Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Soll Hamburg die Olympischen Spiele 2024 ausrichten?

Ja bitte! \o/
- 3 (20%)
Nein danke! /o\
- 11 (73.3%)
Ist mir doch egal
- 1 (6.7%)

Stimmen insgesamt: 14

Umfrage geschlossen: 02 Oktober 2015, 23:26:41


Autor Thema: Olympische Spiele 2024  (Gelesen 32102 mal)

nightnurse

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Olympische Spiele 2024
« am: 24 Juni 2015, 23:26:41 »

Ihr habt das bestimmt schon gehört: Hamburg wird sich um die Ausrichtung der olympischen Spiele 2024 bewerben. Weil hier die Akzeptanz in der Bevölkerung so viel höher sei als in Berlin. Ist sie das? Mich hat ja keiner gefragt ::), aber ich frage mal Euch.

hamburg.de schreibt schonmal lustige Dinge wie: Daß Herr Naumann 15 Mio € von der Bürgerschaft für die Bewerbung (nur die Bewerbung!) zur Verfügung gestellt haben möchte - und daß es ja durchaus möglich sei, daß die Stadt nur ("nur") 5 oder 6 Mio aus eigener Tasche wird zahlen müssen (solche Vorhaben fallen ja ganz häufig viel billiger aus als anfangs geschätzt).

Vorher muss es wohl noch eine Bürgerbefragung geben, Termin scheint der 29.11. zu werden.

Bin ich da nun besonders muffelig, wenn ich einfach nicht weiss, wozu Hamburg ein weiteres Milliardengrab benötigt? Irgendwo hier im Forum sind die schönsten Olympiaruinen der Welt verlinkt, brauchen wir sowas auch? Jaja, ich weiss, die Stadt bekommt Kostenzuschüsse. Aber wie weit reichen die wohl wirklich? Und nachher gibt´s auch noch laufende Kosten.

Davon, wie ich mich auf 2 Wochen totale Besucherapokalypse (nach mehreren Jahren Baustellenapokalypse) freue, mal ganz abgesehen (14 Tage Niendorf nicht oder die Stadt ganz zu verlassen könnte natürlich bei guter Planung klappen ^^).

Hier mal ein Essay pro.

In Großbritannien übrigens hat sich vollmundigen Vorhersagen zum Trotz nach den Spielen 2012 in Sachen "die Menschen werden mehr Sport treiben" nichts getan, das große Stadion hat man jetzt mit 640 Mio GBP Steuergeldern zum Fußballstadion umgebaut und vermietet es an West Ham United. Beeindruckend.

Ich bin gespannt auf andere Meinungen :)
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SchwarzMetallerHH

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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #1 am: 25 Juni 2015, 01:23:29 »

Ich habe auch lange mit mir gerungen, dieses Thema zu eröffnen.
Gar nicht unbedingt um ein Für oder Wider zu erlangen (ja, doch auch), sondern einfach um das Thema auch mal zu behandeln und zu informieren.

Aaaaber hier geht es ja nun um was Anderes.

Die Kosten einer solchen Veranstaltung sind imens. Das ist nicht wegzureden und liegt einfach in der Natur der Sache, da vieles geschaffen werden muss. Die Kosten sollen über Invenstoren abgedeckt werden. Und Einnahmen. Und Werbung. Nunja. Das halte ich für Handeln mit Rosinen. Egal wie schön man sich das redet, Hamburg wird für einen Teil der Kosten aufkommen. Aber vielleicht wird das Projekt ja doch günstiger als gedacht. Ist ja schon vorgekommen. Bestimmt. Irgendwo.

Ich weiß nicht wer wann wie und in welchem Zusammenhang auf die Idee kam, wenn in der Stadt eine Sportveranstaltung abgehalten wird, machen die Menschen mehr Sport. So ein Mumpitz. ::) Das funktioniert vielleicht bei 2%, die eh ständig fluktuieren und das auch nur kurzfristig.

