Schwarzes Hamburg > Gedankenaustausch
Welchen Rat würdet Ihr Euch selbst vor 10 Jahren geben?
Eisbär:
Ich finde das verdammt schwer.
Das, was mir als erstes in den Kopf kommt, wäre dafür zu sorgen, dass ich mich mit dem Studium etwas mehr beeile. Aber hätte ich das getan, hätte ich ein paar der wichtigsten Menschen in meinem Leben nie kennengelernt.
banquo:
wenn man jetzt fatalistisch wäre, würde man sagen: jede getroffene Entscheidung macht dich zu einem anderen Menschen. man hat also bei diesem Gedankenexperiment - was wäre wenn - nur die Optionen "alles genau so machen wie beim ersten mal" oder "zu einer völlig anderen Person werden, die man selbst nur vage wiedererkennen würde".
thematisch verwandt:
www.theferrett.com/ferrettworks/2013/12/walking-the-dog-walking-the-dog/
Jack_N:
--- Zitat von: CubistVowel am 04 Februar 2014, 11:01:24 ---Nachtrag:
Ohne jemandem jetzt zu nahe treten zu wollen: Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich den Leuten überhaupt glauben kann, die behaupten, sie würden alles noch mal genauso machen. Oder nichts ändern, auch wenn sie könnten. Nicht doch das Leben, auch das vergangene, wenigstens ein bisschen einfacher gestalten. Ist man da wirklich ganz GANZ ehrlich zu sich selbst? Oder schließe ich da auf unerlaubte oder naive Art einfach nur von mir auf Andere... :-\
Egal, meine Zweifel sind ja mein eigenes Problem.
--- Ende Zitat ---
Ochnöö, da hast Du schon teilweise Recht. Gab einige Situationen in denen ich mich auch hätte ganz anders entscheiden können, wo aber der Mut fehlte, oder die Weitsicht, oder ne Kombination aus beidem.
Letztenendes muss ich aber sagen dass ich von wirklich negativen Situationen sehr lange extrem verschont geblieben bin. Woran das wirklich lag kann man so nicht sagen, ist ne Kombination aus vielen Faktoren. War auch in Kontakt mit Leuten wo man gewöhnlich eher sagen würde: bleib da lieber fort - aber eventuell hat genau das auch zwischenzeitlich mal geholfen den Charakter zu prägen und eine unvoreingenommene Sicht auf gewisse Dinge zu bekommen.
Letzenendes war meine Vergangenheit aber wohl wirklich größtenteils so behütet dass ich da einfach an viele Dinge nie einen Gedanken verschwendet habe. Ich hatte immer sehr viele Freiheiten, dadurch wurden alle möglichen Dinge uninteressant bevor ich sie probiert hab was mich vor vielen Problemen bewahrte.
Was das Leben und seine Stimmungen anging hab ich glücklicherweise zur rechten Zeit immer wieder neue Ablenkung gefunden, oder etwas worauf ich mich konzentrieren konnte.
Ich glaub wir sind alle zu verschieden als das wir von uns auf jemand anderes schließen können. Wir können Ähnlichkeiten entdecken, aber letzenendes unsere Erfahrungen nicht mit denen anderer vergleichen, da jeder selbst ein gleiches Ereignis anders auffasst.
Und Änderungen in der Vergangenheit... nein. Ich habe eine sehr gute Fantasie, und kann mir in etwa ausmalen was dann und dort hätte sein können. Und nein, von dem Punkt aus gesehen wo ich jetzt hier und heute bin kann ich nicht sagen dass ich gerne jemand anderes oder woanders wäre. Jeder Vorteil den ich mir erträumen könnte würde andere Sorgen mit sich bringen die ich derzeit nicht habe.
Killerqueen:
Es ist zwar recht schön, hinterher nichts zu bereuen, aber hypothetisch kann man ja trotzdem mal etwas rumoptimieren. Bei mir lauten demnach die Ermahnungen an mich selbst:
- Zieh Dein Praktikum beim CCH durch, egal mit welchen schicken, bezahlten (!) Alternativen das Arbeitsamt lockt!
- Studiere endlich Dein Traumfach Medientechnik! Keine Angst vor Mathe, Physik und E-Technik! Du hast mehr drauf, als Deine völlig untechnische Kinderstube Dich glauben lässt!
CubistVowel:
Thematisch sehr passend: Hier auf Bored Panda wurden amerikanische Strafgefangene gebeten, ihrem jüngeren Ich einen Brief zu schreiben. Ich habe noch nicht alle durch, aber einige Briefe fand ich sehr bewegend.
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