu glauben, mit Autos für Pendler mit einem Arbeitsweg <50 km alle Probleme erschlagen zu können ist genauso wie zu denken, dass sich alle Menschen vom generischen Maskulinum genannt fühlen.
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Jack_N

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #123 am: 26 Oktober 2021, 15:25:32 »

Jack, ernsthaft: die meisten Menschen fahren im Alltag zur Arbeit und nach Hause und ein bis zwei mal pro Woche einkaufen.
Und Du unterschätzt die Möglichkeiten von Lastenrädern.

Lastenrad - für ältere Menschen? Bei strömendem Regen oder Schnee? Bei Entfernungen von 5-10km bis zum Supermarkt, der wirklich so ausgestattet ist, dass man mit einer Fahrt einen Einkauf komplett erledigt?
Ich würde nichtmal den Wocheneinkauf für zwei Personen in die Ladekapazität eines Lastenrades hineinbekommen, bzw. nur knapp. Fahre maximal einmal pro Woche einkaufen, hab auch kein Bock das öfter zu tun - wozu denn? Wie sollen Familien mit 4 oder mehr Mitgliedern das dann hinbekommen?
Kenne auch hier in der gesamten Nachbarschaft niemanden, der das anders hält. War auch nicht anders als ich in Hamburg selbst gewohnt hab.
Versuch mal in Harburg mit einem Lastenrad von einem Wohnbereich zu einem größeren Supermarkt zu kommen, dort eine Stellfläche für das Ding zu finden, und dann beladen wieder zurückzukommen. Die Dinger sind für isolierte, gewisse Einsatzgebiete nicht schlecht - keine Frage. Aber eben kein Allheilmittel, auch wenn es von Dir dauernd anders propagiert wird. Ein Großteil der Bevölkerung hätte gar nicht die Fitness oder Gesundheit um ständig mit so einem Teil unterwegs zu sein.

Du gehst einfach nur von Deiner relativ beschränkten Sichtweise und Deiner persönlichen Situation aus. Ist klasse, dass Du fit bist und gesundheitlich robust genug auch bei Scheisswetter immer draußen ohne Schutz rumzugondeln. Da bin ich neidisch drauf, ehrlich, denn das wird bei mir nie der Fall sein.

Du vergisst oder unterschätzt einfach komplett wie viele Leute täglich pendeln MÜSSEN um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Und wie viele davon größere Strecken zurücklegen müssen, da sie sich ein Leben in einer Stadt mit einem Bahnanschluß in fußläufiger Nähe schlichtweg nicht leisten können.
Kenne da aktuelle Zahlen u.A. aus Hannover und Buxtehude - alter Verwalter. Selbst in meiner Heimatstadt sind alte Häuser, die sich fast 10km vom Bahnhof entfernt befinden, auf dem Weg zu einer halben Million pro Haus, nur weil die Stadt eben einen ICE-Bahnhof und einen guten Autobahnanschluß besitzt.

Schonmal geguckt wie teuer z.B. Wohneigentum, oder sogar einfach nur Mieten in Buchholz sind? Selbst dort können viele, die in Hamburg arbeiten, sich die Unterkunft kaum noch leisten.
Die Lösung ist dann weiter aufs Land rauszuziehen, bisher hat das halt geklappt mit nem sparsamen gebrauchten Dieselauto - damit konnte man die 100-200 Euro pro Monat einsparen, die einem sonst schlichtweg für ein würdiges Leben fehlten.
Das wird jetzt durch die Spritpreiserhöhungen für viele auch vernichtet. Ohne Aussicht auf Ausgleich in irgendeiner Form.