Auch wenn das Wort Nachhaltig im Moment bis zur Unkenntlichkeit vergewaltigt wird, finde ich das Neubauten dies sein sollten. Andererseits gäbe es dann nichts Neues für Urban Explorer. :(
Olympiabilder von Sportstätten aus den 60 und 70ern irgendwo in ostnordost lassen mich aber doch etwas den Puls erhöhen. Diese Bauten wurden eigens und nur für den Zweck Olympia errichtet und gammeln seit dem vor sich hin. Sicher hüpsch, für Urbexer, aber scheiße für alle Anderen.
Der Verbleib der Bauten lässt sich sicher nicht 100%ig vorhersagen, aber ich sage jetzt mal salopp das das bei uns nicht so eintreffen wird. Die Spiele werden in der Stadt abgehalten und nicht im nirgendwo zwischen Buchholz und Sprötze. Die nachträgliche Nutzung der Neubauten ist also relativ wahrscheinlich. Zudem mitunter bestehende Bauten einfach nur vergrößert werden. Da ich aber kein Städteplaner bin ist das nur meine Vermutung. Mir fällt gerade ein, ich kenne Einen, den könnte ich zu dem Punkt mal befragen.

Ich habe gerade keine Zahl zur Hand was die Besucher angeht. Aber die Stadt wird aus den Nähten platzen. Unsere Straßenbahn haben wir bis dahin sicher noch nicht wieder und die bestehenden Transportsysteme sind jetzt schon zu Stoßzeiten überfordert. Ich meine fast, das ist die größte Herausforderung die es zu bewältigen gilt. Stadien und Hallen hat man überall schon mal gebaut. Man reißt was ab und stellt was hin. Das geht. Mehr oder weniger erfolgreich. ::) Aber in eine bestehende Stadt quasi ein ÖPNV-Neubau zu integrieren ist... sportlich. ;D
Ich erinnere mich da an den -ich glaube es war der- Kirchentag. 2012 oder so. Wirklich 'viele' waren es nicht, trotzdem hat man sie überall in der Stadt gesehen. Was passiert, wenn dann wirklich viele kommen, kann man sich ausmalen.

Auch wenn es vielleicht nicht so klingt bin ich für die Spiele in Hamburg. Das liegt aber auch daran, das ich große Veranstaltungen mag* ebenso wie Herausforderungen. Das gilt aber nur dann -jetzt kommen wir zu dem Sternchen- wenn wir daran beteiligt sind. Mit wir meine ich in diesem Fall sportlich aktive. Sportlich aktive bedeutet in diesem Falle nicht Läufer oder Radfahrer sondern Menschen organisiert in Vereinen und Verbänden die etwas bewegen wollen. In meiner langjährigen Tätigkeit in einem Sportverein habe ich derartiges schon oft mitgemacht und das gefällt mir. Als bloßer Zuschauer habe ich von den Spielen nichts außer Schulden, volle Bahnen und verlassene Bauten. SM/HH

Edit: es war 2013, es kamen 100'000 Menschen; Olympia waren letzes Mal um 10'000 Sportler; 800'000 Besucher/Tag
(wenn da einer andere Zahlen hat, gerne)
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #2 am: 25 Juni 2015, 08:41:01 »

Ich bin dafür - genau wegen der Hoffnung, dass unter diesem Vorwand endlich mal Geld für Infrastruktur freigemacht wird. Immer dieses "wir brauchen dringend eine neue Bahnlinie/Straßenbahn/... okay, im Haushalt 2038 ist noch Platz" regt mich furchtbar auf.
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Schattenwurf

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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #3 am: 25 Juni 2015, 12:50:24 »

Elbphilharmonie ...
"Am 23. April 2013 verkündete Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, dass das Projekt die Steuerzahler insgesamt 789 Millionen Euro kosten würde."
... 2 mio Einwohner ... knapp 400 Euro pro Nase ...
reicht das noch nicht >:(

Ich finde ja das Berlin und Hamburg beide in jüngster Zeit bewiesen haben Großprojekte großmaßstäblich zu verkacken.
Nicht nur das ... Hamburg fehlt Wohnraum ... ne ganze Menge Wohnraum ... sozial Einrichtungen ... Kitaplätze ... was zum Teufel noch.

