Schwarzes Hamburg > Gedankenaustausch
Mimimi ich geh zum Arzt.
EcceRex:
--- Zitat von: Ansichtssache am 28 Oktober 2015, 20:18:03 ---Hast du meinen Beitrag gelesen? In dem Fall war definitiv jemandem geholfen, wenn ich krank zur Arbeit gegangen bin. Und ich möchte mich hier nicht als "egoistisch" betiteln lassen. Snowwhite91 schrieb vorhin etwas von Toleranz, also vielleicht auch denen gegenüber, die es nicht so leicht haben sich krankzumelden?
--- Ende Zitat ---
Wenn Du Dir den Schuh anziehst bzgl. Egoismus, dann ziehst Du Dir den Schuh an... Es obliegt letztenendes jedem selbst eine Entscheidung zu treffen und sich über mögliche Konsequenzen hinweg zu setzen.
Wie ich vorhin schrub, bedeutete solch eine Entscheidung das Lahmlegen der gesamten Produktion über eine Woche hin...nur weil einer seine Kollegen unterstützten wollte und krank zur Arbeit kam und alle anderen angesteckt hat. Was wiederum bedeutete, dass wir unsere Kundschaft vertrösten mussten und damit Gefahr liefen einen Teil eben dieser zu verlieren, weil wir die Aufträge nicht liefern konnten und die Kundschaft wiederum Ihren Aufträge nicht erfüllen konnte usw.
Es nicht leicht zu haben sich krank zu melden ist gelinde gesagt pP...und man sollte über seine Anstellung nachdenken. Man könnte ja auch gleich auf seinen Urlaub verzichten, weil dann müssen die anderen die Arbeit ja auch mitmachen. Glaub mir, ich weiß ganz genau wovon ich spreche...und überlege mir jedes mal ganz genau, wie krank ich bin oder ob ich mir Urlaub leisten kann, um im Nachhinein nicht die Fehler meiner Kollegen ausbügeln zu müssen...und den Stapel Arbeit, die in dieser Zeit liegen bleibt sehe ich schon, bevor er da ist.
Ansichtssache:
Nunja, wenn jemand schreibt "krank zur Arbeit gehen ist egoistisch" und ich das de facto getan habe, natürlich ziehe ich mir dann den Schuh an. Ich rege mich hier gerade etwas auf und werde mich aus dem Thread lieber zurückziehen.
nightnurse:
Raoul: Es ist insofern sozial, als sich bei uns niemand verpflichtet fühlen muss, sich zur Arbeit zu schleppen, um anderen Leuten keine Überstunden zu verursachen und überall Krankheitserreger zu verbreiten. Erscheint mir gegenüber Ansis früherem Arbeitgeber jedenfalls für alle Beteiligten sinnvoller.
Und Ecce: Grade im Gesundheitswesen hat man aber das Dilemma, daß die liegenbleibende Arbeit nicht die Form einer Schreibtischablage oder eines Paketstapels hat.
Liegenbleibende Arbeit, das sind bei uns Menschen. Und überraschend viele von uns bringen es nicht fertig, diese Menschen als Arbeit zu betrachten, die auch einfach mal liegenbleiben kann. Da fällt es vielen schwer (und gerade denen, die in eher fiesen Betrieben arbeiten)(und von solchen Betrieben gibt es ne Menge), einfach mal an sich zu denken und zu Hause zu bleiben.
Übrigens muss man sich, um wegen Arbeit im Krankschreibungsfalle abgemahnt zu werden, erstmal krankschreiben lassen. Wenn ich für meine Rotzerei keinen Gelben Schein hole, kann mir keiner.
Und den Teil mit dem Egoismus hab ich auch nicht verstanden ^^ "Es ist egoistisch, krank zur Arbeit zu gehen, man sollte mehr an sein Wohlergehen denken!!"? Ich bin inzwischen so weit, es dumm zu finden, krank zur Arbeit zu gehen, aber egoistisch? Oo
Ansichtssache:
--- Zitat von: EcceRex am 28 Oktober 2015, 20:32:46 ---Es nicht leicht zu haben sich krank zu melden ist gelinde gesagt pP...und man sollte über seine Anstellung nachdenken. Man könnte ja auch gleich auf seinen Urlaub verzichten, weil dann müssen die anderen die Arbeit ja auch mitmachen. Glaub mir, ich weiß ganz genau wovon ich spreche...und überlege mir jedes mal ganz genau, wie krank ich bin oder ob ich mir Urlaub leisten kann, um im Nachhinein nicht die Fehler meiner Kollegen ausbügeln zu müssen...und den Stapel Arbeit, die in dieser Zeit liegen bleibt sehe ich schon, bevor er da ist.
--- Ende Zitat ---
Persönliches Pech? Und das ist jetzt...also...ernsthaft?! O.O
Urlaub kann geplant werden, ich bestelle mir dann für die Zeit einfach keine Patienten ein?!
Natürlich sollte man über seine Anstellung nachdenken, es ist nur ggf. nicht leicht, einen neuen Job zu finden und bei der Arbeitsagentur bekommt man bei Selbstkündigung eine 3-monatige Sperrung (ich habe es trotzdem getan).
--- Zitat ---Und Ecce: Grade im Gesundheitswesen hat man aber das Dilemma, daß die liegenbleibende Arbeit nicht die Form einer Schreibtischablage oder eines Paketstapels hat.
Liegenbleibende Arbeit, das sind bei uns Menschen. Und überraschend viele von uns bringen es nicht fertig, diese Menschen als Arbeit zu betrachten, die auch einfach mal liegenbleiben kann. Da fällt es vielen schwer (und gerade denen, die in eher fiesen Betrieben arbeiten)(und von solchen Betrieben gibt es ne Menge), einfach mal an sich zu denken und zu Hause zu bleiben.
--- Ende Zitat ---
So ist es. Es geht um Menschen und meine Patienten. Wie man das nicht nachvollziehen kann, ist mir sowas von unverständlich.
EcceRex:
Das 'egoistisch' bezieht sich darauf, dass, wenn ich krank zur Arbeit gehe, ich meine gesunden Kollegen anstecke und die in meine missliche Lage bringe.
Im Fall vom Krankenhaus: Wenn also ein erkrankter Angestellter zur Arbeit geht, anstatt sich auszukurieren, und in seinem Krankenhaus auf eh schon durch Krankheit geschwächte Menschen trifft, wie sollen diese Kranken denn gesund werden, im schlimmsten Fall kann es sogar bis zum Tod führen? Ich würde die Behandlung durch solch einen Arzt oder Krankenschwester ablehnen und mich beschweren...sofern ich noch in der Lage bin.
Mir ist die Arbeits-Situation in u. a. Krankhäusern durchaus bekannt und ich finde das ziemlich Scheiße, aber o. g. Szenario/Handeln widerspricht eben der Gesetzgebung (IFSG) und kann im Grunde schon als Körperverletzung gegenüber dem Kranken gehandelt werden. Das hat auch nichts mit dem Wohl des Patienten zu tun. Dem Wohl des Patienten dienlich ist es, den AG mit Nachdruck darauf aufmerksam zu machen, dass es so nicht geht.
Fakt ist, aus meiner Sicht, wer krank ist, sollte sich zu Hause auskurieren! Wer es, aus welchen Gründen auch immer, nicht tut, hat für sich seine Entscheidung getroffen.
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