Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Psychosen unter Schwarzen  (Gelesen 32879 mal)

SuicideSociety

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Re: Psychosen unter Schwarzen
« Antwort #180 am: 28 Mai 2006, 16:18:22 »

Zitat von: "BetterOf2Evils"
Anlässlich eines Kommentares/Vorurteils aus einem anderen Thread, möchte ich eure Meinungen gerne einmal bzgl. des Themas erfahren, ob "Bunte" tatsächlich weniger Neurosen und Psychosen als Schwarze haben.


Nein

Zitat von: "BetterOf2Evils"

Oder woran liegt es - eurer Meinung nach-, dass in der Szene vermehrt Psychosen (Depressionen als eine Form davon), Selbstverletzendes Verhalten, Borderline, Hang zum Suizid etc. vertreten sind?


Depressionen sind keine Form der Psychose.

Depressionen, Selbstverletzendes Verhalten, Borderline, Hang zum Suizid
kommt in der Szene tendenziell öfter vor ( glaube ich ) als in anderen Szenen oder Leute mit solchen Problemen wenden sich schneller dieser Szene zu als anderen oberflächligeren Szenen.

Zitat von: "BetterOf2Evils"

Dieses Vorurteil hab ich persönlich bisher mehrfach bestätigt bekommen. Gerade die schwarze Szene frequentiert Psychotherapeuten wohl doch mehr als "Mitglieder" anderer Szenen.



Zitat von: "BetterOf2Evils"


Oder liegt es eher daran, dass Schwarze gerne damit "kokettieren" z.B. Suizid-gefährdet zu sein?

 :?:


Kokettieren tun glaube ich hauptsächlich nur Leute ( haupsächlich Jugendliche ) die höchstwahrscheinlich nur Aufmerksamkeit erregen möchte oder zu einer  'Gruppe' zugehören möchten die in 'Mode' gekommen ist. Daher der große Zulauf zu den SVV Leuten.

Ich denke ein richtiger Selbstmordgefährdeter prahlt oder kokettiert nicht damit rum ( Ausnahmen bestätigen die Regel )

Natürlich gibt es aber auch einige die echte Probleme haben und sich mal Luft machen müssen oder sich mit anderen austauschen möchten was ich aber nicht als Kokettieren bezeichne.
Das und einen echten 'Hilfeschrei', echte Verzweiflung darf man nicht mit Kokettieren verwechseln.


 
Zitat von: "BetterOf2Evils"


Oder finden sich gerade labile Persönlichkeiten in der Schwarzen Szene zuhause, weil es viele "Gleichgesinnte" gibt, sie sich verstanden fühlen - und steigt dadurch die Statistik... :haeh?:


Das nehme ich an.
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Jinx

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Psychosen unter Schwarzen
« Antwort #181 am: 29 Mai 2006, 18:06:23 »

Zitat

Das ist einer der Gründe, warum ich die Larperszene mehr schätze
als die Gothic-Konsumenten-Liga (in wohlweislicher Unterscheidung
zu denjenigen Gohtics, die irgendwas kreativ schaffen). Wenn
Larper-Gruppen nicht völligen sozialen Murks durch Zickenterror
etc. machen, können sie ein wichtiges Auffangnetz für Leute sein,
die andernfalls mit Depressionen/Einsamkeit/Schüchternheit usw.
kämpfen müssten. Man entwickelt nicht nur einen engen
Zusammenhalt mit festen Regeln, die immer wieder neu verhandelt
werden, sondern hat auch gemeinsame Handlungsziele, die mit Spaß
und Ästhetik verbunden sind.


Lassen wir jetzt mal dahingestellt, ob die Gothic-Szene wirklich so oberflächlich ist (meiner Erfahrung nach nämlich nicht, wenn man auf die richtigen Leute trifft). Aber was Du ansprichst, hat mehr mit Prävention zu tun, bevor das Kind in den Brunnen gefallen, vereinsamt und in der Folge depressiv ist. Dem kann ich auch zu 100% zustimmen.