Kommt mir ein bisschen wie ein Hartzer vor, der Anfang des Monats Hummer futtern geht,
und sich am Ende des Monats wundert das die Kohle nicht reicht.

Erst die Pflicht ... dann (evtl.) die Kür

Ach was solls ... ich hab nen Gästezimmer und eine grosse Stube ...
vermiete ich das halt per AirBnB, dann wäre Olympia zumindest ein ökonomischer Gewinn für mich. ;D
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sYntiq

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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #4 am: 25 Juni 2015, 14:03:42 »

Weil hier die Akzeptanz in der Bevölkerung so viel höher sei als in Berlin. Ist sie das?
Prozentual gesehen sind mehr Hamburger als Berliner FÜR die olympischen Spiele. Pro Kopf gerechnet sind es allerdings mehr Berliner als Hamburger die dafür gestimmt haben.
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #5 am: 25 Juni 2015, 15:13:47 »

Ich habe ein wenig in den geplanten Konzepten gestöbert und fand da durchaus ein paar positive Aspekte. So soll z.B. das Olympische Dorf anschließend in Sozialwohnungen umgewandelt werden. Die hat Hamburg bitter nötig.
Finanziell ist so ein sportliches Großereignis immer ein Minus-Geschäft, insbesondere wenn die Infrastruktur dafür extra noch geschaffen werden muss. Auf der anderen Seite könnte es einige wirklich nötige Infrastrukturprojekte vorantreiben.

Was mit Geld nicht aufzuwiegen ist, ist die Tatsache, dass hunderttausende Menschen aus aller Welt herkommen werden und eben nicht nur Sport machen oder ansehen werden, sie werden sich auch die Stadt und das Land ansehen, ebenso internationale Medien. Umgekehrt können wir Einheimischen in Kontakt mit Menschen aus der ganzen Welt treten, werden bestimmt sogar das eine oder andere Mal interagieren müssen.
Diese Interaktionen helfen, Vorurteile abzubauen, Klischees zu überwinden, sie sind somit ein echter Beitrag zur Völkerverständigung.
Die WM 2006 hat das u.a. sehr gut gezeigt. Viele Menschen - sogar aus befreundeten, nahe gelegenen europäischen Staaten - waren damals das erste Mal in Deutschland und sahen sich mit Menschen konfrontiert, die so ganz anders waren, als es die Klischees über  Deutsche immer sagten.
Gerade wenn die Olympischen Spiele in Hamburg sind, hat man die Chance zu zeigen, dass Deutschland eben nicht nur aus humorlosen, lederhosentragenden Sauerkrautessern auf dem Oktoberfest besteht.

Wenn man jetzt noch der Korruption im IOC den Garaus machen könnte, wäre das eine wirklich gute Sache.
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banquo

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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #6 am: 25 Juni 2015, 17:27:26 »

ich bin ja mal dafür, dass alle Leute, die da im Herbst dafür stimmen, gleich daneben ankreuzen dürfen, wie viel hundert Euro von ihrem eigenen Geld sie denn dafür bereit wären dazuzugeben.

Idealerweise gibts dann unten noch eine kurze Erläuterung, wie viel allein die Zinsen für die neuaufzunehmenden Schulden die Stadt Hamburg zukünftig jährlich kosten werden.

Ernsthaft: mit Stand 31.12.2013 hatte Hamburg 25 Milliarden Euro Schulden, das sind 14.000 Euro für jeden Einwohner, Mann, Frau und Kind.

Das letzte Prestige-Bauprojekt ist noch nicht übergeben, geschweige denn abgezahlt, ja noch nicht mal fertiggebaut, und jetzt reden wir schon über eine Maßnahme, die selbst nach der euphorischsten Jubelperser-Schätzung ein vielfaches davon kosten wird?

