Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Flüchtlingsdrama  (Gelesen 11724 mal)

Jack_N

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #15 am: 05 September 2015, 16:26:11 »

Da stimm ich mit Dir überein, und ich finde es gut dass da auch entsprechend verteilt wird. Du kennst aber den Unterschied zwischen wirklichem Sein und dem gefühlten - gefühlt ist das Gras auf der anderen Seite des Zaunes immer grüner :D

Und was die Behandlung von Flüchtlingen angeht sowieso, nur gehört für mich eben auch dazu nicht nur sich um das körperliche Wohl zu kümmern sondern auch darum dass eben die "Notsituation" (nichts anderes ist ja deren derzeitige Unterbringund mit der bescheuerten Ungewissheit wie es weitergehen kann) nur solange andauert wie nötig.
Wie gesagt, mehrere Jahre darauf warten was aus einem wird, keine Perspektive haben, das wünsche ich niemandem.

Der einzige Punkt wo ich zwar inhaltlich mit Dir d'accord gehe aber nicht denke dass es so gelebt wird ist das mit dem missachten unserer hiesigen Rechte. Denn wenn es hier zu Ausschreitungen, Sachbeschädigungen und Ähnlichem kommt ist sofort eine Riesenarmee da die im Falle der Flüchtlinge alles auf die Umstände schiebt, nur mit Totschlagargumenten wie "in so einer Situation würden bei jedem die Nerven durchdrehen" kommen und jedwede abweichende Meinung mit der Nazikeule runterprügeln. Und das ist einfach etwas womit ich nicht klarkomme.
Für mich gehört jeder der Mist baut auf die gleiche Art und Weise bestraft. Dazu kommt aber: Wenn jemand kein Staatsbürger dieses Landes ist, sich aber hier mehrfach dabenbenimmt und die gültigen Gesetze dieses Landes missachtet (ich spreche mit Absicht nur von registrierten Wiederholungstätern), dann sollte es meiner Meinung nach Mechanismen geben diese Person des Landes zu verweisen.

Und dann haben wir die Leute die hier einfach nur froh sind da zu sein, sich richtig über Hilfe, Unterstützung und co freuen und auch gerne wenn sie könnten was zurückgeben würden, die dann unter solchen Chaoten leiden müssen weil über sie Pauschalurteile gefällt werden. Hrmpf.
Mal schauen, wir haben demnächst direkt gegenüber der Firma nochmal ca. 500 Flüchtlinge (Friesenstraße Hammerbrook, der Parkplatz wurde plattgemacht und dort wird jetzt "irgendwas" gebaut, offiziell angekündigt ist das glaub ich auch noch nicht, aber steht seit längerem fest). Gucken wir mal wie das funktioniert, mitten im Industriegebiet.
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Julya

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #16 am: 05 September 2015, 16:44:08 »

Ich finde, Hamm geht ja noch. Die armen Schweine da in der Schnackenburgallee sind echt mal am Arsch der Welt und dann noch direkt neben der Autobahn. :/

Ich kann auch so manchen Richter nicht verstehen, der Wiederholungstäter nicht oder kaum bestraft. Ich denke aber, dass man, gerade bei Straftaten, aufgrund des öffentlichen Interesses und schlichtweg der knapper werdenden Kapazitäten, in Zukunft vermehrt abschiebt.
Ich bin ja nun auch nicht blind und finde alles dufte, was Flüchtlinge machen. Sie fliehen immerhin hierher, weil sie sie wissen, dass man hier sicher und frei leben kann. Dann muss man eben auch damit rechnen, dass man nicht hierbleiben kann, wenn man diese Freiheit und Offenheit mit Füßen tritt.
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Black Ronin

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #17 am: 05 September 2015, 16:59:42 »

Ich weiß gar nicht, was man da gespalten sehen kann!?

Früher wurden Flüchtlinge scheiße behandelt, heute sollten wir weiter sein.
Wenn Menschen andere Menschen mit oder ohne Waffen angreifen, sollten sie bestraft werden.
Wenn Menschen unsere Rechte nicht achten, werden sie schnell merken, dass man so hier nicht weiterkommt. Ich mache da keinen Unterschied zwischen zugewanderten oder einheimischen Verbrechern.


Nur leider IST die Menschheit nicht " weiter " als vor 50 100 oder 200 Jahren. Jedenfalls ein Grossteil der Menscheit. In jüngster Zeit sind auch ganze Länder wieder weit zurückgefallen nachdem sie schon relativ modern waren. Der Iran z.B. Seit dort die Mullahs das sagen haben.
Und wenn du sagst: Wer unsere rechte nicht achtest wird schon merken das er nicht weiterkommt...Da kann ich nur zynisch lachen.
Gestern gerade sah ich einen Bericht in dem Junge Erwachsene in einem schulischen Kurs über die Vermittlung der Grundgesetzes interviewt wurden.
Das waren laut Ausweis Deutsche. Immigranten in zweiter Generation. Iraner und Albaner. Der Tenor war: Heiraten? Nur Landsleute und Moslems. Die jeweilige Schwester hat nichts zu sagen. Gleichberechtigung Fehlanzeige. Schwule? Ins Gas!
Alle interviewten haben ausgesagt, das sie die entsprechenden Passagen im Grundgesetz nicht achten und das sie für sie keine Geltung haben. Na Mahlzeit!
Solche Individuen, die angeblich mit ihrer Einstellung nicht weiterkommen, leben in ihren parallelgesellschaften und unter gleichgesinnten kommen sie sehr wohl weiter.
Da ist integrationspolitisch in den letzten Jahrzehnten grosser Bockmist gemacht worden.
Nun gibt es natürlich auch Deutsche, bei denen die Frau nichts zu sagen hat und die Schwule ins Gas schicken würden, das muss man ja auch mal sagen.
Aber nun trenn die alle mal, nach ( aus unserer westlich modernen Sicht) in Gutmenschen und Untermenschen.
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Julya

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #18 am: 05 September 2015, 17:52:47 »

Oh doch, wir sind weiter. Das sehe ich jedes Mal, wenn ich in den Messehallen bin.
Und zum Glück werden immer mehr Stimmen laut, die es nicht zulassen, dass sich das braune Pack zu sicher fühlt.
Und wir sind hier ja nicht der Iran. Wir sind modern, hilfsbereit und liberal. Das haben "wir" uns lange erkämpft und das gilt es zu verteidigen. Aber nicht gegen so einen Schwachsinn wie die ""Islamisierung"".