Aber Leute, die in eine Depression hineinzurutschen drohen oder daran erkrankt sind, sind ein Aspekt der psychischen Defekte. Eine Anzahl psychischer Erkrankungen hat wenig bis gar nichts mit dem Grad der Einbindung in einen Freundeskreis zu tun, weil die Ursache einfach andere sind, z. B. genetische Disposition (die man nach dem aktuellen Kenntnisstand als Ursache annimmt). Da kann man als Umfeld nichts machen. Da das Verhalten solcher Personen bei Nichterkennen, falscher, unzureichender oder fehlender Behandlung/Medikamentierung leider manchmal auszuarten droht, behalte ich mir das Recht vor, meinen Teil der Massenintelligenz lieber dort zuzuführen, wo ich vor derartigen Personen sicher bin.

Zitat
Es ist erwiesen, dass die Massenintelligenz garned mehr entsteht (d.h durch viele Meinungen die optimale Lösung zu finden), da wir im Zeitalter des Individualismusses angelangt sind. Dies ist zwar nicht ganz verkehrt, aber ein anderes Thema auf das ich hier ned näher eingehen werde.


Und das ist im Zeitalter des Individualismus mein gutes Recht.  :mrgreen:
Ich nehme nämlich ein eventuelles Absinken der Massenintelligenz in Kauf, wenn es dafür in meinem Umfeld keine Spinner gibt.

Abgesehen davon bezweifle ich die Richtigkeit dieser Aussage. Man sucht Lösungen für seine Probleme im Freundes- oder Bekanntenkreis. Da diese Probleme persönlicher Natur sind, wird man sie nicht mit jedem besprechen, der zufällig schwarze Klamotten anhat und auf derselben Party herumrennt wie man selbst. Insofern wird durchaus von "Kollektiven" nach einer Lösung gesucht, nur eben dass die Kollektive keine Kompaniestärke haben. Bei Leuten, die man nur vom Sehen kennt, wirkt das vor-sich-Hertragen von Problemen ohnehin befremdlich, ob in der Szene oder außerhalb.
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Das Leben sollte keine Reise mit dem Ziel sein, attraktiv und mit einem guterhaltenen Körper unter die Erde zu kommen. Wir sollten lieber seitlich hineinrutschen, Schokolade in einer Hand, Absinth in der anderen, unser Körper total verbraucht und dabei schreiend "Wow, was für eine Fahrt!"
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Der Bullshit ist's, dem ich aus dem Wege gehe.

Jinx

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Psychosen unter Schwarzen
« Antwort #182 am: 29 Mai 2006, 18:12:41 »

Zitat von: "DeLaGuerre"
Zitat von: "Jinx"
Lassen wir jetzt mal dahingestellt, ob die Gothic-Szene wirklich so oberflächlich ist (meiner Erfahrung nach nämlich nicht, wenn man auf die richtigen Leute trifft).


Ja, vielleicht hätte ich das stärker herausheben müssen: Es gibt solche und solche, und die reinen Konsumenten definieren sich als Szene über etwas, was für mich immer mysteriös bleiben wird.


Auch dieser Aussage würde ich zu 100% zustimmen.  :mrgreen:
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Lakastazar

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Psychosen unter Schwarzen
« Antwort #183 am: 30 Mai 2006, 15:54:11 »

Also... nur um mal noch Ergänzendes einzuwerfen...

Ich habe ne Zeit lang so was wie den Zuhörer für andere gemacht... teilweise stundenlange Telefongespräche geführt... man musste ich Zeit dafür gehabt haben... :roll:

Was hat es gebracht?
Ich verlor die Augen für meine Probleme, war ausgelastet und das nagte wiederum an meiner psychischen Integrität...

Insofern mehr als verständlich, dass nich jeder seine soziale Kompetenz an irgendwen da draußen verschwendet... unabhängig, ob man in einer gemeinsamen Szene Feste feiert oder nich...

man muss sagen, dass die Szene stellenweise etwas verwässert ist (Konsum-Gothics), was aber eine Pauschalisierung net erlaubt, da man stets Individuen vor sich hat...

