Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Flüchtlingsdrama  (Gelesen 11717 mal)

Schattenwurf

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #30 am: 13 September 2015, 16:39:07 »

Ich hab die Hälfte nicht verstanden, Schatten. Na, was solls.
Hör ich ständig XD

Liegt an zwei Gründen ...
zum einen ist eine Information umso schwerer zu verstehen/ins Weltbild zu integrieren,
je weiter sie vom bestehenden Weltbild entfernt ist.
zum anderen gibt es im Denken von Menschen ... komische :> ... Muster ...
eine Form der unbewussten Inkonsistenz die ich in vielen Fällen für behandlungswürdig erachte.
Ob das bei dir zutrifft weiss ich (noch) nicht ...
zum einen kenn ich dich nicht persönlich,
zum anderen hab ich deine Beiträge/Gedanken darauf noch nicht bewusst abgeklopft.

Am Beispiel Syrien:
Wir hätten die jetzt eingetretenen Problem mit Leichtigkeit verhindern können,
hätten wir, als die Leute dort Hunger hatten, Nahrungsmittel geliefert ... haben wir aber nicht.
Obwohl wir hier in Europa zu viel davon haben ... noch noch mehr "zuviel" produzieren könnten.
Es wäre vermutlich nie zum Bürgerkrieg gekommen.
Wenn eine Handlung durchgeführt oder unterlassen wird ist die einzig wichtige Frage: Cui bono?

Assad wollte, wie einige andere Länder in denen es "plötzlich" zum (Bürger)Krieg kam, sein Öl in Euro fakturieren.
Warum "unterstützt" nun Deutschland dort die Interessen der Amerikaner?
Mag daran liegen das der Amerikaner auf unserem Gold sitzt ... und wir nicht eine Unze davon wieder sehen, wenn wir nicht spuren. :>
Weil rein wirtschaftlich, hätte Deutschland höchstes Interesse daran das möglichst viel Bodenschätze in Euro fakturiert werden.
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NoName

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #31 am: 13 September 2015, 20:20:58 »

Ein Aufflackern von Vernunft:

http://www.gmx.net/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/medien-deutschland-bayern-grenzkontrollen-einfuehren-30914062

Wie lange wird sie anhalten und das laufende Chaos verlangsamen ? Ich glaube nicht lange. Zu lange hat man nur zugeschaut. Die Struktur des Dammes ist bereits an entscheidenden Stellen gebrochen, das Innere  aufgeweicht. Eilig werden von hinten noch Erdreich und Sandsäcke geschichtet, um den Damm zu verstärken...

Wie wird man das wohl in den Medien darstellen ? Mit einem Mal Schweigen, wie im Falle der Ukraine nach dem Minsker Friedensabkommen, obwohl die Parteien sich noch mehr bekriegten? Oder eine noch größere Verzerrung und Verschleierung von Realitäten als bisher ?

Am meisten Sorgen (...) an dem Artikel macht mir allerdings die Aussage "Die Kommunikation mit den ungarischen Behörden sei seit Samstagabend eingestellt,".
Das 2 EU-Länder nicht miteinander reden, weil die Fronten verhärtet sind, ist sicherlich (gerade im Zuge der Schuldenkrise) nichts Neues. Nur diesmal geht es um ein Problem, welches die Ressoursen der einzelnen Länder rapide verbraucht, immer schneller noch höhere Anforderungen stellt, die Infrastruktur über die Belastungsgrenze strapaziert und unmittelbar auf den Alltag von Mio. von EU-Bürgen wirkt.  Das ist brisant. Und ich glaube, RoulDuke's Befürchtung wird sich verwirklichen:  Es wird (wieder) Krieg geben, nicht wie sonst, iwo "weit weg", sondern hier - bei uns.
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Anja

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #32 am: 13 September 2015, 20:36:13 »

Eigentlich sind die Fl* (kann das Wort nicht mehr hören) doch für die Kriegsführenden in den Krisenländern die beste Waffe. Sie lenken die Länder, die ihnen hätten gefährlich werden können, erfolgreich ab. Man ist mit der Aufnahme und Versorgung der Fl* und den Grenzkontrollen überfordert und mit den Diskussionen über eine Umverteilung so sehr beschäftigt, dass kaum ein Land Zeit hat, überhaupt in die Situation der Kriegsgebiete einzugreifen und diese zu beenden >:(. Stattdessen werden die Spannungen zwischen den EU-Ländern, wie NoName schreibt, immer heftiger. "Null-Kommunikation" auf der einen Seite, Zugverkehr nach Dtl. einstellen auf der anderen und Überschreitung der ungarisch-serbischen Grenze ab Dienstag unter Strafe stellen. Weit weg isses alles wirklich nicht mehr :(...
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schwarze Katze

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #33 am: 13 September 2015, 21:04:41 »

Und ich glaube, RoulDuke's Befürchtung wird sich verwirklichen:  Es wird (wieder) Krieg geben, nicht wie sonst, iwo "weit weg", sondern hier - bei uns.

