Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft
Olympische Spiele 2024
Eisbär:
Naja... wenn ich bedenke, wieviel Sponsorengelder, wieviel Investitionen aus der Wirtschaft jetzt eben nicht in Hamburg ausgegeben werden, finde ich das schon bedauerlich.
Von den 8000 Wohnungen des Olympischen Dorfes wären 4000 Sozialwohnungen gewesen, diverse Sportstätten hätten saniert werden können und das neue Olympiastadion wäre zu einem kleineren Footballstadion rückgebaut worden. Die Teile vom Rückbau hatten schon einen Käufer.
Das Hamburger Konzept zur Bewerbung waren ja gerade nachhaltige Spiele.
Aber welches Unternehmen investiert und sponsort jetzt mit soviel Geld Wohnungen und Infrastruktur in HH, ohne die werbewirksamen Olympischen Spiele?
EcceRex:
Nun, wenn es allein Olympischer Spiel bedarf, um all das umzusetzen, ist das schon sehr traurig.
Meines Erachtens nach sollten einige der Pläne dennoch umgesetzt und die Gelder darin investiert werden.
banquo:
Ich hab in dem Plan irgendwie nicht gelesen, dass das unterm Strich netto Geld bei reingekommen wäre.
Vielleicht hab ich das falsch verstanden? Die prognostizierten Einnahmen aus Sponsorengeldern und ähnlichem sollten doch der Rechnung des Bürgermeisters zufolge nicht mal ein Drittel der Kosten decken? Eine großzügige Spende, die Mehrkosten in Höhe von 200% erzeugt ist irgendwie nicht wirklich was positives, oder?
nightnurse:
Ich hör immer "Sponsoren".
Die Rede war von 200Mio€ Steuergeldern, die die Stadt über mehrere Jahre hinweg der Wirtschaft™ und dem IOC hinwerfen wollte, damit am Ende ein paar Tausend Sozialwohnungen und vielleicht breitensportnützliche Sportstätten rumkommen (also, wenn die 15Mio€ Steuergelder für die Bewerbungskampagne erfolgreich investiert gewesen wären. Bzw für die Bewerbung an sich hat man ja fest mit Sponsorengeldern in vielfacher Millionenhöhe gerechnet. Weil...weil ö.ö. Wir reden immer noch von einem Glücksspiel).
Und die 200Mio, die sind nur über, wenn irgendwelche (hypothetischen? Oder gab es feste Zusagen?) Investoren ein paar Kröten in den Klingelbeutel werfen? Anders gesagt, in der Hoffnung auf ein paar Brotkrumen hätte die Stadt ruhig mal mehrere Jahre lang ihr Gesamtsteueraufkommen...ernsthaft?
Entweder, das Geld ist da. Oder nicht. Das materialisiert sich doch nicht plötzlich, weil irgendein Investor sagt, ach, komm, da habter n paar Mille.
Sozialer Wohnungsbau und Infrastruktur gehören ja nach meinem Verständnis zu den Kernaufgaben der Stadt. Und zwar sponsorenunabhängig. Olympiaunabhängig.
Das Konzept der Stadt Hamburg war übrigens auch ein preisgünstiges und dennoch hochwertiges Opernhaus ::)
Und nachdem es dann im städtischen Opernhaus Luxuswohnungen gibt, die der Stadt weder gehören noch in Zukunft irgendwas einbringen werden, hält sich mein Vertrauen in den olympisch-sozialen Wohnungsbau auch in Grenzen. Deinen Zahlen zufolge isses dann ja auf einmal auch nur noch die Hälfte der Wohnungen des olympischen Dorfes, die Sozialwohnungen werden sollen. Na, sowas. Der Rest wäre dann was? Hafencity-Erweiterung? Like, Überraschung?
"Football"? Echt jetzt. Und das Stadion hätte jemand gekauft, NACHDEM es mit Steuergeldern rückgebaut...weisst schon.
tl,dr: siehe Ecce ^^
banquo:
Was mich dabei immer so irritiert, auch jetzt in den Diskussionen auf Facebook: woher kommt dieses Vertrauen in das IOC und seine Aussagen?
Aus den guten Erfahrungen in der Vergangenheit? Aus der charmanten Ausstrahlung der Funktionäre? Aus dem Glauben an das Gute im Menschen?
Ich kann das immer nicht nachvollziehen. Bei jedem Gebrauchtwagenhändler wäre man skeptisch, sich für etwas festzulegen, bei dem man weder den Preis noch das Ergebnis vorher abschätzen kann, aber bei Veranstaltungen, die Weltraumprogramm-Dimensionen haben, da ist das plötzlich alles egal?
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