Du sagst selber, dass es auch Deutsche gibt, bei denen die Frau nichts zu sagen und die gegen Homosexuelle wettern. In tatsächlichen Zahlen sind das wahrscheinlich sogar weitaus mehr, als die Deutschen, deren Eltern aus einem anderen Land kommen. Was ist denn mit denen? "Dürfen" die gegen unsere Regeln sein?
Und ab wann ist man denn eigentlich richtiger Deutscher? Ab der dritten, fünften, zehnten Generation? Ich wette, dann dürften sich aber ganz schön viele unserer ach so stolzen Deutschen nicht als solche bezeichnen.

Und ja, die Integrationspolitik war scheiße. Also hat man jetzt die Chance, es besser zu machen.
Als früher die Gastarbeiter nach Deutschland kamen (geholt wurden!), ging man viel zu lange davon aus, dass die dann ja auch irgendwann mal wieder in ihre Heimat zurückkehren werden. Zur Heimat wurde dann aber Deutschland und man hat sie viel zu lange spüren lassen, dass sie eigentlich nicht hierher gehören, was sich dann natürlich auch auf ihre Kinder und Enkel übertragen hat.
Jetzt kann man zeigen, dass man was daraus gelernt hat.
Und mal abgesehen davon, dass es unsere humanitäre Pflicht ist, den Menschen zu helfen, brauchen wir schlichtweg Leute, damit unser Sozialsystem weiter funktioniert. Nur um nicht zu schrumpfen, brauchen wir pro Jahr(!) über eine halbe Million Zuwanderer.
Wissenschaftliche Fakten belegen, dass wir nur davon profitieren, wenn mehr Einwanderer bekommen. Nur muss JETZT Geld in die Hand genommen werden für Sprachkurse, Schulungen, etc, damit wir in Zukunft davon profitieren.
Diese Menschen sind da und sie werden bleiben. Machen wir das Beste draus.
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Black Ronin

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #19 am: 07 September 2015, 11:13:54 »

Na, da hoffe ich mal, das es gelingt, das beste daraus zu machen. Ich gehe aber davon aus, das es zu viele menschen gibt die noch immer auf dem Level der Hexenverbrennungen und ähnlicher Kapitel der Menschheitsgeschichte stehen und das Europaweit nichts werden wird. Global schon mal gar nicht.
Aber ich bin ja eh Pessimist.
Hier noch was aus der SB, was ich recht gut fand:
https://www.youtube.com/watch?v=l6VSr3l_v-Q

Und auch sehr " schön " Was passiert, wenn man Flüchtlinge einfach alle " unsortiert " zusammensteckt:
http://pr0gramm.com/top/963065.

Das ist auch so eine Mentalitätsgeschichte, die ich nicht verstehe. Die haben doch alle ein ähnliche Schicksal oder? Warum machen sie so etwas?
« Letzte Änderung: 07 September 2015, 15:55:04 von Black Ronin »
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #20 am: 08 September 2015, 00:12:30 »

Oh doch, wir sind weiter. Das sehe ich jedes Mal, wenn ich in den Messehallen bin.
So schön das auch ist wenn Hilfsbereitschaft und Miteinander funktionieren, sie sind meist lokal und nicht von Dauer. In der Regel läuft es eher andersherum und sogar die Menschen die gestern mit dir harmonierten, stehen heute gegen dich und vergessen, was du für sie getan hast.

Eine kleine Zahl Menschen mag es schaffen, sich auf Dauer zum Positiven zu entwickeln. An eine grundlegende Verbesserung ganzer Menschengruppen oder ganzer Länder glaube ich aber nicht (mehr). Technisch hat der Mensch eine unglaubliche Entwicklung hingelegt - moralisch und charakterlich ist er aber niemals aus seiner Höhle herrausgekommen, noch hat er den aufrechten Gang gelernt.

Zitat
Und zum Glück werden immer mehr Stimmen laut, die es nicht zulassen, dass sich das braune Pack zu sicher fühlt.
Politiker, Medien und Prominente machen's vor, andere machen's nach. Aber Beschimpfung, Herabwürdigung und verspotten Andersdenkender hat keinerlei argumentativen Wert, bewirkt somit kein Umdenken, also auch keine Verhaltensänderung. Im Gegenteil trägt man nur noch mehr zur Verhärtung der Fronten bei. Man verhält sich eigentlich wie die, gegen deren Wiederkehr man vorgibt zu kämpfen: Den Nazis des 3.Reiches, die Andersdenke (zunächst) regelmäßig mit verbalen Abfälligkeiten bedachten.

Zivilisierte und demokratisch gesinnte Politiker, Medien und Prominente * sollten in der Lage sein, deutlich Position zu beziehen, auch ohne verbale Abfälligkeiten.
Wenn sie Straftaten von Migranten kommentieren, sind sie ja auch immer von ausgesuchter Höflichkeit und fragen, wie man den Tätern (noch) helfen kann, sich zu ändern (aktuell z.B. durch eine massive Aufstockung von spezialisiertem Personal, welches die jugendlichen Migranten in den Gefängnissen davon abhalten soll, sich zu radikalisieren).