Und nein, das sind Menschen die in einer Situation sind, wo sie weder näher an irgendeinen brauchbaren ÖPNV ziehen können, noch sich ein E-Auto, egal mit welcher Reichweite, zulegen können.
Für die brauchen wir Lösungen. Nicht für die jetzigen Strom-Hipster, die sich die Karren als ökologisches Statement neben dem SUV auf die Einfahrt stellen (mit dem weiterhin Klein-Malte jeden Tag zum Sport gefahren wird, weil wie sieht das denn aus wenn man den mit so ner kleinen Kiste - nein, das geht ja nicht).
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #124 am: 27 Oktober 2021, 13:44:53 »

Sorry, Jack, Du schreibst gerade nur geballten Unsinn.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #125 am: 27 Oktober 2021, 14:27:39 »

Sorry, Jack, Du schreibst gerade nur geballten Unsinn.

Magst Du Deine Meinung auch mit Inhalten begründen? Ansonsten kann ich Deinen Kommentar leider nicht ernst nehmen.

Ich zeige hier Probleme an Deiner pauschalisierenden Argumentation auf, wogegen Du einfach nur mit einem "unsinn" konterst. Das wirkt auf mich leider, als ob Du Dich mit tatsächlichen alltäglichen Problemen, die Menschen da draußen haben, nicht ernst nimmst oder gar nicht wahrhaben willst, weil sie nicht in Dein vereinfachendes Weltbild, welches auf Durchschnittswerten basiert, passen.

Wir können aber nicht alles auf den Durchschnitt optimieren. Eine Lösung für den Durchschnitt gibt es, sie deckt aber von der Gesamtmenge der Leute weniger ab als Du meinst.
Wir brauchen Lösungen für die Extreme - die größer sind als Du denkst.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #126 am: 27 Oktober 2021, 15:13:13 »

Sorry, Jack, Du schreibst gerade nur geballten Unsinn.

In der Blase eines Großstadtbewohners mit einem Arbeitsweg von unter 50 Kilometers, der es nicht gewohnt ist, über seinen Tellerrand zu schauen und es bequemer findet, anzunehmen, dass für sich alle anderen Menschen alle Dinge genau so darstellen wie für ihn, mag das wirklich wie geballter Unsinn erscheinen. Von daher muss ich dir da voll zustimmen: Ja, ich glaube es dir, dass du das für geballten Unsinn hältst.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #127 am: 27 Oktober 2021, 15:18:10 »

Ich hab in einem anderen Forum noch was interessantes gefunden, bezüglich Kosten E-Fahrzeug wenn ein Fahrzeug mit höherer Reichweite nunmal benötigt wird. Das Fahrzeug mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis wäre hier ja ein Tesla Model 3. Kann man als Long Range in Weiss und als Nullausstatter schon auf knapp über 50.000€ konfigurieren.

Aber ist das - jetzt rein vom finanziellen Standpunkt - eine Konkurrenz für einen Verbrenner?

"Warum dann nicht für 25 K nen Octavia Kombi, 1,5 Liter Beziner, Automatik, Rückfahrkamera etc.
Sparst du 25K Anschaffungspreis: Realverbrauch laut Spritmonitor rund 6,5 Liter Benzin.

Super heute im Schnitt bei 1,8 Euro / Liter.
Macht 11, 7 Euro / 100 km.
Heisst du kannst von dem gesparten Geld über 213.000 km weit fahren.

Und dran denken: auch der Strom wird teuerer.

Noch besser wird die Rechnung wenn wir den Stromverbrauch auch noch dazu rechnen: Tesla Model 3 laut Spritmonitor rund 18,5 kWh/100 km
Nehmen wir 30 cent kWh - kostet und das 5,5 Euro.

Nun rechnen wir mal wie weit wir mit dem gesparten Geld kommen wenn wir nur den Aufpreis fürs Benzin nehmen: 6,20 Euro - dann sind wir bei 400.000 km.

Wenn wir aber nur rund 300.000 kM fahren - dann haben wir noch 6.400 Euro für Steuer, Ölwechsel usw übrig.

