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Mobilitätswandel - weg vom Sprit!

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Dusterbraut:
Meine kleine Gedanken:

Wir (als industrialisierte Gesellschaft) verbrauchen im wesentlichen fossile Energie (Erdöl,Erdgas,Kohle,Holz).

Der Anteil "erneuerbarer" Energien ist und bleibt dagegen vernachlässigbar.
Um erneuerbare Energien nutzen zu können, muss man mit fossiler Energie deren Infrastruktur zunächst erzeugen.

Beispiel: Windräder aus Aluminium: Die Produktion von Aluminium braucht riesige Energiemengen. Die Steuerelektronik braucht Seltene Erden, für deren Gewinnung gigantische Mengen Gestein mit fossiler Energie zerkleinert werden muss.

Der Einsatz von Verbundstoffen ist organische Chemie, die auf fossilen Energien basiert.

Wir wissen nichts über die Haltbarkeit, Praxistauglichkeit, Entsorgung, Folge-Erscheinungen.

Die Euphorie der einst hochgespriesenen Lösungen aller Energieprobleme wie Kernenergie oder Wasserkraft hat herbe Probleme bereit.

Das E-Auto ist Augenwischerei. Die Verbrennung findet nicht im Fahrzeuig, sondern an fernem Ort statt.
Zusätzlich entstehen Leitungsverluste (Ohmscher Widerstand der Leitungen).

Völlig unklar ist die Bereitstellung nennenswerter Mengen Strom oder das Batterie- und Brand-Problem.

Nur weil wir den Dreck micht direkt sehen, ist er auch verschwunden.

Auch der Traum vom grünen Wasserstoff ist Illusion. Über 90% des Wasserstoffes wird aus fossiler Energie gewonnen.

Wohin wir auch sehen, machen wir uns nur etwas vor. Wir verlagern höchstens den Dreck Richtung arme Gegenden (Stadtrand, Ausland). Dadurch ist der Dreck dennoch da.

Es gibt nur eine Lösung: Radikal den Verbrauch senken durch einen Grund-Energie-Anspruch.

Die Alternative ist der erkennbare Kollaps unserer Kultur.

Die fossilen Energien werden werden dringend benötigt zum Heizen und Kochen, für die Landwirtschaft (sprich: Nahrung und Trinkwasser). Sie im Auto zu verschwenden ist nicht mehr möglich.

In etwa 80-100 Ernten gibt es weltweit keine fruchtbaren Ackerböden mehr - weltweit. Und wir bauen Treibstoff an (E10).

In Süddeutschland hat bereits der offenen Kampf um Trinkwasser eingesetzt.

Die meisten Menschen wohnen in Städten, deren Temperatur dank Beton und Asphalt bald 50-60 Grad Celsius erreicht.

Wozu braucht man ein Auto? Zum Pendeln? Warum? Nur weil es Geschäftsmodelle, die erwarten, dass 1000 kg Auto mit 10% Nutzlast für zwei Stunden erst hin und dann her fährt.

Wieso müssen unsere Warenhäuser permanent auf den Autobahnen herumrollen?

Müssten derartige Geschäftsmodelle die wahren Kosten tragen, würden sie rasch kollabieren.

Beispiel: Das Unternehmen spart Geld durch Zentralisierung. Der lokale Einzelhandel existiert oft nicht mehr. Die Kosten tragen die Arbeitnehmer (Auto,Zeit,Parkraum,Steuern,Versicherung,Treibstoff) und der Steuerzahler (Straßen,Lärm,Erkrankungen,Rettungsdienst,Polizei,Pendlerpauschale) etc. pp.

Zur Kernenergie: Tschernobyl muss mindetsens noch 50.000 Jahre bewacht werden. Ganz Europa hat ein Provisorium gebaut in der Hoffnung, dass es 20 Jahre hält und uns bis dahin was besseres einfällt.

Der Atommüll ist seit 1960 (!!) nicht bewältigt. Stelle Dir das mal in der Wohnung vor: Seit 60 Jahren den Müll nicht rausgebracht.