*) Auf das Kalkofe-Video gehe ich mal später ein.

Zitat
Und wir sind hier ja nicht der Iran. Wir sind modern, hilfsbereit und liberal.
Dazu 2 Punkte:

1) Was weißt du wirklich über den Iran - und noch wichigter, aus welchem Medium, daß du ihm diese Attribute absprichst ?!

2) Wenn man solch eine Aussage bzgl. der jetzigen Zuwanderer machen würde, gelte das als überheblich und fremdenfeindlich. Du machst aber solch eine Aussage gegen ein ganzes Land mit seinen Mio. von Einwohnern, (wahrscheinlich) ohne das du deswegen auch nur für 1 Sekunde zweifelst - und das nur, weil dir Politik und Medien das seit Jahren erzählen. Das (wie einiges andere...) paßt aber nicht zusammen und sollte für demokratisch gesinnte Bürger Anlaß genug sein, das was uns immer mit so geschliffenen Worten als "gut und richtig" oder "falsch und verwerflich" präsentiert wird, zu hinterfragen...

Zitat
Das haben "wir" uns lange erkämpft und das gilt es zu verteidigen. Aber nicht gegen so einen Schwachsinn wie die ""Islamisierung"".
S.o., auch wenn es stimmt, Abfälligkeiten helfen nicht weiter.

Zitat
Und ab wann ist man denn eigentlich richtiger Deutscher?
Das ist die falsche Frage. Sie sollte in etwa lauten: Ab wann gilt man als integriert / anerkannter Bürger in D ? (Meine) Antwort: Wenn man die Gesetze achtet, ein normales Maß an Rücksichtnahme und Respekt ggü. seinen Mitmenschen zeigt und selbst für seinen Lebensunterhalt aufkommt. Unter diesen Voraussetzungen hätte ich überhaupt keine Probleme mit einem kunterbunten Multikulti.

Zitat
Und ja, die Integrationspolitik war scheiße. Also hat man jetzt die Chance, es besser zu machen.
In den Jahren normaler Zuwanderung ist keine vernünftige Integrationspolitik gelungen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß sie jetzt gelingt, wo alles schon am Anfang des Integrationsprozesses drunter und drüber * geht und die grundlegensten Basics, wie z.B. die Registrierung, nicht mehr funktionieren ?

*) Nebenbei frage ich mich, wieviel radikale, zu Anschlägen bereite Personen die unübersichtliche Lage nutzen, um nach Europa und D einzusickern. Später, bei der Analyse "Wie konnte das geschehen?", wird man dann dieses unterm Sicherheitsaspekt äußerst bedenkliche Vorgehen ausmachen und (vielleicht) als Ursache benennen. 

Zitat
man hat sie viel zu lange spüren lassen, dass sie eigentlich nicht hierher gehören, was sich dann natürlich auch auf ihre Kinder und Enkel übertragen hat.
Die Instrumente zur Integration werden vom Staat gestellt, nur müssen auf Seiten der Migranten Wille und Einsatzbereitschaft gezeigt werden, um sie zu nutzen. Wenn z.B. immer noch ein auffällig hoher Anteil der Migrantenkinder trotz Schulpflicht nur unregelmäßig zur Schule gehen / keinen Abschluß machen (teilweise über 50% !) und als Folge dessen auch keine Ausbildung / Arbeit bekommen, wo liegt da ein Versäumnis des Staates vor ? Oder wo ist da die Verbindung zu einer tatsächlichen oder vorgeschobenen Ablehnung Seitens der "Deutschen" zu sehen ?

Zitat
Jetzt kann man zeigen, dass man was daraus gelernt hat.
Gelernt werden muß auf beiden Seiten.

Zitat
Und mal abgesehen davon, dass es unsere humanitäre Pflicht ist, den Menschen zu helfen,
Stimmt. Aber bitte nicht unter Außerachtlassung der Realitäten.

Zitat
brauchen wir schlichtweg Leute, damit unser Sozialsystem weiter funktioniert.
Die Aussage für sich alleine ist völlig richtig. Aber so wie sie durch Politik und Medien litaneiartig mit der Zuwanderung in Verbindung gebracht wird, ist sie eine Täuschung der Öffentlickeit über die wirklichen Integrationsergebnisse.
Danach ist "ein großer Teil der Zuwanderung der letzten 10-15 Jahre direkt in die Sozialsysteme gegangen"
Einige Politiker, hier Peer Steinbrück, finden (zumindest dann, wenn sie nicht mehr im Amt sind ) den Mut, diese Wahrheit offen auszusprechen (ab 4.45):

https://www.youtube.com/watch?v=wRi_6NWnkCQ

D.h.Zuwanderung und Migration - so wie sie sich in D real vollzieht - hat die prikäre Lage der Sozialsysteme noch verschlimmert !

Was spricht dafür, daß es mit den jetzigen Zuwanderern besser läuft ? Das Umfeld ist schlechter, es besteht Zeit- und Handlungsdruck, es kommen viel mehr Menschen in viel kürzerer Zeit. Wie logisch ist es da anzunehmen, daß die Strukturen und Prozesse, die man zur Steuerung und Integration der Zuwanderung  geschaffen hat - und die schon zu normalen Zeiten versagt haben (siehe Arbeitsmarkt) - jetzt erfolgreich sind ?

Zitat
Nur um nicht zu schrumpfen, brauchen wir pro Jahr(!) über eine halbe Million Zuwanderer.
Eine schrumpfende Bevölkerung ist nicht der GAU, als der er gerne hingestellt wird. Und sie rechtfertigt in keinster Weise die nachlässige Haltung, mit der die Politik den Fehlentwicklungen bei der Zuwanderung über Jahrzehnte zugeschaut hat.