Wie man sieht: wenn die einzige Anforderung billig und reichweite ist, dann lohnt sich auch ein Tesla nicht - Der Tesla lohnt nur dann, wenn du sowieso die 50k ausgeben willst - dann fährst du mit dem eAuto natürlich viel billiger."

Je länger man das Auto fährt, desto "besser" wird die Rechnung für den Tesla. Fährt man das Auto aber - wie viele es machen - nur so 5-6 Jahre, bzw. man hat nicht grad ne Fahrleistung von 100.000km/Jahr sondern eher 20.000km , dann kommt man mit dem Tesla nie in die Zone, wo er sich finanziell insgesamt rechnet. Leider! Wäre mir auch anders lieber, aber wie ich hier gebetsmühlenartig wiederhole:

Für Menschen, die pro Jahr nicht viel fahren, aber wenn dann lange strecken, für die lohnt sich ein E-Auto rein rechnerisch IM MOMENT nicht.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #128 am: 28 Oktober 2021, 10:05:03 »


Magst Du Deine Meinung auch mit Inhalten begründen? Ansonsten kann ich Deinen Kommentar leider nicht ernst nehmen.

Nein.
Nachdem Du hier mit diffamierenden Lügen gegen mich "argumentierst", habe ich keinen Bock mehr auf sachlichen Austausch. Ich spiele nicht gegen Tauben Schach.
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« Antwort #129 am: 28 Oktober 2021, 10:50:45 »


Magst Du Deine Meinung auch mit Inhalten begründen? Ansonsten kann ich Deinen Kommentar leider nicht ernst nehmen.

Nein.
Nachdem Du hier mit diffamierenden Lügen gegen mich "argumentierst", habe ich keinen Bock mehr auf sachlichen Austausch. Ich spiele nicht gegen Tauben Schach.

Sorry, aber was für "diffamierende Lügen"?
Das ist eine ungeheure Unterstellung, und aus meiner Sicht bist Du hier gerade die Taube, die aufs Brett kackt.

Ich versuche Argumente zu bringen, die eventuell einfach Deiner Sichtweise entgangen sind, und möchte generell ein besseres Verständnis dafür bekommen wie die Daten, die Du als in stein gemeißelt ansiehst, zustandekommen.

Du hingegen wiegelst mit argumentslosen Einzeilern alles ab. Entweder hast Du keine Argumente, oder aber Du willst nicht eingestehen, dass es eventuell doch gewisse Use-Cases in womöglich größerer Menge gibt, als reine Durchschnittswerte suggerieren.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #130 am: 28 Oktober 2021, 11:22:32 »

Ich habe irgendwie seit einer Weile keine Lust mehr, irgendwas im SHH zu schreiben. Wisst Ihr warum?

Weil alle Diskussionen nach einer Weile in einem persönlichen Krieg enden - Beleidigungen, Unterstellungen und Hass aufeinander inklusive. Das muss doch nicht sein - in der langen Geschichte dieses Forums ging es auch schon einmal anders. Mir kommt es zunehmend so vor, als seien einzelne Personen hier im Feldzug gegen die ganze Welt. Einen solchen hat allerdings in der Geschichte der Menschheit noch niemand gewonnen, auch wenn es ein paar Leute versucht haben, die lediglich eine Schneise der Zerstörung hinterließen.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #131 am: 28 Oktober 2021, 12:15:05 »

Das ist nicht nur hier so.

Außerdem gibt es auch Leute, die mundtot gemacht wurden, wie z.b Fritz Bauer.
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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #132 am: 28 Oktober 2021, 13:13:04 »

Ich habe irgendwie seit einer Weile keine Lust mehr, irgendwas im SHH zu schreiben.

Was ich als Verlust empfinde.
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RaoulDuke

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Antw:Mobilitätswandel - weg vom Sprit!
« Antwort #133 am: 28 Oktober 2021, 14:35:47 »

Ich habe irgendwie seit einer Weile keine Lust mehr, irgendwas im SHH zu schreiben.

Was ich als Verlust empfinde.