Bis in die 1990er-Jahre hat man alles einfach ins Meer gekippt. Es gibt Sperrgebiete wegen Lebensgefahr seit 1920!!

Es ist alles Irrsinn. Man weiß es seit etwa 1960 (!!).

Alles, was uns einfällt, ist eine neue Technikgläubigkeit. Irgendwann wird irgendwer schon die Wunderwaffe vorstellen.

Inzwischen wird in der UNO diskutiert, ob es weltweit ein Fischfangverbot geben soll. Das heißt für viele: Nie wieder essen.

Unsere Behörden erstellen schon Flurpläne mit Hannover als Hafenstadt. Sylt ist längst aufgegeben. Vielleicht gibt der Insel die nächste (überfällige) Sturmflut den Rest.

Es gibt also immer mehr gigantische Probleme, die wir seit etwa 60 Jahren trotzdem ignorieren.

Wer heute volljährig wird, wird gigantische Kriege erleben, nicht wie meine Eltern mit Brandbomben auf Städte bis hin zur Nuklearwaffe, sondern Krieg um Rohstoffe, um Trinkwasser, um Nahrung.

Und das Elektro-Auto soll die Lösung sein?

Mir kann es inzwischen egal sein. Ich habe beruflich seit etwa 1980 mir den Mund fusselig geredet, geforscht und gelehrt, diskutiert und erklärt. Ich werde nicht den Umfang der Probleme erleben wie junge Menschen.

Bitte bildet Euch selbst und sprecht mit älteren Menschen. Die sind nicht nur doof, sondern wissen eine ganze Menge. Und ohne Wissen trifft man selten gute Entscheidungen.

Es geht um Konsum, um Verbrauch von Resourcen.
Deutsche Menschen verbrauchen doppelt soviel wie auf der Erde existiert!
Bisher auf Kosten anderer, denen wir Militär vorbeischicken, damit das funktioniert.

Nicht nur Auto, auch Handy, Internet, Streaming, Kleidung und angesagte Nahrung sind unverantwortlich.
Das möchten junge Menschen aber nicht hören, dass sie selbst das Problem sind.

Es ist so viel bequemer, es jemandem anderen zuzuschieben.
Oder gar einer bösen Macht zu unterstellen.

Noch ein Irrsinn: Soviele sind neuerdings vegan. Anstatt sich zu ernähren wie die Menschen die letzten 10.000 Jahre, muss es plötzlich Mandelmilch sein. Inzwischen kollabieren die Anbaugebiete. Es gibt massenhaft Selbstmorde bei den Bauern. Beim Fleisch werfen wir etwas 50% der Tiere weg ohne sie zu essen. Das ist irre.

Jetzt setze ich mich in meinen rollenden Wandschrank und fahre mit 200 km/h die A7 auf und ab.

Denn: Je schneller wir das Erdöl verbrauchen, umso eher gelingt uns der Ausstieg aus der fossilen Verbrennung.

Harharhar ;)

Jack_N:
Das mit dem Konsum ist ein guter Punkt - wir sind zwar in D gegenüber anderen Ländern recht fortschrittlich geworden was sparsame Technologien angeht, aber wir verbrauchen pro Kopf wesentlich mehr Energie als viele andere Länder der Welt. Das ist unserem Luxus geschuldet - auch diese elektronisch getippten Nachrichten hier verbrauchen Strom/Energie die irgendwie erzeugt werden muss.

Interessant fand ich den Punkt mit dem Pendeln. Dank Corona ist hier zumindest in einigen Firmen ein Umdenken eingeleitet worden, und es wird nicht mehr von den Mitarbeitern verlangt den ganzen Tag im Büro zu sein. Gerade bei uns haben die Mitarbeiter gegenüber der Geschäftsführung hier auch auf den Umweltaspekt hingewiesen.

Eisbär:

--- Zitat von: Dusterbraut am 28 August 2021, 01:35:45 ---...