Das befürchte ich auch.
Und hoffe trotzdem, dass´ich nur paranoid bin
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NoName

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #34 am: 13 September 2015, 21:46:46 »

... für die Kriegsführenden in den Krisenländern ...
Wobei zur Identifizierung "der Kriegführenden" auch die Länder (bzw. die dortigen Interessengruppen) im Hintergrund zu berücksichtigen sind.

In diesem Zusammenhang wollte ich (eigentlich erst später) auf ein Video hinweisen, von dem ich noch nicht weiß, was ich davon halten soll. Nur soviel: Erst war ich nur irritiert, dann sprachlos... (bitte nicht vom plakativen Videotitel abhalten lassen):

https://www.youtube.com/watch?v=xi7M_P2ldsQ

Mein Englich genügt leider nur für eine grobe Verifizierung. Vllt mag jemand anderes sich die Mühe machen und prüfen, ob die eingeblendete Übersetzung in allen Punkten (inhaltlich) korrekt ist. 

Das Politik ein "schmutziges Geschäft" ist, wo sich die "Strippenzieher" gegenseitig die Klinke in die Hand geben, ist bekannt. Aber das so zielgerichtet, langfristig und völlig konträr zur offiziell proklamierten Politik, nationale Interessen derart kompromiß- und rücksichtslos verfolgt werden, daß denke ich, hätte man gerne (weiter) in den Bereich "Hirngespinste" verbannt. Wenn das Video kein Fake oder manipuliert ist (siehe die Schnitte), kann man das aber nicht mehr - und alle Ereignisse der letzten 115 Jahre müßten auf den Prüfstand und ggf. eine neue Bewertung erfahren (und ja, man muß dann wohl davon ausgehen, daß die Flüchtlinge auch jetzt als strategische Waffe gegen den Konkurrent Europa mißbraucht werden).

« Letzte Änderung: 13 September 2015, 21:55:54 von NoName »
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nightnurse

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #35 am: 13 September 2015, 22:35:48 »


https://www.youtube.com/watch?v=xi7M_P2ldsQ
3:56 "wenn ich Ukrainer wäre, würde ich genau tun, was sie tun: Versuchen, die Amis hineinzuziehen" (evtl auch nur heranzuziehen)("das Zischen seitens der USA zu vermeiden", hä?).
5:37 er erwähnt military support, aber er sagt nicht "Waffen liefern" (5:40).
9:05 General Hodges ist "bestimmt, für "dies alles" für verantwortlich erklärt zu werden" (nicht "bekannt für Blamagen").
10:20, "die Deutschen müssen exportieren, die Russen können diese Exporte aufnehmen - aber wenn sie (die Deutschen verm.) diese Freihandelszone verlieren, müssen sie sich etwas anderes aufbauen".
Bei 10:28 versteh ich "primordeal fear", was bestimmt nicht "Hauptziel" bedeutet ^^
11:40 haben die Deutschen sich noch nicht entschieden statt "müssen immer wieder eine Entscheidung treffen".
11:51 (und das ist schon frech) sagt er, Deutschland wisse nie, wie es seine wirtschaftliche Macht und geopolitische Zerbrechlichkeit miteinander vereinbaren könne. Die Exporte im Text sind erfunden.

Dazwischen noch paar kleinere Ungenauigkeiten.
Insgesamt nicht total daneben...aber manchmal schon.



(...aber das ist insgesamt jetzt alles nicht überraschend, oder? Also, der Inhalt?)
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #36 am: 14 September 2015, 23:59:41 »

Danke für den Check, nightnurse.

...aber das ist insgesamt jetzt alles nicht überraschend, oder?
Das die USA nicht mal vor krassen Lügen zurückschrecken, diese aber um so überzeugender zu inszenieren verstehen, sollte jedem seit dem Irak-Krieg klar sein.

Aber hier geben sie (zwar nicht offiziell die USA, aber immerhin der "Chef der Schatten-CIA" bzw. jemand, der bestens mit den Mächtigsten der USA vernetzt sein muß) von sich aus - also ohne Not durch Vorwürfe / Enthüllungen / Beweise von Dritten, ganz offen zu, "Ja, wir benehmen uns wie die Ar***löcher und sch**ßen euch alle an..." und präsentieren das mit einer herablassenden Unbekümmertheit, die signalisiert, "...aber na und, was wollt ihr schon dagegen machen" (4.18). Diese Art ist (zumindest für mich) neu.

