Karten-Pionier Schweden entdeckt die Bedeutung von Bargeld neu
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Ich frag mich ja als jemand, der in Schweden Verwandschaft hat und somit einiges "Live" mitbekommt immer wieder, woher die Leute, die solche Artikel schreiben, so ihre Infos beziehen.
Und warum hier z.B. das schwedische Mobil-Bezahlsystem Swish nicht erwähnt wird. Dieses hat das Problem des Zahlens für Vereine und andere kleine Institutionen und Privatpersonen komplett eliminiert. Die einzige Voraussetzung ist: Du musst in Schweden einen Wohnsitz haben und ein schwedisches Bankkonto haben, welches Abbuchungen erlaubt. Dann kannst Du mit einem schwedischen Mobilfunkvertrag und Deiner Rufnummer bezahlen und Geld empfangen. Sozusagen ein nationales Paypal, was m.W.n. inzwischen von allen Banken unterstützt wird (zum Start waren es über 90%).
Ich kenne keinen Flohmarkt, kein Volksfest, nix mehr dort wo nicht einfach neben jedem Kiosk für Zuckerwatte, Eis und co die Swish-Nummer steht - die Leute zahlen einfach mit ihrem Handy, der Verkäufer sieht die Summe sofort bei sich im Display, alles gut. Keine tagelange Verarbeitung wie in D zwischen Instituten üblich, alles geschieht in Echtzeit.
Die Spekulation zum Bargeld und russlands Aggression teile ich - da kommt sicherlich einiges hoch. Gleichzeitig hat die organisierte Kriminalität in Schweden aber erneut zugelegt - soweit dass Norwegen inzwischen die Grenzen nach Schweden teilweise wieder bewacht, um hier etwas mehr Sicherheit zu haben.
Letzteres hat auch der rechten Fraktion dort bei den letzten Wahlen enormen Aufwind gegeben - in Orten, die selbst kaum Touristen sehen, wurde mit unverholenen "Ausländer raus"-Slogans erfolgreich Wahlkampf betrieben. Ein Malmö, was WIRKLICH unter importierter Bandenkriminalität zu leiden hat, tickt da anders - genau wie ein Oslo.
Seit dem Regierungswechsel sind aber allenortens Dinge wie Sozialabbau und Angstszenarien zu beobachten. Gestrichen werden vor allem Leistungen im Kulturbereich - so sind jetzt viele vorher kostenlose Museen kostenpflichtig (das Flygvapenmuseum z.B. war vorher generell kostenlos, jetzt verlangen sie 120 Kronen pro Nase. 100 Kronen noch von Studenten und Schülern, die vorher übrigens bis zum 25. Lebensjahr in so gut wie alle Museen in Schweden kostenlos reinkamen - sie mussten sich nur ausweisen, der Staat hat die Tickets bezahlt!). Ebenso wurden andere Programme zum Erhalt von Kulturstätten zusammengestrichen oder komplett entfernt.
Es tut mir im Herzen weh, was diese Regierung mit ihren Einflüsterungen aus den bisher freiheitsliebenden und herzensguten Schweden so langsam macht. Ich hoffe, dass genügend aufwachen und bei den nächsten Wahlen wieder auf Gerechtigkeit statt auf platte Parolen vom braunen Mob setzen.