Übrigens: Schrumpfen tun "wir" auch mit Zuwanderung - nur sinkt dann der Anteil der Deutschen (ohne Migrationshintergrund) an der Gesamtbevölkerung eben sehr viel schneller.

Zitat
Wissenschaftliche Fakten belegen, dass wir nur davon profitieren, wenn mehr Einwanderer bekommen.
Wenn diese Wissenschaftler mit "wir" Teile der Wirtschaft meinen, dann ja: Denn jede mit der Zuwanderung in Verbindung stehende Dienst- oder Sachleistung (z.B. Planung, Verwaltung, Polizei, Dolmetscher, Wohncontainer, Kleidung, Nahrung, medizinische Betreuung, Infrastruktur usw.) muß natürlich bezahlt werden. Die jeweiligen Branchen werden jubelieren und sich eine goldene Nase verdienen. Die Rechnung letztlich bezahlen muß jedoch der Steuerzahler, wozu natürlich auch die Wirtschaft gehört, die jedoch (wie sonst auch) entsprechende Preiaufschläge vornimmt und somit auch deren Steuern beim Endverbraucher, d.h. im Gros dem einfachen Arbeitnehmer, landen.
Beispiel Gesundheitskosten: Die bereits angekündigten Zusatzbeiträge für Arbeitnehmer (die schon vor dieser Zuwanderung sicher waren) werden jetzt deutlich höher ausfallen bzw. schneller erfolgen. Der Leistungskatalog wird nochmals eingeschränkt.

Was uns als Steuererhöhung (aus wahltaktischen Gründen) zunächst erspart bleibt, wird uns sukzessive nach den Wahlen (oder während einer Fußball-WM), ggf. in einem ganz anderen Kontext untergeschoben.

Die dann noch nicht gedeckten Kosten werden als zusätzliche Haushaltsschulden den nachfolgenden Generationen auferlegt, die dann vor dem astronomischen Schuldenberg stehend fragen, was in den Köpfen ihrer Vorgeneration vorgegangen ist - und sich die heute schon gewaltigen 2,2 Billionen €  zurückwünschen.

Zitat
Nur muss JETZT Geld in die Hand genommen werden für Sprachkurse,
Es IST in der Vergangenheit viel Geld für Integration investiert worden und es wird noch deutlich mehr werden.
Sprachkurse z.B. gibt es für jeden Zuwanderer schon länger. Es werden pro Person 600 Std a 3 € bezahlt - unterteilt nach Langsamlerner, Normallerner, Schnelllerner...  das ist jedoch nur ein Minikostenpunkt im Gegensatz zu den tickenden Kostenbomben, die sich durch die Zuwanderung, z.B. im Gesundheitswesen, ergeben.

Zitat
damit wir in Zukunft davon profitieren.
S.o. Videolink...

Zitat
Diese Menschen sind da und sie werden bleiben.
Da wird dir kaum jemand widersprechen.

Zitat
Machen wir das Beste draus.
Was auch immer das sein wird. Manchmal bleibt als "das Beste" ja nur die Schadensbegrenzung. Die bisherigen Erfahrungen und Realitäten mit der Zuwanderung / Integration insgesamt betrachtet lassen nicht viel Raum für Zuversicht...    Es sei denn, man fängt endlich an, mit allen die sich an der Diskussion beteiligen möchten, offen (auch ergebnisoffen !) und ehrlich, d.h. unter Berücksichtigung der Zuwanderungs- und Integrationsrealitäten und den damit zusammenhängenden Problemen, zu sprechen und nach angemessenen und bezahlbaren Lösungen zu suchen.


« Letzte Änderung: 08 September 2015, 00:14:49 von NoName »
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #21 am: 08 September 2015, 06:56:34 »

Woher kommen eigentlich die Flüchtlinge? So ganz profan gefragt.
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #22 am: 08 September 2015, 10:47:30 »

NoName ist jetzt doch nicht auf das Kalkofe Video eingegangen.  :(
Ansonsten bewundere ich die scharfe Analyse! Ich habe da auf die schnelle keinen Punkt gefunden, wo ich widersprechen könnte.
Flüchtlingen helfen und sie am Bahnhof mit "welcome" Schildern begrüssen ist nicht verkehrt.
Denn die Flüchtlinge können nichts dafür, das sie ein Problem darstellen.
Die Schuldigen allerdings werden nicht angegriffen. Erstens weil sie nicht benannt werden, zweitens weil man an sie nicht rankommt und weil es ja auch viel einfacher ist mal eben ein leerstehendes Gebäude anzuzünden oder ein Paar Syrer zu verkloppen.
Bis auf die Linke mal wieder. Sahra Wagenknecht hat vor ein Paar Tagen gefordert, das die USA für die Kosten des Flüchtlingsproblems sollen. Ok, die werden ihr was husten. Den Ansatz finde ich aber gut.

Ich jedenfalls meine, wer glaubt, das er/sie die Welt auch nur für 5 Minuten zu einem besseren Ort zu machen indem er/sie Kleidung und Essen an Flüchtlinge verteilt oder dergleichen lebt in Wolkenkuckucksheim, wie meine Oma zu sagen pflegte.

( Die übrigens 45 grösstenteils ZU FUSS aus Schlesien nach Heiligenhafen geflohen ist und für 2 Jahre in der Ihr zugewiesenen Nissenhütte gewohnt hat, bis mein Opa aus Sibirien zurück war... aber das ist ja schon lange her....)
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #23 am: 08 September 2015, 19:17:14 »

*nissenhüttegoogel* mhm ... gabs fliessend Wasser und Strom?
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #24 am: 08 September 2015, 20:16:29 »

Ich bin zu platt, um auf alles gesondert einzugehen, also nur ein paar Punkte.

