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Männer haben keine Gefühle

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kasimir:

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Sie kennen keine Freude, empfinden keine Trauer und werden selten wütend. Dies Phänomen beschäftigt Therapeuten immer häufiger. Nach neuesten Schätzungen leidet jeder Siebte an Gefühlskälte.

Wie soll ich das beschreiben? Es fühlte sich an, als hätte ich einen Stein im Magen. Meine Kehle war wie zugeschnürt ... und der Kopf tat weh", erklärt Peter, als er sich an eine heftige Auseinandersetzung mit seinem Vater erinnert. "Denken Sie, dass er Sie absichtlich verletzen wollte? Sind Sie vielleicht wütend auf ihn?", fragt ihn die Therapeutin. Der junge Mann runzelt die Stirn: "Ich weiß nicht. Was genau verstehen Sie unter wütend?"

Seit einigen Wochen ist Peter in psychologischer Behandlung. Er muss etwas lernen, was für andere Menschen selbstverständlich ist: zu wissen, was man fühlt. Als Peter vom frühen Tod seiner Mutter erzählt, kommen ihm Worte wie "traurig" nicht über die Lippen. Dabei lassen ihn aufregende Situationen keineswegs kalt: Wenn er bei einer Präsentation vor Kollegen den Faden verliert, zeigt Peter alle Anzeichen von Verlegenheit - er errötet, stottert, schwitzt. Doch fragt man ihn, was er dabei spürt, kann er es nicht erklären. Es gelingt ihm einfach nicht, seine Emotionen in Worte zu fassen.

Nach neuesten Schätzungen erfüllt bald jeder Siebte die Kriterien einer derartigen Störung - der "Alexithymie". Überdurchschnittlich oft sind Männer betroffen. Sie gelten als verkopft, verschlossen oder abgebrüht; allenfalls ihre Freunde vermuten noch einen weichen Kern unter der "harten Schale". Gleichzeitig fürchten viele Betroffene nahezu krankhaft um ihre Gesundheit: Wenn ihr Herz plötzlich wild klopft und der Magen schmerzt, fragen sie sich verstört, was mit ihnen nicht stimmt. Kein Wunder: Sie können die Ursache solcher körperlichen Reaktionen - das zugehörige Gefühl - nicht ausmachen.

Schon bei einjährigen Kindern lassen sich Unterschiede in der Beziehung zur Mutter entdecken: Bei einer sicheren Bindung reagiert das Kleine traurig, wenn seine Mutter den Raum verlässt, bleibt aber zunächst ruhig, so als wüsste es, dass sie bald zurückkommen wird. Ein unsicher gebundenes Kind dagegen zeigt oft kaum Trennungsschmerz und begrüßt die zurückkehrende Mutter nur beiläufig (vermeidend-unsicherer Typ). Oder aber es antwortet auf das Alleingelassenwerden mit heftigem Protest, verhält sich jedoch bei der Rückkehr der Mutter widersprüchlich - sucht Kontakt und wendet sich im nächsten Moment wieder ab (unsicher-ambivalenter Typ).

Weiter siehe unter: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,345128,00.html
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Es trifft nicht alles zu, so sehr krass wie im Artikel beschrieben ist es nicht, ich weiß durchaus was Gefühle sind, aber ich habe meistens auch keine. Ausser so ein "Kotzgefühl" wenn Menschen in der Nähe sind, die ich schlecht kenne, Ärger wenn man mich ärgert oder übersieht oder bei der Angst, eine Person zu verlieren.

Dass man mich als verschlossen, schüchtern, unfreundlich, arrogant oder kühl erlebt, bin ich gewohnt. Dazu kommt die Passivität bei Menschen, die mir gegenüber dominant auftreten, weshalb man mich wahrscheinlich als arroganten Schlappschwanz wahrnehmen wird...  :x

Jede(r) Siebte hat es:
Wer traut sich zuzugeben, daß er unter Alexithymie oder Teil-Alexithymie leidet? Kommt das vom Kiffen?

Wer traut sich, eine Meinung zu haben?

Akira:
ich will nicht behaupten das ich das hab

ich kann miene gefühle nach bedarf ausschalten
und es erfordert nichtmal starke konzentration

ich glaub nich das es bei mir durchs kiffen kam
wenn durch die erlebnisse in meinem bisherigen leben

naja ^^

LBH:
hmm...nö. nciht direkt.
kenne aber einige Fälle(auch einen gewissen "Ich" ) , bei denen sich eine gewisse "Kälte" gebildet hat. Will sagen, sie war nicht immer da, sondern hat sich(aufgrund gewisser Erlebnisse) entwickelt.

Nevyn:
Hmmm...also ich lache gerne, bin gelegentlich wütend...
ich kann nur nicht wirklich trauern, wenn es hochkommt, dann weine ich vielleicht...hmmm...1x/Jahr ?
Selbst wenn in dieser Zeit wirklich schlimme Sachen passieren (Trennung vom Partner, Tod einer nahestehenden Person etc)
Ich bin dann zwar traurig, aber ich kann nicht weinen, auch wenn ich gerne würde...

Passt das in die beschriebene Problematik ?

Kallisti:
Also... meine nicht mich (!) (... is eh klar... ;) ), aber: es gibt auch Frauen, auf die das zutrifft.


Ansonsten kann ich aus Selbstbeobachtung (und Fremdbeurteilung) nur sagen: doch ja: manche Menschen macht das Leben halt doch "hart" ... - so abgedroschen es vlt. klingt, aber ist schon so.
 
Die Wiederholungen machen es wohl oder auch die Intensität der Erlebnisse und eben (wie´s oben ja auch beschrieben ist) das Alter, in dem man bestimmte Erfahrungen (wiederholt) machte/machen musste - und schließlich auch die Veranlagung.


Aber: sind Frauen nun "emotionaler" als Männer (so mehrheitlich betrachtet) oder zeigen Frauen ihre Emotionen nur offener, deutlicher als Männer? Und trifft das auf die meisten Kulturen, Gesellschaften gleichermaßen zu??

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