Oh Mann, ich weiss immer wieder nicht so genau, was ich eigentlich bin - bin ich eigentlich zu nett oder zu naiv? Oder dumm?

Einfach seine negativen Gefühle hier reinzukippen, ist natürlich auch nicht so die Lösung. Da überkommt mich natürlich direkt die Reue.

Daher mal konkret: Ich finde es irgendwie schwierig, wenn die Diskussionsweise von


Lastenrad - für ältere Menschen? Bei strömendem Regen  [...]

Schonmal geguckt wie teuer z.B. Wohneigentum, oder sogar einfach nur Mieten in Buchholz sind? [...]

Und nein, das sind Menschen die in einer Situation sind, wo sie weder näher an irgendeinen brauchbaren ÖPNV ziehen können, noch sich ein E-Auto, egal mit welcher Reichweite, zulegen können. [...]

zu diesem Statement kippt:

Sorry, Jack, Du schreibst gerade nur geballten Unsinn.

Was ist denn das für eine Argumentation? Gar keine.

Was das am ehesten darstellt, ist von mir bereits hier dargelegt worden. Provozieren und emotional angehen ist das, um die Diskussion doch noch irgendwie drehen zu können. Das klappt erstaunlich oft, aber Menschen lernen dazu und laufen nicht immer wieder in die gleiche Falle. Daher klappt es nicht beliebig oft bei der gleichen Person.

Dieser Mechanismus war schon oft hier am Werk, neulich bei irgendwas mit der Kosmetikindustrie, den Corona-Debatten und sonstwo. Und sie tötet den Austausch. Das führt nämlich dahin, dass jeder fachlich-sachliche Dissens zu einem persönlichen Disput werden muss. Und fachlich-sachlicher Dissens ist in unserer Welt die Regel und nicht die Ausnahme, daher wird hier der Konflikt auch zur Regel. Eindeutige, für jeden gültige Wahrheiten sind nämlich sehr dünn gesäht in einer Welt der Grautöne. Und selbst da wo sie existieren, sind sie nur gültig innerhalb eines axiomatischen Systems, das a priori ist.

Aber ich will ja als ein Hardliner des Logik-geprägten Argumentationsflügels nicht so erbarmungslos analytisch sein, wie es solche Leute wie ich eben sind - teils, ob sie es wollen oder nicht. Es ist schon eine Erkenntnis für sich, zu erkennen, dass man nur noch zu einem Flügel gehört. Neben der Welt der Axiome, Thesen und Theoreme gibt es ja noch einen anderen Flügel, auch ausserhalb von unserem kleinen Kreis hier: Den, bei dem es primär darum geht, wie man sich fühlt. Und da geht es im Wesentlichen darum, ob man sich gut oder schlecht fühlt, wenn der andere sagt, was er sagt. Dazu passt dann auch, jeden inhaltlichen Austausch zu konfliktisieren. Man hat ja selten selbst die Weisheit gepachtet oder ist wirklich an der Speerspitze der Erkenntnis, daher ist eigentlich immer genug Grau übrig dafür.

Wer sich die Speerspitze des Aufeinanderprallens dieser Flügel anschauen möchte, der sei auf die US-Debatte verwiesen, ob 2+2=4 gilt oder 2+2=5. Die Debatte steht sozusagen exemplarisch für den Urkonflikt zwischen Ratio und Emotion. Zusammengefasst nennen (und davon sind wir hier ja zum Glück noch Lichtjahre entfernt) die 2+2=5-Befürworter den Umstand, dass in der Mathematik Objektivität, Neutralität und die Suche nach dem richtigen Ergebnis im Mittelpunkt stehen, einen Ausdruck von Rassismus und möchten dagegen kämpfen. Wir sind ja alle Zwerge auf den Schultern von Riesen, und unser Beitrag ist klein, aber manchmal ist es wichtig, sich umzuschauen, um sich zu vergegenwärtigen, ob man gerade auf einem Flügel steht, der von einem anderen unüberbrückbar entfernt ist.