Den Iran nannte ich nur, weil Ronin ihn angeführt hat. Ich weiß einiges über den Iran, da ich eine persische Freundin habe, die vor über zehn Jahren von dort nach Deutschland flüchtete. (Sie und ihre Familie haben übrigens keinen Sprachkurs angeboten bekommen, auch nicht auf wiederholtes Nachfragen. Sie hat sich die Sprache irgendwie selbst und per TV beigebracht. Und ja, sie und ihre Familie waren offiziell Asylberechtigte.)
Ich hätte statt des Irans auch Indien oder Argentinien schreiben können. Es ging mir darum zu sagen, dass es hier um Deutschland geht und es da egal ist, wie es andere Länder halten.

Und wenn man einerseits sagt, ein Deutscher sei jemand, der hier integriert selbständig lebt und arbeitet, kann man an anderer Stelle nicht sagen, dass "wir" so oder so schrumpfen. Dann gehören auch Zugewanderte zum 'Wir'.

In der Vergangenheit wurde vielleicht schon viel Geld für Integration ausgegeben, aber es wurde nicht an den richtigen Stellen eingesetzt. Außerdem waren und sind viele Gesetze total kontraproduktiv, was die Integration angeht. Und vielleicht brauchte es jetzt grad diesen Druck und die Zeitnot, dass da endlich was getan wird. Und es passiert ja auch was.

Die Einwanderer früher waren Gastarbeiter. Die kamen, um für'ne Weile zu arbeiten und dann wieder zu gehen, weil z.B. in der Türkei eine zumindest mögliche Zukunft wartete. Also, kein Grund zur wirklichen Integration.
Die Leute, die grad aus Syrien zu uns kommen, sind überwiegend gut gebildeter Mittelstand, die wollen sich integrieren. Sie wollen die Sprache lernen und sie wollen arbeiten. Denn in Syrien wartet absolut nichts auf sie. Sie sind überwiegend sehr dankbar und wollen etwas dafür zurückgeben, dass sie hier so offen aufgenommen werden.

Und ich bin auch nicht blauäugig, mir ist schon klar, dass sich dadurch große Probleme ergeben und es gibt bestimmt auch unter den vielen Menschen welche, die uns nicht gut gesinnt sind. Grad erst gab es die Meldung, dass sich Salafisten (Deutsche) an und in den Messehallen rumgetrieben haben. Sie haben Korane und Zettel verteilt. Angeblich sind auch welche unter den freiwilligen Helfern und den Sicherheitsleuten. Darin sehe ich natürlich auch ein großes Problem.
Und die Bilder an den Bahnhöfen rühren mich natürlich auch, fühlen sich aber trotzdem irgendwie befremdlich an.
Und dennoch sage ich zu Nazis und Ewiggestrigen weiterhin Pack und ich finde es gut, dass auch Personen der Öffentlichkeit ähnlich drastisch sind. Denn es gibt sehr wohl "Meinungen", die man nicht akzeptieren und respektieren muss und dazu zähle ich alles menschenfeindliche.
Keine Toleranz der Intoleranz und Widerstand gegen die Feinde der Demokratie und des friedlichen Miteinanders.
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #25 am: 08 September 2015, 22:43:05 »

Zitat
Die Leute, die grad aus Syrien zu uns kommen, sind überwiegend gut gebildeter Mittelstand, die wollen sich integrieren.
Siehste und das ist etwas das ich nicht witzig finde ...
zuerst bewaffnen wir die "Freie Syrische Armee" gegen Assad ... fand ich schon scheisse ... also nicht aus (nur) moralischen Gründen ... sondern rein taktisch
Dann firmiert diese, von uns geförderte Armee unter dem Namen ISIS neu ... solltest du mal den Flüchtlingen erzählen.
dann fahren wir Griechenland platt ... was ja eigentlich ein ausgezeichneter Pufferstaat war/ist wo Flüchtlinge hängen bleiben sollten ...
jetzt sitzen sie hier ...
der gut gebildete Mittelstand *hust* ... kotzen könnte ich ... das Proletariat verreckt natürlich wieder.
Ich will die hier nicht integriert haben ... ich hab als Arbeiterklasse schon genug Pack durchzufüttern ... und damit meine ich sicher nicht unsere Arbeitslosen ...
ich meine schon solche verwöhnten BWL-studierenden-Rotzgören der hiesigen Mittelschicht. Abi wird ja inflationär an jeden verschenkt ... die machen dann "irgendwas mit Medien" *grussel*
fressen fressen fressen und nichts (er)schaffen.
Menschenmüll, wenn man das mal so klassifizieren will ... davon haben wir weissgott genug ... mehr als genug.

Und wer jetzt meint "Ho ho ho ... harte Worte ... blah blub." dem sei mal gesagt,
das unsere heisige Mittel- und Oberschicht nur auf die Lebenszeit der Arbeiter lebt ... und das ist mal wörtlich zu nehmen.
Je tiefer in der Hierachie um so früher verreckt man ... nachdem man sich den Rücken krumm gepuckelt hat ... und nur Undank und Missachtung erfahren hat.
Zitat
Grad erst gab es die Meldung, dass sich Salafisten (Deutsche) an und in den Messehallen rumgetrieben haben.
Sie haben Korane und Zettel verteilt. Angeblich sind auch welche unter den freiwilligen Helfern und den Sicherheitsleuten.
Darin sehe ich natürlich auch ein großes Problem.
Schon alleine die Betonung das sie DEUTSCHE waren. o.O Warum? O.O rumgetrieben? Interessante Wortwahl ^^
Und dann angagieren sie sich auch noch als Sicherheitsleute und Helfer ... das dürfen doch nur linksversiffte Gutmenschen oder nicht? Merde wie können sie es wagen?
Ausserdem haben wir Religionsfreiheit in diesem schönen Land ...
die können mit heiligen Büchern jeglicher Sorte rumrennen ... dürfen sie ... sollen sie ... wenn ihnen danach ist *schulterzuck*