Ein Projekt, bei dem sich absehbar eine kleine Minderheit mal wieder eine goldene Nase verdienen will, während der Aufwand, die Beeinträchtigungen und die Kosten an der Allgemeinheit hängen bleiben werden?

Dazu noch ein von Korruption, Bestechung und Mittelveruntreuung so durchzogenes Unterfangen, dass reihenweise die Bürger in den angedachten Austragungsorten auf die Barrikaden gehen?

Klingt voll großartig.
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #7 am: 25 Juni 2015, 19:40:36 »

Bin dagegen
es wird die Probleme, die jetzt schon bestehen, noch verschlimmern: steigende Mieten und damit verbundene Gentrifizierung, Wohnungsnot, Schulden u.s.w

Dazu kommt noch die Sicherheitsproblematik, gerade in jetziger angespannter Situation kann ein Stadt, in dem Olympia stattfindet, auch ein gutes Ziel für die Terroristen jeglicher Couleur werden.
« Letzte Änderung: 25 Juni 2015, 22:11:46 von Black Russian »
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RaoulDuke

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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #8 am: 25 Juni 2015, 21:28:17 »

Klingt voll großartig.

Ich möchte mich gerne vollumfänglich banquos Argumentation anschließen.
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #9 am: 26 Juni 2015, 10:32:42 »

Ernsthaft: mit Stand 31.12.2013 hatte Hamburg 25 Milliarden Euro Schulden, das sind 14.000 Euro für jeden Einwohner, Mann, Frau und Kind.
An der Uni-Gesellschaft Hamburg steht eine Schuldenuhr ...
die Hamburger Vermögen sind höher als die Schulden ...
mit der Enteignung der Kapitalisten und Zinsgewinnler wird das alles in Ordnung kommen
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #10 am: 26 Juni 2015, 14:15:53 »

Auch wenn es vielleicht nicht so klingt bin ich für die Spiele in Hamburg. Das liegt aber auch daran, das ich große Veranstaltungen mag* ebenso wie Herausforderungen. Das gilt aber nur dann...

Du bist dafür - unter Bedingungen, die meines Wissens nicht eintreten werden. Also dagegen? ^^
Meinst Du, lokale Vereine werden in irgendeiner Form in diese (oder andere) Spiele integriert? Außer, sie haben zufällig olympiataugliche Sportler zu bieten? Oder ein paar Betten anzubieten ::)

Und Ihr meint wirklich, Olympische Spiele könnten bewirken, daß endlich [Infrastrukturmaßnahme einfügen] gebaut wird? Daß olympische Anlagen zu Sozialwohnungen umgewidmet wird, halte ich ja direkt noch für möglich. Aber schnell mal noch ne Straßenbahn in die Stadt fräsen? Ich denk ja eher, auf CC und seine Kollegen kommen 2 Wochen Dauerschicht zu nach dem Motto "passt schon" (findet ja alles in der Innenstadt statt, die Leute sollen ja zu Fuß und mit dem Rad...hahahaha).

Dieser ganze Kram mit Völkerverständigung und Jugend der Welt und olympischer Gedanke und bla, der spricht mich durchaus auch an. Ebenso finde ich es (wie der Herr von Spon) nicht so dolle, die Olympischen Spiele den Arschgeigen Un- und Antidemokraten zu überlassen.
Aber leider ist der olympische Gedanke schon seit geraumer Zeit in Jubeltrubelkommerz untergegangen und daran wird sich kaum etwas ändern. Wir reden von einer Veranstaltung des IOC, mehr muss man dazu kaum sagen, oder?

Hier mal ein pro-kontra-Artikel aus der Zeit. In dem mich beide Seiten nicht überzeugen.