Und wo ich gerade bei allgemeinen Ausführungen bin: Manche fragen sich, warum die Leute mit dem axiomatischen System den emotionalen Aktivisten so unterlegen erscheinen, obwohl sie doch die viel besseren Argumente haben. Das spiegelt sich sogar in der Frage wieder, warum die Leute, die die Welt von einer Welt des Mangels in eine Welt des Überflusses verwandelt haben, es so schwer haben, sich argumentativ zu verteidigen: Sie denken fest in ihrem Axiomensystem, und das beschränkt sie in ihren Möglichkeiten. Emotionale Menschen, oder um ihnen mal den treffenden Namen zu geben - Postmodernisten sind nicht einschränkt in ihren Mitteln. Sie können die Toleranz, zu der die Menschen mit dem axiomatischen System sich implizit verpflichtet haben, ausnutzen, um Attacke nach Attacke zu fahren - ungestraft und ohne Konsequenzen. Aber dabei vergessen sie eines: Der Postmodernismus muss in der Zerstörung enden, denn es ist ihm nicht gelungen, zu zeigen, dass er selbst etwas aufbauen kann. Er lebt vom Angriff, und Angriffe brauchen Gegner, und so würde die Zerstörung des Axiomatischen auch den Untergang der Angreifer besiegeln. Ohne Moderne kein Postmodernismus, wenn man so will.

Was lernen wir daraus? Nichts. Ich denke offensichtlich viel nach. Ich kann eine Computertastatur bedienen. Ich gehöre zum Logik-geprägten Argumentationsflügel, und viele tun das, und das ist gut, selbst für die Gegner, denn sonst hätten sie nichts zum Angreifen. Hat vielleicht jemand eine Idee, wie eine post-postmodernistische Position dazu aussehen könnte? (hint (wie man neuerdings so schön sagt, und man will ja mit der Zeit gehen): es ist zwecklos. Man kann keine Epoche durch Nachdenken überspringen, jedenfalls gibt es keine historischen Beispiele dafür...)

Oh, wir sind hier ja eigentlich im Auto-Thread. Ich würde gerne den Opel Manta GSE ElektroMod kaufen. Aber Opel verkauft ihn mir nicht. Die anderen Hersteller haben entweder nichts Cooles, sind zu teuer oder können nicht liefern. Vermutlich werde ich mir also irgendwann ein elektrisches Vernunftauto kaufen und für das Adrenalin sind vorerst Verbrenner zuständig. Da gibt es coole Schleudern, und die Preise gehen schon in den Sinkflug über. Da ist bestimmt noch was Nettes für mich dabei.
« Letzte Änderung: 28 Oktober 2021, 16:11:28 von RaoulDuke »
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« Antwort #134 am: 28 Oktober 2021, 15:05:04 »

Ich habe irgendwie seit einer Weile keine Lust mehr, irgendwas im SHH zu schreiben.

Was ich als Verlust empfinde.

Oh Mann, ich weiss immer wieder nicht so genau, was ich eigentlich bin - bin ich eigentlich zu nett oder zu naiv? Oder dumm?

Einfach seine negativen Gefühle hier reinzukippen, ist natürlich auch nicht so die Lösung. Da überkommt mich natürlich direkt die Reue.

Bevor ich deinen Beitrag zu ende lese: Warum zum *****?
Wenn jede menschliche Emotion so begründbar wäre wie dein Gefühl, hier wegen schlechter Stimmung nicht mehr posten zu wollen, wäre die Welt so einfach, dass es vermutlich nicht mal mehr Kriege geben würde. Ganz ehrlich: Das ist SOWAS von nachvollziehbar, und es ist auch eine berechtigte Kritik. Und es ist wichtig, dass du diese hier auch so raus lassen kannst.
Ich sehe da keine Veranlassung für Reue.
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