Mal ab davon und im Allgemeinen ...
Wir haben da erstmal ein recht schönes Land namens Syrien zerbombt ...
wisst ihr noch? Giftgas und so ... zu lange her? Schon vergessen? Ach
um an das verschissene Öl dort ranzukommen.
Das Land war ja schon nachhaltig destabilisiert ... wegen den Missernten ... kurz vor einer Hungersnot ... *weissauchwiederkeiner*
passte uns natürlich gut ins Kalkül ... statt Nahrung hinzubringen giessen wir noch Zwist und Streit da rein.
Leichter lassen sich Bodenschätze nicht unter Kontrolle bringen heutzutage ... oder immer schon?
Dann ... nachdem wir deren Land kaputt gemacht haben, kommen natürlich die Flüchtlingsströme ...
logisch (ist das überhaupt logisch? Wo waren die irakischen Flüchlingsströme? Oder die Afgahnischen?) ... aber nicht die einfachen Menschen ... nö die verrecken ...
ne die oberen 10k ... die Creme ... die gleiche abgefuckte assoziale Mischpoke wie in der BRD ... herzlichen Glückwunsch ... kommt zusammen was zusammen gehört.
und die deutsche Michel kann dann sein Betroffenheitsduktus zelebrieren "Och die armen Flüchtlinge!!11elf"
EY MICHEL ... DU hast dabei zugesehen, und durch Duldung, mitverschuldet das das Land dort im Arsch ist ... also tu nicht so verfickt scheinheilig ... verdammte Scheisse ...
oder brauchst du das um den Selbsthass zu kompensieren, der eigentlich gerechtfertig wäre ob deiner sinnfreien Existenz an den Marionettenfäden?

Und dann noch über den Islam beschweren ... daumen hoch für diese geistige Fehlleistung ...
da haben Frauen halt nichts zu melden *schulterzuck* Glaubt jemand ernsthaft die ändern ihr Verhalten mit dem Überschreiten einer Grenze?
Ach ernsthaft? o.O
Die Kultur bleibt die gleiche ... und die bringen sie mit ... so einfach ist das.
Ist ja auch Fair und richtig so ... jeder hat das Recht auf seine eigene Weltanschauung ... oder etwa doch nicht?
Müssen sie unsere Kultur annehmen? Ganz schön fascho so ein Denken, oder nicht?
Deutsche Leid...*hust*...Leitkultur?
Hier in diesem Land leben Menschen aus der Türkei in der dritten Generation ... und die sind recht gemässigt ... fragt doch die mal nach deren Frauenbild ;)
Das ändert sich augenscheinlich nicht so schnell.

Ich bin ja gespannt wie ein Flitzebogen, was die Emanzen hier machen, wenn sich deren Kultur verbreitet ...
und ... ach du schreck ... vielleicht sogar durchsetzt.
Halte ich persönlich jetzt nicht für unmöglich ... wir leben in einer Demokratie ... das geht ratzfatz wenn man eine Mehrheit hat.
Und das mag ich am Islam ... Frauen sollten öfters mal einfach die Fresse halten. ^^
Und bevor hier jemand sagt "Ja ja ... wir haben Gesetze dagegen ... Männer und Frauen sind hier gleichberechtigt"
tjo ...
wir haben auch ein Gesetz das jeder das Lebensnotwendige bedingungslos erhält + soziale Teilhabe ...
nennt sich Menschenrecht ... seit 1973 ratifiziert in der BRD ... trotzdem haben wir Hartz IV Gesetze ... ui :>
soviel dazu.
Nicht alles was in Gesetzbüchern steht ist auch Lebensrealität.

So nach dieser Kartharsis, sei mal ventiliert und als Zusammenfassung festgehalten,
das es hart meinen Menschenhass triggert was ich hier erleben muss, nachdem wir das schöne Land willentlich kaputt gemacht haben.
Das (Über)maß an Scheinheiligkeit sprengt jede Skala. *find*
Statt angemessen in Sack und Asche zu gehen, fühlen die Leute sich auch noch als grosse Helfer.
Was natürlich auch schön in den Medien perpetuiert wird ...
soll ja keiner darüber nachdenken wer für diese riese Scheisse, all das Leid, voll verantwortlich ist ...
(hint) Wir (bzw. unsere Politiker die wir gewählt haben ... bleibt sich gleich) (/hint)
Ausserdem denke ich das es eine scheiss Idee ist Dattelpalmen zwischen Eichen pflanzen zu wollen.
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« Antwort #26 am: 09 September 2015, 09:47:24 »

*nissenhüttegoogel* mhm ... gabs fliessend Wasser und Strom?
Sieht so nach "Wassereimer schleppen" und "Kanonenofen" aus
Eimer schleppen war angesagt

Ach und: Seit wann haben "wir" also die BRD den Bürgerkrieg in Syrien angefangen? Und was haben wir mit dem Giftgas dort zu tun? Seit wann hat Assad das von "uns" ?
Der erste der sich in den Konflikt eingemischt hat, mit Kampfflugzeugen, war Monsieur Sarkozy oder?
Und: Ernstgemeinte Frage: Welche "westliche" Firma, oder welcher westliche Staat fördert Öl in Syrien?
Und deine These das nur der Arbeiter, der etwas produziert ein wahrer Mensch ist und alle anderen lebensunwertes Leben ( etwas übertrieben ausgedrückt ich weiss) ? Da hast du doch echt einen an der Membran, was das angeht.
« Letzte Änderung: 09 September 2015, 10:13:33 von Black Ronin »
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Schattenwurf

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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #27 am: 10 September 2015, 07:10:07 »

Ok ... viele, vermeintlich einfache, Fragen ... sind es aber nicht ...
natürlich Shippen wir keine Soldaten rüber :>

