Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft
Alkoholverbot auf Kiez und Schanze?
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RaoulDuke:
Ich gebe es ja zu, einen kleinen Moment hatte ich darüber nachgedacht, ob es zu Sylvester ähnliche Traditionen gibt wie zum 1. April, was die Nachrichten angeht: Um gegen die "Trinkerszene" vorzugehen, sind offensichtlich in der politischen Diskussion seit Jahren Alkoholverbote oder Verkaufseinschränkungen für ganze Stadtteile im Gespräch. Diese reichen von zeitlichen Beschränkungen für den Verkauf in Läden oder Kiosken über Konsumverbote an bestimmten Orten bis zum kompletten Alkohol-Verkaufsverbot für ganze Stadtteile. Als Einstieg in die Diskussion empfiehlt sich dieser Mopo-Artikel, der auch einige weiterführende Links hat.
Abgesehen davon, dass ich es irgendwie lustig finden würde, wie die typischen Kiez-Besucher ihre gruseligen Parties wohl nüchtern feiern würden, kann ich wieder einmal nur den Kopf schütteln - passt hier nicht wieder einmal "Vater Staat" auf seine kleinen, dummen und unmündigen Bürger auf und hält sie davon ab, etwas Schlimmes zu machen, nämlich beim Ausgehen etwas zu trinken und dann eventuell dummes Zeug zu machen?
Wenn man mit dieser Argumentation anfängt, dann ist es eigentlich schwer zu vermitteln, warum man auf halber Strecke stehen bleiben sollte - dann muss eigentlich ein komplettes Alkoholverbot her, denn auch zuhause benimmt man sich ja nicht besser, wenn man zu viel trinkt. Zigaretten sind ebenfalls gesundheitsschädlich und gehen Leuten auf die Nerven - warum nicht auch hier ein totales Verkaufsverbot? Von fettigem Essen und viel zu zuckerhaltigen Süßigkeiten fange ich lieber gar nicht an. Überhaupt sollte man mal darüber nachdenken, dieses ganze furchtbare Ausgehen und das schlimme Nachtleben zu verbieten. Es sollte mal jemand untersuchen, wieviele Milliarden an volkswirtschaftlichem Schaden (eines meiner Lieblings-Hassworte, nur mal so am Rande) ständig durch diese unausgeschlafenen, verkaterten Taugenichtse ohne Zucht und Ordnung ausgelöst wird.
Go, SPD, Go!
Black Ronin:
Ist es wohl nicht eher so, das der Staat, an Orten wo sich viele Menschen befinden, einen grossen Prozentsatz von Leuten vor einen kleinen Prozentsatz von Evolutionsbremsen zu schützen?
Vielleicht rduzieren sich dabei auch die nervigen Einsätze für die Polizei ein wenig. Wäre ja nicht verkehrt.
nightnurse:
Achgottchen.
Nur, weil da mal wieder jemand einen Hirnfurz hatte, geht auch jetzt nicht die schöne abendländische Tradition des Saufens bis zur Besinnungslosigkeit verloren und bricht auch nicht die totale Bevormundung aus.
Ich finde es zwar sehr nett, wenn sich mal jemand Gedanken macht, wie man das Krawallpotential auf dem Kiez irgendwie senken könnte. Aber ich habe keinen Grund zu der Annahme, daß das auf Kosten der Hauptumsatzquelle machbar ist.
Solange Die Wirtschaft™ mit all diesen gesundheitsschädlichen Artikeln Zilliardenumsätze macht (und Milliarden an Steuern in die Staatskassen spült)(und Arbeitsplätze, ne, ich sag nur Arbeitsplätze), sehe ich da schon gar keine flächendeckenden Verbote kommen. Wer früher stirbt, ist auch bekanntlich länger tot und das spart uns dann ja allen Krankenkassenbeiträge.
Also: Fürchte Dich nicht, Raoul ^^
(mir fällt grade ein, daß der Tanke gegenüber des alten Kir schonmal der Verkauf von Alkoholika nach soundsoviel Uhr verboten wurde wg Anwohnerbelästigung durch Freiluftsäufer. Es gibt also in gewissem Rahmen Präzedenzfälle)
RaoulDuke:
Puh. Danke Nurse.
Ich wollte gerade schon die "Besorgten Hamburger gegen die Entalkoholisierung der Elbmetropole" (BeHaGeDiEnDeEl) gründen. Das war echt haarscharf. ;)
(bin heute wohl sowieso etwas krawallig)
schwarze Katze:
Finde Alkoholverbot richtig:
wenn ich nicht öffentlich kiffen darf, sollen sie auch nicht öffentlich saufen ;)
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