Da sind Freundschaften, Cliquen, Freundes- und Bekanntenkreise, Party-Klüngel etc. und das auch noch aus diversen Szenen und alles ineinander übergreifend, dass ein Grad an Beliebigkeit und auch damit verbunden stellenweise ein Gefühl von Allein unter Vielen entstehen kann...
natürlich entstehen auch interessante Verbindungen und die Möglichkeiten jeden in diesem Netzwerk kennenlernen zu können, hat auch seinen Reiz...

Jeder Mensch hat allerdings begrenzt Kapazität und jeder, ob er will oder nicht, hat bewusst oder unbewusst eine Prioritäten-Liste, wie viel Menschen einen bestimmten Grad an Aufmerksamkeit bekommen...

und so stimme ich mit Jinx und Co. überein, wenn es darum geht, seine emotionalen Energien in Menschen zu investieren, wo es sich lohnt...
wo also eine gesunde Clique hervorgehen kann...

Und Biserka
es gibt erstens einen ganzen Berufsstand, der sich mit Problemen befasst, ob diese nun ausreichender Qualität sind, sich jemand deren Hilfe leisten kann, sei dahin gestellt...

und zweitens gibts auch ne menge Menschen, die sich auf narzistische Weise mit ihrem Leiden identifiziert haben und nich mehr sehen, dass sie auch anders sein könnten...

Du kennst doch das Phänomen des Energie-/Psycho-Vampirs?
Ich finde, jeder hat das Recht, sich von solchen Gestalten fern zu halten und wenn das bedeutet, dass sie in SVV oder was auch immer abdriften...
oder ständig damit drohen, sich selbst umzubringen... Wayne interessierts?

Für mich is die Zeit schon laaange vorbei, wo ich anderen Trost spendete...
auch die Phasen, wo ich selber Trost brauchte, sind weniger geworden...
denn ich find den Weg, sich selbst zu helfen viel interessanter...

(Und nein, ich bin auch keiner dieser "Ich lass mir aus Prinzip nett helfen"-Problemkinder :P )
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Candide

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Re: Psychosen unter Schwarzen
« Antwort #184 am: 25 August 2007, 00:02:05 »

Allen mit Psychosen kokettierenden empfehle ich Woody Allen - Der Stadtneurotiker.

Ich bin Borderliner und hab ein Asperger-Syndrom. Ach, und ne Major Depression, die aber von den beiden erstgenannten kommt. Und Du, bist Du auch anders?  :P :P
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Re: Psychosen unter Schwarzen
« Antwort #185 am: 25 August 2007, 01:12:54 »

Allen mit Psychosen kokettierenden empfehle ich Woody Allen - Der Stadtneurotiker.

Ich bin Borderliner und hab ein Asperger-Syndrom. Ach, und ne Major Depression, die aber von den beiden erstgenannten kommt. Und Du, bist Du auch anders?  :P :P
Ja. Ich bin auch anders. Ich hab nix. Heutzutage ist das schon ganz anders.
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Candide

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Re: Psychosen unter Schwarzen
« Antwort #186 am: 25 August 2007, 21:37:43 »

Allen mit Psychosen kokettierenden empfehle ich Woody Allen - Der Stadtneurotiker.

Ich bin Borderliner und hab ein Asperger-Syndrom. Ach, und ne Major Depression, die aber von den beiden erstgenannten kommt. Und Du, bist Du auch anders?  :P :P
Ja. Ich bin auch anders. Ich hab nix. Heutzutage ist das schon ganz anders.

Ach, wenn man lang genug sucht findet sich immer was, die Psychologie ist nicht ganz so schlicht beweiss- oder widerlegbar wie z.B. Physik. Dass Du betonst, das Du nix hast, könnte man ja auch schon wieder als Verhaltensauffälligkeit deuten, wenn man unbedingt will. "Alle sind Individuen, nur ich bin anders!".  ;)
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