Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft
Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
CommanderChaos:
--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 15 August 2013, 11:20:24 ---Was hat du an der Qualität der Hamburger Netze aktuell auszusetzen?
--- Ende Zitat ---
Unklar, ob du mich meinst, aber wenn ja: mir geht es ums Prinzip, nicht um die Hamburger Netze an sich.
SchwarzMetallerHH:
Ja,
und jetzt geht es um die Hamburger Netze.
Auch wenn ich oft nach Prinzip entscheide, fehlt mir hier jetzt eine Entscheidungsgrundlage aufgrund der von dir angeführten Punkte weil ich mich über die Netze bis jetzt öhm nicht beklagen kann.
Ich bin prinzipiell aber auch für Grundversorgung nur durch Staat.
nightnurse:
Ja, mit Argumenten tun sich beide Seiten irgendwie schwer.
Die Gegenseite: "Das kostet GELD! *Arme verschränk und böse guck*"
Die Pro-Seite : " Das muss man machen!*selig lächel*"
So "aus Prinzip" wär ich ja auch dafür.
Und ein haaaaalbwegs guter Spruch zur Kostenfrage war "wenn es nur kosten würde, Besitzer der Netze zu sein und nichts einbrächte - dann hätten die Privaten den Kram nie gekauft".
Aber irgendwie hätt ich gerne noch ein paar Informationen zur Entscheidungsfindung.
CubistVowel:
Ich glaube, die Entscheidung, ob man die Grundversorgung/Daseinsvorsorge profitorientierten Großkonzernen oder lieber dem Staat überlassen will, ist nun mal eine prinzipielle.
Ich persönlich finde es absolut falsch, die Daseinsvorsorge nur noch dem Profit und der kurzfristigen Gewinnmaximierung für die Aktionäre zu unterwerfen. Ob es der Staat, die Behörde wesentlich besser kann, sei mal dahingestellt. Aber langfristig kann man sich zumindest einer Sache sicher sein: Sind die Gewinne erst mal abgeschöpft, das Personal größtmöglich abgebaut, die (Wasser-, Schienen-, Strom-)Netze aufgrund mangelnder Investitionen verrottet und veraltet, muss für Konsequenzen, Reparatur und Wiederherstellung höchstwahrscheinlich sowieso wieder der Bürger und Steuerzahler haften. Also das alte Lied (man mag es kaum noch schreiben): Privatisierung der Gewinne, Vergesellschaftung der Verluste/Kosten.
Also ich zumindest wüsste, was ich ankreuzen würde, wenn ich darüber mitentscheiden könnte, ob die Netze zukünftig Vattenfall oder meiner Stadt gehören sollen.
(Mann, sind die Prospekte bunt. Da tränen einem ja die Augen. Und auch wegen des, ähm, "Inhalts".)
colourize:
Zentrales Argument für die Verstaatlichung: Privatwirtschaft ist super, solange der Unternehmer auch das damit verbundene unternehmerische Risiko selbst tragen kann. Denn nur dann ist Privatwirtschaft fair. Konzerne wie Vattenfall treten am Markt an, um Gewinne zu machen. So weit, so gut. Aber: Ein Unternehmen muss eben auch pleite gehen können, ohne dass alle Steuerzahler am Ende für das angeschlagene privatwirtschaftliche Unternehmen in die Bresche springen muss.
Es kann einfach nicht angehen, dass die Aktionäre in guten Zeiten die Gewinne abschöpfen, aber wenn der Laden irgendwann mal in finanzielle Schwierigkeiten gerät oder gar insolvent ist, dann auf Kosten aller Steuerzahler vor der Pleite bewahrt werden muss. Genau das müssten wir im vorliegenden Fall aber machen, denn ohne funktionierende Netzleitungen zu leben ist ja auch ein wenig trostlos, ne?
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