--- Ende Zitat ---
Da ist nicht alles richtig. Vor allen Dingen muss man in der Betrachtung der Problematik Elektrizität im Speziellen und Energie im Allgmeinen unterscheiden.

Fakt ist, wir müssen Energie sparen. Das funktioniert nur, wenn wir zum einen auf unnötigen Konsum verzichten, zum anderen müssen wir die zur Verfügung stehende Energie so effizient wie möglich nutzen.
Mit einem E-Auto benötigst Du für 100km inklusive Leitungsverlusten etc. im Schnitt etwa 20kWh. Ein sparsamer Verbrenner benötigt ca. 4 Liter Diesel, das sind bei 9,8kWh/l 39,2kWh - plus die Energie, die für die Ölförderung, den Transport, die Raffinerie, Lagerung und Tankstelle benötigt wird.


Andere Dinge, die Du als ungeklärt betrachtest, sind längst geklärt - wie das Brandproblem, dass übrigens um Größenordnungen kleiner ist als bei Verbrennern.

Jack_N:
Bei letzterem muss ich Eisbär grad mal zustimmen. Verbrenner haben ja i.d.R. auch eine Klimaanlage, und dort wurde (eben wegen der Umwelt) mehrfach n anderes Kältemittel verwendet.
In den 80ern war das noch teilweise R12 (Ozonkiller), wurde dann auf R134 geändert (weniger klimakillend) und seit ein paar Jahren jetzt R1234yf.
Letzteres steht unter höherem Druck in den Klimaanlagen, und ist im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht nur brennbar, sondern setzt beim Brand auch noch hochgiftige und superätzende Flussäure frei.
Da ein Teil der Klimaanlagentechnik sich immer im Innenraum des PKW befindet ist das bei einem Fahrzeugbrand etwas... mies.
Auch für die Rettungskräfte.
Hinzu kommt noch, dass auch Bremsflüssigkeit übelst brennbar und toxisch ist. Ein gerissener Schlauch am Bremskraftverstärker, Bremsflüssigkeit die auf den heissen Krümmer spritzt, und wusch - das fackelt nicht lang.

Jetzt kann man sagen: Ey, Klima und Bremse hat n E-Auto doch auch? Stimmt. Aber eben keinen heissen Auspuff, an dem sich der Kram entzünden kann. Selbst ein heiss gelaufener E-Motor wird nicht so warm wie ein Auspuff mit Katalysator, der ja erst bei etlichen hundert grad überhaupt anfängt zu wirken. Ein Turbolader kann unter Last rotglühend werden.
Insofern ist die Brandgefahr in einem E-Auto tatsächlich geringer, weil es zum Einen weniger Hitze verursacht, und zum Anderen weniger brennbare Stoffe mit sich herumschleppt.

Wenns dann aber mal brennt, dann fackelts ne Weile, je nach Akkutechnik. Die Tesla Model3 aus China aber z.B. sind mit LiFePo4-Akkus ausgestattet, und die fackeln halt nicht so extrem rum. Siehe z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=G7Z7q97Exzc oder hier, wo eine große, überladene, beschädigte Zelle kurzgeschlossen wird: https://www.youtube.com/watch?v=p21iZVFHEZk - das Ding ploppt kaputt, aber es entsteht kein Brand.
Jedes BMS (Batteriemanagementsystem) hätte die Zelle vor diesem Zustand getrennt und den Kurzschluss verhindert, nur so nebenbei. Gibt keinen Lithium-Akku, der ohne BMS betrieben wird (im professionellen Umfeld).

Aber ja, Li-Ion: Das kann fackeln. LiFePo4 - fackelt nicht, dampft etwas und das wars.
Kannst nen geladenen LiFePo4-Akku von nem Hausdach werfen, da geht das Gehäuse kaputt und die zellen kullern raus, das wars.

BaerndME:
Entschuldigt, ich habe euch den falschen Link gepastet zur Realität der Ladesituation in Hamburg. Hier der Richtige.

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