[zyn](Ceterum censeo man sollte Nägeln mit Köpfen machen und Berlin sich um die Spiele 2036 bewerben. Wie die BZ sehr richtig anmerkte, "Das Olympiastadion mit x0000 Sitzen steht schon" ::) :-X)[/zyn]
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #11 am: 10 Juli 2015, 20:31:55 »

Die Kontra-Argumentation "zu teuer!" kann ich sehr gut nachvollziehen - und ich bin geneigt, mich dem aufgrund der vielen Fehlentwicklungen in unserer Stadt anzuschließen. Insbesondere auch, weil die Nachteile mal wieder auf den Schultern der Einwohner lasten, deren Straßen, Schulen, Infrastrukturen dann eben nicht saniert werden können, während die Vorteile (Stadtmarketing, Steigerung der Attraktivität der Stadt) sich in den Kassen der Unternehmer und Bodeneigentümer bemerkbar machen werden.

Auf der anderen Seite muss ich aber gestehen, dass ich das Kostenargument auch selbst ein wenig kleingeistig finde. Wenn in früheren Epochen ähnlich argumentiert worden wäre, dann wären Großprojekte wie etwa der Kölner Dom (800 Jahre Bauzeit, baukosten schlichtweg weder im Vorfeld kalkulierbar, noch im Nachhinein bezifferbar) niemals realisierbar gewesen. Und vermutlich wäre unser architektonisches Wissen noch auf dem Stand von Lehmhütten.

Moderne Demokratien als Reinform der "rationalen Herrschaft" haben eben das Problem, dass Kostenargumente ziemlich schwer wiegen. Unterm Strich bedeutet dies aber, dass Olympische Spiele zukünftig wohl in nahezu allen demokratischen Systemen unter Verweis auf die ungeheuren Kosten abgelehnt werden (denn alle Staaten sind ja total verschuldet). Als Austragungsorte kommen dann nur noch Autokratien oder bestenfalls Scheindemokratien wie Katar, Russland oder Südkorea in Frage.
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #12 am: 12 Juli 2015, 12:14:41 »

Meiner Meinung nach könnten die Olympische Spielein in den jetzigen Form ganzlich abgeschafft werden.
Mit Olympischer Idee von de Coubertins haben sie schon lange nicht mehr zutun
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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #13 am: 08 Oktober 2015, 17:53:41 »

So, heute nun wurden Zahlen auf den Tisch gelegt....aber so richtig gut klingt das nicht.

Im Radio hieß es, dass die Planung von ca. 11 Mrd. Euro Kosten ausgeht, 4 Mrd. mit Einnahmen gegen gerechnet werden und der Rest (immerhin noch 7 Mrd.) vom Steuerzahler getragen werden soll.

Ich bin gespannt, was das für die Volksversammlung bedeutet.

Uuuunddd, auf einmal sind die olympischen Spiele wichtiger als die Fußball-EM  ::)
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Das Einzelne erweist sich immer wieder als unwichtig, aber die Möglichkeit jedes Einzelnen gibt uns einen Aufschluß über das Wesen der Welt. [Ludwig Wittgenstein]

banquo

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Antw:Olympische Spiele 2024
« Antwort #14 am: 08 Oktober 2015, 20:10:11 »

Das bedeutet dann wohl, dass 11 Millarden Euro die niedrigste Summe sind, bei der sich der Bürgermeister gerade noch so nicht völlig unglaubwürdig empfindet. Billiger als in London! Sehr schön aber die suggierte Genauigkeit - 11 _komma zwei_ Millarden, sogar mit Nachkommastelle!

Manchmal möchte ich ja gerne mal fragen, ob den Quatsch von den hohen Herren tatsächlich irgendjemand selbst glaubt. Wenn ja, dann sind sie aber wahrscheinlich auch eher alleine. Ich find es schon sehr bezeichnend, dass ich noch niemanden gelesen oder gehört habe, der diese Schätzung irgendwie ernst nehmen kann.

Mal davon ab, dass auch 11 Millarden schon ein reiner Wahnsinn sind. Das sind die Steuereinahmen der Stadt Hamburg für ein ganzes Jahr. Und das für eine Veranstaltung, die zwei Wochen dauert? WTF?

http://www.abendblatt.de/hamburg/article135507290/Das-macht-Hamburg-mit-13-171-100-000-Euro.html
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