Und wenn sie z.B. zugeben, daß sie das deutsch-russische Verhältnis schon immer als Bedrohung für sich gesehen haben und mit entsprechenden Maßnahmen, welche auch das Entfachen von Kriegen (!) beinhalten (4.44 + 6.34) gegensteuerten (1.44 + 10.43), dann sind Zweifel an der in Stein gemeißelten Bewertung der europäischen Ereignisse, die in den beiden Weltkriegen mündeten, an der bekannten "Rollenverteilung" und den damit (bis heute !) in Verbindung stehenden Folgen, durchaus gerechtfertigt.
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Schattenwurf

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #37 am: 15 September 2015, 07:03:39 »

Mach dir mal lieber bewusst wie heutige Entscheidungen daran zu bewerten sind.
Zum Beispiel unsere Sicht auf, und unser Umgang mit, Russland.
Die Geschichte lässt sich eh nicht mehr ändern.
Sie zu beleuchten ist nur dann interessant, wenn man jemand fände der bereit wäre daraus zu lernen. ^^ (Doppelter Konjunktiv ... damit er besser hält)

Aber wir kommen weit vom Flüchtlingsthema ab ...
obwohl ... eigentlich nicht, denn es ist direkte Folge, und eng verstrickt mit Geopolitik.
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #38 am: 15 September 2015, 12:11:36 »

... in Stein gemeißelten Bewertung der europäischen Ereignisse, die in den beiden Weltkriegen mündeten, ...

Nur so am Rande, da ist gar nichts gemeißelt, da findet nach wie vor Gelehrtengezänk statt. Heute klingt manches anders als zu meiner Schulzeit.
(Nicht, daß ich den Großmächten nicht allerhand Schweinereien zutraue. Aber es passt auch hervorragend zum Duktus dieser Rede, am Rande fallenzulassen, man sei schon seit "Jahrhunderten" - Plural- voll mächtig, zwinker ::) )

Da finde ich das

Mach dir mal lieber bewusst wie heutige Entscheidungen daran zu bewerten sind.
Zum Beispiel unsere Sicht auf, und unser Umgang mit, Russland.

interesanter zu überdenken.
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #39 am: 15 September 2015, 21:54:47 »

...  Da finde ich das

Mach dir mal lieber bewusst wie heutige Entscheidungen daran zu bewerten sind.
Zum Beispiel unsere Sicht auf, und unser Umgang mit, Russland.
interesanter zu überdenken.

Genau darum geht es doch: Ein neuer Anfang in der Beziehung gelingt nicht auf dem Fundament alter "Verklärungen".
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Sinae

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #40 am: 05 November 2015, 13:34:49 »

Schwierig, schwierig…^^
Ich habe den Eindruck, Menschen fliehen nach Europa und Deutschland, weil sie auf ein gelobtes Land hoffen.
Das sind wir leider nicht einmal für alle „Einheimischen“.
Eventuell wird angenommen, hier kann Jeder Arbeit haben, ein Haus, ein Garten und 1-2 Autos, immer wehende Fähnchen und Luftballons, Sicherheit und Frieden.
Außer den letzten beiden Dingen, stimmt das einfach nicht – aber meist immer noch mehr, als sie in ihrer Heimat erleben.
Stattdessen erwarten sie, Monate/jahrelange Unterkünfte, Ungewissheit, Abschiebung, Nichtstun, sowie europäische Überforderung, mangelnde Integrationskraft und tagtäglich Menschen vor Augen, die es (augenscheinlich) um sooo vieles besser haben und nicht wirklich "teilen".
Kommt diese Botschaft endlich an, entsteht Unzufriedenheit und Enttäuschung, das ist menschlich.
Natürlich hat jegliche Flucht immer (Hinter) Gründe…, aber jetzt sind sie hier bzw. kommen und wir werden (versuchen zu) helfen,
was daraus wird, vermag ich nicht zu sagen, macht mir aber auch manchmal Sorgen.

Aber wer kann Vorwürfe oder Verbote gegen Menschen erheben, die fliehen?
Sei es aus wirtschaflichen, humanitären Gründen oder vor Krieg.
Würden wir doch auch, in Massen, wie bereits geschehen.
Unsere Einstellungen und Religionen jedoch nehmen wir mit und auch in Abschwächung, die nachfolgenden Generationen.
Ich denke, das macht die zeitintensivste Integrationsarbeit aus.
Es sei denn wir schaffen es, uns damit abfinden,  das auch Einstellung, Religion, Wirtschaft und Krieg inzwischen global sind.
Das Dankbarkeit, sowie Anpassung und Integration, genauso wenig erzwungen werden können, wie -nicht zu fliehen-

und das Experiment -Mensch- geht in die nächste Runde
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