Schwarzes Hamburg

  • 23 Dezember 2024, 03:36:07
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Gerade aufgeschnappt  (Gelesen 8321 mal)

Ab_imo_pectore

  • Gelegenheitsposter
  • *
  • Beiträge: 81
Antw:Gerade aufgeschnappt
« Antwort #15 am: 15 März 2015, 17:21:12 »

Die Gesellschaft, ähm, nein, die Welt befindet sich im Wandel. Wie immer schon. Die "schöne neue Welt" kommt also irgendwann eh, die Frage wird sein, a) wann und b) was unter "schön" zu verstehen sein wird. Und  c) aus welcher Perspektive natürlich...

(Hier bitte jetzt alle Utopien einfügen, die es gibt oder ihr euch vorstellen könnt - bitte holt weit aus!)
Gespeichert
Schutt abladen verboten!

RIP LOKI :(

CommanderChaos

  • > 5000 Posts
  • *****
  • Beiträge: 5316
  • Der Name ist Programm.
Antw:Gerade aufgeschnappt
« Antwort #16 am: 16 März 2015, 16:52:03 »

Ich überlege gerade, ob es evtl. einen evolutionären Druck in die Richtung gab. Also, daß das was Du beschreibst, sogar genetisch manifestiert ist. Eine Selektion für ein bestimmtes Merkmal geht nur, wenn der Träger einen Vorteil darin hat, fortpflanzungsfähige Nachkommen zu zeugen. Früher war eine Verbindung mit einem wohlhabenden Mann sicher ein Überlebensvorteil für die bis zu 15 Kinder, die früher auch in unserer Gegend so üblich waren.

Ich glaube, dass das nicht vererbt, sondern anerzogen ist, genauso wie der Arbeitsdrang und das Geltungsbedürfnis bzw. Neid und Gier. Werbung (siehe ElitePartner), Medien und die Öffentliche MeinungTM sagen uns täglich: Du bist nicht gut genug, du brauchst erst xyz! Und für xyz brauchst du Geld! Und wer Geld will muss arbeiten! Wer nicht arbeitet ist ein fauler Schmarotzer!
Und ebenso: Guck, dieses Produkt macht dich sexy! Nur wer mehr Geld hat als nötig, kann ein guter Vater (z.B.) sein! Wer ein guter Freund/Ehemann ist, muss seiner Freundin diesen Schmuck und jenes Parfum kaufen können! Et cetera.

Meine Lieblingsutopie ist etwas, was man vielleicht "Technokommunismus" nennen könnte. Jede Arbeit, die irgendwie automatisiert werden kann, wird automatisiert. Alle Arbeiten, die nur mit der Verwaltung von Geld zu tun haben, kommen ersatzlos weg (Buchhalter, Versicherungsunternehmen, Banken, ...). Für das, was dann übrig bleibt (allzu viel wird es nicht sein), werden sich begeisterte Freiwillige finden (für die der Beruf wirklich eine Berufung ist), ganz ähnlich der heutigen Open Source - Community. Es werden geeignete Obergrenzen definiert, was jeder Mensch an Ressourcen zugewiesen bekommen kann, ohne das nachhaltige Überleben aller zu gefährden, und alles darunter wird auf Anforderung in der gewünschten Form (es soll ja weiter jeder individuell sein dürfen) zur Verfügung gestellt. Geld bräuchte man dann nicht mehr. Bekannter ist das als "Ressourcenbasierte Wirtschaft" und es gab schon mal mehr oder weniger kontroverse Filme darüber.
Die Hauptprobleme sind dabei, wie man das System technisch baut, damit niemand die Kontrolle an sich reißen kann, sowie wie man die im kapitalistischen System aufgewachsenen Menschen von ihrer egoistisch-konkurrierenden Programmierung befreit.
« Letzte Änderung: 16 März 2015, 16:55:01 von CommanderChaos »
Gespeichert
Be Strong!
Be Pleasant.
Be Unwavering!
Be Smart.
Be Awesome!
Awareness! It was under ‘E’!
(from Fallout: Equestria by Kkat)
http://www.graphicguestbook.com/madd1n - Mal mir ein Bild!
Mein Senf: http://twitter.com/chaoscommander https://strikeslipvault.org

schwarze Katze

  • > 2500 Posts
  • ****
  • Beiträge: 4413
  • Felis Domesticus
    • http://www.apfelfront.de/
Antw:Gerade aufgeschnappt
« Antwort #17 am: 16 März 2015, 22:30:54 »

Alle Arbeiten, die nur mit der Verwaltung von Geld zu tun haben, kommen ersatzlos weg (Buchhalter, Versicherungsunternehmen, Banken, ...).

oh nee, bitte nicht.
Dann muss ich tatsächlich als Kannabis-Züchterin tätig werden (und das ist illegal) ;) ;)
Kann die Untätigkeit nicht ab



Die Hauptprobleme sind dabei, wie man das System technisch baut, damit niemand die Kontrolle an sich reißen kann, sowie wie man die im kapitalistischen System aufgewachsenen Menschen von ihrer egoistisch-konkurrierenden Programmierung befreit.

wird nicht klappen.
Mensch ist einfah so, dass er diese konkurrierende Programmierung in sich trägt, egal ob bei Kapitalismus oder in die UdSSR früher. Es ist einfach angeboren, schon die kleine Kinder fängen damit an. Alle Versuche, diese Programmirung zu ändern, endeten im Desaster: Mao, Pol Pot.
« Letzte Änderung: 16 März 2015, 22:36:53 von Black Russian »
Gespeichert
Menschen haben als Spezies nicht mehr Wert als Nacktschnecken

Schattenwurf

  • Regelmäßiger Poster
  • **
  • Beiträge: 676
  • dauerironisch
Antw:Gerade aufgeschnappt
« Antwort #18 am: 16 März 2015, 23:19:05 »

Da es bei naturnahen Gesellschaften Gegenbeispiele gibt, halte ich die "Es ist angeboren" These für falsch.

Ferner möchte ich, um in die gleiche Kerbe zu hauen, die These aufstellen das das Konzept "Besitz" auch nicht das Problem ist,
sondern vielmehr das Konzept "Eigentum".
Die Verfügungsgewalt über Güter die ich weder nutze, noch jemals nutzen will/werde,
sondern im Tausch gegen die Lebenszeit anderer Wesen lediglich verleihe.
Gespeichert
- Dafür habe ich später auch noch Zeit.
- DARAUF WÜRDE ICH NICHT WETTEN.
Gevatter Tod ... frei nach Pratchett

Es ist kein Zeichen von Gesundheit,
an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.
(Jiddu Krishnamurti)