Mhm wo fang ich an ... ist "Petrodollar" ein Begriff?
Als ich früher mal schrieb "Im Irak gehts halt nur ums Öl." ... wurde mir auch gesagt "Naja die Amerikaner fördern aber gar nicht dort."
Es geht nicht immer darum es selbst in seine Hand zu nehmen, es reicht (oft) zu bestimmen wer es in die Hand nehmen darf.
Die nächste Frage die zu klären wäre ist, warum Deutschland in Interessen handelt die dem eigenen Land direkt schaden,
und einem anderen Staat direkt hilft ... klingt ja erstmal etwas ... dumm ^^
Würde es auch sein, wenn man davon ausgeht das deutsche Politiker Entscheidung im Sinne/zum Wohle dieses Landes fällen.
Ich halte die Menschen dort "oben" aber nicht für dumm ... und ich rede da jetzt nicht von den gewählten Politikern,
sondern von den entscheidenen Stellen in den Ministerien ... Staatssekretäre.
Dazu wäre die Story interessant wie es zu dem ausufernden Investmentbanking in der BRD kam.
"Jörg Asmussen" ist hier der Begriff zum googeln.
Wichtig ist zu verstehen das nicht Menschen wie Merkel oder Gabriel Entscheidungen treffen,
sondern lediglich exekutieren, lächeln und winken. ^^
Bevor die Diskussion ausufert ... mir ist klar das "auf dem Papier" was anderes steht. Mit Lebensrealität hat das aber wenig zu tun.
Der dritte Punkt ist die Begrifflichkeit "Schuld" ...
an der Elfenbeinküste ernten Negersklavenkinder (das Neger steht da absichtlich als Spin auf die Geschichte ^^) Kakaobohnen ernten ...
wenn man nun im Geschäft vor dem Schokiregal steht ... und statt zu Fairtrade sagen wir mal zu Milka greift ...
trägt man dann Verantwortung/Schuld an der Sklaverei an der Elfenbeinküste?
Nach meiner Ethik tut man das ... und sollte sich dem auch bewusst sein.
Das lässt sich von Kakao auch auf beliebige andere Waren erstrecken ... zb. Öl/Gas

Die "Proletarier sind die besseren Menschen" Nummer ist Stammtischgeblubber ...
ich habe ein Interesse daran das sich die Wertung ändert ...
nicht der Banker in seinem Benz ist ein toller erfolgreicher Mensch, sonder der welcher am (Fort)Bestand der Gesellschaft mitarbeitet.
Wir messen Erfolg an Besitz ... und nicht an der Höhe des Beitrages zum Wohle aller.
Da ich aber kein Arbeiter- und Bauerstaat haben möchte ... die Diktatur des Proletariats ...
lass ich keine Gelegenheit verstreichen auf den glühenden Stahl des Mems einzudreschen um es zu Formen und zu verbreiten. :D
Ich bin da etwas ... extrem ... aber ich denke das geht schon i.O. ... der Konsenz ist am Ende eh immer gemässigter. :>
Ich geh ja auch nicht in Gehaltsverhandlungen mit der Summe die ich haben will,
sondern schlag da erstmal 500 Euro "Verhandlungsmasse" drauf. :P
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #28 am: 11 September 2015, 10:24:43 »

Ich hab die Hälfte nicht verstanden, Schatten. Na, was solls.
Ähhm. Ich hatte ja kritisiert, das Murrica sich schön aus der Sache raushält.
Nach langem ögern, sind sie dort drüben bereit, 10.000 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen.
Oha! Gleich SO viele?
 ::)
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Antw:Flüchtlingsdrama
« Antwort #29 am: 11 September 2015, 12:47:53 »

Ich finde die Lage schwierig. Ich finde es schwierig, einen Standpunkt zu finden, denn bei näherem Hinsehen liegt mir bisher jeder auf zu dünnem Eis. Ich sehe zwar viele offene Fragen, aber keine Patentlösung (außerdem mißtraue ich Patentlösungen).

Aber mehr Angst als "die Flüchtlinge" macht mir erstmal, daß der Schoß, aus dem das alles kroch, immer noch fruchtbar ist. Das finde ich erschreckend und zum Kotzen.


Zitat
Zitat
Und zum Glück werden immer mehr Stimmen laut, die es nicht zulassen, dass sich das braune Pack zu sicher fühlt.

Aber Beschimpfung, Herabwürdigung und verspotten Andersdenkender hat keinerlei argumentativen Wert, bewirkt somit kein Umdenken, also auch keine Verhaltensänderung. ...Man verhält sich eigentlich wie die, gegen deren Wiederkehr man vorgibt zu kämpfen: Den Nazis des 3.Reiches, die Andersdenke (zunächst) regelmäßig mit verbalen Abfälligkeiten bedachten.

1. Politiker und Presse sollten sich aus verschiedenen Gründen einer sachlichen Sprache befleißigen - wäre schön (wobei ich nicht sicher bin, daß es keine Ausnahmen geben sollte).

2. Es scheint mir da, abgesehen von der Wortwahl, auch noch Zuordnungsprobleme zu geben. Ich finde es momentan erstaunlich bis irritierend, wer wen in welche Schubladen steckt. Ebenso, wer sich was für Schuhe anzuziehen müssen meint.

3. Ich sehe keinen Anlass, Menschen, die mit Fäusten, Steinen und/ oder brennenden Gegenständen auf andere Menschen zielen, deren Obdach anzünden, sowie solche, die ungebremst Pogromlaune in die Gegend blasen (ich um die ging es doch wohl in Julyas / Steinbrücks Zitat), als "andersdenkend" zu verharmlosen und ich bin auch nicht willens, ihnen dafür eine Opferrolle zuzugestehen.

"Man wird ja wohl mal sagen dürfen", daß sich grade wieder (wieder!) zeigt, daß das

Zitat
Ab wann gilt man als integriert / anerkannter Bürger in D ? (Meine) Antwort: Wenn man die Gesetze achtet, ein normales Maß an Rücksichtnahme und Respekt ggü. seinen Mitmenschen zeigt .

in erschreckendem Maße auch von der eingeborenen Urbevölkerung nicht erbracht wird.
Und grade von meinen urdeutschen Mitbürgern erwarte ich die Integrationsleistung, zu lernen, sich anders artizukulieren.
Ich finde den Resozialisierungsgedanken schön und wäre sehr dafür, auch die geistig eher in der Höhle gebliebenen Mitmenschen (egal welcher Provenienz übrigens) zu vernünftigen und anständigen Bürgern zu machen.
Ich hab zwar keine Ahnung, wie man das anstellen soll.
Da aber hier bereits erwähnt wurde, daß Integration in eine Gesellschaft etwas ist, was jedes Individuum selbst wollen und mitbewerkstelligen muss - sollen die (ich verwende hier gerne ein abwertendes Wort) mal anfangen, sich zu integrieren. Schließlich hatten sie allerhand kostspielige staatliche Unterstützung (vulgo: Schule).
Nicht?

Oder sollte man sich doch fragen,

Zitat
...wie man den Tätern (noch) helfen kann, sich zu ändern (aktuell z.B. durch eine massive Aufstockung von spezialisiertem Personal, welches die jugendlichen ... in den Gefängnissen davon abhalten soll, sich zu radikalisieren).

(vor 20 Jahren ungefähr gab es diese Frage angesichts meist kahlgeschorener jugendlicher Gewalttäter und sogenannter Crashkids. Antworten in Richtung Pädagogik wurden damals gerne diffamiert. Wie sich die Zeiten ändern...[/sark])
Wie gesagt, Resozialisierung wäre was Feines. Für alle.


Zitat
In den Jahren normaler Zuwanderung ist keine vernünftige Integrationspolitik gelungen

Nun haben wir in Deutschland ein etwas eigenes Verständnis von "normaler Zuwanderung". Weil Deutschland, wie seit 60 Jahren mantraartig betont wurde, kein Einwanderungsland ist. Weshalb auf Integration staatlicherseits nur eher kosmetischer Wert gelegt wurde (mein Eindruck).


Zitat
... jetzt ..., wo alles schon am Anfang des Integrationsprozesses drunter und drüber * geht ...

"Es fängt schon schlecht an, daraus wird nie was!!"?
(2,3 Mio russlanddeutsche Spätaussiedler später ist der erwartete Dauerbandenkriegszustand irgendwie ausgeblieben. Mal als Beispiel.)
Wieso eigentlich "am Anfang"? Wir haben seit Jahrzehnten Integrationsprozesse.


Zitat
Zitat
Machen wir das Beste draus.
Was auch immer das sein wird. Manchmal bleibt als "das Beste" ja nur die Schadensbegrenzung. Die bisherigen Erfahrungen und Realitäten mit der Zuwanderung / Integration insgesamt betrachtet lassen nicht viel Raum für Zuversicht...

Die bisherigen Erfahrungen und Realitäten:
Deutschland hat vor 70 Jahren so um 13 Mio Menschen aufgenommen und integriert. Das war wahnsinnig schwierig und schmerzhaft und hat gedauert und gekostet (und auch damals handelte es sich durchaus nicht ausschließlich um Menschen desselben Kulturkreises wie die Kernbevölkerung). Aber es hat geklappt.
Bei den erwähnten Spätaussiedlern sind die Ränder noch längst nicht so gut vernäht wie bei den Vertriebenen. Aber es kam auch längst nicht so schlimm.
In den 90ern kamen Tausende von Menschen, denen man heute nur noch am Namen ihre Herkunft aus vormals jugoslawischen Staaten anmerkt.
Zwischendurch (irgendwann in den 90ern) wurde schonmal geunkt, das Boot sei voll - weiss das heute noch jemand?
Ich konnte neulich erleben, wie in der S3 Richtung Harburg einem bramarbarsierenden Papi von höflichen jungen Menschen türkischer Abstammung in bestem Hochdeutsch erklärt wurde, was sie von grobpinseligen Verallgemeinerungen halten.

Insgesamt betrachtet sehe ich da schon etwas Raum für Zuversicht in Sachen Integration.
(Sicher, es gibt Ausfälle. Aber sollen die die Messlatte darstellen und wenn ja, warum?)

(Kann natürlich auch kommen, wie Schattenwurf andeutet - eines Tages geht dann schön nach demokratischen Regeln alles den Bach runter. Aber die auf einer vagen Möglichkeit beruhende Furcht scheint mir auch keine hinreichende Handlungsgrundlage.)


Zitat
Es sei denn, man fängt endlich an, mit allen die sich an der Diskussion beteiligen möchten, ... zu sprechen und nach angemessenen und bezahlbaren Lösungen zu suchen.

Weiss nicht.
Es gibt unter denen, die sich an der Diskussion beteiligen möchten, solche, die die Umsetzung von Grundrechten als Volksverrat betrachten. Ich bin nicht recht der Ansicht, daß man mit denen diskutieren sollte (die sollen sich erstmal integrieren ::) ).
Wie soll ich mir diese Diskussion "mit allen" denn überhaupt vorstellen?





("Die Flüchtlinge" ist nebenbei erwähnt einer dieser wunderbar entfremdenden, eine homogene Masse unterstellenden Ausdrücke...)


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Huch, jetzt hab ich "Speichern" statt "Vorschau" geklickt ::) shit happens. Ich geh wieder den Kopf in den Sand stecken.
« Letzte Änderung: 11 September 2015, 12:50:32 von nightnurse »
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misery. complaint. self-pity. injustice.